Deutscher Solarpreis 2016 verliehen

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Großer Bahnhof im alten Bahnhof Solingen: Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien verlieh dort in acht Kategorien den Deutschen Solarpreis 2016. Gemeinsam mit der Energieagentur NRW präsentierte Eurosolar im Rahmen der Preisverleihung die diesjährigen Gewinner mit Filmen und Interviews. Ausgezeichnet werden laut Pressemeldung in jedem Jahr besondere und herausragende Projekte und Initiativen, die eine konsequente und dezentrale Energiewende verfolgen.
Für folgende Preisträger hat sich Eurosolar 2016 entschieden:
In der Kategorie „Städte, Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke“ die Stadtwerke Burg GmbH für die Realisierung des innovativen Mieterstrommodells „Sonnenburg“, das Mietern eine ökologisch und ökonomisch attraktive Stromversorgung bereitstellt.
In der Kategorie „Solare Architektur und Stadtentwicklung“ das Sonnenhaus-Institut e.V. aus Straubing für das langjährige und konsequente Engagement für die Umsetzung und Weiterentwicklung des solarthermischen Bau- und Heizkonzepts in Gebäuden mit aktiver und passiver Nutzung der Solarenergie.
In der Kategorie „Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen“ die VillaMedia GmbH aus Wuppertal für das umfangreiche und innovative Gesamtkonzept zur Nutzung erneuerbarer Energien mit großer Öffentlichkeitswirksamkeit.
In der Kategorie „Lokale und regionale Vereine/Gemeinschaften“ die Bürgerwerke eG aus Heidelberg für den Aufbau einer genossenschaftlichen Stromvermarktung und das Stärken der regionalen und unabhängigen Bürgerenergie-Bewegung trotz widriger politischer Rahmenbedingungen.
In der Kategorie „Medien“ Gerhard Mester aus Wiesbaden für die treffende und pointierte Darstellung komplizierter energiepolitischer Zusammenhänge in seinen Karikaturen.
In der Kategorie „Bildung und Ausbildung“ der ENNI-Solarpark mit Energiepfad in Neukirchen-Vluyn für das erfolgreiche Konzept zur offenen bildungsorientierten Freizeitnutzung einer Freiflächen-PV-Anlage.
In der Kategorie „Eine-Welt-Zusammenarbeit“ das PV-Geflüchteten-Projekt in Ravensburg für den pragmatischen und innovativen Ansatz zur Integration Geflüchteter mit Hilfe der Themenbereiche erneuerbarer Energien und Energieeffizienz.
Claudia Kemfert aus Berlin erhielt außerdem den Deutschen Solarpreis 2016 in der Kategorie „Sonderpreis für persönliches Engagement“ für ihren konsequenten und nachhaltigen Einsatz für eine an Fakten orientierte Energiepolitik in Deutschland.
„Deutschland war einst Vorreiter der Energiewende, doch durch die fehlende Bereitschaft Berlins, die durch fossile Energien ausgelöste Klimakatastrophe und die massiven Energierisiken ernst zu nehmen und lieber die Interessen der konventionellen Industrien zu wahren, könnten wir sehr bald Schlusslicht werden“, sagte Eurosolar-Präsident Peter Droege. Umso mehr freue er sich über die vielen dynamischen Initiativen aus Gemeinden, Vereinen, Unternehmen, die in ihren vorbildlichen Bemühungen nicht nachlassen. Der NRW-Landesminister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Johannes Remmel, betonte, dass der Erfolg der Energiewende ein Erfolg für die gesamte Gesellschaft sei: „Projekte, die zum Klimaschutz und zur Energiewende beitragen, sind Zeugnisse einer Zeitenwende. Projekte, wie sie von Eurosolar mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet werden, belegen die Leistungsfähigkeit und vor allem die Leistungsbereitschaft der zahllosen Akteure, die sich an der Gestaltung der Zukunft beteiligen.“ Davon, so Remmel, profitiere die gesamte Gesellschaft. Lothar Schneider, Geschäftsführer der Energieagentur NRW, unterstrich die Bedeutung der positiven Vorbilder für den gesellschaftlichen Wandel. „Die Hemmnisse, etwas Bestehendes, Funktionierendes nachzumachen, sind deutlich niedriger, weil die Risikoabschätzung für das eigene Projekt dann auch deutlich günstiger ausfällt. Und die Bedeutung der Vorbilder wächst mit der Komplexität der Herausforderungen.“
Der im Jahr 2010 verstorbene Hermann Scheer, Träger des Alternativen Nobelpreises, hatte den Deutschen Solarpreis 1994 ins Leben gerufen. Seitdem erhalten Gemeinden, Unternehmen, Vereine oder Organisationen, Journalisten und Privatpersonen den Preis von Eurosolar für ihr Engagement rund um die erneuerbaren Energien. (Petra Hannen)

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