Die Stadtwerke Bühl, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Anlagenbauer Schmid haben das Verbundprojekt „Hybrid Optimal“ gestartet. Es solle demonstrieren, dass mit der Kombination von Vanadium-Redox-Flow- und Lithium-Ionen-Batterien im Smart Grid bestehende Netzengpässe beseitigen und eine wertvolle Alternative zum Netzausbau darstellen könnten, teilten die Unternehmen am Dienstag mit. Das Forschungsprojekt werde vom Land Baden-Württemberg mit 380.000 Euro gefördert.
Es werde für das Forschungsprojekt in Witstung – eine kleine Siedlung bei Bühl in Baden-Württemberg – ein Smart Grid aufgebaut. Auf jedem zweiten der zehn Gebäude sei dort eine Photovoltaik-Anlage installiert, die bilanziell soviel Energie erzeugten, wie dort verbraucht würden. Da aber Erzeugung und Verbrauch nicht immer optimal zusammenpassen, werden häufiger so viel Solarstrom ins Netz eingespeist, dass es zu einer Überlastung des örtlichen Stromnetzes komme. Die Haushalte erhielten im Zuge des Projektes nun Smart-Meter, eine kommerzielle Optimierungssoftware und einen Hybridspeicher installiert, hieß es weiter. Letzterer sei eine Kombination aus einer Vanadium-Redox-Flow- und Lithium-Ionen-Batterie und nutze jeweils die optimalen Betriebsfenster.
Die Vanadium-Redox-Flow-Batterie mit 5 Kilowatt/45 Kilowattstunden werde von Schmid produziert und für den Betrieb angepasst. Der „Ever Flow Compact Storage“ solle als Langzeitspeicher fungieren und die Siedlung über Nacht versorgen. Bei dieser Technologie lasse sich die Speicherkapazität unabhängig von der Leistung skalieren, wofür nur die Installation größerer Tanks mit mehr Speicherflüssigkeit notwendig sei. Speziell für dieses Projekt werde Schmid die Vanadium-Redox-Flow-Batterie mit einer Lithium-Ionen-Batterie zu einem Hybridspeicher optimieren. Die Lithium-Ionen Batterie (40 Kilowatt/50 Kilowattstunden) solle mit ihrem hohen Teillastwirkungsgrad Netzüberlastungen verhindern und als kurzfristige Leistungsquelle dienen, hieß es weiter
Das KIT werde bei „Hybrid Optimal“ eine Optimierungssoftware einsetzen, um Eigenverbrauch, Zukauf und Verkauf nutzen- und gewinnmaximierend zu steuern. Dies solle auch eine optimierte Vermarktung des überschüssigen Solarstroms ermöglichen sowie ein günstiges Laden der Speicher in den sonnenschwachen Wintermonaten. Soziologen der Georg-August-Universität Göttingen würden das Projekt ebenfalls begleiten und eine Akzeptanzforschung durchführen. (Sandra Enkhardt)
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