CATL stellt Batterie für 1000 Kilometer Reichweite vor

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Mit dem Elektroauto von Berlin bis nach Oslo fahren, ohne dabei ein einziges Mal anhalten zu müssen. Der Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology Co. (CATL) stellte auf der Messe „Auto China 2024“ in Peking seine neue Batterie „Shenxing Plus“ vor, mit der solch eine Autofahrt möglich werden könnte.

Bei dem Produkt handelt es sich um eine Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batterie. CATL sagt über den Herstellungsprozess der Kathode, die in dieser Batterie zum Einsatz kommt, dass mit einer speziellen Technologie namens „granular gradation“ die Platzierung jedes Kathodenpartikels optimiert wurde. Das soll dabei geholfen haben, die Energiedichte immer weiter zu verbessern.

Auf der Anoden-Seite haben die Entwickler ein spezielles 3D-Bienenwaben-ähnliches Material benutzt, um die Oberfläche und somit die Energiedichte zu vergrößern. Das Bienenwaben-Material soll zudem auch die Ausdehnung der Anoden während des Ladens beziehungsweise Entladens moderieren und so für mehr Stabilität sorgen.

Die Energiedichte soll auch dank der verbesserten Batteriearchitektur gestiegen sein. Das aus einem einzelnen Block bestehende Gehäuse der Batterie sei perfekt auf die Struktur der Zellen angepasst. Somit konnten die Ingenieure von CATL mehr Speicherkapazität in dem Volumen des Gehäuses unterbringen. Zudem sei in der Batterie auf Module verzichtet worden. Bei der Cell-to-Pack-Architektur werden die Batteriezellen direkt zu einem Batteriepack zusammengeschaltet. Die in der Batterie „Shenxing Plus“ zum Einsatz gekommene dritte Iteration dieser Technologie soll das Volumen in dem Gehäuse dadurch zu sieben Prozent mehr mit aktiven Batteriekomponenten befüllt haben als bei Batterien mit Modulen möglich wäre. Die gravimetrische Energiedichte betrage laut CATL 205 Wattstunden pro Kilogramm. Zum Vergleich: aktuelle LFP-Batterien, die dem Stand der Technik entsprechen, dürften etwa 190 Wattstunden pro Kilogramm erreichen. Eine Steigerung von 7,8 Prozent.

Superschnelles Laden

Irgendwann muss auch „Shenxing Plus“ mal geladen werden. Und das soll mit einer hohen C-Rate von vier möglich sein. Ein Ladevorgang mit einer C-Rate von vier würde eine 90-Kilowattstunden-Batterie in 15 Minuten vollständig laden. Dafür wäre eine Ladeleistung von 360 Kilowatt notwendig. Die notwendige Energiemenge für einen 4C-Ladevorgang richtet sich nach der Kapazität der Batterie. Für eine 100-Kilowattstunden-Batterie wären zum Beispiel 400 Kilowatt Ladeleistung nötig.

Die genaue Kapazität der Batterie lässt CATL in seiner Produktvorstellung offen. Der Hersteller erklärt aber, dass es möglich sein soll, die Energie, die für eine Fahrstrecke von 600 Kilometern notwendig wäre, innerhalb von zehn Minuten zu laden. Somit würde pro Sekunde ein Kilometer Reichweite in die Batterie geladen. Eine vollständige Ladung für 1000 Kilometer Reichweite kann also nach 16,6 Minuten erreicht werden.

Um das zu ermöglichen, habe der Hersteller einige Technologien aus dem Ärmel gezogen. Vor allem wurden Anoden und Kathoden mit diversen Beschichtungen für höhere Leitfähigkeiten überzogen. Zudem verfügt das interne Batteriemanagementsystem über künstliche Intelligenz und kann die Effekte von Ladevorgängen mit hohen Stromstärken auf Zellebene vorhersagen.

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