In den vergangenen Jahren hat der Zubau an Photovoltaik-Dachanlagen in Deutschland deutlich angezogen, auch wenn er aktuell eine kleine Delle erfährt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat in ihrer Analyse „Das Potenzial für Haushaltsphotovoltaik in Deutschland“ ermittelt, dass der jährliche Zubau zwischen 2013 und 2018 bei durchschnittlich 0,3 Prozentpunkten lag, seit 2020 auf durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte stieg und 2023 sogar bei 3 Prozentpunkten lag (siehe Grafik 1). Allerdings sei die regionale Verbreitung sehr unterschiedlich. So sei in vielen Städten und Landkreisen in Baden-Württemberg und Bayern bereits auf mehr als 16 Prozent der Wohngebäude mit ein bis zwei Wohnungen eine Photovoltaik-Dachanlage installiert. Dagegen erreichten viele Städte und Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein eine Verbreitungsrate von weniger als acht Prozent (siehe Grafik 2). Zusätzlich zum generellen Nord-Süd-Unterschied merkt die KfW noch an, dass private Photovoltaik-Anlagen stärker in weniger dicht besiedelten, ländlichen Regionen installiert werden.
Die Auswertung der Daten zeigt aber auch, dass sich die jährlichen Wachstumsraten regional wieder anders darstellen. Denn während Hamburg und Bremen mit 1,0 und 0,6 Prozentpunkten am Ende der Rangliste aller Bundesländer rangieren, weisen Sie doch Wachstumsraten von 50 und 49 Prozent auf, was deutlich höher liegt als etwa in Bayern mit 20 Prozent oder dem Saarland mit 21 Prozent. Allerdings ist in Bayern ja die regionale Abdeckung mit privaten Photovoltaik-Dachanlagen schon wesentlich höher, was hohe Wachstumsraten erschwert.
Ferner hat die KfW in ihrer Analyse auch noch Daten zur Globalstrahlung analysiert und mit dem Potenzial für die privaten Photovoltaik-Anlagen abgeglichen. Auch flossen Determinanten wie Wohngegend, Alter und Einkommen ein. „Im Allgemeinen ist das Potenzial für weiteren Photovoltaik-Ausbau größer in städtischen, dicht besiedelten Regionen sowie in solchen mit einem hohen Durchschnittsalter der Bevölkerung. Informationsangebote und Werbeaktivitäten von Anbietern von Photovoltaik-Anlagen sind in diesen Regionen besonders vielversprechend“, heißt es dazu.
In dem Fazit zeigt die KfW konkrete Ansätze zur Unterstützung des weiteren Ausbaus von Photovoltaik-Dachanlagen auf. Ihre Ab- und Einschätzungen beziehen sich auf Systeme zwischen einem und zehn Kilowatt. So könne es sinnvoll sein, Informationen über die Eignung von Dächern bereitzustellen oder, sofern schon vorhanden, stärker publik zu machen. Dies bezieht sich etwa auf Solarkataster, die in einigen Bundesländern bereits existieren. Zudem könnten Handwerksbetriebe in den bisher schwach erschlossenen Gebieten ihr Angebot besonders bewerben. Des Weiteren empfiehlt die KfW, die regionale Verteilung stärker bei der Ausgestaltung von Investitionsanreizen zu berücksichtigen.
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Wie nicht nur auf der Karte schön zu sehen ist, passiert in den Großstädten wenig bis nichts, obwohl es hier besonders nützlich wäre. MFHs werden nicht belegt. Mieter oder WEG-Eigntümer sind die Verlierer. Es ist einfach zu teuer für die Eigentümer, zu verdienen gibts nichts, außer Ärger mit Abrechnung. PV bleibt das Privileg der EFHs. Die so genannten Balkonanlagen kauft sich auch genau dieses Klientel, weil es oft schon reicht und besonders einfach ist, und nicht der Mieter mit suboptimalen verschatteten Balkonen, von denen es gar nicht wenige gibt.
Potenziale müssen auch wirklich gehoben werden können, sonst bleibt es bei grauer Theorie.
Energetiker schrieb:
„Mieter mit suboptimalen verschatteten Balkonen, von denen es gar nicht wenige gibt.“
Du wärest erstaunt, wie viel solche „suboptimalen“ Anlagen noch bringen. Sicher fehlt die Spitzenleistung oder ist nur kurzzeitig verfügbar. Aber es gibt eben doch den ganzen Tag lang noch Erträge, welche den Stromverbrauch reduzieren und damit die Stromrechnung. Lediglich der unbezahlte Export wird dadurch erheblich reduziert.
Das heißt, diese Anlagen tun eben trotzdem genau das, wofür sie angeschafft wurden. Und bei den derzeitigen Preisen ist das dann auch keine finanzielle Einbuße.
Z.B. eine mir bekannte angepasste Balkonanlage ersetzt eine zerbröckelte Mauerabdeckung aus Beton, für welche eine lokale Firma deutlich über 1.000€ für den Ersatz wollte. Die Balkonanlage hat ungefähr das Gleiche gekostet, mit angewinkeltem Aluminiumunterbau, welcher die Mauer schützt und die Module trägt. Damit waren die resultierenden Mehrkosten 0€ bei deutlicher Senkung des Stromverbrauchs.
Eine andere Anlage hat die gefährlich gewordene Glasabdeckung eines Haustürvordaches mit Solarmodulen ersetzt, für deutlich weniger als eine neue Glasabdeckung. Sicher, mit Westausrichtung nicht gerade mit perfekt ausgerichteten unverschatteten Südanlagen vergleichbar. Aber trotzdem über 150kWh im Jahr für lau?
Weniger als perfekt ist eben nicht Nichts, sondern kann sogar deutlich mehr sein, wenn z.B. die Module die Funktion anderer Bauelemente übernehmen oder verbessern.
PV-Anlagen auf MFH sind relativ selten, was sicherlich auch der rechtlichen Lage bei Wohnungseigentümergemeinschaften und beim Mieterstrom liegt.
In nächsten Solarpaket sind diesbezüglich verschiedene Gesetzesänderungen vorgesehen. Ob das dazu führt, dass deutlich mehr PV-Anlagen auf MFHs gebaut werden, bleibt abzuwarten.
Dächer gibt es zur Genüge aber viele derer die den Willen und die Bereitschaft dazu hatten haben dies in den letzten 25 Jahren bereits getan. Nun bleiben die Haushalte übrig die immerhin so skeptisch waren/sind, dass sie es in den letzten Jahrzehnten nicht geschafft haben. Tja und jetzt startet ja wieder die nächste Urlaubssaison. Und Urlaub machen ist so viel wichtiger als die Welt für die Kinder und Enkel ein klein wenig länger zu erhalten. Sarkasmus Ende.
Musicman, prägnanter kann man das BRD-Wohlstandsverhalten kaum benennen! Zu ergänzen möchte ich noch, dass manche Behörde sich so verhält, dass Menschen, die durch PV ihren Beitrag leisten wollen, ausgebremst werden; da gäbe es viele Beispiele zu nennen, was hier aber zu weit führt…Aber ich will positiv denken, vielleicht bekomme ich ja doch noch die 5kWp für mein zukünftiges Auto aufs denkmalgeschütztes Dach.
Ein grosser Teil der erzeugten Energie einer größeren Dachanlage wir vorallem im Sommer nicht selbst genutzt werden können. Bei dem geplanten Zubau der WEA und PV Freiflaechen wird es zwangsläufig zu Abschaltungen kommen müssen. So einfach aus dem Überschuss H2 mit Elektrolyseuren erzeugen ist nicht. Wenn man entsprechend dem Spitzenabfall die Kapazitäten an Elektrolyseuren schaffen will kommt man auf einen buel zu geringe Auslastung. Diese Technik rechnet sich erst ab einer Produktionszahl von 6000 Jahresstunden. Bei uns ist das nicht machbar. In Dr Schweiz wird das offen diskutiert, bei uns plant man schon mal H2 Netze für Gas das wir noch gar nicht haben. Und der Illusion folgen, dass andere Staaten und mit grünem H2 bombardieren werden sollte man nicht folgen. Die haben zwar bessere Kapazitätsfaktoren bei den EE aber es reicht nicht um auf die 3 € je kg H2 zu kommen. Auch der Transport über die Zwischen Stufe Ammoniak ist ein Blender. Von der erzeugten EE kommen in unseren noch zu bauenden GKW keine 15 % mehr raus. Es ist an der Zeit mit dem Blenden aufzuhören. Wir klauen uns selbst den Wohlstand mit dieser Energiepolitik
Es kommt auch jetzt schon zu Abregelungen, auch z.B. gestern (07.04.24) sonniger Tag mit viel Wind. Windkraftanlagen mussten abgeregelt werden, um Platz zu machen für die maximale PV Leistung um Mittag herum. Auch gingen gestern und vorgestern die Börsenpreise wieder in den Keller.
Hier müssen bessere Strategien und Nutzungsverhalten, Speichermöglichkeiten und Zuschaltung von Anlagen zur Erzeugung von synthetischer Gase etc. dazu (wie Sie anmerkten). Der blinde Ausbau von weiterer PV und WEA wird diese Probleme nur verstärken.
Engelbert.Montagne schreibt.
Ein grosser Teil der erzeugten Energie einer größeren Dachanlage wird vorallem im Sommer nicht selbst genutzt werden können.
@ Engelbert.Montagne
Aus Erfahrung kann ich da widersprechen. Wir haben 25 kWp auf dem Dach, davon 15 kWp im Eigenverbrauchsmodus mit einem 30kWh Speicher und einem E-Auto. Ein weiteres E-Autos von einem Bekannten wird geladen wenn die Sonne hoch steht. Bei etwas Koordination bleibt da so gut wie nix übrig. Bei einem Pflegedienst, in unserer Nähe stehen ein halbes Dutzend Dienstfahrzeuge tagsüber unberührt auf dem Parkplatz, weil sie ja nur morgens und abends unterwegs sind. Ein Carport mit PV Anlage, würde die 30 bis 40 Km die diese jeden Tag fahren, im Sommer locker abdecken, und selbst im Winter an hellenTagen einen Teil nicht unerheblichen Teil zum Geschäftsmodell beitragen.
Ach, die übliche Leier mit den Nebelwerfern und populistischer Panikmache…
Schön, dass du Batteriespeicher komplett ausgeblendet hast. Dabei wird genau dort in den kommenden Jahren massiv viel passieren. Und dass mittlerweile über 100 GWh an mobilen Speichern auf den Straßen unterwegs sind (bzw. die meiste Zeit über stehen) und jährlich ca. 20 GWh hinzukommen, fällt auch komplett weg.
Hendrik schreibt.
Es kommt auch jetzt schon zu Abregelungen, auch z.B. gestern (07.04.24) sonniger Tag mit viel Wind. Windkraftanlagen mussten abgeregelt werden, um Platz zu machen für die maximale PV Leistung um Mittag herum
@ Hendrik
Aber nur weil das unser Anti Eneriewendegesetz erlaubt
Wenn die unnötigen Erzeuger die Netze nicht vestopfen würden, wäre das nicht der Fall.
https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/kohle-und-atomkraftwerke-verstopfen-stromnetze/
Zitat…. Der Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien sollte genau das verhindern und dafür sorgen, dass mehr Ökostrom ins Netz kommt und die Treibhausgasemissionen Deutschlands sinken. Das geht aber immer öfter gründlich schief, wie die seit Jahren kaum sinkenden Emissionen aus dem Energiesektor zeigen. Die Bundesnetzagentur wird als zuständige Behörde dennoch nicht aktiv, stattdessen gibt es Berichte
Wie es geht, zeigt der Netzbetreiber 50 Hertz
Siehe hier https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Die RWE plant über das LNG Terminal in Brunsbüttel bereits ab 2026 jährlich rund 300.000 Tonnen grünen Ammoniak zu importieren.
https://www.rwe.com/presse/rwe-ag/2022-03-18-import-von-gruener-energie-rwe-errichtet-ammoniak-terminal-in-brunsbuettel/
Dafür gibt es sicherlich weit sinnvollere Verwendungszwecke, als aus dem Ammoniak H2 herzustellen und das anschließend in Gaskraftwerken zu verfeuern.
Einige GrundFragen bleiben immer noch offen:
Wieviel PV ist -zur Zeit- n o t wendig
Wieviel PV ist -zur Zeit- s i n n voll
Ab wieviel PV ists -zur Zeit- zu Viel
Haben „wir“ längst PV-Produktions- Ü b e r – Kapazitäten
Verlängern die SolarFörderungen nur das Siechtum von Über-Kapazitäten
Die Rat- und Hilf-Losigkeit von „uns“ zeigt sich am Deutlichsten an den —meines Erachtens stumpfsinnigen- „AbSchaltSzenarien“
„Man oben“
hat -nach meinem Eindruck- weder voraus-gedacht
noch !wenigstens! als es noch nicht zu spät, mitgedacht
sondern fuchtelt per Subventionitis hilflos herum —
statt vor-sorglich, für-sorglich, zukunftsorientiert zu planen und machen
macht „man oben“ nur WegWerfSpielchen mit Steuerzahler-Geldern
SO als gäbs kein Morgen
und/oder SO – als wärs am Einfachsten, Problematiken an die nächst-folgende Regierung weiter-zu-reichen.
„Man oben“ zeigt —meiner Meinung nach– eine erschütternde „WindMacher-Inkompetenz“ .
Wenn ich -vergleichend- an die Adenauer, Schmidt, Brandt –und auch noch Schröder-RegierungsMannschaften denke, bin ich so tief traurig wie entsetzt !
— UND froh darüber, (bin über 80 Jahre alt) nicht mehr mit-ernten zu müssen, was „Man oben“ seit Jahren sät !
Wolfgang Gerlach
wolfgang gerlac schreibt.
Einige GrundFragen bleiben immer noch offen:
Wieviel PV ist -zur Zeit- n o t wendig
Wieviel PV ist -zur Zeit- s i n n voll
Ab wieviel PV ists -zur Zeit- zu Viel
Haben „wir“ längst PV-Produktions- Ü b e r – Kapazitäten
@ wolfgang gerlac
Diese Grundfragen sind längst beantwortet, Sie müssen lediglich an den richtigen Stellen nach den Antworten suchen, oder hier meine Kommentare lesen.
Schauen Sie mal was einer sagt, der tagtäglich damit beschäftigt ist
Hier ein mal mehr meine gebetsmühlenartigen Wiederholungen.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat…80 Prozent Erneuerbare sind kein Problem“