Vor zwei Jahren haben der Deutsche Wetterdienst, das Bundesamt für Straßenwesen und das Eisenbahn-Bundesamt berechnet, dass sich an den Lärmschutzwänden der Fernstraßen und Schienenstrecken im Mittel 193 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugen ließen – genug, um den Bedarf von ungefähr 60.000 Haushalten zu decken. Nutzt man auch die Lärmschutzwälle entlang der Straßen und Schienen für die Photovoltaik, läge der Ertrag gar bei 1.400 bis 1.700 Gigawattstunden.
„Photovoltaik an und auf Bundesfernstraßen ist für die Bundesregierung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität“, erklärte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) im Juni letzten Jahres.
Seine Parteifreundin Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin der von SPD, Grünen und FDP gestellten Landesregierung von Rheinland-Pfalz, sieht das offenbar anders: Sie antwortete jetzt auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Markus Wolf (CDU), die Landesverwaltung plane aktuell keine Photovoltaik-Anlagen an den Lärmschutzwänden von Autobahnen, Bundes- oder Landstraßen. Als Gründe nennt Schmitt die Wechselwirkung der Anlagen mit der Lärmschutzfunktion, betriebliche Erschwernisse, die Netz-Anschlusssituation und Betreiberfragen. Auch werde in erheblichem Umfang Personal beim Straßenbetreiber, zum Beispiel beim Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM), gebunden.
Pilotanlage abgeschaltet
Eine vom Land geförderte Photovoltaik-Anlage an einem Lärmschutzwall der A 6 auf halbem Wege zwischen Kaiserslautern und Mannheim wurde im Mai 2023 nach einem LKW-Brand aus Sicherheitsgründen abgeschaltet, teilt Schmitt in ihrer Antwort auf die kleine Anfrage ebenfalls mit.
Bei der Installation 1999 war die Anlage deutschlandweit die leistungsstärkste ihrer Art. Sie habe 2020 wegen des Ausfalls einzelner Komponenten sowie der Degradation der Module nur noch weniger als 2.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Derzeit prüft der Betreiber, die Pfalzwerke, ob eine wirtschaftliche Lösung zum Weiterbetrieb gefunden werden kann, so Schmitt.
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193 Gigawattstunden für 193 Haushalte? Da stimmt etwas nicht…
So viel Strom verbraucht nun wirklich niemand.
Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben es korrigiert.
193GWh für 60.000 Haushalte ist nicht wirklich plausibler…
sehe ich anders: 193 GWh entspricht bei 60.000 Haushalten 3.216 KWh pro Haushalt
„Als Gründe nennt Schmitt die Wechselwirkung der Anlagen mit der Lärmschutzfunktion, betriebliche Erschwernisse, die Netz-Anschlusssituation und Betreiberfragen. Auch werde in erheblichem Umfang Personal beim Straßenbetreiber, zum Beispiel beim Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM), gebunden.“
… hört sich für mich in der Begründung sehr nach Allgemeinplätzen an. Das sind aus meiner Sicht nicht unüberwindbare Hürden, wenn man dann nur wollte. Aber genaues weiß man nicht… gibt es da auch detaillierte Daten, die die Behauptungen stützen und/oder eine ausführlichere Begründung dazu?
Sehe ich auch so.
Netzanschluss entlang vorhandener Infrastruktur, das soll ein Problem sein?
„Personal … gebunden“ = Arbeitsplätze.
Ist mir auch vollkommen unklar – inwiefern sollten PV-Module den Lärmschutz beeinträchtigen? Und was für Personal wird gebunden? Normale PV Anlagen sind quasi wartungsfrei.
Ich habe leider auch noch nicht genau verstanden, was die Probleme bei dem Pilotprojekt im Detail waren, die zur finalen Abschaltung geführt haben.
Auf dem Papier klingt die Installation auf Lärmschutzwänden für mich tatsächlich eher nach einem No-Brainer.
Das ist Behördendeutsch für „Kein Bock“ -> Arbeitsverweigerung und gehört in die gleiche Kategorie wie „wir haben gar nicht genug Schilder für 130 auf BABs“.
„Als Gründe nennt Landeswirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) unter anderem die Wechselwirkung …“
3 Buchstaben sind in der letzten Zeit sehr auffällig… 🤔
https://www.pv-magazine.de/2024/04/30/was-meint-die-fdp-eigentlich-mit-wirtschaftswende/?utm_source=dlvr.it&utm_medium=facebook
Und bitte den Titel ändern: „FDP-Ministerin in R-P…“
Beim ersten Problemchen TotalStop ? ? ? AnfangsProbleme bei neuen Anwendungen sind der NormalFall ! ! ! Sofort-Stop dann, wenn eigentlich Lernen beginnen soll und muss ist „sub-sub-optimal ! ! !
Ausserdem zeigt Foto+ Text, (auch sonstige Fotos und Texte zu AutobahnSolar) dass !viel zu oft! bei Planung von AutoBahnSolarAnlagen „nan“ wohl nur irgendwie (waagrecht oder senkrecht) „hinpappt“
und SO etwas wie fachtechnisch qualifiziertes Planen (bis jetzt) noch kaum statt findet, denn
waagrechte Anlagen gefährdet Schneelast und SchmutzAblagerung und können bei Wind plus StarkRegen unkontrollierbare „WasserBomben“ von sich geben
kontinuierlich senkrecht aneinander gereihte Panels können in „Innen“Bögen gar Schall-verstärkend wirken. Zur „Diffusierung“ von Schall müsste-n -beispielsweise- —
Zwischen den Paneelen –möglichst unterschiedlich grosse– Lücken sind
die Paneele in unterschiedlichen waagrechten + senkrechten Richtungen fixiert werden
und vor TotalAusfall bei Unfall schützt man sich durch segmentierte Strom-Abnahme, welche auch manuell ab- und zu-geschaltet werden kann
Man darf und muss nicht nur viel „tun “ und „Wind machen“
sondern auf sehr qualifiziertes Vor-Denken setzen,
ausdem sic dann praxisgerechte „Normen“ entwickeln, die einzuhalten sind
was durch einen wenigstens im AnfangsJahrzehnt neuer Anwendungen n— beispielsweise durch „vorgeschalteten– “ IdeenWettBewerb der Anbieter —mit Preisen/Prämien für beste Ideen — relativ einfach initiiert werden könnte
Fehler —insbesondere AnfangsFehler– sind nun mal menschlich
ABER bei AutobahnSolar scheint man sich sehr schwer zu tun,
aus gemachten/gehabten Fehlern –wenigstens– zügig dazu-zu-lernen ?!
Wer aus AnfangsFehlern NICHT lernt betreibt GlücksSpiele,
anstatt mit Vernunft, Verstand, stetigem Lernen und angemessener Sorgfalt und VerantwortungsBewusstsein zu arbeiten ! !!
Alles Gute –
und viel Erfolg beim MitDenken !
Wolf Gerlach
Insbesondere interessant, da in der Schweiz der Ausbau auf den Nationalstrassen beschlossene Sache zu sein scheint.
FDP / Springer / Kohlberg Kravis Roberts & Co.
Die Gelben sind für mich nichts mehr als eine gekaufte Truppe, die sich für nichts mehr zu peinlich ist, um ihre Mäzene zufrieden zu stellen. Die Grenze zur Lächerlichkeit ist bereits seit langem überschritten und die Parteigänger überbieten sich offensichtlich in der Veröffentlichung von geisteslosen Unsinn und dem darauf basierenden Stopp jeglichen, aber auch wirklich jeglichen, Fortschritts. Ein Totalausfall für dieses Land. Allein, ich verstehe ja die Interessen… aber kann man wirklich so egoistisch sein, dass einem sein ganzes Land ansonsten völlig egal ist? Das ist schon eine Leistung.
Geehrte Mit-Denker
als ich noch „jung war“ — bin mittlerweile nahe 84
neigte ich auch zu spontanem KritiSieren bis BesShimpfen —-
ABER es ist doch wohl besser, !!! für uns ALLE!!!
zu Verbesserungen zu motivieren —
als sichtbare FehlLeistungen per Spott und Hohn zu „verschlimmbesseren“ ?!
Postives MitDenken – und alles Gute wünscht
Wolf Gerlach