Enpal plant, eine Koalition für die Fertigung von Photovoltaik-Modulen zu schmieden. In den letzten zwölf Monaten habe man sich bereits intensiv mit weltweit führenden Herstellern ausgetauscht. Sie hätten ihre Bereitschaft signalisiert, in eine gemeinsame Modulherstellung zu investieren. Enpal prüfe hierfür Standorte in Deutschland und Europa. Wer diese Hersteller sind oder aus welchen Ländern sie kommen, teilte das Unternehmen nicht mit.
Zugleich spricht Enpal nach eigenen Angaben mit großen Abnehmern aus ganz Europa. Ziel ist es, durch ein Konsortium ein ausreichendes Abnahmevolumen lokal produzierter Module zu garantieren. Auch hier hält sich Enpal bedeckt, wer diese Unternehmen sind – etwa ob auch Konkurrent 1Komma5° dazu gehört. Das Hamburger Start-Up hatte kürzlich erklärt, die Modulfertigung von Meyer Burger in Sachsen übernehmen zu wollen. Meyer Burger zufolge hat 1Komma5° allerdings kein Angebot vorgelegt, ebenso wenig ein anderes Unternehmen. 1Komma5° habe lediglich unverbindlich Kontakt aufgenommen.
Enpal fordert direkte Investitions- und Betriebskostenzuschüsse
Enpal spricht sich zudem einmal mehr gegen die Einführung von Resilienzboni zur Förderung der Photovoltaik-Fertigung in Europa aus. Dieses Instrument in seiner derzeit diskutierten, umstrittenen Variante würde die Pläne zum Aufbau eines Konsortiums wieder infrage stellen, da es neue Investitionen benachteilige. „Der Resilienzbonus ist in Wahrheit eine Resilienzbremse“, sagt Mario Kohle, Gründer und CEO von Enpal.
Stattdessen plädiert Enpal für eine Unterstützung der heimischen Solarindustrie analog zum EU Chips Act, insbesondere in Form direkter Investitions- und Betriebskostenzuschüsse nach dem Beispiel von Intel in Magdeburg und Northvolt in Heide.
Die Frage nach der Förderung der heimischen Photovoltaik-Fertigung spaltet die Solarbranche. Auf der einen Seite stehen unter anderem Hersteller wie Meyer Burger, auf der anderen Seite etwa Installateure wie Enpal oder 1Komma5°. Voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte wird der Bundestag mit dem Solarpaket I darüber entscheiden, ob und wenn ja wie die Produktion in Europa unterstützt wird. Dass Enpal sich gerade jetzt mit einer solch vagen Ankündigung zum Schmieden einer Photovoltaik-Koalition zu Wort meldet, verwundert angesichts der derzeit heiß laufenden Debatte um Resilienzinstrumente nicht.
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Die „Gespräche mit Herstellern“ beschränken sich vermutlich ähnlich wie bei 1K5 auf Anfragen via Social Media! 🙂
Am ehesten ist davon auszugehen, dass Enpal ein Joint Venture mit einem Chinesen in Europe aufzieht. Die Frage ist nur, warum ein Chinese sich darauf einlassen sollte, zumal die chinesischen Hersteller aktuell selbst mächtige Probleme daheim haben.
Ich hole mir jetzt auf jeden Fall erst mal eine Tüte Popcorn…