Italien hat im vergangenen Jahr einen Photovoltaik-Zubau von 5,23 Gigawatt erreicht. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren: So lag die neu installierte Leistung 2022 bei 2,48 Gigawatt und 2021 nur bei 0,94 Gigawatt.
Nach Angaben des Branchenverbands Italia Solare stammten 43 Prozent oder 2,26 Gigawatt der im vergangenen Jahr an das Netz angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen von Privathaushalten, während 35 Prozent (1,82 Gigawatt) auf das Segment gewerblicher und industrieller Dachanlagen entfielen. Photovoltaik-Anlagen im Kraftwerksmaßstab ab 1 Megawatt machten 22 Prozent (1,16 Gigawatt) des Zubaus aus. Darunter waren 12 Anlagen der Kategorie über 10 Megawatt, deren Gesamtleistung sich auf 417 Megawatt summiert.
Der Branchenverband erklärte außerdem, dass das Wachstum im vergangenen Jahr vor allem auf den so genannten „Superbonus“ für Gebäudesanierungsprojekte, der kürzlich ausgelaufen ist, sowie auf die hohen Energiepreise zurückzuführen ist.
Italien erreichte Ende Dezember 2023 eine kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung von 30,28 Gigawatt, verteilt auf 1.594.974 Anlagen, so die neuen Statistiken von Italia Solare. Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 200 Kilowatt bis 1 Megawatt machten demnach mit 9324 Megawatt den größten Teil der Kapazität aus, gefolgt von Anlagen mit einer Größe von weniger als 12 Kilowatt mit kumuliert 6919 Megawatt. Auf Anlagen zwischen 20 und 200 Kilowatt entfielen 5821 Megawatt der Gesamtleistung. Das viertgrößte Segment waren Anlagen mit einer Größe zwischen 1 und 10 Megawatt, auf die 4682 Megawatt der Gesamtleistung entfielen. Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 10 Megawatt Leistung summieren sich auf Italia Solare zufolge auf 1896 Megawatt.
Die Regionen mit dem größten Anteil am Gesamtzubau sind die Lombardei mit 4056 Megawatt, Apulien mit 3306 Megawatt, Venetien mit 3164 Megawatt und die Emilia Romagna mit 3027 Megawatt.
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Es ist schwer nachzuvollziehen wie ein Land mit dermaßen hohen Energiepreisen (riesiger Gasanteil!), Engpässen und hoher Solar und Windverfügbarkeit, so schlecht aufgestellt seien kann. Italien sollte beim 3-fachen der Solar und Windleistung liegen, ein Investition die sich schnell selber tragen würde.
Volle Zustimmung zu Ihrem Kommentar.
Aus meiner Sicht macht das allerdings die Meldung über 5,23 GW Zubau an PV-Anlagen für 2023 umso erfreulicher. Sowohl in 2023 als auch in 2022 hat sich der Zubau in Italien gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.
Laut einem anderen pv-Magazin-Artikel zielt Italiens nationaler integrierter Plan für Klima und Energie auf 50 Gigawatt Photovoltaik bis 2030 ab – verglichen mit anderen EU-Staaten ist das erstaunlich wenig. Hoffe, dass da die italienische Regierung da noch gewaltig nachlegt – aus heutiger Sicht wären eher 100 oder 150 GW angemessen.
Wie blablubb schon schrieb ist es wirklich kaum nachvollziehbar, warum Italien bei wind und pv bis dato so wenig installierte Kapazität besitzt.
Allerdings kenne ich die dortigen Marktbedingungen wie Haushalts- und Industriestrompreise, Einspeisevergütungen, Netzausbau etc. viel zu wenig.
@Redaktion: wäre das nicht mal eine Idee für eine Artikelserie, so a la „die Energiewende bei unseren europäischen Nachbarn“ ? Ich würde es mit Freude lesen…