Die Europäische Kommission hat zur Förderung der Wasserstofftechnologie letzte Woche erneut ein Wasserstoffsubventionsprogramm, das IPCEI „Hy2Infra“, beihilferechtlich genehmigt.
Sieben EU-Staaten, darunter Deutschland, wollen das Vorhaben mit öffentlichen Mitteln in Höhe von bis zu 6,9 Milliarden Euro unterstützen.
Dies soll gleichzeitig private Investitionen über 5,4 Milliarden Euro auslösen.
IPCEI „Hy2Infra“ soll einen großen Teil der Wasserstoff-Wertschöpfungskette auf den Weg bringen:
- den Einsatz von 3,2 Gigawatt großen Elektrolyseuren zur Herstellung von erneuerbarem (grünem) Wasserstoff;
- die Errichtung neuer und umfunktionierter Wasserstofftransport- und Verteilungsleitungen mit einer Länge von etwa 2.700 Kilometern;
- die Entwicklung großer Wasserstoffspeicheranlagen mit einer Kapazität von mindestens 370 Gigawattstunden;
- den Bau von Umschlagterminals und der dazugehörigen Hafeninfrastruktur für flüssige organische Wasserstoffträger für den Umschlag von 6000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr.
Die EU Kommission hatte bereits 2022 zwei IPCEI Hy2 Projekte mit zusammen 10,6 Milliarden Euro Subventionen für viele Wasserstoff Projekte in ganz Europa genehmigt.
Auch in diesen Projekten wurden hauptsächlich Wasserstoffinfrastrukturprojekte, aber auch einige Anwenderprojekte finanziert.
Auffallend ist, dass die EU vor allem die Infrastruktur unterstützt, darunter Wasserstoffleitungen, -speicher, -elektrolyseure, -tankstellen und -umschlagplätze, aber kaum Anwendungen wie Wasserstofffahrzeuge, Wasserstoffheizungen oder Wasserstoffkraftwerke. Dabei sind es genau diese Anwendungen, die die Infrastrukturinvestitionen rechtfertigen könnten, wenn sie wirtschaftlich konkurrenzfähig mit anderen Anwendungen wie E-Mobilität oder erneuerbaren Energieheizungen, Photovoltaik- und Windanlagen in Verbindung mit Speichern, wie Batterien oder Pumpspeichern, sein könnten. Die besten Wasserstoffpipelines und -speicher sind nutzlos, wenn kaum jemand den durch sie fließenden Wasserstoff verwendet, weil er schlichtweg zu teuer ist.
Viele neue Entwicklungen im Bereich ökostrombasierter Anwendungen lassen jedoch vermuten, dass Wasserstoff in den Anwendungen keine wirtschaftliche Chance mehr hat. Dies lässt die Befürchtung aufkommen, dass die aktuellen milliardenschweren Subventionen in die Wasserstoffinfrastruktur genauso wie in den letzten Jahrzehnten bereits geschehen, verschwendet werden könnten.
Private Wirtschaft investiert nur mit hohen staatlichen Subventionen
Offensichtlich traut der privaten Wirtschaft niemand rentable, sich selbst ökonomisch tragende Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur zu. Ein staatlicher Subventionsanteil in der Größenordnung von 60 Prozent ist enorm. Er zeigt, dass die private Wirtschaft nicht in der Lage oder willens ist, die gewünschten Finanzierungen zu schultern. Es fehlen einfach die Geschäftsmodelle, die mithilfe von Wasserstoff klimaschützende Energie- und Industrieanwendungen rein mit privatem Kapital profitabel machen können. Wasserstoff ist heute und wird vermutlich auch in Zukunft viel teurer sein als direkte Ökostromanwendungen.
Direkte Ökostromanwendungen werden gegenüber Wasserstoffanwendungen immer billiger
Die mit immensen staatlichen Mitteln aufzubauenden Wasserstoffinfrastrukturen werden nur Sinn machen, wenn Aussicht darauf besteht, dass grüner Wasserstoff tatsächlich wirtschaftlich rentabel eingesetzt werden kann. Damit sich die riesigen Infrastrukturkosten in Elektrolyseure, Speicher und Pipelines tatsächlich rentieren, muss also aus Ökostrom erzeugter grüner Wasserstoff im Verkehr, in Heizungen, in der Stromerzeugung und in der Industrie wesentlich kostengünstiger sein als der direkte Einsatz von Ökostrom.
Wasserstoffautos und Wasserstoff-Lkw sollten also in der Anschaffung und vor allem im Betrieb billiger sein als elektrische Antriebe im Auto oder Lkw; der Einsatz von Wasserstoff in Heizungen mit Brennstoffzellen sollte billiger sein als Wärmepumpen, elektrische Niedertemperaturstrahlungsheizungen oder die Nutzung von Abwärme aus Biogasanlagen. Die Stromerzeugung aus grünem Wasserstoff sollte auch günstiger sein als die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie, die in Batterien oder Pumpspeichern zwischengespeichert und von Bioenergiespeicherkraftwerken, Wasserkraft und Geothermie ergänzt wird. Auch in der Industrie sollte beispielsweise die Kunststofferzeugung aus grünem Wasserstoff und CO2 billiger sein als Biokunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen.
In keinem der genannten Bereiche ist abzusehen, dass Wasserstoffanwendungen jemals mit den genannten ökologischen Alternativen konkurrieren können.
Der Aufbau einer solch gigantischen von der EU geplanten und hoch subventionierten Wasserstoffinfrastruktur erscheint unter dieser Betrachtung als eine große Geldvernichtung, vor allem von öffentlichem Steuergeld.
Seit Jahrzehnten haben massive staatliche Subventionen in die Wasserstoffinfrastruktur und -anwendungen staatliche Gelder in Milliardenhöhe ohne sichtbaren Erfolg vernichtet
Wasserstoffsubventionen in zig Milliardenhöhe gibt es seit Jahrzehnten bis heute ohne Erfolg. Ich erinnere mich an viele Subventionsprogramme und staatliche Absichtserklärungen bezüglich Wasserstofflieferungen, beispielsweise aus kanadischer Wasserkraft, während meiner Zeit als forschungspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion vor 20 Jahren. Bis heute gibt es keinen nennenswerten grünen Wasserstoffimport aus Kanada oder sonst woher.
Beispiel Ballard Power aus Kanada
Abzulesen ist dies an der schier unglaublichen Geschichte eines der führenden Brennstoffzellenhersteller der Welt: das seit 44 Jahren börsennotierte Unternehmen Ballard Power aus Kanada. Der Aktienkurs von Ballard Power schoss immer schnell parallel mit hohen staatlichen Förderprogrammen, wie etwa um 2000 und 2020, nach oben und stürzten ebenso schnell mit deren Versiegen wieder ab. Wenn es staatliche oder kommunale Wasserstoffsubventionsprojekte, wie zum Beispiel Wasserstoffbusse, gab, war Ballard Power oft der Lieferant der Technologie. So gut wie keines dieser Projekte hat überlebt; faktisch sind alle einmalige Strohfeuer gewesen. Man mag es kaum glauben, aber das, was Michael Barnard in einem Artikel von CleanTechnika zusammengetragen hat, ist eigentlich nicht zu fassen.
Ballard Power hat im Durchschnitt über 44 Jahre hinweg jedes Jahr Verluste in Höhe von 55 Millionen geschrieben. Nur durch unentwegte Kapitalerhöhungen in Verbindung mit staatlichen Subventionsprogrammen konnte das Unternehmen überleben. Ballard Power nutzte nur staatliche Förderprogramme für die „Markteinführung“ von Brennstoffzellen für Stromerzeugung und Fahrzeuge auf Wasserstoffbasis. Mit dem zweifelhaften „Erfolg“, dass es bis heute trotz zig Milliarden öffentlicher Subventionen keinen sich selbst tragenden Markt für Wasserstoffanwendungen – vor allem im Verkehr und bei der Stromerzeugung – gibt. Es existiert noch immer kein Markt für grünen Wasserstoff, der aus Ökostrom gewonnen wird. Alle bisherigen Wasserstoffprojekte wurden und werden mit grauem Wasserstoff – also Wasserstoff aus höchst klimaschädlichem Erdgas – bedient. Auch heute gibt es meist nur Anwendungen aus grauem Wasserstoff, als „Brückentechnologie“, bis es irgendwann in zig Jahren einen sich selbst tragenden Markt mit grünem Wasserstoff geben soll.
Auch in jüngster Vergangenheit vielfacher Stopp von staatlich hoch subventionierten Wasserstoffprojekten
Gerade auch seitdem die Merkel-Regierung unter ihrem Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ab 2018 eine neue Wasserstoffeuphorie anstieß, wurden viele hochsubventionierte Projekte nach dem Auslaufen der Förderungen wieder sang- und klanglos eingestampft.
Absage des Wasserstoffleuchtturmprojektes „Heide“
Die Öl-Raffinerie Heide in Schleswig-Holstein hatte beschlossen auf grünen Wasserstoff zu setzen. Drei Jahre nach Beginn des Leuchtturmprojekts in 2020 wurde der zentrale Baustein von „Westküste 100“ nun vorzeitig beendet. Die Elektrolyse-Anlage wird nicht gebaut. Das Projekt war seit 2020 vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des Programms „Reallabore der Energiewende“ mit einer Gesamtsumme von 36 Millionen Euro gefördert worden. Altmaier, der zu jener Zeit Bundeswirtschaftsminister war, hatte damals in Berlin den Förderbescheid überreicht. Trotz der Fördermittel lohne sich ein dauerhafter Betrieb der Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff in industriellem Maßstab wirtschaftlich nicht, so das Investoren-Konsortium. Damit ist auch der geplante Einsatz von grünem Wasserstoff in der Wärmeversorgung von Heide gescheitert.
Reihenweise Absagen nach Subventionsempfang von Wasserstoffbusprojekten
Viele Städte wollten ihre klimaschädlichen Diesel-Busflotten ökologisieren und setzten dabei auf Wasserstoffbusse, wie beispielsweise in der französischen Stadt Montpellier oder in Wiesbaden, um nur zwei Beispiele zu nennen. In all diesen Fällen stellte sich jedoch heraus, dass die Betriebskosten der Wasserstoffbusse einschließlich der Wasserstofftankstellen viel zu hoch sind. In Montpellier wurde festgestellt, dass die Betriebskosten von Wasserstoffbussen etwa sechsmal so hoch sind wie die von rein elektrisch betriebenen Bussen. Der Betrieb eines wasserstoffbetriebenen Busses würde pro Jahr etwa 3 Millionen Euro kosten, E-Busse dagegen nur 500.000 Euro pro Jahr.
In Wiesbaden scheiterte das Wasserstoff-Busprojekt unter anderem an der 2 Millionen Euro teuren Wasserstofftankstelle, die viel zu lange benötigte, um überhaupt in Betrieb genommen zu werden, und anschließend weitere Probleme verursachte.
Ausbau von Wasserstofftankstellen in Deutschland seit 20 Jahren erfolglos
Seit BMW kurz nach dem Jahr 2000 mit einer Flotte von Wasserstoff-Autos auftauchte – auch ich durfte Probefahrten mitmachen – wird auch in Deutschland versucht eine umfassende Wasserstofftankstelleninfrastruktur aufzubauen.
2005 wurden in Berlin 16 Wasserstoffahrzeuge mitsamt Tankstelle eröffnet
2012 legte die Bundesregierung ein Wasserstoff-Tankstellenprogramm auf. 50 Tankstellen sollten bis 2020 mit 20 Millionen Euro gefördert werden.
Daraufhin hat im Februar 2015 das Joint Venture H2 Mobility Deutschland GmbH & Co.KG mit den Gesellschaftern Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL den operativen Betrieb aufgenommen, mit dem Ziel, den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland maßgeblich zu beschle. Bis 2023 sollten 400 Wasserstofftankstellen aufgebaut werden.
Das Ergebnis all dieser Subventionen und Anstrengungen fossiler Unternehmen ist ernüchternd: Anfang 2024 gibt es gerade mal 92 Wasserstofftankstellen in Deutschland mit leicht sinkender Tendenz.
MAN: Auch bei LKWs schafft der E-Antrieb den Durchbruch im Vergleich zu Wasserstoff-LKWs
Nun wird oft eingestanden, dass das Elektroauto den Durchbruch gegenüber dem Wasserstoffauto geschafft habe, aber bei schweren Transporten, insbesondere im Lkw-Verkehr, sei Wasserstoff die Zukunft, weil die Reichweiten von Batterien mit Wasserstoff im Lkw nicht mithalten könnten, so die gängige Meinung. Immer noch wird also behauptet, Wasserstoff sei der wichtigste Antrieb im Lastwagenverkehr, weshalb der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur notwendig sei.
Die Marke MAN, die über den Nutzfahrzeughersteller Traton zum Volkswagen-Konzern gehört, setzt dagegen für die Zukunft klar auf batteriebetriebene Lkw. Wasserstoffsysteme hält man nicht für zielführend, wie Vorstandsvorsitzender Alexander Vlaskamp betonte. Der CEO von MAN Truck & Bus sagte, dass die batterieelektrische Technologie heute die effizienteste sei, da sie die Nutzung von 75 Prozent der erzeugten Energie ermögliche. Bei der mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellentechnologie gingen 75 Prozent des erzeugten Ökostroms verloren, und nur 25 Prozent würden für den Antrieb des Fahrzeugs verwendet.
Darüber hinaus sei die Produktion von grünem Wasserstoff deutlich teurer als die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien, da Wasserstoff neben den höheren Produktionskosten auch verteilt und gespeichert werden müsse.
Vetternwirtschaft in der Wasserstofflobby auch in Deutschland
Doch in der Ampelkoalition und auch der Union hat sich das alles noch nicht herumgesprochen. Offensichtlich haben die Wasserstofflobbyisten einen guten Einfluss auf die Förderpolitik, bis hin zum eigenen Vorteil.
Es ist oft so: Wo Milliardensubventionen im Spiel sind, ist Vetternwirtschaft nicht weit.
Nach einer umstrittenen Millionenförderung musste Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) seinen Abteilungsleiter nach einer Wasserstoff-Affäre entlassen; ein weiterer Mitarbeiter aus der Abteilung wurde strafversetzt. Es gab offenbar Vetternwirtschaft bei der Vergabe einer Millionen-Subvention mit dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV).
Um die politische Unterstützung für weitere Wasserstoffsubventionen aufrechtzuerhalten, greifen Verbände der Wasserstoffwirtschaft auch auf die Erstellung optimistischer Studien zurück. So veröffentlichte im letzten Herbst der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) eine Studie mit dem Titel „Endkundenpreise für grünen Wasserstoff langfristig nicht höher als Gaspreise“. Die Deutsche Gesellschaft für Solarenergie (DGS) stellte in einer Analyse der Studie fest, dass einige unrealistische Annahmen zugrunde gelegt wurden, sodass wohl das Gegenteil der Fall sein wird.
Hauptproblem der Wasserstoffwirtschaft: Hohe Betriebskosten und hochkomplizierte Technologie
Die Achillesverse der Wasserstofftechnologie scheinen die extrem hohen Wartungskosten im Betrieb der Fahrzeuge, Heizungen, Tankstellen und anderer Einrichtungen zu sein.
In einem weiteren Artikel hat Michael Barnard in „Cleantechnika“ die hohen Wartungskosten von Wasserstofftankstellen zusammengetragen.
An 55 Wasserstofftankstellen in Kalifornien wurden jährliche Wartungskosten in Höhe von etwa 30 Prozent der Investitionsausgaben verzeichnet, obwohl geplant war, nur 3 bis 4 Prozent dafür aufzuwenden. Diese explodierenden Kosten führten im letzten Jahr zu zahlreichen Betriebsschließungen. Insgesamt wurden laut Barnard im Jahr 2023 231 Wasserstofftankstellen geschlossen. Im Februar 2023 gab es weltweit geschätzt knapp über 800 Wasserstofftankstellen. Das bedeutet, dass mehr als ein Viertel der weltweiten Wasserstofftankstellen allein im Jahr 2023 schließen mussten, da die Wartungskosten nicht mehr tragbar waren.
Das ist auch kein Wunder. Ein Brennstoffzellenfahrzeug ist ein Batterie-Wasserstoff-Hybridfahrzeug. Hinzu kommen ein hochentwickelter 700-Atmosphären-Wasserstofftank oder ein noch weiter entwickelter Flüssigwasserstofftank mit Drucksensor und Entlastungssystemen, ein komplexes System zur Bewegung des Wasserstoffkraftstoffs, das bei Drucktanks oder sehr großen Tanks mit sehr großen Druckänderungen umgehen muss. Laufende Druckänderungen, wenn flüssiger Wasserstoff in gasförmige Form erwärmt wird, führen zu großen Herausforderungen beim Wärmemanagement. Überall werden Sensoren, Aktoren und Komponenten für das Wärmemanagement benötigt, eine teure und lebensdauerbegrenzte Brennstoffzelle, die reinen Wasserstoff und saubere Luft sowie einen Lufteinlass mit Filtersystem benötigt und ein System zum Abtransport des entstehenden Wassers aus der Brennstoffzelle aus dem Fahrzeug, ohne dass es gefriert, also alleine dafür eine Heizlösung.
Es wird auch zukünftig keinen Durchbruch für die Wasserstofftechnologien geben können
Diese Komplexität der Wasserstofftechnologie erklärt, warum es trotz geschätzter weltweiter hunderter Milliarden öffentliche Subventionen und Forschungsgelder, die über 30 Jahre lang in die Wasserstofftechnologie geflossen sind, bis heute keinen Durchbruch der Technologie gibt. Nach meiner Einschätzung wird das auch so bleiben, obwohl es erneut einen politischen Unterstützungshype mit öffentlichen Geldern für die Wasserstoffinfrastruktur gibt.
Denn inzwischen sind längst die direkten Stromanwendungen mit Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen, Strominfrarotstrahlungsheizungen, Strom- und Wärmspeichern für saisonale und Kurzfristspeicher den Wasserstoffanwendungen – was Wartung, Infrastrukturkosten und andere Elemente betrifft – weit überlegen.
Die neuen, aktuellen Wasserstoffprogramme der EU-Kommission und der Bundesregierung – wie das IPCEI „Hy2Infra“ – werden wie die letzten Jahrzehnte auch herausgeworfenes öffentliches Geld in zig Milliardenhöhe sein. Geld, das viel besser in E-Mobile, E-Heizungen und den schnellen Aufbau einer 100 Prozent Ökostromversorgung investiert werden sollte. Und auch für die Industrie gibt es eine Menge Alternativen, um die Industrie Grün zu machen, als eben Wasserstoff.
Wasserstoff schlimmes Klimagas
Dabei zeigen neueste Forschungen, dass selbst grüner Wasserstoff, wenn er nicht verbrannt wird, sondern unkontrolliert als Wasserstoff entweicht, ein starkes Klimagas ist. Wasserstoff an sich verursacht zwar keine Klimaerwärmung, aber er reagiert mit anderen Gasen in der Atmosphäre und verstärkt deren Erwärmungseffekt zusätzlich.
Nach den aktuellen Schätzungen von Wissenschaftlern beim Environmental Defend Fund (EDF) ist die Klimawirkung von Wasserstoff über einen Zeitraum von 20 Jahren etwa 34-mal höher als die von CO2.
Alleine diese Klimagefahren von Wasserstoff erhöhen die Kosten für die Wasserstoffinfrastruktur, da alle Leckagen in allen Anwendungen peinlich genau vermieden werden müssen – beim extrem leichtflüchtigen Wasserstoffgas keine leichte Aufgabe.
Es gibt viel wichtigere Infrastrukturausbauten als die für Wasserstoff
Die hohen Subventionen die heute in eine sich jetzt schon abzeichnenden unwirtschaftliche Wasserstoffinfrastruktur gesteckt werden, sollten in andere, viel wichtigere, Infrastrukturprojekte umgeleitet werden. Der Ausbau des europäischen hauptstadtverbindenden Schnellbahnsystems ist eine solche Infrastrukturmaßnahme. Allerdings kommt dieser Ausbau nur sehr schleppend voran.
Lediglich 5,3 Milliarden Euro, wesentlich weniger als für die Wasserstoffinfrastruktur, sollen aktuell in der EU insgesamt bis 2030 bereitgestellt werden, um die Nutzung von Hochgeschwindigkeitszügen in der EU bis 2030 zu verdoppeln.
Dabei würde der Ausbau der Schnellbahnsysteme erhebliche Verbesserungen im europäischen Verkehr bringen und beispielsweise eine Reduzierung des innereuropäischen Flugverkehrs ermöglichen, was einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten würde. Die Anwendungen der Wasserstofftechnologie dagegen stehen noch weit in den Sternen, und ob sie jemals einen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten können, ist ebenfalls unklar.
— Der Autor Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group. Er war 1998 bis 2013 Bundestagsabgeordneter für Bündnis/Die Grünen und ist Mit-Autor des Entwurfs des Erneuerbare-Energien-Gesetzes von 2000. https://hans-josef-fell.de/ —
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Eine gute Zusammenfassung der gesamten bösartigen und unehrlichen Polemik gegen Wasserstoff. Ich frage mich, warum der Mann so verbohrt und so einäugig ist. Man sieht das aber noch recht oft bei an sich verdienten Pionieren auf einem Gebiet.
Aufgrund der Menge an verzerrten Darstellungen kann man nur eine sehr summarische Entgegnung gehen:
Man kann sich darüber streiten, wie gross die Menge an Energie ist, die in den nächsten Jahren gespeichert (Thema Dunkelflaute, …) oder transportiert (siehe unten) werden muss. Je nach Ausgestaltung der verschiedenen Energieproduktionen in den verschiedenen Ländern können diese Mengen unterschiedlich gross sein. D und Japan sicher mehr als USA und Russland.
Keine sinnvolle Diskussion mehr ist darüber möglich, WIE man grössere Mengen an Energie CO2-frei und generell nachhaltig speichern oder transportieren kann. Ausser Wasserstoff bietet sich dafür schlicht kein brauchbarer Träger für grosse Mengen an (so > 20 GWh). Sonst soll der Hans-Josef diese nennen. Wir haben also keine andere Wahl als die Wasserstoffwirtschaft und die deutsche Regierung ist da weitgehend auf dem richtigen Pfad – wie sie das auch in den vergangenen paar Jahren war, was die aktuelle Situation beweist.
Wenn wir bisher grob gesagt 2/3 der gesamten benötigten Energie importieren und nach der Energiewende – nebst der Dekarbonisierung – nur noch etwa 1/3 importieren werden, dann ist das ein sehr gutes Ergebnis. Aber es heisst immer noch, dass 1/3 der Energie importiert werden muss und etwas anderes als Wasserstoff und seine Derivate bietet sich dafür nicht an.
Schade, eigentlich werden hier regelmäßig ganz gute Artikel veröffentlicht, wenn euch etwas einseitig und verkürzt. Dieser Artikel war leider nichts…
Nahezu niemand möchte Wasserstoff im Verkehr oder in der Heizung, das als ernsthaftes Argument aufzuführen ist absurd. Benötigt wird der Wasserstoff vor allem im Industrie-und Stromsektor. In der Industrie ist dieser unerlässlich, es gibt keine Alternative. Im Stromsektor gibt’s ebenfalls keine Alternative zur Langzeitspeicherung in den großen Mengen. Pumpspeicherkraftwerke sind stark limitiert in Deutschland. Großspeicher wie Batterien sind zwar sehr flexibel, aber wir werden niemals die Kapazitäten aufbauen können für längere Dunkelflauten. Wasserstoff ist aktuell die einzige Technik, in der wir den Bedarf Deutschlands über Tage und Wochen speichern und jederzeit abrufen können. Und natürlich ist die Infrastruktur noch nicht rentabel. Diese aber dann zu bauen, wenn sie rentabel wird, ist zu spät. Vor 10 Jahren war Nord-Süd-Link auch noch nicht rentabel. Jetzt wären die Trassen rentabel und kommen 5 Jahre zu spät, super.
Diese Artikel schlägt gar keine Alternativen vor, sondern redet nur die aktuellen schlecht. Alle führenden Institute weltweit sehen Wasserstoff als die einzige Lösung. Sie waren bei den Grünen im Bundestag, dann wissen Sie bestimmt auch von den extrem hohen Subventionen der Erneuerbaren im ersten Jahrzehnt. Absurd, aber wichtig, damit die Technologie durch Lern-und Skalierungseffekten günstiger und effizienter werden kann. Niemand hätte auch nur ein einziges PV-Modul oder ein einziges Windrad ohne Subvention gebaut.
Danke. Sehe ich weitestgehend auch so.
Einzig bei gewissen Varianten, bzw. Anforderungen der Mobilität bin ich anderer Meinung in dem Sinne, dass ich überzeugt bin, dass man dort auch Wasserstoff einsetzen wird. Beispielsweise in der Schifffahrt, bei der nicht elektrifizierten Eisenbahn, im LKW-Fernverkehr und selbst bei Langstrecken-PKWs. Ein Langstrecken-PKW oder -Van mit 20 kWh Batterie, 30kW-Brennstoffzelle und 5 kg H2 wird in 5 Jahren praktischer, billiger und ökologischer sein als ein BEV mit 120kWh-Batterie. Zusätzlich werden wir eben froh sein um jeden Energiebezüger, der nicht auch noch zu Spitzenzeiten das Stromnetz belasten wird. Zu Spitzenbelastungs-Zeiten wird Strom prohibitiv teuer sein und zu Spitzenproduktions-Zeiten meist gratis. Die günstigste Abdeckung der Last-Spitzen und die sinnvollste Verwendung des Überflusses bei Produktions-Spitzen werden mitunter die grössten Herausforderungen in künftigen Stromnetzen sein.
Es gibt Sektoren, wie z.B. Stickstoffwerke oder Raffinerien, die können ohne Wasserstoff nicht de-karbonisiert werden. In anderen Sektoren, wie z.B. Stahl, Schifffahrt (NH3, Methanol), Luftfahrt (e-Kerosin) ist Wasserstoff nicht konkurrenzlos, aber wettbewerbsfähig – selbstverständlich vorausgesetzt CO2 Vermeidung wird seitens des Staates gesetzt als Rahmenbedingung gesetzt (siehe Quoten für grünen Wasserstoff für Raffinerien, EU RED III).
Die vom Autor angeführten Sektoren werden in der Branche eigentlich mehr ernsthaft diskutiert – einen guten Überblick über die aktuelle gibt die „Hydrogen Ladder“ von Michael Liebreich – https://www.linkedin.com/pulse/hydrogen-ladder-version-50-michael-liebreich.
Jedem Menschen mit etwas technischem SachVerstand war UND ist klar, dass WasserStoff nur für SonderAnwendungen „nützlich“ ist. — Als „allgemeiner Energieträger“ ist ER – beim heutigen Stand der Technik- —wenn Strich gezogen und a l l e Fakten gegengerechnet– absolut untauglich.
Wer vollmundigst das Gegenteil verkündet, mag DAS -bitte- nicht nur dominant hinausposaunen wollen —
sondern konkrete Beweise antreten, WO Wasserstoff heutzutage –unter Berücksichtigung a l l e r Fakten — „der bessere Energieträger ist“ ! ! !
Wolfgang Gerlach
Besser als was? Es gibt gar keinen anderen nachhaltigen, CO2-freien Energieträger, den man speichern und transportieren kann als Wasserstoff (und seine Derivate). Sagen Sie uns, was für Sie den besser ist? Hinweis: Strom ist in dem Sinne kein Energieträger.
Mark Müller schrieb:
„Es gibt gar keinen anderen nachhaltigen, CO2-freien Energieträger, den man speichern und transportieren kann als Wasserstoff (und seine Derivate).“
Seit wann ist Wasserstoff denn CO2-frei? Laut IEA werden derzeit 830 Millionen Tonnen CO2 und damit 2% der globalen Emissionen bei der Wasserstoffproduktion ausgestoßen.
Lustigerweise weiß Mark Müller das auch, denn er schrieb:
„Aber völlig egal, woher der Wasserstoff künftig kommen wird, ob aus Elektrolyse, einem anderen Verfahren oder direkt aus dem Boden,“ nur um sich dann gleich wieder selbst die Taschen vollzulügen:
„wir haben aktuell und absehbar keine Alternative für einen nachhaltigen, CO2-freien Energieträger“
Noch einmal ganz langsam: Wasserstoff ist nicht nur nicht CO2 frei, es wird sogar im Vergleich für die gleiche Energiemenge mehr CO2 ausgestoßen. Derzeit brauchen wir ca. 60% mehr Erdgas um Wasserstoff herzustellen als bei direkter Erdgasnutzung. Allerdings ist Erdgas nicht immer als Ersatz nutzbar. Diese 60% bedeute auch 60% höhere CO2-Emissionen.
Ob sich wohl Mark Müller jemals gefragt hat, warum wir nicht den ganzen grauen Wasserstoff mit grünem Wasserstoff ersetzen und statt dessen noch mehr grauen Wasserstoff aus Erdgas herstellen?
@ Dark Schiller
Bis vor wenigen Jahren hat noch niemand nach CO2-freiem Wasserstoff gefragt. Nun ist dieser Sektor, genau so wie alle anderen, gefordert, auf CO2-freie Erzeugung umzustellen. Auch Strom wird heute noch weltweit noch mehrheitlich fossil produziert, trotzdem hält man BEV für eine gute Idee. Es ist wirklich dumm und kurzsichtig, der künftigen Wasserstoffwirtschaft vorzuwerfen, dass die bisherige fossil war (zu über 50% übrigens in China).
Die Projektpipeline für CO2-freien Wasserstoff beträgt weltweit mehrere 100 Milliarden Dollar (!). Um etwas richtig gestalten zu können, muss man sich aus der Froschperspektive lösen und ein klein wenig voraussehen können. Gouverner c’est prévoir.
Mit logischen Denken und langfristig strategischen Denken ist es bei Dirk Schiller und mit Wolfgang Gerlach nicht weit her. Es stellt sich mir die Frage wer hinter diesen Personen steht. Ob das vielleicht bezahlte Trolle sind.
Und Herr Fell scheint sich auch noch nie ernsthaft mit einer Wasserstoffwirtschaft beschäftigt zu haben, sonst würde er nicht solches einseitiges Halbwissen verbreiten.
Es ist weltweites Ziel bis 2050 oder schon früher ein CO2- freies Energie- und Wirtschaftssystem zu erreichen. Erdgas ist also keine langfristige Option für die Herstellung von Wasserstoff und macht ja auch keinen Sinn. Dass dies Heutzutage aus Kostengründen die überwiegende Erzeugungsform von H2 ist, ist völlig irrelevant. Dass grüner Strom, wenn er direkt verwendet werden kann, billiger ist als daraus erzeugter Wasserstoff ist erstmal logisch und bedarf keines betriebswirtschaftlichen Wissens. Da man aber Strom immer über ein sehr teures Netz transportieren muss und gleichzeitig wie er erzeugt wurde verbrauchen muss, muss man bei volatiler Stromerzeugung aus PV und Wind, zum einen Speichermöglichkeiten haben und auch berücksichtigen, dass der Transport von H2 über eine Pipeline (auch schon ein Speicher) viel billiger (1-2 Cent/KWh) ist. Man muss also immer Kosten ganzheitlich betrachten.
Zum Thema Wirkungsgrad, rege ich mich immer mehr auf, dass Leute die gegen H2 schreiben, nicht die Abwärmenutzung in Betracht ziehen. Wärme ist nämlich inzwischen bekanntermaßen genauso wertvoll wie Strom und wird in großen Mengen benötigt.
Abwärmenutzung bedeutet nämlich dass ein Systemwirkungsgrad von bis zu 90% erreicht wird, sowohl bei der Elektrolyse, als auch bei der Rückverstromung mittels Brennstoffzelle, was derzeit scheinbar gar nicht Betracht gezogen wird.
Abwärmenutzung bedeutet auch dezentrales und sektorübergreifendes Agieren.
Dass derzeit noch keine wirtschaftliche H2-Nutzung sich durchgesetzt hat, ist doch auch logisch. Es geht aber um die Vorbereitung unserer Zukunft. Ohne Wasserstoffwirtschaft, wird kein 100%-EE-System erreicht werden können.
Wie Herr Fell ein sich über ein paar angeblich unnütze auszugebende Milliarden Euro je Jahr aufregen kann, erschließt sich mir nicht. Alleine in Deutschland werden jedes Jahr für ca. 100 Milliarden Euro Öl und Gas importiert. Da wäre es mir lieber wir würden einen Teil davon in grünen Wasserstoff investieren.
Es wird übrigens in Zukunft einen weltweiten Handel mit grünem H2 geben, ohne dass wir Abhängig sind, weil wir wie die meisten Länder, selber H2 herstellen können.
H2 wird also im Einkauf inklusive Transport nie teuerer werden, als die Eigenproduktion kostet.
Ich Danke Herr Mark Müller für seine Mühen mit Richtigstellungen.
Aufgrund der bisherigen Kommentare scheint da jemand in ein Wespennest gestoßen zu haben. Trotz des sehr gut nachvollziehbaren Argumente gegen Wasserstoff, werden sie nicht geglaubt. Da ist wohl schon zu viel Fördergeld geflossen
Man kann emissionsfreien Wasserstoff mit hohem Wirkungsgrad in Hochtemperaturkernreaktoren (HTTR) mit Hilfe des Schwefel-Jod-Zyklus herstellen. In Japan steht dafür in Ibaraki bereits eine Pilotanlage, welche die Realisierbarkeit des Verfahrens demonstriert hat.
Die Herstellung von Wasserstoff mit Hilfe von gewöhnlichen Elektrolyseverfahren ist hingegen zu ineffizient und wird sich außerhalb von Nischen nicht etablieren können.
Qui vivra, verra. Aber völlig egal, woher der Wasserstoff künftig kommen wird, ob aus Elektrolyse, einem anderen Verfahren oder direkt aus dem Boden, wir haben aktuell und absehbar keine Alternative für einen nachhaltigen, CO2-freien Energieträger, der im grossen Stil gespeichert und transportiert werden kann.
Solange in Europa gleichzeitig Erdgas zur Stromerzeugung verwendet wird, ist Wasserstofferzeugung ein Schildbürgerstreich.
Laut energy-charts.info war dies an jedem Tag der Fall.
Sobald Erdgas und Kohle aus der Stromversorgung verdrängt wurde, kann man mit Überschüssen Fossile aus dem Wärmebereich verdrängen. Wenn dann nennenswerte Überschüsse an Strom aus Erneuerbaren anfallen, werden sich bei entsprechender Preisgestaltung wirtschaftliche Möglichkeiten der Verwendung finden.
Es wurde die Frage aufgeworfen, wie man grössere Mengen an Energie CO2-frei und generell nachhaltig speichern oder transportieren kann.
Energietransport: Stromleitungen, Transport chemischer Speicher etwa in Form von Aluminum, Eisen, Ammoniak, Methanol
Wärme lässt sich vergleichsweise einfach und auch in großen Mengen speichern.
Wasserstoff ist also keineswegs alternativlos.
Es ist sicher, dass Mitteleuropa als Standort für billige Stromerzeugung keineswegs mit Kanada, Australien, Chile oder Nordafrika konkurrieren kann.
Wir sollten uns also nicht darauf konzentrieren, möglichst viel Steuergeld mit Subventionen zu verbrennen.
„Solange in Europa gleichzeitig Erdgas zur Stromerzeugung verwendet wird, ist Wasserstofferzeugung ein Schildbürgerstreich.“
Da lassen Sie (mindestens) zwei Aspekte ausser Acht.
Erstens: Wir haben keine europaweit zentrale Stromsteuerung, sondern viele Akteure in nur sehr begrenzt miteinander verbundenen Märkten.
Zweitens: Sie vergessen oder unterschlagen Zeit und Ort, die übrigens beide ebenfalls wichtige physikalische Grössen sind. (Fast) Jede Woche gibt es in Europa viele Stunden, in denen Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Atomkraft mehr als genügend Strom produzieren. Ebenso gibt es (fast) jede Woche viele Stunden, an diese CO2-freien Energiequellen eben (noch) nicht genügend Strom erzeugen.
Genau unter Berücksichtigung dieser Aspekte wurde zum Beispiel hier in der Nähe bei einem Stausee (Schiffenensee, FR, CH) eine sehr kluge Lösung realisiert. Das obligatorische Restwasser, das immer laufen muss, auch wenn genug oder zu viel Energie da ist, wird in einer separaten Turbine (Restwasserturbine) in Strom umgewandelt und im Normalfall mit einem Elektrolyseur verstromt. Nur bei starkem Strommangel, wird die Elektrolyse zugunsten einer geregelten Stromversorgung unterbrochen.
Solche und ähnliche Lösungen werden mit der noch auf ein Mehrfaches anwachsenden nachhaltigen Stromerzeugung grosse Mengen von sonst nicht verwertbarem Strom in Wasserstoff umwandeln.
Mark Müller schrieb:
„Sie vergessen oder unterschlagen Zeit und Ort, die übrigens beide ebenfalls wichtige physikalische Grössen sind. (Fast) Jede Woche gibt es in Europa viele Stunden, in denen Wasserkraft, Wind, Photovoltaik und Atomkraft mehr als genügend Strom produzieren.“
Oha! Wir sollen also Milliarden über Milliarden an Steuergeldern verwenden, damit wir fast jede Woche Kleinstmengen an Wasserstoff aus den Überschüssen herstellen können? Apropos Überschüsse, wo genau noch einmal gibt es diese? Bisher haben wir ja selbst an den besten Tagen noch nicht genug um den bestehenden Bedarf zu decken. Deswegen haben wir ja Gas- und Kohlekraftwerke fleißig am Laufen. Und zwar die ganze Zeit.
@ Dirk Schiller
In Deutschland wurden schon 2019 5 TWh Strom aus Wind abgeschaltet – und übrigens trotzdem bezahlt. Das entspricht etwa 1/12 der gesamten jährlichen Strommenge der Schweiz. Das war die Zeit, als die Schweizerischen Bundesbahnen Geld damit verdient haben, dass sie mitten im Sommer ihre Gleise geheizt haben. Die Kraftwerke, die zu diesen Zeiten trotzdem laufen, tun dies nur, weil man sie nicht effizient drosseln kann.
In der Schweiz wird die gesamte Wasser-Stromproduktion bis auf die obligatorischen Restwassermenge abgestellt, wenn in D viel Wind weht; kann man jede Woche in den Grafiken sehen. Wird in Norwegen ähnlich sein. Nur Frankreich kann seine Atomkraftwerke nicht drosseln.
Inzwischen ist es sicher noch deutlich mehr.
In Zukunft mit noch mehr Wind- und Sonnenenergie wird es noch grössere Überschussmengen geben. In Südaustralien kostet Energie von 09:00 bis 16:00 an über 300 Tagen pro Jahr nichts (gar nichts) und sie können aus diesem Grund schon keine PV-Anlagen mehr mit Aussicht auf Rentabilität bauen. Es geht hier nicht um Peanuts, es geht um gewaltige Mengen. Man hat die auch schon ziemlich gut vorausberechnet.
Die „WasserstoffFreunde “ möchten wohl Im Wesentlichen „per Wasserstoff Energie-autark werden ?! Hoppla !
Autark sein finde ich natürlich auch gut – sofern ES nicht gegen alle Vernunft ist.
Autark waren auch die ersten Menschen. … ! Und nur DIE !. – Und irgendwann begann man zu Tauschen, zu Handeln… … besser zu leben …
Erst im kleinen Kreis – und „seit ewig“ auch weltweit. Zum Wohl -fast- aller Beteiligten ! …
UnAutark ist JEDER, der etwas anbietet -zum Beispiel seine Arbeitskraft– um da-für das HauptTauschmittel, Geld zu erhalten.
Die Rhetorik der „WasserStoffFreunde“: Anerkennenswert —
Ihre Absichten.: Sehr, sehr frag-würdig 1
Alles Gute 1
Wolf Gerlach
Ich denke, dass eher die „Nur-Strom-direkt-genügt“-Fraktion unbedingt autark sein will.
Umsichtige Betrachtungen gehen davon aus, dass wir von ca. 2/3 Import am Gesamtenergieverbrauch nach der Energiewende – mit viel PV und Wind, etwas Bio und Geo – auf ca. 1/3 Import reduzieren können.
Aber genau für diesen immer noch massgeblichen Import kommt fast nur Wasserstoff in Frage. Am Besten mit Pipelines aus Spanien und Nordafrika etc. Zur Absicherung noch mit Schiffen von Namibia, Chile, Australien, etc.
Also: Mehr Autarkie ist wünschenswert und möglich, aber die Wasserstoffwirtschaft brauchen wir nicht primär wegen der Autarkie.
Mark Müller schrieb:
„aber die Wasserstoffwirtschaft brauchen wir nicht primär wegen der Autarkie.“
Und da hat er absolut recht. Wir brauchen dringend die Wasserstoffwirtschaft, um weiterhin Erdgas in gigantischen Mengen verarbeiten zu können. Ansonsten sieht es nämlich ziemlich düster aus für die Zukunft der Methandealer.
Anstatt W-Stoff sollte man die Geothermie in Angriff nehmen wir haben jetzt schon zuviel Zeit mit Experimenten verplempert . Geothermie steht 24/7 zur Verfügung .Ich habe mir den Artikel + die Kommentare aufmerksam durch gelesen,der Artikel sagt es wird nicht funktionieren ,es wurden schon Mrd. versenkt .Die Kommentare sagen alternativlos was wenn wir in ein paar Jahren festgestellen es funktioniert nicht ,was dann ? Wer wird dem Bürger eine Garantie geben , denn der Bürger bezahlt den Spaß . Alle W-STOFF Projekte auf der ganzen Welt sind bisher gescheitert . Warum sollte es ausgerechnet in D. funktionieren ? Übrigens hat schon Helmut Schmidt auf Geothermie als Energie der Zukunft hingewiesen + das war ein schlauer Mann ! Geothermie = Kraft- Wärme – Kopplung damit schlägt man 2 Fliegen mit 1 Klappe !
„Alle W-STOFF Projekte auf der ganzen Welt sind bisher gescheitert“
Können Sie das belegen?
Insbesondere an mark müller.
Was soll diese CO2-Fixierung, „aus der sich dann WasserStoff ableitet“ ?!
DAS Thema iNr 1 ist doch wohl ErdErwärmung ?!
UND CO2 ist nur ein Teil-Aspekt !!
Wasserstoff besser? ===> WasserDampf, der „nach Oben entweicht“ hat beispielsweise ein Vielfaches an ErdErwärmungsPotetial als CO2 !
Wir sind uns doch wohl hoffentlich einig
1. dass wir in einer ÜbergangsZeit leben
2. Dass man bei der CO2-Verteufelung scheints noch nicht genügend DA-rüber nachdenkt, welche LanZeitFolgen die momentan im Raum stehenden Alternativen haben.
Mal zum Beispiel:
FotoVoltaik bringt momentan unter 25% NutzEnergie, über 75% ErdErwärmung
WindKraft UND Wasserkraft etwa 40% Nutz / 60% Erwärmung
Die jetzige teil-weise WasserstoffEuphorie
-wird sich wahrscheinlich -ähnlich wie der „ErdölHype“- auch irgendwann „mit 2 Gesichtern zeigen“
Wer aus !einer einzigen! Wasserstoff-Eigenschaft
eine bessere Zukunft hochjubeln will
könnte voll daneben liegen!
Also lasst uns doch -bitte- bewusst werden, dass wir
einfach noch zu wenig wissen, um ZukunftsPrognosen zu postulieren –
NICHT Fronten beziehen
sondern -so friedlich wie irgend möglich- „nur“ Jeder sein Bestes geben —
UND A l l e langfristig sehr wachsam bleiben !
Auf welchem geistigen Level Herr Gerlach (sofern es den überhaupt gibt) unterwegs ist, zeigt sich hier:
Zitat:
FotoVoltaik bringt momentan unter 25% NutzEnergie, über 75% ErdErwärmung
WindKraft UND Wasserkraft etwa 40% Nutz / 60% Erwärmung
Zitat Ende.
Darauf muss man erst einmal kommen, dass PV durch nicht in Strom umgewandelte Sonneneinstrahlung zur Erderwärmung beiträgt. Als ich dies zum ersten Mal gelesen habe, musste ich lachen. Inzwischen ärgert mich das, denn es gibt Leute die nehmen sowas tatsächlich ernst.
Heinz Scherer, Dipl.-Ing.(FH) schrieb:
„Darauf muss man erst einmal kommen, dass PV durch nicht in Strom umgewandelte Sonneneinstrahlung zur Erderwärmung beiträgt.“
Vorsicht mit solchen Beiträgen ohne auch substantiell den Hintergrund zu erklären. Denn prinzipiell stimmt es, dass die Energie, welche absorbiert und nicht in Elektrizität umgewandelt wird, als Abwärme abgegeben wird.
Damit hätte [wolfgang gerlach] ja quasi recht.
Das dem zwar so ist, aber dass dies ohnehin der Fall ist, mit und ohne Solaranlagen, und damit dieser Beitrag zur Erdtemperatur nur marginal anders ist, als zum Beispiel bei einem Baum oder einem Dach ohne Solaranlage, hätte hier entgegengehalten werden sollen.
Vermutlich oder auch offensichtlich kommt der Eine oder Andere, mangels Kenntnis des Energieerhaltungssatzes, nicht ganz von alleine darauf.
Lesen muss man können. Gerlach formuliert bewusst: FotoVoltaik „bringt“ über 75% Erderwärmung. Ihren Text betrachte ich als typische Ablenkung auf Trollniveau. Ich denke meine Physikkenntnisse können sich wahrscheinlich mit den Ihren durchaus messen lassen. Die sind zumindest auf ausreichend hohem Niveau stattlich geprüft worden.
Der Energiepolitiker Samuel Furfari beendet sein Buch „The Hydrogen Illusion“ mit dem Satz: „Wasserstoff ist die Energie der Zukunft – und das wird immer so bleiben.“ Treffender kann man den derzeitigen Wasserstoff-Hype nicht beschreiben.
Die Ökonomie der Wasserstofferzeugung hängt primär an den Preisen des grünen Stroms und der Effizienz des Verwendungszwecks ab. In der Strassenmobilität stimmen die Aussagen des Beitrags, hier ist die Elektrifizierung unschlagbar effizient. Für langfristige Energiespeicherung und die Kunst- und Düngemittelproduktion sieh das anders aus.
Bereits heute werden Stromkosten von weniger als 1 ct./ kWh erreicht. Die Erfahrung aus früheren Technologietransitionen zeigen auf, dass in 10 Jahren die Stromkosten bei ¼ der heutigen Kosten liegen werden, also ¼ ct./ kWh. Damit lässt sich H2 für weniger als 1 ct./ kWh produzieren, das ist die Hälfte der heutigen Erdgaskosten.
Die Wasserstoffproduktion wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in 10 Jahren wettbewerbsfähig sein. Dazu sollten jedoch die aktuellen Entwicklungen (z.B. Hysata) und auch die wissenschaftlich führenden Analysen zur Strompreisentwicklung https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S254243512200410X bekannt sein.
ChatGPT
Wasserstoff (H2) bietet mehrere Vorteile in verschiedenen Anwendungsbereichen. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile von Wasserstoff:
Umweltfreundlichkeit:
Bei der Verbrennung von Wasserstoff entsteht nur Wasserdampf, was im Vergleich zu fossilen Brennstoffen, die Treibhausgase produzieren, umweltfreundlicher ist.
Wasserstoff kann durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden, was zu einer emissionsfreien Produktion führt.
Vielseitige Anwendungen:
Wasserstoff kann in verschiedenen Sektoren eingesetzt werden, darunter Verkehr (Wasserstoffautos, Züge, Schiffe), Industrie (Chemieproduktion), Stromerzeugung und Gebäudeheizung.
Energieeffizienz:
Wasserstoff kann als Energiespeicher dienen, was besonders wichtig ist, um Schwankungen bei erneuerbaren Energiequellen auszugleichen.
Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen:
Die Nutzung von Wasserstoff kann dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, was insbesondere im Hinblick auf die Energiesicherheit wichtig ist.
Innovationspotential:
Die Forschung im Bereich Wasserstofftechnologien schreitet voran, was das Potenzial für technologische Innovationen und Fortschritte in verschiedenen Branchen erhöht.
Dezentrale Energieversorgung:
Wasserstoff kann als dezentraler Energiespeicher eingesetzt werden, was die Flexibilität und Zuverlässigkeit des Energieversorgungssystems verbessern kann.
Wirtschaftliche Chancen:
Die Wasserstoffwirtschaft bietet die Möglichkeit für neue Arbeitsplätze und Geschäftsmöglichkeiten, da die Nachfrage nach Wasserstofftechnologien wächst.
Es ist wichtig zu beachten, dass die breite Akzeptanz und Integration von Wasserstoff noch einige Herausforderungen und technologische Fortschritte erfordert, insbesondere im Hinblick auf die kosteneffiziente Produktion und den Transport. Die Wasserstofftechnologie wird jedoch weltweit intensiv erforscht und entwickelt, und ihre Rolle in der zukünftigen Energieversorgung könnte erheblich sein.
Danke Hans Josef Fell,
das Beste was ich in den letzten Jahren zum Thema Wasserstoff gelesen habe.
Wasserstoff ist nichts anderes als ein Marketinginstrument der Erdgasindustrie. Wäre es anders, würde längst niemand mehr darüber reden.
Ohne staatliche Dauersubventionen ist die Technologie chancenlos.
Markus Müller hat das auch schon mal so ähnlich formuliert. Erklären Sie bitte einfach mal wie man ohne eine grüne Wasserstoffwirtschaft in 2050 ein 100%-EE-System erreichen will. Alle die gegen H2 schreiben, sollen das bitte mal erklären. Über Dimensionen und Einsatzzwecke kann man streiten, aber nicht über den Grundsatz, dass wir große saisonale Speicher benötigen. Das geht mit Batterien halt einfach nicht wirtschaftlich. Ohne Speicher wird irgendwann der Ausbau von PV + Wind stoppen, mangels Abnahmemöglichkeit des volatilen Stroms.
Heinz Scherer, Dipl.-Ing.(FH) schrieb:
„Erklären Sie bitte einfach mal wie man ohne eine grüne Wasserstoffwirtschaft in 2050 ein 100%-EE-System erreichen will. Alle die gegen H2 schreiben, sollen das bitte mal erklären. “
Für einen Dipl.-Ing scheint hier ein wenig eine mangelhafte Fähigkeit zu lesen, oder aber Desinteresse am Thema, vorzuliegen. Schon einmal die Prognosen der Wasserstoffwirtschaft angeschaut? Oder auch nur ein paar Minuten bei der IEA gelesen? Alles kostenlos verfügbar. Und da steht nichts von grünem Wasserstoff. Stattdessen sollen die CO2 Emissionen, welche jetzt schon 2% der weltweiten Emissionen ausmachen, noch deutlich weiter steigen.
Rate doch mal warum. Wo kommt wohl das ganze CO2 bei dem ach so grünen Wasserstoff her? Ein paar Minuten eigene Recherche sind ja wohl nicht zu viel verlangt von einem Mann mit diesem Bildungsgrad. Lies dich bitte erst einmal in das Thema ein.
Im Gegensatz zu Ihnen habe ich mich nicht nur etwas eingelesen (mehrere spezielle H2-Bücher seit Jahrzehnten), sondern bereits nachweisbar im Januar 1983 ein 11seitiges Schulreferat geschrieben zur „Zukunft der Sonnenenergienutzung“, in dem ich PV als in 50-100 Jahren überwiegende Stromerzeugungsform prophezeit habe und dabei schon auf die ersten Wasserstoffprojekte und Pipelines als Transportmöglichkeit verwiesen habe. Das Einzige was ich in dem Referat nicht behandelt und berücksichtigt habe, war Windkraft. Das war damals technisch noch kein großes Thema, was sich danach aber bald änderte.
Im Gegensatz zu ihren haltlosen Behauptungen wird weltweit enorm in Wasserstoffprojekt investiert und das Pariser Abkommen ist nicht außer Kraft gesetzt worden. An der Zielsetzung CO2-Freies Energie- und Wirtschaftssystem hat sich nichts geändert.
Sie wissen nicht einmal, dass die IEA sehr oft schon für Ihre lobbygesteuerten Prognosen kritisiert wurde und keine ernstzunehmende Referenz darstellt. Die mussten aber immer wieder zurückrudern, erst kürzlich wieder.
Außerdem haben Sie mit ihrem Kommentar auch wieder nichts dazu geschrieben, wie es denn ohne eine Wasserstoffstoffwirtschaft funktionieren soll. Also in der Schule hieß es früher: Thema verfehlt.
@ Dirk Schiller
Von Ihren drei Absätzen sind der erste und der letzte inhaltlich nicht von Belang.
Der mittlere ist grober Unfug und so falsch, dass nicht einmal das Gegenteil richtig ist. Wie kommen Sie dazu, einfach solche wirre Behauptungen in die Welt zu setzen?
Heinz Scherer, Dipl.-Ing.(FH) schrieb:
„Im Gegensatz zu Ihnen habe ich mich nicht nur etwas eingelesen“
Oha, das sollte man nur sagen, wenn das auch stimmt.
Woher kommt eigentlich der plötzliche Umschwung auf CO2 freien Wasserstoff und was genau ist das denn?
Wasserstoff in der Mobilität ist chancenlos . Das liegt nicht daran , das es nichts taugen würde , sondern die Batterietechnik ist sehr viel schneller uneinholbar günstiger geworden .
Wasserstoff in der Industrie jedoch ist alternativlos .
Anfang der 2010 er Jahre gab es leider etliche Politiker , die davon überzeugt waren PV nicht weiter zu fördern weil es ein Holzweg wäre . Wir alle wissen, das war zu kurzsichtig und ein großer Fehler .
In China gibt es jetzt schon Solarmodulhersteller wie Longi , die inzwischen Elektrolyseure für sage und schreibe unter 300.000 € je MW anbieten .
Dabei fängt die Großserien Produktion gerade erst an .
In Deutschland werden zur Zeit Jährlich mehr als eine Millionen Tonnen Wasserstoff aus Erdgas durch Dampfreformation hergestellt . Hier gelingt die Transformation auch kostenbedingt als aller erstes .
Wollen wir in D jetzt wieder so ängstlich sein wie damals und die Flinte ins Korn werfen ?
Das jetzt geplante Wasserstoffkernnetz ist genau der richtige Schritt , der zum Glück gegangen wird .
@ Heinz Scherer, Dipl.-Ing.(FH)
@ Mark Müller
Danke für Ihre Kommentare. Es ist erschreckend, wie viel absurdester Unsinn auch hier im Forum verbreitet und mit voller Inbrunst gegen jede Vernunft und gegen alle Fakten verteidigt wird. Man kann noch sie viel diskutieren, dort wird vermutlich keine Selbstreflektion eintreten.
Einige der Foristen schreiben teils lächerliche Beiträge (dass die Erderwärmung sich durch PV um 75% stärker erhöht, ist das debilste, was ich seit langem gelesen habe, und ich fürchte, der Mann/Troll glaubt das ernsthaft).
Mit der Realität und vor allem der Zukunft haben diese Beiträge nicht mehr viel Schnittmenge und kosten nur wertvolle Lebenszeit.
Also: Danke für Ihre Beharrlichkeit an dieser Stelle, die Dinge immer wieder richtig zu stellen.
Für Langzeitspeicherung ist Wasserstoff nicht besonders geeignet, Biomethan kann in bestehenden Erdgasspeichern genutzt werden.
Die Biomasse muss auf die Dunkelflaute und Anwendungen, wo man wirklich Moleküle braucht, konzentriert werden, dann kann die praktisch alles billiger abdecken als Wasserstoff selber. Ich sehe den nur in kleinen Mengen, um Biomasse etwas zu strecken oder für Kunstdünger.
Auf Liebreich und Barnard ist schon verwiesen worden.
Man kann im Prinzip durchaus Strom importieren, da sehe ich Netto Importe am ehesten für Offshore Wind. Nordwest Europa hat eine einzigartige Offshore Wind Resource, die es nirgends anders auf der Welt in der Güte gibt.
Wasserstoff für Stahl oder Ammoniak kann vor Ort genutzt werden, wenn man da etwas importiert dann Produkte wie Stahl oder Ammoniak.
Der Artikel mag nicht perfekt sein, aber was Wasserstoff angeht, liegt der sehr richtig.
Könnte sich die ‚Powerpaste‘ des Fraunhofer Instituts für die E-Mobilität in 3 oder 4 Jahren durchsetzen oder eine Illusion für immer sein ? sie ist für den Antrieb von E-Scooters, E-Rollers und Fahrräder gedacht.
Der Akku meines E-Rollers wiegt 10 Kilos die ich im zweiten Stock tragen muss um ihn zu laden. Eine ungefährliche Powerpastekartuche ( gefüllt mit Wasserstoff ) wäre schon was …
Danke