RWE baut „Acht-Stunden-Batteriespeicher“ in Australien und H2-Ready-Kraftwerk in Deutschland

Solarpark Limondale, 249 MW (AC), RWE, Australien, New South Wales; Standort eines “Acht-Stunden-Batteriespeichers“, 50+ MW/400+ MWh, Tesla, Megapack-Batterien

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RWE plant sein erstes großes Erneuerbare-Energien-Projekt in Australien, die Ende 2018 begonnene und 2021 vollständig in Betrieb gegangene Limondale Solar Farm, zum Standort eines Batteriespeicherkraftwerks zu machen. Die Investitionsentscheidung hierfür ist einer Mitteilung des deutschen Energiekonzerns zufolge gefallen.

Zum Einsatz kommen demnach „Megapack-Batterien“ – eine containerbasierte, in Einheiten zu je 3,9 Megawattstunden Kapazität konfigurierte Großspeicherlösung auf Lithium-Ionen-Basis von Tesla. Das australische Unternehmen Beon Energy Solutions wird „maßgeblich die Bau- und Elektroarbeiten vor Ort verantworten“. Diese sollen in der zweiten Jahreshälfte starten, die Inbetriebnahme des Speicherkraftwerks soll Ende 2025 erfolgen.

Der Solarpark in Limondale nahe dem Ort Balranald im Bundesstaat New South Wales hat eine installierte Photovoltaikleistung von 349 und eine Wechselstromleistung von 249 Megawatt. Der am Standort geplante Batteriespeicher soll eine Leistung von „mehr als 50 Megawatt“ und eine Speicherkapazität von „mehr als 400 Megawattstunden“ aufweisen. Mit diesem Verhältnis von eins zu acht bei Leistung und Kapazität ist er nach Angaben von RWE der „erste Acht-Stunden-Batteriespeicher Australiens“ und außerdem „das einzige Projekt, das in der ersten Ausschreibung für Langzeitspeicher des Bundesstaates New South Wales einen Zuschlag für einen langjährigen Energieleistungsvertrag erhalten hat“. Er soll in das bestehende Netz einspeisen.

RWE betreibt nach eigenen Angaben in Europa, den USA und Australien Batteriespeicher mit insgesamt rund 0,7 Gigawatt. Dieses Portfolio soll aber schnell wachsen, derzeit meldet das Unternehmen im Bau befindliche Projekte mit 1,2 Gigawatt. Im Rahmen seiner „Growing-Green-Strategie“ will der Energiekonzern dies bis 2030 auf weltweit sechs Gigawatt ausbauen.

800 Megawatt GuD in Planung

Einen Tag nach Bekanntgabe des Speicherprojekts in Australien meldete RWE am Mittwoch die Auswahl eines zweiten potenziellen Standorts für ein wasserstofffähiges Kraftwerk in Deutschland. Nach dem bereits bekannten Projekt in Weisweiler wurde nun Werne ausgewählt. Ein italienisch-spanisches Konsortium ging aus einer von RWE durchgeführten Ausschreibung als Sieger hervor, die Firmen Ansaldo Energia (Italien) und Tecnicas Reunidas (Spanien) haben bereits mit den Arbeiten an der Genehmigungsplanung begonnen. Die Investitionsentscheidung für das geplante Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) mit rund 800 Megawatt Leistung soll fallen, „sobald Netzanbindung, regulatorischer Rahmen und Wirtschaftlichkeit gegeben sind“.

Projektskizze, Rendering, geplantes wasserstofffähiges/H2-Ready-Kraftwerk von RWE in Werne, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Visualisierung des wasserstofffähigen GuD-Kraftwerks in Werne.

Foto: RWE

Mit dem Beginn der Planung „gehen wir in Vorleistung, um die Chance einer Fertigstellung bis 2030 offenzuhalten“, sagt Nikolaus Valerius, CEO der Kraftwerkssparte RWE Generation SE: „Wir sind bereit, mit dem Bau einen Beitrag zu grüner Versorgungssicherheit zu leisten und damit den Kohleausstieg 2030 abzusichern.“ Nötig seien aber zügige Weichenstellungen auf politischer Ebene: „Erst wenn die Anbindung des Standortes an ein Wasserstoffnetz gesichert ist und die Rahmenbedingungen einen wirtschaftlichen Betrieb der Kraftwerke ermöglichen, können wir eine endgültige Investitionsentscheidung treffen.“

Das Kraftwerk wird im Falle seiner Realisierung einen bereits vorhandenen Kraftwerksstandort (Gersteinwerk) nutzen. Nach aktuellem Planungsstand könnte es 2030 in Betrieb gehen und dann mindestens 50 Prozent Wasserstrom nutzen. Später könnte es dann auf vollständige Wasserstofffeuerung umgestellt werden.

RWE will in den kommenden Wochen die für das Projekt zuständigen kommunalen Gremien in Werne, der Stadt Hamm und im Kreis Unna über das Projekt informieren. Nach den Sommerferien sind dann öffentliche Informationsveranstaltungen geplant.

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