Im Februar sind in Deutschland nach dem aktuellen Stand der Auswertung durch die Bundesnetzagentur bislang neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 1071,3 Megawatt netto zugebaut worden. Damit liegt der Photovoltaik-Zubau weiter über der Schwelle von einem Gigawatt pro Monat. Insgesamt sind damit im Marktstammdatenregister 3.833.567 Photovoltaik-Anlagen mit 84.887 Megawatt Bruttoleistung verzeichnet. Datenstand dafür ist der 19. März. Die Zubauzahlen für den Februar dürften sich – wie auch stets in den Vormonaten – noch erhöhen, da noch nicht alle neuen Photovoltaik-Anlagen aus dem Februar registriert sein dürften. Auch für Januar korrigierte die Bundesnetzagentur den Zubauwert mit der aktuellen Veröffentlichung von zuvor 1247 auf jetzt 1423 Megawatt nach oben.
Interessant ist die Verschiebung zwischen den Marktsegmenten, die sich in der Veröffentlichung der Daten zeigt. So hat sich der Zubau bei Photovoltaik-Dachanlagen mit gesetzlicher EEG-Förderung mit 447,1 Megawatt im Februar gegenüber dem Vormonat mehr als halbiert und blieb sogar noch hinter dem Wert vom Dezember 2023 mit 555,6 Megawatt zurück. Im Januar dürften in diesem Segment Sondereffekte gegriffen haben, weil einige Betreiber der Photovoltaik-Anlagen die Inbetriebnahme ins neue Jahr verschoben haben, um hierdurch ein Jahr länger in den Genuss der EEG-Förderung zu kommen. Dazu kam, dass die Einspeisetarife zum 1. Februar um ein Prozent gesenkt wurden. Auch der Zubau bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen in der gesetzlichen EEG-Förderung fiel von 80,7 Megawatt im Januar auf 11,5 Megawatt im Februar. Photovoltaik-Anlagen für Mieterstrom sind mit einer Gesamtleistung von 2,1 Megawatt für den Gesamtzubau weiter vernachlässigbar.
Dagegen brummt es im Markt für ungeförderte Photovoltaik-Anlagen. Im Marktstammdatenregister sind hier für Februar Dachanlagen mit insgesamt 29,5 Megawatt und Freiflächenanlagen mit 383,1 Megawatt verzeichnet – gerade im Freiflächenbereich sind die ohne EEG-Förderung realisierten Projekte aber praktisch immer auch sehr groß, was die Volatilität bei den Zubauzahlen erklärt. Die rund 383 Megawatt im Februar verteilen sich auf lediglich fünf Projekte mit Leistungen zwischen 30 und 162 Megawatt.
Das Segment macht damit etwa 40 Prozent des Zubaus aus – soviel wie noch nie zuvor in einem Monat. Im Vergleich dazu sind mit 30,4 Megawatt ähnlich viele Dachanlagen mit Zuschlägen aus den Ausschreibungen realisiert worden. Bei Freiflächenanlagen aus Ausschreibungen lag der Wert mit 169 Megawatt deutlich unter dem ungeförderten Segment.
Weiterhin werden nur sehr wenige Photovoltaik-Anlagen nach Ende der EEG-Förderung außer Betrieb genommen oder zurückgebaut. Nach den Daten der Bundesnetzagentur betraf dies im Februar Dachanlagen mit 1,5 Megawatt Gesamtleistung.
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3,83 Mio. Anlagen mit 85 GWp bisher installiert.
Tolle Leistungen einer bärenstarken Technologie.
Und die Technologie wird jeden Tag stärker- damit können wir gestalten und Verantwortung tragen.
Habe ich es richtig in Erinnerung, dass die frei finanzierten Anlagen beim Ausschreibungsvolumen der EEG-geförderten abgezogen werden? Falls das (noch) so ist: Hier läge eine dringliche Verbesserungsmöglichkeit.
Interessant wäre auch, mehr über die Orte der förderfreien (Freiflächen-) Anlagen zu erfahren: Sind sie in der Nähe zu (industriellen) Abnehmern, Datencentern oder vielleicht Fernwärmeerzeugern? Handelt es sich um Teile von sonst geförderten Anlagen, die etwas mehr Abstand zu Verkehrswegen einhalten, wo also nur die Differenzkosten für die Vergrößerung anfallen? Sind es gesondert errichtete Anlagen zur freien Netzeinspeisung?
Liebe Redaktion, schauen Sie mal ins Marktstammdatenregister und dann auf eine Karte.
Bei aller Euphorie darf man die Kosten nicht vergessen. 85GWp entsprechen einer Investition von mindestens 85.000.000.000 Euro und bringen im Jahr keine 100GWh Strom, tagsüber je nach Sonne. Im Sommer viel im Winter sehr wenig. Ohne Speicher wird man bei dem Zubau in Zukunft öfters die WEA abschalten muessen
Für die Mrd würden moderne AKW aber fast 60.000 GWh grundlastfaehigen Dauersstrom liefern, selbst wenn man die zu 15Mrd je 1,3 GW Block kalkuliert. Die hätten dann einen Flächenverbrauch von 6 km2 und die 85 GWh einen von 850 km2, was 1/3 der Fläche des Saarlandes entspricht.
Vergleicht man die installierte Leistung zum Ertrag produzieren die PV Parks in 89 % der Zeit nichts. Bei 100 % der Nenn- Leistung Produktion also vom 1.1 bis Mitte Februar und den Rest von 10,5 Monaten eines ahres kommt nichts mehr. Ein AKW zum Vergleich produziert vom 1.1 bis Mitte November konstant Tag wie Nacht.
@Engelbert.Montagne:
Und Uran gibt es umsonst? Rückbau ebenso? Versicherung gegen sämtliche Schäden eines etwaigen Super-GAUs in _vollständiger_ Höhe? Aufwändige Wartungsarbeiten (siehe Frankreich)? Explodierende Kosten (siehe praktisch jeden Neubau in Europa, Hinkley Point C wird bei den doppelten bis dreifachen Baukosten Ihres „selbst wenn“ landen) sind garantiert ausgeschlossen?
Was bringen Ihnen teure Grundlastkraftwerke, wenn es zukünftig nur noch wenige Tage gibt, in denen die Mischung aus EE + diversen Stromspeichern + europäischer Netzverbund nicht ausreicht?
Grundlast ist die Währung des 20. Jahrhunderts. Im 21. Jahrhundert ist es Flexibilität.
Engelbert.Montagne schreibt.
Im Sommer viel im Winter sehr wenig. Ohne Speicher wird man bei dem Zubau in Zukunft öfters die WEA abschalten muessen
@ ngelbert.Montagne
Wissen Sie warum man die WEA abschalten muss ?? Ich fürchte nein, deshalb möchte ich Sie aufklären.
Schauen Sie mal hier.
https://www.energiezukunft.eu/wirtschaft/kohle-und-atomkraftwerke-verstopfen-stromnetze/
Zitat:…Immer häufiger verstopfen Kohle- und Atomkraftwerke die Stromnetze, während Windräder abgeschaltet werden. Das zeigt der neue Bundesnetzagentur-Bericht. Dabei ist die Behörde dafür zuständig, den Einspeisevorrang der Erneuerbaren durchzusetzen.
@Engelbert.Montagne: Auf in eine strahlende Zukunft? Sicher dürfen wir den Atommüll dann bei Ihnen zwischenlagern oder?
Das mit Uranbrennstäben die russische Invasion in der Ukraine bezahlt wird ist Ihnen evtl. auch noch nicht aufgefallen, oder doch? Wenn Rosatom endlich auf der Sanktionsliste erscheinen würde gingen die Lichter in Frankreich vermutlich sehr schnell aus.
Auf der einen Seite fordert Macron Nato Bodentruppen in der Ukraine auf der anderen unterstützt sein Land den Krieg indem er Uranbrennstoff von Rosatom bezieht. Verrückte Welt!
@Engelbert: Da sind leider sehr viele Falschaussagen von dir dabei:
1)
Anstatt nur 100GWh Strom haben die PV-Anlagen in 2023 satte 55,2 TWh Strom eingespeist. Du hast dich um Faktor 550 vertan. Kann passieren 😉
2)
Deine Kosten stimmen nicht. Freiflächen-PV kostete Ende 2023 circa 500 € pro kWp. Tendenz weiter stark fallend. Du bist in deiner Rechnung von 1000 € pro kWp ausgegangen.
3)
Atomstrom ist deutlich teuer als Solarstrom. Die Gestehungskosten von Solarstrom liegen bei 4-6ct je kWp bei Freiflächenanlagen. Bei Atomstrom sind es 13 ct je kWp. Und da sind die Ewigkeitskosten nicht drin, würde man die mit einbeziehen, sind es je nach Schätzung 42-62ct.
4)
Atomstrom ist nicht regelbar, die können nur Grundlast, verstopfen also die Leitung. Wegen Atomstrom im Netz müssen Erneuerbare viel häufiger abgeregelt werden. Wir brauchen mehr Flexibilität, das kann die Atomkraft nicht leisten.
5)
In Deutschland sind nicht 850 km², sondern nur 320 km² mit Freiflächenanlagen belegt. Das ist gerade mal 0,1% der Fläche Deutschlands!
Du hast dich wieder vertan, dieses mal um Faktor 2,65. Dachflächen-PV musst du rausrechnen, da das kein Flächenverbrauch ist. Wenn Agri-PV mehr und mehr dazukommt, kannst du auch das rausrechnen und jede Freiflächen-PV, die Energie-Mais ersetzt, benötigt, für die gleiche Energieerzeugungsmenge nur ein 50stel der Fläche.
6) Und das, was die PV im Winter weniger produziert, wird sehr gut durch die WIndkraft ausgeglichen aufgrund der jahreszeitbedingten erhöhten Windgeschwindigkeiten in den Wintermonaten. Hier beispielhaft die Nettostromerzeugung der letzten drei Monate:
Dezember 23: 60,1% EE-Anteil
Januar 24: 58,9% EE-Anteil
Februar 24: 63,6% EE-Anteil
Oha….PV Anlagen ohne Förderung. !!! Wenn das so weiter geht, haben ja die Netzbetreiber gar keine Differenzkosten mehr mit denen sie dem Staat eine Milliarden Deckungslücke zum Finanzieren des EEG präsentieren können.
Persönlich fände ich es besser wenn man bei den Daten/Graphen noch einige Monate zurückgehen würde, so das man wenigtens noch mit dem gleichen Vorjahresmonat vergleichen kann.
Man kann das googeln, hier auf PV-Magazine, oder bei der Bundesnetzagentur.
Hier die fehlenden Werte für 2023:
Januar 989
Februar 887
Die monatliche Auflösung ist aber etwas zu fein, um daraus irgendetwas zu schließen, weil sie inzwischen sehr stark durch einzelne Projekte im >100MW-Bereich zufällig schwankt.
Der gleitende 3-Monatsschnitt ist schon aufschlussreicher, aber da sieht man dann zunächst Effekte, die durch Änderungen in der Gesetzgebung oder bei den Einspeisevergütungen hervorgerufen werden.
Hallo Gunnar,
Frage:
=
Dezember 23: 60,1% EE-Anteil
Januar 24: 58,9% EE-Anteil
Februar 24: 63,6% EE-Anteil
=
Es fehlen also im Winter zwischen 36,4 und 41,1%, die NICHT regenerativ sind. Kann man dies vermindern, indem man mehr PV oder mehr Windkraft installiert?
Falls nein:
Wie schließt man sonst die Lücke? Geschlossen werden muss sie ja, sie ist ja existent.
Falls ja:
Wieviel GW an Leistung müssen zusätzlich installiert werden?
Wie lange dauert das?
Was kostet das? Wer bezahlt das?
Freue mich auf Deine Antworten
Hallo Thomas2,
Die EE-Lücke haben wir aktuell natürlich nicht nur im Winter, sondern im gesamten Jahr. 2023 lag der EE-Anteil an der Nettostromerzeugung bei 59%. Wir haben also über das gesamte Jahr gesehen eine Lücke von 41% gehabt.
Diese Lücke lässt sich natürlich durch einen fortschreitenden Ausbau von PV-, WIndkraftanlagen und Speicher immer mehr verkleinern. Versteh den Sinn deiner Frage nicht.
Und wie viel wir brauchen und wie lange das dauert, kannst du selber googeln. Stichwort: Ausbaupfad Erneuerbare Energien.
Wer das zahlt? Alle, ist doch klar.
Was das kostet? Viel, ist doch auch klar.
Relevanter ist eher die Frage, was das uns kostet, wenn wir nichts ändern. Kann ich dir beantworten: Viel viel mehr als der Umstieg auf 100% EE.
@ diverse Antworten und Kommenare. Das mit dem Rechenfehler war pure Absicht. Ich wollte mal wissen wer sich überhaupt ernsthaft mit dem Thema beschäftigt.
Wegen dem Verstopfen habe ich mal herzlich gelacht. Ob das nun unser eigener Atomstrom wäre für weniger als 5 Cent oder importierter ist ja wohl egal, nur der importierte kostet halt doppelt so viel..
Und von wegen der Entsorgung gibt es ja auch neue Technologien, die aus den bei den herkömmlichen Kraftwerken aussortierten Brennstäben noch mal mehr als die doppelte Leistung generieren können. Der sonstige Atommüll mit einer Halbwertszeit von kleiner 300 Jahren dürfte ja wohl das große Thema nicht sein.
Wär richtig mal überlegt wird darauf kommen, dass bei dem PV-Ausbau und den Zeiten an denen die Spitzen Erträge anfallen, letztendlich nichts anderes bleibt als die Windkraftanlagen, sofern sie denn nicht gerade still stehen, zu regulieren. Wohin will man denn mit der Menge Strom, wenn nicht ins Ausland? Elektrolyseure und Wasserstoff? Da muss man sich mal mit beschäftigen welche Kapazitäten an Eltrolyseuren geschaffen werden müssten, um diese Peakleistungen auch verarbeiten zu können. Diese Dinger fallen ja nicht vom Himmel und bei Kosten von fast 2 Millionen Euro für 1 MW Leistung bleibt das bei zu erwartenden Betriebsstunden von kleiner 4000 im Jahr, auch nicht gerade der große Investitionsrenner. Strom aus erneuerbaren Energien ist halt eben nicht kontinuierlich vorhanden. Je mehr man ausbaut, desto mehr an die Leistung müsste verarbeitet werden, was die Folge hat dass Kapazitäten still stehen, soweit erneuerbare Energien nicht zur Verfügung stehen. Windräder mit einem Kapazitätsfaktor von 25%, PV mit 11% und dann Elektrolyseure noch nicht mal zu 50% auslasten können? Und dann muss man den Strom je nachdem wo er gerade denn im Ueberfluss anfällt über weite Strecken quer durchs Land schicken. Dazu kommt er doch dass die Backup Gaskraftwerke ja auch nur mit einer Auslastung von 20% arbeiten sollen. Eure Technik die die meiste Zeit still steht, wer soll denn das alles bezahlen? Wir leben nicht autark auf einer Insel. Wenn alle Länder um uns drumherum Strompreise je kWh von 40 Cent haben und wir von ca einem Euro ist unsere Industrie in tot.
Und dass man Atomkraftwerke nicht regeln kann stimmt auch nicht. Wir hatten ja selbst welche. Die Erzeuger Historie kann man einsehen und dann kommt man da auch drauf, dass durchaus eine gewisse Regelbarkeit gegeben ist. Der Beweis ist auch dass es in Frankreich funktioniert. Die sind sogar in der Lage auf unsere Bedarfsanforderungen hin Atomstrom zusätzlich bereitzustellen.
Und dann noch ein Satz zu dieser Schönrechnerei von wegen dem Strom Mix. Nach dem Wunsch unser Regierung fahren ja die E-Autos und auch die Wärmepumpen alle emissionsfrei. CO2 wird zu Strom Mix angesetzt. Und das ist komplett falsch. Selbst die BNA hat über lange Jahre das Marginalprinzip auf der Webseite stehen. Das bedeutet, dass der letzte geschaltete Verbraucher immer von dem dann gerade leistungsbereiten Kraftwerk bedient werden muss. Da die erneuerbaren Energien ja immer nur einen Teil des aktuellen Verbrauchs ausmachen muss dieser zusätzliche Leistungsbedarf durch andere Kraftwerke zur Verfügung gestellt werden. Das sind dann halt eben meistens Kohlekraftwerke, die brutto 0,9 kg je kWh ein CO2 einsetzen. Beweis dafür ist auch das, wenn die Netzlast sinkt keine erneuerbaren Energien abgeschaltet werden sondern immer nur die fossilen. Und solange das so ist. sind E-Autos und Wärmepumpen mit daran Schuld, das zusätzlich und in erheblichen Umfang CO2 in die Luft geblasen wird.
@engelbert: zeige mir bitte die Quellen, aus denen die 5ct pro kWh Atomstrom und die 300 Jahre Halbwertzeit hervorgehen. Du denkst dir hier alternative Fakten aus, das ist nicht mehr feierlich.
Und dass deine haarsträubenden Rechenfehler pure Absicht waren, zeigt genau, welchen Zweck du hier verfolgst. Du willst nicht wissen, wer sich mit der Materie beschäftigt, du willst nur trollen, bashen, zündeln usw.
> Wieviel GW an Leistung müssen zusätzlich installiert werden?
> Wie lange dauert das?
> Was kostet das? Wer bezahlt das?
Ich antworte mal bewusst etwas an deinen Fragen vorbei, da dort sonst so viele Faktoren reinspielen, dass das den Rahmen eines Kommentars sprengen würde.
Es gibt offizielle Ausbauziele bis 2030, die sich aufteilen auf 215 GW Solar, 115 GW Wind an Land, 30 GW Wind auf See und 8,4 GW Biomasseanlagen. Letztere sind bereits geschafft, da werden jetzt wohl nur noch Spitzenlastkraftwerke gefördert, die schnell ein- und ausgeschaltet werden können und darauf ausgelegt sind max. 10% des Jahres zu laufen (kommt halt immernoch CO2 raus, nur halt mit wesentlich kürzerem Kreislauf).
Solar sind wir, 82,5 GW Ende 2023 mit knapp 15 GW Zubau im Vergleich zum Vorjahr. Für dieses Jahr sieht es auch nicht schlecht aus. Je nachdem, ob wir von linearen oder logarithmischen Zielwerten pro Jahr ausgehen kommen wir auf ~19 GW bzw. ~12 GW für 2024. Ein realistischer Wert liegt vermutlich irgendwo zwischen linear und logarithmisch, damit würden wir dann etwas höher als die 215 GW landen, vllt. sogar beim dreifachen des aktuellen Stands.
Schlechter sieht es beim Windkraftausbau aus. Dort sind wir zwar auch schon bei 60,9 GW an Land und 8,4 GW auf See Ende 2023, aber die Ausbaurate ist mit 3,6 GW und 0,25 GW viel zu niedrig. Solar kann das logischerweise nur bedingt ausgleichen.
Hier wollen wir also aufs Doppelte vom aktuellen Stand, kommen aber wenn wir so weitermachen wie aktuell nur auf ~85 GW und ~10 GW.
Jetzt zum interessanten Teil wie viel wir mit der Prognose bzw. den Zielen schaffen würden:
Windkraft hatte 2023 einen Anteil von 31%, 2022 von 24% an der Erzeugung, Solar 11,9 % bzw. 10.6%, Wasserkraft 4,1 % bzw. 3,2 %, Biomasse 6,2 % bzw. 5,8%. Die letzten beiden werden sich die nächsten Jahre wohl kaum ändern. Wenn wir Solar verdreifachen können wären das um die 33%, Wind bei aktueller Rate 37-38%, falls wir doch noch die Ziele schaffen 65,5%.
Insgesamt müssen wir natürlich über 100% kommen, da einerseits der Bedarf steigen wird (Dekarbonisierung Verkehr und Industrie) und andererseits die Erzeugung zeitlich ungleichmäßig verteilt ist.
Der Bau gerade von Solaranlagen scheint sich ja aktuell selbst ungefördert mehr als zu lohnen. Das zahlen in dem Fall also zu 100% diejenigen, die die Anlagen bauen. Wie hoch die Förderung für den Rest ist weiß ich nicht. Die Kosten je kWp standen ja weiter oben schon. Als ich das letzte mal geguckt hab waren auch WKA an Land in dieser Größenordnung.
Für 2045 gab es glaub auch irgendwo Ausbauziele, aber da müsst ich erst suchen wie die aussahen.
Ja die Berechnungen oben enthalten Vereinfachungen, den Durchschnitt über die Erzeugung 2022 und 2023, etc.; m.M.n. braucht es da aber auch nicht mehr Präzision, da ja Voraussagen, besonders wenn sie Zukunft betreffen, immer schwierig sind (hier zu verstehen als ungenau).
Kann auch sein, dass da irgendwo Rechenfehler oder sonstige Irrtümer drin sind, ich habe mich aber bemüht die alle raus zu kriegen 😉
engelbert.montagn hat geschrieben.
Wegen dem Verstopfen habe ich mal herzlich gelacht. Ob das nun unser eigener Atomstrom wäre für weniger als 5 Cent oder importierter ist ja wohl egal, nur der importierte kostet halt doppelt so viel..
@ engelbert.montagn
Wie man Ihrem Kommentar entnehmen kann, sind Sie nicht hinreichend mit dem Gesetz vertraut.
Schauen Sie mal hier zur Info.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden.
engelbert.montagn schreibt.
Ob das nun unser eigener Atomstrom wäre für weniger als 5 Cent oder importierter ist ja wohl egal, nur der importierte kostet halt doppelt so viel..
@ engelbert.montagn
Noch eine Passage in Ihrem Kommentar, der zeigt dass Sie mit Halbwissen hier mitreden wollen.
Muss aber nicht sein, in einem Fachforum werden Sie aufgeklärt.
Schauen Sie sich die folgende Merit Order Grafik an, da können Sie sehen, wie die Strompreise entstehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Preislich nach Grenzkosten aufsteigend, werden auf der Merit Order Kurve von links solange verschiedene Erzeugungsarten angeboten, bis rechts der Bedarf gedeckt ist. Das letzte und teuerste noch für den Bedarf benötigte Kraftwerk bestimmt den Preis. Alle anderen werden nach diesem Preis bezahlt. Sie können selbst erkennen, wer von Ihrem AKW Strom – ganz links auf der Kurve – für weniger als 5 Cent profitiert hat. Deshalb nennt man doch abgeschriebene AKW im Volksmund auch „Gelddruckmaschinen.“
Ich hoffe, dass ich Ihnen zu neuen Erkenntnissen verhelfen konnte.
engelbert.montagn schreibt.
Wenn alle Länder um uns drumherum Strompreise je kWh von 40 Cent haben und wir von ca einem Euro ist unsere Industrie in tot.
@ engelbert.montagn
Sie müssen sich an den Leuten orientieren die tagtäglich damit zu tun haben, und nicht glauben was irgendeiner in der Bildzeitung schreibt.
Schauen Sie mal hier:
https://greenspotting.de/strompreise-kommt-nach-der-normalisierung-der-sturzflug-nach-unten/
Zitat:…Hohe Strompreise ade? Schon in drei, vier Jahren könnten die Preise so richtig runtergehen. Schuld an dem erwarteten Preissturz sind die Erneuerbaren. Sie werden den Strom billig wie nie liefern. Das behauptet einer, der es wissen muss. Stefan Kapferer ist Chef des Netzbetreibers 50Hertz, der den Norden und Osten Deutschlands mit Strom versorgt.
An alle Engelberts dieser Welt – auch seitenweise Romane werden die Energiewende nicht mehr aufhalten. Der Zug ist längst abgefahren. In einer Zeit in der bereits Zahlen geliefert werden und das System tagtäglich funktioniert haben Fake-Zahlen keine Chance – anders ausgedrückt – die „Kritische Masse“ ist längst erreicht.
Wenn E.M beim Mogeln (=Fake-News) erwischt wird, behauptet er fluggs, das wäre Absicht gewesen (um uns zu prüfen, haha) und setzt dafür neue in die Welt.
Der importierte Nuklearstrom ist NICHT teurer (schon gar nicht doppelt so teuer!), als der, den wir aus unseren Kernkraftwerken hätten beziehen können, wenn sie noch liefen. Was unser Nuklearstrom wirklich gekostet hätte, wissen wir gar nicht so genau, weil sich die Betreiberfirmen mit der Drohung, wenn sie die Vollkosten bezahlen müssten, gingen sie pleite, aus der Verantwortung gestohlen haben. Die Ewigkeitskosten der Endlagerung, die deshalb der Staat übernehmen musste, kennen wir heute noch nicht. Wir, die wir heute leben, werden sie auch nicht mehr bezahlen, das überlassen wir unseren Nachkommen bzw. den Nachkommen derer, die überhaupt noch Kinder haben.
Was wir wissen: Den Nuklearstrom, den wir zur Zeit importieren, bekommen wir billiger als den Kohlestrom, der dadurch verdrängt wurde. Da wird der Teufel (CO2 belasteter Strom) mit dem Beelzebub (Nuklearstrom) ausgetrieben. Eins wie das andere ist unerfreulich und Erbe einer aus heutiger Sicht verfehlten Energiepolitik vor 50 bis 70 Jahren. Heute haben wir die Chance, es besser zu machen. Mit Erneuerbaren Anlagen bindet man sich für 20 Jahre, vielleicht doppelt so lange, dann können die Standorte rückgebaut und anderweitig genutzt werden. Nur ein Vorteil der dezentralen, resilienten Struktur. Für den massenweise anfallenden Müll (PV-Module, faserverstärkte Kunststoffe) werden derzeit Recycling-Prozesse entwicklet, die dafür sorgen werden, dass die Rohstoffe für neue Anlagen in Zukunft billiger zu haben sein werden, als noch zur Zeit.
Noch so ein paar Fake-News von E.M:
– Es gäbe neue Technologien, um den Nuklearmüll auf 300 Jahre Halbwertzeit zu reduzieren. Aber alleine diese 300 Jahre würden sehr teuer werden. Leider gibt es diese Technologien nicht. Es gibt Ideen, aber bisher wäre das alles so teuer und energieaufwendig, dass es sich nicht lohnt: Den Preis will keiner zahlen und der Energieaufwand wird sinnlos, wenn man mehr Energie reinstecken muss, als man ursprünglich damit erzeugt hat. Deshalb wurden die Ideen nicht verwirklicht. Noch sinnloser, als das CCS, bei dem der Energie- und Kostenaufwand für die Verpressung des CO2 auch so hoch ist, dass man sich das ganze sparen kann.
– Es gibt genug Leute, die sich überlegt haben, wieviel Elektrolysekapazität wir brauchen, und was das kostet. Für den letzten Erzeugungspeak brauchen wir die aber nicht, das wäre nicht wirtschaftlich. Wenn Wind und PV gleichzeitig auf voller Leistung produzieren, wird das nicht verwertbare abgeregelt. So oft kommt das aber nicht vor: Insgesamt müssen wir damit rechnen, dass 10% des erzeugten Stroms abgeregelt werden müssen. Das erhöht dann den Preis der erzeugten und nutzbaren kWh von 2,0 auf 2,2ct. Wegen dieser 0,2ct machen sich vielleicht E.M und die BLÖD-Zeitung in die Hose, aber sonst braucht es niemanden zu kümmern. Da gibt es wichtigere Preisbestandteile, um die sich die Endverbraucher Sorgen machen müssen. Absolut klingt die abgeregelte Menge allerdings sehr beeindruckendend: Wenn wir 1000TWh verbrauchen, müssen nochmal 100TWh abgeregelt werden, 20% des heute verbrauchten Stroms oder ein Wert von (in Endverbraucherpreisen) 30Mrd Euro. Diese Zahl ist aber nur deshalb so beeindruckend, weil ingesamt das 10-fache mit Strom umgesetzt wird. Außerdem sind es in Erzeugerpreisen (und weiter kommt der abgeregelte Strom ja gar nicht) nur noch 2Mrd Euro, und um die muss man sich bei einem Gesamtumsatz von 300Mrd Euro wirklich keine Sorgen machen.
– 4000 Betriebsstunden im Jahr sei zu wenig, um Elektrolyseanlagen wirtschaftlich zu betreiben. Erstens ist die Zahl zu niedrig geschätzt, die meisten werden eher 7000 Stunden im Jahr laufen, so wie etwa Braunkohlekraftwerke, und zweitens sind auch kürzere Jahresnutzungsstunden kein Problem: Wer 100% Versorgungssicherheit haben will, braucht auch Anlagen, die nur alle paar Jahre zum Einsatz kommen. Das ist mit fossilen Kraftwerken bisher nicht anders, und wird von den Stromverbrauchern in Kauf genommen. Die letzte Jahresstunde 100% Sicherheit wird damit zwar sehr teuer, aber sie hat auch einen psychologischen Wert. Den muss sich leisten wollen.
– Wir werden nicht auf einen Strompreis von 1 Euro kommen. Speichern kostet über alle Methoden (Batterie, Wasserstoff, …) gerechnet und auf alle verbrauchten kWh umgelegt (die meisten, ca. 70%, werden ohne Speicherung direkt verbraucht), nicht mehr als 10ct. Zzusammen mit den Erzeugungskosten von (im Schnitt) 5ct macht das dann 15ct. Kommen noch die Kosten für Netz und Abrechnung dazu, ist man etwa beim heutigen Strompreis. Weitere versteckte Kosten für Endlagerung oder Kompensation für Klimaschäden kommen nicht hinzu. Damit das Ausland nicht mit Schweinereien uns unzulässige Konkurrenz macht, gibt es internationale Vereinbarungen (Pariser Abkommen, EU-Verordnungen, …), in denen Standards festgelegt werden. Wer sich nicht daran hält, muss damit rechnen, dass entsprechende Schutzmaßnahmen (CO2-Preis an der Grenze) eingeführt werden.
E.M tut so, als wäre er der einzige, dem plötzlich alle möglichen Probleme auffallen. Tatsächlich ist alles, was er hier aufführt, schon von international besetzten Konferenzen von Wissenschaftlern und Politikern des langen und breiten in technischer, wirtschaftlicher, sozialer und politischer Hinsicht durchdacht worden, und noch viel mehr. Für ein kleines Menschlein ist das zuviel, um es zu überblicken. Aber mit einzelnen Themen könnte sich auch E.M mal intensiver beschäftigen. Würde ihm und uns gut tun.
Und dann bitte mit seinen Fake-News aufhören. Es langweilt.
Übrigens noch zu der seltsamen Rechnerei am Schluss bei E.M (Kommentar vom 22.3): Im Prinzip ist es nicht falsch, dass E-Autos und Wärmepumpen heute dazu beitragen, dass Kohlekraftwerke mehr produzieren müssen. Es wäre aber auch nicht sinnvoll, die E-Auto- und Wärmepumpenindustrie erst dann in Gang zu setzen, wenn der Strom zu 100% aus Erneuerbaren kommt. Das würde dann zu lange dauern. Die ehrliche Rechnung muss so aussehen, dass heute schon E-Autos und Wärmepumpen gelegentlich mit 100% Erneuerbarem Strom laufen, wenn wir den selber produzieren (ist bisher selten) oder Wind oder Wasserkraft aus unseren Nachbarländern importieren (das ist dann schon mehr). Jedes E-Auto und jede Wärmepumpe, die heute gekauft werden, werden im Laufe ihrer Benutzungsdauer einen steigenden Anteil an Erneuerbarer Energie konsumieren. Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn wir dann 2045 bei 100% erneuerbarem Strom sind, wird es gleichzeitig kaum noch Verbrenner-Autos und Ölheizungen geben, die sonst immer noch für Jahrzehnte unsere CO2-Bilanz belasten würden.
E.M ist bequem und will sein Leben nicht ändern. Er hofft mit den Konzepten der Vergangenheit auch noch seine (wahrscheinlich beschränkte) Zukunft bewältigen zu können. So jemanden erreicht man nur über seinen Geldbeutel. Anders merkt er es nicht, wenn er es sich auf Kosten anderer bequem machen will. Immerhin hat er in Form der BLÖD-Zeitung ein meinungsstarkes Medium, das vor keiner irreführenden Halbwahrheit zurückschreckt, hinter sich. Ausgang der Auseinandersetzung ist offen.
Die Zahl von 1582MW, die man in jedem der verbleibenden 82 Monate bis Dezember 2030 zubauen müsste um die 215.000MW zu erreichen, ist natürlich nicht sinnvoll. Immerhin sieht man, dass sie in greifbarer Nähe ist, wenn wir schon drei Monate mit mehr als 1400MW Zubau hatten. Realistischer ist die Annahme, dass der Zubau bis 2030 kontinuierlich steigt. Um das 2030er Ziel zu erreichen, müsste man das Mittel des Zubaus der letzten drei Monate monatlich um 1,3% steigern. Das würde eine jährliche Steigerung von 17% bedeuten. Diese Steigerungsrate ist nicht niedrig, sie wurde aber in der Vergangenheit schon mehrfach übertroffen, stellt also kein prinzipielles Problem dar.
Die notwendigen monatlichen Steigerungsraten schwankten in den vergangenen Monaten zwischen 0,6 und 1,6 Prozent. Als ich sie erstmalig zu Beginn des Jahres 2023 ausgerechnet habe, lag sie noch bei 4%. Das Jahr 2023 hat jetzt eine so solide Grundlage gelegt, dass sie auf diese Werte um 1% gesunken ist.
Schwierigkeiten sind bei weiterem Ausbau weniger von der Materialverfügbarkeit, als von der Flächenausweisung und der Netzanschlüsse zu erwarten. Außerdem sollte man beschleunigt dafür sorgen, dass genug Speicher zur Verfügung stehen, um den Anteil des abgeregelten Stroms klein zu halten, solange wir noch so weit vom Endausbau weg sind. Jede nicht abgeregelte kWh erhöht den Anteil des Erneuerbaren Stroms und verdrängt eine CO2- oder nuklearbehaftete kWh und macht denen damit das Leben schwer.
Danke für die diversen Ausführungen zu meinen Fragen.
Also:
Ist es machbar, D 365/24 (und im Schaltjahr noch länger) zuverlässig mit regenerativem (!) Strom zu versorgen, dabei bitte bedenken, dass der Strombedarf massiv steigen wird.
Ist dies ohne Speicherung möglich? Ist dies ohne massiven Netzausbau möglich?
Was kostet der Spaß? Man könnte jetzt sagen, im Schnitt 1 kWp PV 700 Euro…. und wo ist die Speicherung und der Netzausbau kostet wie viel?
Will Euch nicht quälen:
Wir reden hier von BILLIONEN Euro nur in Deutschland.
Ach ja, da war ja noch was mit der Bundeswehr… und den Renten… und mit…..
Glaubt Ihr ernsthaft, dass hier ein gesellschaftlicher Konsens erreicht werden kann, dass Billionen in die Energiewende wandern, wenn wir existentielle Dinge vor der Brust haben? Wirklich?
Lieber Thomas2, eigentlich sind die Antworten hier doch schon zu lesen gewesen.
Das „massiv steigen“ des Stromverbrauchs sollte man allerdings etwas konkreter sagen. Es wird um eine Verdopplung, maximal Verdreifachung des Stromverbrauchs gehen. Einen wesentlichen Unterschied wird es dabei machen, wie viel Wasserstoff aus dem Ausland importiert werden wird.
Im Übrigen ist die 100% regenerative Energieversorgung möglich. Dazu gibt es ausgearbeitete Konzepte, beispielsweise von Agora Energiewende. Einzelne Punkte können sich im Laufe der Zeit noch ändern, wenn neue Speicherarten hinzukommen, oder sich andere Verkehrskonzepte durchsetzen. Ohne Speicher geht es nicht. Das wurde lange von manchen engagierten Ökos bestritten, weil die Angst um die Konkurrenzfähigkeit der neuen Energien hatten, ist aber inzwischen allgemein anerkannt. Dank des Preisverfalls bei Erzeugern und Speichern ist das auch keine Hürde mehr für deren Konkurrenzfähigkeit.
Was ist so schlimm daran, dass es um Billionen geht? Jedes Jahr werden auf unserem Energiemarkt 300Mrd Euro umgesetzt, da ist man nach wenigen Jahren bei Billionen. Im Gegenteil. Bei jeder Billion ist es wichtig, dass sie für saubere Techniken und nicht für die Finanzierung von russischen oder islamistischen Kriegen ausgegeben wird. Die notwendige Vorfinanzierung des Energiebedarfs für die nächsten 20 Jahre hat in einer alternden Gesellschaft sogar Vorteile: Wer sich als 60jähriger neue PV-Module aufs Dach schraubt, hat für den absehbaren Rest seines Lebens eine gesicherte Rendite ohne damit die überforderten Rentenbeitragszahler zu belasten.
Wie stark das Netz ausgebaut werden muss, ist auch noch nicht bis zum letzten Cent klar: Klug platzierte und betriebene Speicher können einiges an Leitungsausbau ersparen. Und manche energieintensiven industriellen Verbraucher könnten dem Strom folgen. Das bayerische Chemiedreieck wäre dann Geschichte, dafür würde die Chemieindustrie in Sachsen-Anhalt gestärkt. Das sind aber Entwicklungen, die in Jahrzehnten stattfinden. Darüber muss man nicht heute entscheiden. Im Interesse des europäischen Stromverbundes wird Deutschland, das das Verteilzentrum dieses Verbundes darstellt, nicht zu wenige Leitungen haben dürfen.
Wie sich das mit den notwendig gewordenen Ausgaben für Rüstung verträgt? Die werden ja hoffentlich auch geringer, wenn wir Putin nicht mehr Geld nachschmeissen, mit dem er seine Rüstungsindustrie päppelt. Hätten wir schon viel früher dran denken können! Auf jeden Fall sind dezentral verteilte Energieerzeugungsanlagen weniger gefährdet durch Angriffe von außen, als wenige zentralisierte Kraftwerke. Aber einfacher ist es durch Putins Drohungen nicht geworden. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass es uns wohlstandsmäßig 50 Jahre zurückwirft. Damals ging es den meisten auch schon ganz ordentlich, aber es wird sehr schwer sein, beim Wohlstandsrückbau zu gewährleisten, dass der bei den wohlhabendsten beginnt, und nicht bei den ärmsten. Sonst wird es wirklich schwierig, erst für diese Armen, dann für alle.
Thomas 2 schreibt
Danke für die diversen Ausführungen zu meinen Fragen.
Also:
Ist es machbar, D 365/24 (und im Schaltjahr noch länger) zuverlässig mit regenerativem (!) Strom zu versorgen, dabei bitte bedenken, dass der Strombedarf massiv steigen wird.
@ Thomas 2
Gegenfrage, 80% Strom ohne „Rohstoffkosten“ in unserem Mix sind heute schon problemlos möglich sagt einer der tagtäglich damit zu tun hat, sollen wir darauf verzichten ??
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat:…Energiewende „80 Prozent Erneuerbare sind kein Problem“
Mythen der Energiewirtschaft
Es gibt einige Mythen in der Energiewirtschaft. Einer davon ist die Vorstellung, man brauche bei der Integration erneuerbarer Energien sofort mehr Flexibilität im System. Also Speicher oder abschaltbare Lasten oder Backup-Kraftwerke. Das ist ein Mythos. Wir haben viel mehr Flexibilität im System, als wir benötigen. Wir haben auch noch riesige weitere Potenziale.Zitat Ende.
Und was die Kosten betrifft hat vor nicht allzu langer Zeit sein Nachfolger Stellung bezogen.
Siehe hier.
https://greenspotting.de/strompreise-kommt-nach-der-normalisierung-der-sturzflug-nach-unten/
Hohe Strompreise ade? Schon in drei, vier Jahren könnten die Preise so richtig runtergehen. Schuld an dem erwarteten Preissturz sind die Erneuerbaren. Sie werden den Strom billig wie nie liefern. Das behauptet einer, der es wissen muss. Stefan Kapferer ist Chef des Netzbetreibers 50Hertz, der den Norden und Osten Deutschlands mit Strom versorgt.
Und wenn es Sie interessiert, wie Altmaiers Billion bei Lichte betrachtet aussieht, dann schauen Sie mal hier rein
https://green-planet-energy.de/fileadmin/docs/pressematerial/2013-03_Kurzanalyse_Altmaier_Billion_V07.pdf
Zitat:…Im Ergebnis lassen sich folgende Aussagen treffen: Die Gegenüberstellung einzelner Kostenkomponenten zeigt deutlich, dass Herrn Altmaiers Billion als Summe für die Kosten der Energiewende auf keiner robusten, umfassenden Kostenanalyse basieren. Alleine bei den Differenzkosten des Ausbaus der erneuerbaren Energien beziffert er eine aus den EEG-Förderkosten abgeleitete Zahl, die mehr als dreimal so hoch ist wie die systemanalytischen Differenzkosten einer volkswirtschaftlichen Betrachtung. Die Billion des Umweltministers berücksichtigt eine entscheidende Kostenrechnungskomponente gar nicht – vermiedene externe Kosten. Wenn diese miteinberechnet werden, sinken die EnergiewendeMehrkosten um mindestens 362 Mrd. Euro. Aus den beiden vorangehenden Punkten ergibt sich, dass der Ausbau der Erneuerbaren im Strombereich (Kostenblock I, Stromerzeugungskosten) nicht 677 Mrd. Euro mehr kostet, sondern netto gegenüber einem Konventionelle-Energien-Szenario vielmehr 159 Mrd. Euro einsp Zitat Ende.
Lassen Sie mich aus der „Altmaier Billion“ herausgreifen, womit die gesamte Energiewende mies gerechnet wird. Zitat: Die Billion des Umweltministers berücksichtigt eine entscheidende Kostenrechnungskomponente gar nicht – vermiedene externe Kosten.
Kosten/Nutzen spielt bei der Energiewende leider überhaupt keine Rolle.
Siehe hier.
https://www.youtube.com/watch?v=a4pslA3NKvQ
Schon 2010 fragen die Leute von Monitor so ab Minute 4 müssten diese Einsparungen nicht von den Förderkosten abgezogen werden. Seit 2010 geschieht bei uns gesetzlich gerade das Gegenteil. Wenn seit dem Sonne und Wind die Kosten senken, steigt die EEG Umlage sogar Neuerdings nennt man das Deckungslücke bei der Finanzierung des EEG
@ Thomas 2 Sie sehen, es ist nur die „Stammtisch Energiewende“ die so teuer ist.
Micha Drese schreibt.
Was war es denn sonst für eine Entscheidung als eine aus ideologischen Gründen? Die AKWe wurden in einer Zeit der Energieknappheit abgeschaltet und dafür Braunkohle hochgefahren.
@ Micha Drese.
Was hat der Daniel Wetzel von der „Welt“ den unbedarften Lesern, offensichtlich auch Ihnen, da denn wieder untergejubelt ?
Zum Beispiel hier.
https://www.welt.de/wirtschaft/article250091914/Urteil-Habeck-Ministerium-muss-Interna-zum-Atomausstieg-offenlegen.html
Zitat:…Für Fachleute ist klar: Indem die Kernkraftwerke aus der Einsatzreihenfolge der Strombörse gestrichen wurden, verkürzte sich diese sogenannte Merit-Order-Kurve zwangsläufig. Folge: Teure Gaskraftwerke rutschen auf der Liste nach vorn, müssen früher angeworfen werden, als vormals. Seitdem zahlen die Deutschen noch mehr für Elektrizität als ohnehin schon. Zitat Ende.
Ich erlaube mir Sie aufzuklären.
Siehe dazu die folgende Merit Order Kurve.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Gerade mal 6% AKW Strom sind von der Merit Order Angebotskurve verschwunden, und dafür stehen an dieser Stelle über 50% EEG Strom zur Verfügung. Die sind aber leider 2010 mit der bekannten Ermächtigungsverordnung von dieser Kurve runter genommen worden, und müssen seitdem an der Börse als Überschuss verramscht werden
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Können Sie sich vorstellen wenn diese 50% wieder auf dieser Kurve verkauft würden, wie das bis 2010 der Fall war. Wie viel teure Gaskraftwerke da nicht „Nur nicht“ nach vorn rutschen könnten, sondern reihenweise rechts raus fliegen, und den Strompreis senken würden.
Teilweise müssen die EE ja auch – Dank Putin – notgedrungen gegen das Gesetz, auf der Merit Order Kurve verkauft worden sein, wie das gesamte Handelsgeschehen deutlich macht.
Die Strom Börsenpreise sind gefallen, weniger Kohle ist verstromt worden, und entsprechend sind die Emissionen gesunken. Ganz im Sinne der Energiewende. Wenn wir diese Situation festigen wollen, müssen diese 50% Erneuerbaren, wieder in den Bilanzkreisen der Versorger, sprich auf der Merit Order Kurve verkauft werden, wie das bis 2010 Gesetz war.
Siehe dazu die folgenden Links und meine Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/07/03/atomausstieg-anteil-der-erneuerbaren-am-strommix-steigt-auf-57-prozent/
https://www.agrarheute.com/energie/strom/strompreise-fallen-neuen-tiefstand-grundtarife-schocken-kunden-606076
https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/atomkraft-in-europa-so-wenig-kohle-wie-seit-70-jahren-nicht/29597204-2.html
Und ganz zum Schluss, was passieren würde, wenn die EE wieder in den Bilanzkreisen , verkauft würden.
Siehe hier, meinen Kommentar vom 06 Jan. um 21.49 Uhr
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Die Nachfrage N1 würde auf N2 sinken, und infolge dessen der Preis von P1 auf P2 fallen.
@ Micha Drese, Sie sehen mal wieder, Liebe macht blind. Und der Herr Wetzel von der Welt, macht das mit seiner Vorliebe für AKW in seinen Artikeln immer wieder deutlich.
Möglicherweise liest einer von seinen anonymen Fachleuten, die er zitiert hat hier mit, und traut sich an meine Ausführungen ran. Sie sind natürlich auch eingeladen zu widersprechen .
@Hans Diehl
Es ist nach wie vor nicht zielführend, uralte Artikel von 2016 oder 2013 zu zitieren, nur weil sie einem in den Kram passen…
@JCW
Ein paar spannende Sichtweisen:
Zitat
Was ist so schlimm daran, dass es um Billionen geht? Jedes Jahr werden auf unserem Energiemarkt 300Mrd Euro umgesetzt, da ist man nach wenigen Jahren bei Billionen
=
Naja, die Billionen sind aber ZUSÄTZLICH, oder nicht? Wer bezahlt die ZUSÄTZLICH?
Zitat
Damals ging es den meisten auch schon ganz ordentlich, aber es wird sehr schwer sein, beim Wohlstandsrückbau zu gewährleisten, dass der bei den wohlhabendsten beginnt, und nicht bei den ärmsten.
Öhhm…. was schätzt Du, wo der Wohlstandsrückbau beginnen wird bzw. begonnen hat? Bei den Reichen?
Böse Zungen behaupten (und wenn man drüber nachdenkt, sind die gar nicht böse), dass PV nur was für Besserverdienende ist, die ein Häuschen haben, fast oder ganz abbezahlt…
Ob die nicht so Reichen den Wohlstandsrückbau (geiles Wort, danke, vorher nie gehört) einfach so hinnehmen? Oder wählen die AfD/BSW und was eventuell noch so kommen mag?
Thomas 2 schreibt.
@Hans Diehl
Es ist nach wie vor nicht zielführend, uralte Artikel von 2016 oder 2013 zu zitieren, nur weil sie einem in den Kram passen…
@ Thomas 2
Ich habe die Gegenfrage gestellt, ob wir auf 80% Erneuerbare verzichten sollen, die seit 2013 schon kein Problem mehr sind, nur weil Sie der Meinung sind, dass 100% nicht möglich und zu teuer sind. Bitte nicht raus winden, ich erwarte eine Antwort, sollen wir verzichten.. ?
Thomas2:
Die Billionen sind nicht zusätzlich. Jahr für Jahr haben wir im Fossil-Nuklearen-System sehr viel Geld für Kraftwerksbau und Brennstoffe ausgegeben und natürlich auch die entsprechende Arbeit hineingesteckt. Diese Zahlungen werden jetzt umgeleitet in den Bau von PV- und Windkraftwerken, Speichern, Netzausbau. Dass es sich um etwa die gleichen Summen handelt, erkennt man daran, das der Preis pro kWh etwa gleich bleibt.
Was sich tatsächlich ändert, ist die zeitliche Verteilung der Geldströme: PV und Wind brauchen fast alles Geld gleich zu Anfang ihrer Laufzeit, sie müssen also von den Errichtern vorfinanziert werden. Dank des kapitalistischen Systems mit der Schaffung von Geld, wenn jemand einen Kredit aufnimmt, ist das problemlos möglich.
Aus der Graswurzelperspektive sieht es so aus: Der Boomer ohne oder mit zu wenig Kindern, muss für sein Alter vorsorgen. Deshalb verzichtet er auf Konsum und investiert beim Eintritt in den Ruhestand in PV und Wind. Damit hat er in seinen letzten Lebensjahrzehnten zumindest ausreichend Strom, ohne noch dafür arbeiten zu müssen, und die zu wenigen Kinder sind auch entlastet, weil sie weniger für ihn tun müssen.
Die tatsächliche zeitliche Verteilung der Kosten im Fossil-Nuklearen-System ist natürlich noch fataler, als oben schon beschrieben: Ein Teil der Rechnung kommt erst, wenn sie die Nutzarbeit längst eingestellt haben in Form von Klimaveränderungen oder Ewigkeitskosten für Endlagerung von Kernbrennstoffen. Es ist der Weg des geringsten Widerstandes, die Kosten für Konsum auf die nächste Generation abzuwälzen, die sich nicht wehren kann. Immerhin geben wir als Ausgleich auch erhebliche Werte an die nächste Generation weiter, wenn wir sie nicht von irgendwelchen Kriegsherren zerbomben lassen.
Die gleichzeitige Bewältigung von nachlaufenden Kosten, die uns schon unsere Vorgängergeneration hinterlassen hat und Vorfinanzierung von Konsum, den wir in den folgenden Jahrzehnten noch gerne hätten, beansprucht die Boomer natürlich ganz erheblich. Ohne Konsumverzicht jetzt ist das kaum zu schaffen. Deshalb führt es zu so erheblichen gesellschaftlichen Reibereien. Der Verteilungskampf wird erbitterter, wenn es nicht um die Verteilung von Zuwachs sondern von Einschränkungen geht. Die Politik wandelt da auf einem sehr schmalen Grat zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und gesellschaftlichem Konsens.
Letztlich geht es um das Überleben der Menschheit: Wer Nachkommen hat, der hat diese auch, weil er sich wünscht, dass das menschliche Leben auf der Erde nicht mit ihm zu Ende ist. Jemand ohne Nachkommen denkt da wahrscheinlich anders. Ein anderes Interesse, als dass es ihm in seiner Lebenszeit möglichst gut geht, hat er nicht.
Es gibt übrigens auch zusätzliche Milliarden, die durch den Umbau verloren gehen, und zwar wenn bisherige Werte wie Patente auf Verbrennungsmotoren wertlos werden, oder fossil-nukleare Kraftwerke vor Ende ihrer kalkulierten Lebensdauer stillgelegt werden. Das sind aber keine Billionen. Die Kernkraftwerke haben wir sogar etwas länger laufengelassen, als sie ursprünglich kalkuliert waren.
Die Billionen, die noch kommen, fallen für Deicherhöhungen an den Küsten und andere Klimafolgekosten an. Die Londoner sind gerade dabei, das nächste Themsesperrwerk zu planen, weil das alte, in 50 Jahren errichtete, in absehbarer Zeit nicht mehr ausreichen wird. Die Hamburger werden auch eines in der Elbe brauchen, wenn sie ihren Seehafen noch lange betreiben wollen, die Bremer eines in der Wesermündung. Aber das ist alles nur ein winziger Ausschnitt aus dem, was weltweit anfällt und uns allenfalls in Form von Migration aus wirtschaftlicher Not erreicht.
Hallo HD
Mal im Ernst !! Wenn es Ihnen nach ginge würden die Kommentare vom Micha Drese hier gar nicht freigeschaltet. Und weil ich da anderer Meinung bin, haben Sie geschrieben, ich soll mich auf „mein“ faules Ei von 2010 zurückziehen. Nun ist das Folgende eingetroffen. Der Micha Drese hat uns – zusammen mit dem Welt Redakteur Daniel Wetzel – eine für das „Faule Ei“ grundlegende, Aussage geliefert, die da lautet
Zitat:…Für Fachleute ist klar: Indem die Kernkraftwerke aus der Einsatzreihenfolge der Strombörse gestrichen wurden, verkürzte sich diese sogenannte Merit-Order-Kurve zwangsläufig. Folge: Teure Gaskraftwerke rutschen auf der Liste nach vorn, müssen früher angeworfen werden, als vormals. Seitdem zahlen die Deutschen noch mehr für Elektrizität als ohnehin schon. Zitat Ende.
Und genau in dieser Aussage spiegelt sich das, was der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde, als die Erneuerbaren nicht mehr „physisch“ in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt wurden, sonder separat an der Börse als Überschuss verramscht werden müssen. Die Erneuerbaren sind damals von dieser Merit Order Kurve entfernt worden, und können seitdem keine Gaskraftwerke mehr verdrängen. Und nun trauern die AKW Befürworter den 6% Kernenergie nach , die auf der Merit Order Kurve für diesen Verdrängunsprozeß weggefallen sind, und verheimlichen dabei, dass die heute nahezu 50% Erneuerbare diese 6% um das Fünffache ersetzen könnten, wenn sie dort eingestzt würden.
Nun mal ehrlich, war Ihnen das in dieser Konstellation bekannt ??
Nicht jeder, der die Sache mit anderem Grundwissen betrachtet ist ein Troll. Möglicherweise konnte ich den Micha Drersen zum Nachdenken anregen.
@Herr Diehl,
ja, Sie haben mich zum Nachdenken angeregt, denn:
a) verstehe ich nicht, warum Sie in einem Artikel vom 21. März im PV-Magazin „PV-Analgen ohne EEG-Förderungen (…) 40% des Zubaus aus“ meine Einlassungen zu einem Artikel vom 19. März „Irena: Weltweit mehr Investitionen (…) nicht auf AKWe hoffen“ einbringen. Vermutlich fürchten Sie, diese Ihre Kommentare werden zwei Tage später nicht mehr gelesen?! – Doch, werden Sie! Bleiben Sie einfach beim Thema und Artikel.
Sie sind im Artikel über Irena, nicht IEA, auch von anderen angegangen worden, und wollen nun in einem diesbezüglich nicht relevanten Artikel nachbessern?!
Sie können der „Welt“ und Hernn Wetzel alles Mögliche unterstellen, es ging und geht aber mitnichten um dessen und meine Atom-Freundlichkeit, sondern um die Tatsache des von Habecks – bis dato – verschwiegenen Gründen der AKW-Abschaltung trotz des Gutachtens, was der Cicero nun erfolgreich eingeklagt hat zu veröffentlichen. Mangelnde Transparenz! https://www.cicero.de/wirtschaft/gerichtsurteil-habeck-atomkraft-akten-cicero
Herr Habeck meinte, diese Beweggründe müssten Interna bleiben „in einem geschütztem Raum“, – was wohl nur er und seine Hausjuristen verstehen. Das ist allerdings gemäß Urteil rechtswidrig. Deswegen unterstellte ich im Artikel IRENA die ideologischen Gründe der AKW-Abschaltung in Zeiten der Energieknappheit und unnützer Verteuerung der Energie zu Lasten der Verbraucher.
Sie haben natürlich nicht Stellung zu dem ebenfalls von Hr. Wetzel/Welt gebrachten Artikel: https://www.welt.de/wirtschaft/article250712604/Energie-Europas-grosse-Rueckkehr-zur-Atomkraft.html „…Während Deutschland bisweilen als abschreckendes Beispiel gilt…“ Stellung genommen, weil dies meine Sicht stützt und Ihre und Ihrer „Freunde“ konterkariert. So picken Sie sich das für Sie Günstige raus.
Und wie naiv manche Ansichten zu den Stromkosten sind, wenn hier niedrige Börsenstrompreise zukünftig insinuiert werden. Tatsache sind doch die ständigen und zunehmenden Ausgleichszahlungen ins EEG-Konto, die nun der Steuerzahler statt Stromkunde berappen muß. Aber Hr. Habeck meinte ja, „wir haben den Verbraucher von der EEG-Umlage befreit“. Bei 85GW allein PV wird das dieses Jahr und zukünftig so richtig teuer, wenn bei 60GW WEA der Wind bläst. Vermute, es kommt wie in Spanien, Griechenland und wer weiß wo zu Vergütungskürzungen, weil nicht finanzierbar. Das äußerte auch schon der eOn-Chef. Eine Energiewende ohne Sinn und Verstand.
Und, Herr Diehl, mein Grundwissen ist nicht ideologisch geprägt. Ich halte mich an Fakten.
Beste Grüße
Herr Diehl,
vielleicht versuchen Sie es mit weniger behördlicher Kaffeesatzleserei uralter Artikel und eigener Kommentare und Unterstellungen gegenüber anderen. Unsinn wird nicht dadurch wahr, indem man ihn oft genug wiederholt. Wenn es um eine internationale Atomkonferenz wie in dem Welt-Artikel geht, in der sich viele Teilnehmer für den Ausbau der Atomkraftwerke aussprechen, dann ist das das Hauptthema, und nicht Herr Wetzel in der „Welt“, der lediglich Fachleute zitiert und nicht seine eigene Meinung äußerst, von dem ich im übrigen nie etwas Pro-Atomkraftwerke gelesen habe, und sich das auch eben in den Aussagen der Teilnehmer widerspiegelt. Sie meinen, der einzig zu hörende Fachmann zu sein, der überall bei Gesetzesänderungen etc. Gefahr und Verrat der eigenen Gesinnung wittert. In der FAZ hatten Sie Hr. Mihm als Feindbild, nun Hr. Wetzel bei der „Welt“. In der Sache haben Sie wie üblich nichts zu sagen, wie es denn gehen kann in der Hauptsache; Die Teilnehmer schon, da sie zumindest in der EU unter Druck gesetzt werden, die Emissionen zu senken.
Nun, verstehe ich Sie richtig, sind Sie wenigstens gegen AKWe?! Und für „sauberes“ LNG aus USA, Katar und Russland? Für Steinkohle aus Kolumbien und Australien? Sie propagieren hier Meinungsfreiheit, feinden indes andere des Lobbyismus an. Das ist das System des Mundtotmachens.
– Natürlich haben Sie auch nicht etwas zu den Forderungen der anderen protestierenden Teilnehmer wie Greanpeace&Co., die den weltweiten Verbrauch zu halbieren fordern, denn dann ginge es ohne Atomkraft etc. Degrowth nennt man das wohl. Nur ist dann auch kein Geld für die sehr teure und gescheiterte Energiewende da, geschweige denn für Migranten, die von den NGOs aus dem Mittelmeer gefischt und nach Europa gebracht werden. Weitblick ist bei Verblendung und Blindheit eben Fehlanzeige.
Vielleicht aber erklären Sie dem geneigten Leser auch mal Ihre Schimäre vom „eingespeisten Strom aus Erneuerbaren, der physisch verbraucht werden konnte bis 2010, dann aber durch trickreiches Vorgehen Ihrer Gegner in einen Topf geworfen wurde und nun nach 2010 bei Überschuß „diese, Zitat: kostbare el. Energie ins Ausland verschenkt oder abgeriegelt wird“. Wie soll denn ins öffentl. Netz eingespeiste Energie verbraucht werden, ohne das Teile davon über die Grenzen verschwinden, selbst wenn die örtl. Versorger dazu verpflichtet waren. Und dass das heute der Fall sein muß, liegt doch wohl an der gigantischen inst. Leistung im Verhältnis zu 2009, derentwegen ein „100%-Verbauch“ der Erneurbaren gar nicht möglich ist. Was soll also der Unsinn. Haben Sie nichts mit Substanz?
Und im übrigen nutzt es nichts, wenn eine Behörde unter Grüner Ägide etwas durchsetzten muß, was technischer Unsinn und nicht machbar ist: Konkurrierende teure Energieerzeugung eben. Und leider kennen und wollen auch Sie nicht – als Fachman! – den Unterschied zwischen bilanzieller Energie und der Erzeugung in Echtzeit zur Last. AKWe nur 6% weggefallen und EE-Strom stehen mit 50% zur Verfügung. Selten so gelacht.
Kurzum: Sie werden mich von Ihrem pastoralen Gedankengut nicht überzeugen.
Beste Grüße und mehr Toleranz bitte
@ Micha Drese
Jetzt habe ich Sie nicht nur zum Nachdenken angeregt, sondern sogar aus der Reserve gelockt.
Ihre lange Ausführung hätten Sie sich sparen können, mir geht einzig und alleine, um die Behauptung der anonymen Fachleute bei „Welt Online“ die Sie gepostet haben.
Denn die energiepolitische Volksverdummung die sich dahinter verbirgt, zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Energiewende, tangiert auch mehr oder weniger das, was Sie da alles aufgeführt haben.
Hier das Zitat Welt Online …Für Fachleute ist klar: Indem die Kernkraftwerke aus der Einsatzreihenfolge der Strombörse gestrichen wurden, verkürzte sich diese sogenannte Merit-Order-Kurve zwangsläufig. Folge: Teure Gaskraftwerke rutschen auf der Liste nach vorn, müssen früher angeworfen werden, als vormals. Seitdem zahlen die Deutschen noch mehr für Elektrizität als ohnehin schon. Zitat Ende.
Wenn diese Fachleute verschweigen, dass wir gegenwärtig mehr als 50% Erneuerbare „Physikalisch“ im Netz haben, und diese 50%.. „physikalisch“.. auf der Merit Order Kurve gar nicht wo anders stehen können, als da wo gerade 6% Kernenergie weggefallen sind, denen sie nachweinen, dann sind das keine Fachleute. Wenn diese Fachleute verschweigen, dass diese heute 50% EE in 2010 von dieser Kurve runter genommen wurden, und zum Verramschen an die Börse verbannt worden sind, dann sind das keine Fachleute, sondern Lobbyisten Und wenn Sie Micha schreiben „ AKWe nur 6% weggefallen und EE-Strom stehen mit 50% zur Verfügung, strotzt diese Aussage ja auch nicht gerade vor Gegenargumenten .
Wer die Lobbyisten sind können Sie im Folgenden erfahren, wo das Ganze in die Wege geleitet wurde..
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:..Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Zitat Ende.
Lesen Sie diese Ermächtigungsverordnung von 2010, genau. Mit dieser ist die Diskreditierung der EE in die Wege geleitet worden, und zieht sich, von da an wie ein roter Faden durch alle Bereiche der Energiewende. So auch mehr oder weniger durch all das, was sie da in ihren Ausführungen angeführt haben.
Wie gesagt, meine Frage an Sie, warum haben die ..„Fachleute“.. nicht die Erneuerbaren auf der Merit Order Kurve erwähnt.?
Für neu hinzugekommene Leser siehe hier die Merit Order Kurve um die es geht
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Es ist zum Heulen, wenn man sieht, wie gut manche Leute ihren Schopenhauer kennen. Der hat in seiner eristischen Dialektik geraten, die guten Argumente zu ignorieren aber die schlechten, die ein Verteidiger der guten Sache vorbringt, aufzugreifen, um die Sache insgesamt zu diskreditieren. Genau das macht M. Drese hier: Die schlechten, unzusammenhängenden, veralteten und nicht dazugehörenden Argumente von Herrn Diehl greift er auf, und dann steht ein Verteidiger der Energiewende ganz schön schlecht da.
Also eine ernsthafte Bitte an Herrn Diehl:
Kein Wort mehr von einem faulen Ei, etc.. Die Zeit ist darüber hinweggegangen. Und Sie führen es immer an, egal ob es passt oder nicht. Sie tun der guten Sache keinen Gefallen, wenn sie sich so angreifbar machen. Oder ist das Absicht? Wäre schon ganz schön hinterhältig.
Micha Drese schreibt.
Sie propagieren hier Meinungsfreiheit, feinden indes andere des Lobbyismus an. Das ist das System des Mundtotmachens.
@ Micha Drese
Eben, ich propagiere Meinungsfreiheit für jemand .der ernsthaft diskutieren will, und nicht all seinen Frust hier gebündelt los werden will, wie Sie das gerade getan haben
Einzeln hätten wir alles abarbeiten können, ich hatte ja mit den sogenannten Fachleuten angefangen.
Somit Chance der Meinungsfreiheit nicht genutzt, jetzt bin ich beim „HD“ der sagt als „Troll“ ignorieren.
JCW schreibt
Also eine ernsthafte Bitte an Herrn Diehl:
Kein Wort mehr von einem faulen Ei, etc.. Die Zeit ist darüber hinweggegangen
@ JCW
Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, Sie sind Politiker. Entweder einer von denen, die das Faule Ei in einem Schnellverfahren damals durchgedrückt haben, und nun so wenig wie möglich , diese energiepolitische Dunkelkammer beleuchtet haben wollen, oder einer von der anderen Seite, die sich 2010 haben über den Tisch ziehen lassen, und jetzt abhaken nach dem Motto, „Na ja die Zeit ist ja darüber hinweggegangen“. Ist sie aber nicht, denn der faule Eier Geruch tritt ständig an einer anderen Stelle der Energiewende zutage. Was Sie aber leider nicht wahrhaben wollen, und mir auch noch das Wahrnemen des Geruchs verbieten wollen.
…Letztlich sollten sich doch alle mit Herrn Remmers über die Nachricht freuen: „40% Zubau ohne EEG-Förderung“, ich jedenfalls tue es, und das dank chinesischer Solarstrommodule und deren günstiger Preise, worauf wohl auch die Ampel setzt, da sie den Resilienzbonus vom Tische wischt. Wenn dann 100% Zubau ohne Förderung geschafft sein sollten, ist die PV-Branche erwachsen geworden und man kann tüchtig feiern. Mir ist nur nicht klar, was Herr Remmers mit gestalten und Verantwortung übernehmen meint. Selbst bei 100% Zubau ohne Förderung, obliegt die Verantwortung jenen, die an 8.760Std. Elektrizität liefern. Und den Netzbetreibern, diesen Schlamassel zu steuern.
Prost!
Wieso Schlamassel? Wenn die Netzbetreiber gut arbeiten, und bisher tun sie das, gibt es gar kein Schlamassel. Sondern mehr als 50% Erneuerbare in unserem Stromnetz. Und wir werden auch die 80 und die 100% schaffen!
Micha Drese schreibt.
Und den Netzbetreibern, diesen Schlamassel zu steuern.Prost!
@ Micha Drese
Schlamassel nur für Ideologen für Fachleute kein Problem.
Schauen Sie mal hier.
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
Micha Dresen schreibt.
AKWe nur 6% weggefallen und EE-Strom stehen mit 50% zur Verfügung. Selten so gelacht.
Micha Drese
Damit Ihnen das Lachen nicht zu leicht fällt..
Schauen Sie mal hier.
https://www.tengelmann-energie.com/merit-order/
Das was Sie da sehen, ist die „physikalische“ Merit Order Kurve anhand derer Ihre Fachleute bei „Welt Online“ den Wegfall der letzten 2 AKW bewerten.
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass etwa 10% EE Strom als Eigenverbrauch direkt in die Hausnetze eingespeist werden, bleiben da immer noch etwa 40% EE die vorrangig in die öffentlichen Netze eingespeist werden, und physikalisch auch verbraucht werden, die aber seit 2010 zum Verramschen an die Börse abgeschoben worden sind. Kaufmännisch wohlgemerkt, denn anders geht das ja gar nicht. Und nun weinen Ihre namenlose Fachleute bei Welt Online den letzten 2 AKW mit 6% Anteil nach, die auf der Merit Order Kurve weggefallen sind, verschweigen aber, dass 40% EEG Strom auf dieser Kurve eingespeist werden, die den selben Zweck erfüllen können, wenn es um das Verdrängen der teuren Gaskraftwerke geht, aber physisch nicht genutzt werden.
Darüber sollen Sie sich mal Gedanken machen.
@JCW
Sie haben leider immer noch nicht erkannt, dass die Energiewende nicht funktioniert, so lange die Hauptakteure außerhalb des Systems als Überschuss verramscht werden müssen.
Doch, die Energiewende funktioniert, trotz der Verpflichtung die Erneuerbaren an der Börse zu verkaufen. Und zwar deshalb, weil man deren Vergütung von den Erlösen an der Börse abgetrennt hat. Von Verramschen zu reden ist eine sinnlose Polemik, die allenfalls dazu taugt, die Energiewende schlecht zu machen.
Wir haben zur Zeit eine sehr gut funktionierende Lösung gefunden, die allerdings in Zukunft einer wesentlichen Ergänzung bedarf, damit auch die Speicher in den Markt integriert werden können. Aber gegen Speicher argumentieren Sie ja auch ständig, und wenn man auf Sie hören würde, wäre das ein weiterer Hemmschuh für die Energiewende.
Sie polemisieren also gegen die Energiewende, wo Sie können. Und das noch mit einer Langweiligkeit, dass es nicht mehr feierlich ist. Jeden 10ten Ihrer Posts lese ich, nur um festzustellen, dass er noch wirrer, unzusammenhängender geworden ist. Da kann man überhaupt nicht sinnvoll drauf antworten, weil es so abstrus ist.
Ihre Fehler zusammengefasst:
Sie behaupten, Erneuerbare würden verramscht.
Sie behaupten, man bräuchte keine Speicher.
Sie behaupten, die Zeit vor 2010 (mit weniger als 20% Erneuerbaren!) wäre besser gewesen.
Sie behaupten, die Energiewende funktioniere nicht, obwohl sich der Zubau (und die Nutzung!) von Erneuerbaren immer noch beschleunigt.
Alles falsch.
Sie machen nur die Energiewende schlecht und wenn man Ihren Vorschlägen folgen würde, würde sie das auch. Zum Glück kommt niemand auf diese Idee.
JCW schreibt.
Doch, die Energiewende funktioniert, trotz der Verpflichtung die Erneuerbaren an der Börse zu verkaufen. Und zwar deshalb, weil man deren Vergütung von den Erlösen an der Börse abgetrennt hat. Von Verramschen zu reden ist eine sinnlose Polemik, die allenfalls dazu taugt, die Energiewende schlecht zu machen.
@ JCW
Deren Vergütung hat man von den Börsenerlösen abgetrennt, das ist richtig. An der Börse entwerten sich die EE aber nun als Überschuss selbst, und degradieren sich zu Ramschware, womit andere lukrative Geschäfte machen.
Siehe hier. https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat:..Billig an der Börse Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende
Also eine ernsthafte Bitte an Herrn Diehl:
Kein Wort mehr von einem faulen Ei, etc.. Die Zeit ist darüber hinweggegangen. Und Sie führen es immer an, egal ob es passt oder nicht.
@ JCW
Sie haben schon eigenartige Vorstellungen von einer Diskussionskultur
Nur weil Sie immer noch nicht kapiert haben was da abgeht, wollen Sie mir das Wort verbieten, anstatt meine Thesen zu widerlegen.
Erklären Sie doch mal den Lesern hier, wie die Energiewende funktionieren soll, solange die Hauptakteure, nämlich die Erneuerbaren, nicht mehr „Vorrangig“ verbraucht werden, sondern außerhalb der Bilanzkreisen der Versorger , als Überschuss verramscht werden müssen.
Das ist seit 2010 Gesetz, zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Wendeprozeßes, und immer wenn es wo ankommt, mein Thema hier, und wird auch so bleiben, solange ich Lust dazu habe.
Auf diese Erklärung werden wir wie gewohnt wieder mal verzichten müssen, bevor Sie mit der selben ernsten Bitte an den Herrn Diehl an anderer Stelle wieder auftauchen.
Für alle weniger informierten Leser in hier, nur ein Beispiel dessen, was ich das „Faule Ei“ nenne, und dem JCW so gar nicht gefällt.
Seit 2010 müssen die EE separat an der Börse als Überschuss verkauft werden, und senken dort die Preise. Wer davon profitiert, haben verschiedene Untersuchungen ergeben.
Siehe hier z.B.
https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat: Billig an der Börse
Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Und so sehen dann die Bilanzen aus.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/rwe-steigert-gewinn-auf-mehr-als-das-doppelte-a-ea074f9e-b1fc-4377-a1d0-b5cd3135f9b4
Zitat: RWE steigert Gewinn auf mehr als das Doppelte Zitat Ende.
All diese mit Daten und Fakten belegten Tatsachen will der „JCW“ den Lesern vorenthalten, weil die Zeit darüber hinweggegangen sei. Dabei ist das „Faule Ei“ allgegenwärtiger Begleiter der Energiewende z.B. heute wieder Schlagzeilen wie Strompreise am Spotmarkt fallen heftig, auf der anderen Seite „muss“ EON leider die Verbraucherpreise erhöhen.
JCW schreibt.
Ihre Fehler zusammengefasst:
1) Sie behaupten, Erneuerbare würden verramscht.
2) Sie behaupten, man bräuchte keine Speicher.
3) Sie behaupten, die Zeit vor 2010 (mit weniger als 20% Erneuerbaren!) wäre besser gewesen.
4) Sie behaupten, die Energiewende funktioniere nicht, obwohl sich der Zubau (und die Nutzung!) von Erneuerbaren immer noch beschleunigt.
Alles falsch.
5) Sie machen nur die Energiewende schlecht und wenn man Ihren Vorschlägen folgen würde, würde sie das auch. Zum Glück kommt niemand auf diese Idee.
@ JCW
Lassen Sie mich von 1 bis 5 auf das eingehen, was Sie mir als Fehler vorhalten.
1.) Die Erneuerbaren waren bis 2010 zwingend in den Bilanzkreisen der Versorger zugeteilt, und mit einem Wert von 30 bis 40 Cent/kWh verkauft worden. Seit 2010 müssen sie als Überschuss an der Börse verkauft werden, entwerten sich dort selbst, bis hin zu negativen Preisen.
Im Gegensatz zu vor 2010 ist das „Verramschen.“, oder ??
2.) Ich habe nie behauptet wir bräuchten keine Speicher, sondern immer geschrieben gegenwärtig noch nicht so dringend, wie immer behauptet, wenn wir nur EE Überschuss speichern wollen und keinen Kohlestrom. Dabei habe ich 50 Hertz zitiert, die von 2% Prognoseabweichung bei den EE Einspeisungen reden.
3.) Die Zeit vor 2010 war trotz der weniger als 20% Erneuerbaren besser, wie Sie mir jetzt unterjubeln wollen, sondern aus vielen anderen Gründen. Zum Beispiel konnten die EE ihren Kosten/Nutzen Effekt wirksam einbringen, in dem bei sinkenden Börsenpreisen, das Vertriebsportfolio der Versorger billiger wurde. Heute ist gerade das Gegenteil der Fall, wenn da die Börsenpreise sinken, steigt die EEG Umlage, und das Vertriebsportfolio wird teurer. Im Klartext heißt das, je billiger sich die Versorger Strom beschaffen können, desto mehr müssen ihre Kunden dafür bezahlen. Ich könnte noch weitermachen, möchte den Kommentar aber nicht zu lange werden lassen.
4.) Ich behaupte nicht die Energiewende funktioniere nicht, sondern weise lediglich darauf hin wie viel besser die noch funktionieren könnte, wenn sie nicht von den „Altgedienten“ ständig ausgebremst würde, oder von ihren Lobbyisten hin zu deren Vorteilen gesteuert würde. Das „Faule Ei und die Nebelkerze“ EEG Konto lassen grüßen.
5.) An diesem Punkt merkt man deutlich, dass Sie die Zusammenhänge nicht verstehen, wo Sie schreiben, zum Glück folgt man ihren Vorschlägen nicht.
Sonst müsste Ihnen auffallen, dass seit Putin da mal etwas Dampf unter den Energiewendekessel gemacht hat, man ganz offensichtlich sehr wohl immer öfter meinen Vorschlägen folgt. Die Erneuerbaren werden vorrangig im Lande verbraucht, wie das bis 2010 gesetzlich geregelt war, und werden nicht, als Überschuss deklariert, ins Ausland verscherbelt. Zu erkennen ist der Wandel, an weniger Kohleverstromung, weniger CO2 Emissionen, weniger Importe, weil man vom europäischen Markt Gebrauch macht und dort einkauft wo und wann es am billigsten ist, steigen die Importe. Ein Handelsgeschehen ganz im Sinne der Energiewende, und wie Sie leicht erkennen können auch im Sinne meiner Kommentare hier.
Sie müssen sich mehr mit den Zusammenhängen vertraut machen, dann merken Sie ganz schnell, wie Energiewende freundlich meine angeblichen Fehler sind. . Denn grundsätzlich verfolgen wir ja das gleiche Ziel, wie ich hoffe.
Korrektur:
Wo ich geschrieben habe „weniger“ Importe, muss es natürlich heißen „mehr“ Importe.
Nur ein Punkt, als Beleg dafür, dass Herr Diehl die Energiewende torpedieren will:
Die Argumentation, bisher bräuchte es keine Speicher, weil es nicht genug Erzeugungsanlagen gibt, folgt dem Muster anderer Gegner der Energiewende: Man soll doch erst mal das machen, bevor man etwas anderes macht. Wenn es um den Ausbau des Netzes geht, soll man doch bitte erst mal die Erzeugungsanlagen dazu bauen, Elektrolyse braucht man erst, wenn es ein Wasserstoff-Netzwerk und Kraftwerke dazu gibt, ein Wasserstoffnetzwerk erst, wenn es Elektrolyse-Anlagen dafür gibt, diese aber erst, wenn es genug Erneuerbare Stromerzeuger gibt, E-Autos bräuchte man erst, wenn der Strom dafür zu 100% Erneuerbar ist, 100% Erneuerbar erst, wenn es die Verbraucher dazu gibt, also E-Autos und Wärmepumpen, Wärmepumpen bräuchte man natürlich auch erst, wenn es genug Erneuerbare Stromerzeuger gibt, und so kann man das endlos fortführen, was man erst bräuchte, bevor sich etwas anderes lohnen würde. Wenn jeder so denkt, würden wir dort stehen bleiben, wohin sich auch Herr Diehl immer zurückträumt, in der Zeit vor 2010.
Zurück zu den Speichern: Es ist falsch, dass wir sie jetzt noch nicht bräuchten. Wir haben sie seit Jahrzehnten in Form von Pumpspeicherwerken, und sie sind weiterhin stark im Einsatz. Pumpspeicher haben den Vorteil der kurzen Reaktionszeit, einer hohen Speichereffizienz und eines Kostenaufschlags, der mit Batterien vergleichbar ist. In den vergangenen Jahrzehnten kamen sie vor allem in der Mittagszeit zum Einsatz, um die Verbrauchsspitzen abzudecken. Das macht heute die PV. Deshalb hat sich ihr Einsatz verlagert zu den Tagesrandzeiten, an denen die PV noch nicht bzw. nicht mehr genug liefert. Zeitweise hat diese Verlagerung den Pumpspeicherwerken erhebliche Schwierigkeiten bereitet, weil das Erzeugungsspektrum der Erneuerbaren die zu dieser Zeit noch vorhandenen Grundlastkraftwerke so gut ergänzte, dass der Speicherbedarf sogar geringer wurde. Ursprünglich gut durchgeplante Projekte für neue Pumpspeicherwerke wurden in dieser Zeit auf Eis gelegt, weil das Geschäftsmodell in Gefahr war, und die Betreiber sich nicht vorstellen konnten, dass es in 10 Jahren mit fortschreitendem Ausbau der Erneuerbaren wieder ganz gut funktionieren würde.
Das Potential für Pumpspeicherwerke ist bei uns leider begrenzt, außerdem stellt es ein Problem dar, dass diese Anlagen in dünn besiedelten Gebieten liegen, wo der Strom über große Strecken transportiert werden muss. Die Batteriespeicher, die jetzt überall aufgebaut werden, können da mit höherem Nutzwert betrieben werden, weil sie das Netz nicht belasten, sondern entlasten können. Das gleiche gilt für die H2-Erzeugung und Rückverstromung. Beides kann sehr gezielt an den Stellen erfolgen, wo der Strom von vielen Erzeugungsanlagen zusammenläuft, bzw. ein großer Bedarf an Strom und möglichst auch Abwärme besteht.
Da Speicherung das Netz entlastet, muss sich das auch in den Netzentgelten wiederspiegeln. Bisher zahlen neue Speicher doppelt, die Pumpspeicher waren hingegen schon immer befreit, obwohl sie das Netz durchaus auch belasten. Das muss sich ändern. Speicher müssen aus den Netzentgelten bezahlt werden, wenn sie netzdienlich betrieben werden, weil damit der Bedarf an Redispatch (das ebenfalls aus den Netzentgelten bezahlt wird) verringert wird.
Micha Drese schreibt am 27 März um 9.50 Uhr
Und wie naiv manche Ansichten zu den Stromkosten sind, wenn hier niedrige Börsenstrompreise zukünftig insinuiert werden. Tatsache sind doch die ständigen und zunehmenden Ausgleichszahlungen ins EEG-Konto, die nun der Steuerzahler statt Stromkunde berappen muß. Aber Hr. Habeck meinte ja, „wir haben den Verbraucher von der EEG-Umlage befreit“. Bei 85GW allein PV wird das dieses Jahr und zukünftig so richtig teuer, wenn bei 60GW WEA der Wind bläst. Vermute, es kommt wie in Spanien, Griechenland und wer weiß wo zu Vergütungskürzungen, weil nicht finanzierbar. Das äußerte auch schon der eOn-Chef. Eine Energiewende ohne Sinn und Verstand.
@ Micha Drese
Ich habe Ihnen vorgehalten, dass mit Ihnen eine Zielführende Diskussion nicht möglich ist, weil Sie alle bekannten Abwehraspekte der Energiewende Gegner in Ihrem langen Kommentar gebündelt haben. Ich habe mir nun mal die Mühe gemacht zu entrümpeln, und bin an dem oben genannten Punkt hängen geblieben. Ich stelle fest, auch Sie sind bewusst oder unbewusst ein Opfer der energiepolitischen Volksverdummung, mit der seit 2010 die Energiewende belastet ist. Und alles andere was Sie kritisch in Ihrem Kommentar erwähnen, hat seinen Ursprung in diesem „Faulen Ei“, das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde. Seit 2010 gilt, „Je billiger bei sinkenden Börsenpreisen die Versorger sich Strom beschaffen können, desto mehr steigt für ihre Kunden der Strompreis“
Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht woher die ständig zunehmenden Ausgleichszahlungen auf dem EEG Konto kommen. ??? Natürlich nicht, deshalb will ich es Ihnen verraten. Weil Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken, sinken die Börsenpreise, und die Ausgleichszahlungen, sprich EEG Umlage, wird immer größer, obwohl da nicht ein Cent mehr an Kosten anfallen. Auch Sie sind Opfer der Nebelkerze EEG Konto, wie ich feststelle. Und alles andere was Sie geschrieben habe, hängt mehr oder weniger mit dieser energiepolitischen Volksverdummung von 2010 zusammen.