Svolt gibt Pläne zur Eröffnung einer Batteriefabrik in Brandenburg auf

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von pv magazine Energy Storage

Svolt wollte zwei Produktionsstätten in Deutschland errichten. Nun hat der chinesische Batteriehersteller aber seine Standortstrategie neu überdacht. Er kündigte auch eine stärkere Fokussierung auf die Bedienung der stationären Speichernachfrage in Europa an und reagiert damit auf die aktuelle Marktentwicklung. So soll es keine neue Batteriefabrik in Brandenburg geben.

Als Gründe für den Schritt nannte das Unternehmen den derzeit sehr volatilen Automobilmarkt, die derzeit fehlende Planungs- und Rechtssicherheit für den Bau von Produktionsstätten sowie die Tatsache, dass ein umfangreiches Kundenprojekt nicht wie geplant realisiert werden kann.

„Der Automobilmarkt hat derzeit weltweit mit erheblichen Schwankungen und Herausforderungen zu kämpfen, vor allem getrieben durch den Wandel zur Elektromobilität“, sagt Kai-Uwe Wollenhaupt, President Svolt Europe & Senior Vice President der Svolt Energy Technology Company Ltd. „Dies führt bei einigen Automobilherstellern zu drastischen Strategieanpassungen.“

Neben der ohnehin geringen Planungssicherheit auf verschiedenen Ebenen – von drohenden internationalen Strafzöllen bis hin zu Marktverzerrungen durch langwierige und ungleich verteilte Subventionen“, so Wollenhaupt weiter, habe Svolt auch ein bedeutendes Kundenprojekt verloren. Schließlich wirkt sich auch die erneute Diskussion um das Ende der Verbrennungsmotoren in der EU kontraproduktiv aus.

Svolt hatte im September 2022 angekündigt, rund 150 Kilometer südlich von Berlin eine Fabrik mit einer jährlichen Produktionskapazität von 16 Gigawattstunden zu bauen. Der Standort wurde zuvor von Vestas zur Herstellung von Rotorblättern für Windkraftanlagen genutzt. Die Aufnahme der Produktion wurde für Anfang 2025 erwartet.

Bislang hat das Unternehmen bereits in die Umnutzung der bestehenden Gebäude und die Installation der Batterie-Produktionsanlagen investiert, ohne jedoch den Betrag zu nennen.

In seiner jüngsten Pressemitteilung hat das Unternehmen außerdem erklärt, dass sich an seinen Plänen zur Errichtung einer Produktionsstätte im saarländischen Heusweiler im Südwesten Deutschlands nichts geändert hat. Dies sollte das erste europäische Werk von Svolt werden. Ursprünglich sollte die Anlage bis Ende 2023 in Betrieb genommen werden, aber der Bau hat sich wiederholt verzögert.

Die fehlende Planungssicherheit bremst erneut den Fortschritt. „Der Beschluss des Gemeinderats von Überherrn muss noch vom zuständigen Ministerium genehmigt werden. Das heißt, die Baugenehmigung ist noch nicht erteilt“, so das Unternehmen. „Außerdem sind bereits Klagen gegen das Bauprojekt angekündigt.“ Weiter schreibt Svolt: „Sobald Rechtssicherheit besteht, ist der nächste Schritt die endgültige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. SVOLT Europe schätzt, dass dieser Prozess noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.“

Neben der Standortstrategie hat Svolt auch seine Vertriebsstrategie überdacht. Das Unternehmen will sich „auf Geschäftsfelder konzentrieren, in denen standardisierte Batterien und deren Systeme eingesetzt werden können, die leichter skalierbar und schneller zu realisieren sind“. Dazu gehören Batterien für Nutzfahrzeuge, stationäre Energiespeichersysteme und deren Batteriezellen sowie Anwendungen im Non-Automotive-Bereich.

„Neben der Diversifizierung des Produktportfolios verfolgt Svolt mit der Vertriebserweiterung auch das Ziel, die ohnehin schon hohe Nachfrage nach hochwertigen Energiespeicherlösungen außerhalb des Pkw-Bereichs noch agiler bedienen zu können“, so das Unternehmen. Dies soll eine größere Widerstandsfähigkeit gewährleisten und Svolt Europe zu mehr Zukunftssicherheit verhelfen.

„Wir sehen uns weiterhin als Innovationspartner der Automobilindustrie. Die aktuelle Marktsituation legt jedoch eine Diversifizierung nahe, um unsere wirtschaftliche Zukunft mittelfristig zu sichern“, so Wollenhaupt. „Das ist ein entscheidender Schritt, um widerstandsfähiger gegen Marktschwankungen zu werden und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur globalen Energiewende zu leisten.“

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