Noch denkt Meyer Burger darüber nach, ob beziehungsweise wie es mit seiner Photovoltaik-Produktion in Deutschland weitergeht. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (B90/Die Grünen) denkt darüber nach, wie die deutsche Solarfertigung erhalten bleiben könnte. „Dafür setze ich mich sehr ein“, sagte der Minister am Freitag im ZDF-Morgenmagazin. An möglichen Hebeln wie Resilienzauktionen und Resilienzboni hält er demnach weiter fest. „Es würde helfen, wenn man ein Extra-Ausschreibungssegment für Produkte aus europäischer Produktion schafft – ein Segment, das höhere Standards mit einer höheren Vergütung verbindet und dadurch die direkte Konkurrenz ein bisschen mindert“, so Habeck. Denn es sei in der Tat so, dass chinesische Module deutlich günstiger seien und entsprechend der Markt für die höherpreisigen deutschen Produkte nicht so groß sei.
Wann es in der Bundesregierung eine entsprechende Entscheidung geben könnte, ließ Habeck jedoch offen. Man werde sich „bald“ auf eine Kraftwerksstartegie einigen und „bald“ auch die anderen Energiethemen abarbeiten. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien läuft nicht nur relativ gut, er läuft wirklich richtig gut“, so Habeck. „Es ist in den letzten anderthalb Jahren gelungen, Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. Wenn wir in dem Tempo weitermachen, erreichen wir die Ausbau- und die Klimaschutzziele.“
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) fordert bereits seit längerem, den noch verbliebenen Photovoltaik-Herstellern in Deutschland mit Resilienzauktionen und Resilienzboni gegen die Konkurrenz aus China zu helfen. Im Dezember hatte Habeck signalisiert, dass sich solche Maßnahmen im „Solarpaket 1“ wiederfinden könnten. Aus Sicht mancher Unternehmen sind Resilienzausschreibungen allerdings besser geeignet als Resilienzboni, die für Endkunden negative Folgen für das Kleinanlagen-Segment bahen könnten.
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„Aus Sicht mancher Unternehmen sind Resilienzausschreibungen allerdings besser geeignet als Resilienzboni, die für Endkunden negative Folgen für das Kleinanlagen-Segment bahen könnten.“ Das stimmt nicht. Es ist möglich Deutschproduzierte Solarprodukte anzubieten ohne Preiserhöhungen für Endkunden. Firmen wie 1,5 wollen aber keine ResilienzBoni weil es zum kleinere Profitmarge führen wurde.
Time Magazine hat eine interessante Bericht über Chinas Solarbranche geschrieben. (1,5 verkaufen Chinesische Solarprodukte): https://time.com/6564184/chinese-solar-panels-cost/
Deutschland (und Europa) wird in diese Jahre zugepflastert mit billige Chinesische Produkte die Schwermetalle enthalten und von Zwangsarbeiter in Arbeitslagern hergestellt wird.
Übrigens führen die lange Transportwege von China zu zusätzlichen CO2 Ausstoß, quasi tragen 1,5 zu unnötige zusätzliche Erderwärmung bei – was vermeidbar wäre mit Produkte hergestellt in Deutschland.
Die fetten Jahre sind vorbei Herr Schröder/1,5 und co.! Schluss mit Endkundenausbeutung! Statt billige Chinesischen Produkte zum hohe Preise an Endkunden zu verkaufen, sollte ihr lieber deutsche Produkte von Meyer Burger anbieten. Es ist möglich zum derselben Preis für Endkunden, nur mit kleinere Profitmargen für 1,5.
Herr Erfurt von Meyer Burger hat in seinem Antwort (auf LinkedIn) sehr gute Argumente gegen 1,5 und co. – inklusive qualitative Berechnungen.
(Übrigens wurde Herr Erfurts Gegenargumente sofort von 1,5 Schröder auf LinkedIn blockiert (sehr demokratisch). Und ich auch als ich Gegenargumente gepostet habe.
Hier Herr Erfurts sehr relevante Kommentar:
„ Nachdem mich Philipp Schröder, CEO von 1KOMMA5° nach meiner Entgegnung auf seinen heutigen Post zum unten stehenden PV Magazine Artikel sofort geblockt hat (das erste Mal, dass mich jemand bei LinkedIn blockt), kommt die Entgegnung hier noch einmal. Philipps Post unten als Screenshot als Referenz.
Here we go again – meine originale Kommentierung:
1. Die „führenden“ CleanTech Unternehmen repräsentieren ca. 10% des deutschen Marktes. Der BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e.V. vertritt die gesamte Solarindustrie und hat das Resilienzkonzept entwickelt.
2. Der Resilienzbonus geht im „Rauschen“ des EEG unter. In diesem Jahr ca. 50 Mio innerhalb 11 Mrd., d.h. eine Art „Versicherungsprämie“, , mit der wir eine in Deutschland entwickelte Schlüsseltechnologie hier halten.
3. Fehlende Resilienz und ein Problem in der Lieferkette aus dem einzigen Herkunftsland China ist volkswirtschaftlich ein nicht tragfähiges Risiko und im Ernstfall viel zu teuer. Im Übrigen: laut Welt-Artikel vor ein paar Tagen verkauft ihr bei 1KOMMA5° Made in China Anlagen für 3,65€/Wp. Ich garantiere, dass eine Anlage mit Meyer Burger und anderen Europäern in vielen Fällen günstiger ist. Das altruistische Argument der „verteuerten Energiewende“, das du gerne anführst verdeckt doch eigentlich das hier: im Hausdachbereich wird auf Basis gedumpter Billigware aus China auf Kosten der Endkunden gerade ein gutes Geschäft gemacht. Damit das nicht aufhört, darf es natürlich keinen Resilienzbonus geben, der das nämlich im Endkundenmarkt sichtbar machen wurde.
4. Es ist keine „Hau-Ruck-Aktion“, sondern als Konzept am Net Zero Industry Act angelehnt und mit allen wesentlichen Stakeholdern und wird von Größen wie WACKER, RWE, BayWa r.e. Global, EnBW und vielen anderen ausdrücklich unterstützt.
5. Die vorgelagerten Wertschöpfungsstufen brauchen nicht
„Jahre“, es gibt sie bereits. Poly-Silizium wird hier produziert, Wafer in Norwegen bzw. ggf. bald auch in Deutschland (NexWafe). Das Argument ist also Unsinn. In unseren Produkten sind große Teile bereits europaisch und grundsätzlich skalierbar.
6. Das Solarmodul ist das eigentliche Energieerzeugungselement einer Anlage – quasi das Herzstück. Ohne Herz kein Leben, vor allem nicht in der gegenwärtigen weltpolitischen Lage. Außer Europa haben alle Regionen mit großen Solarmärkten diese Logik erkannt und Abhilfe geschaffen (Indien, USA). Für Europa sieht die Lage aufgrund fehlender Industriepolitik anders aus: bildlich gesprochen gibt es zukünftig de facto eine „OPEC“ für Solarmodule. Problem dabei: sie hat nur ein Mitglied – China.
Die europäische Energiewende, die großteils auf Solar basiert, ist abhängig.
7. Ohne faire Wettbewerbsbedingung wird eure TOPCon Fabrik keinen Erfolg haben. Auch du wirst in Europa mit ehrlicher Arbeit nicht gegen 10ct/Wp Module konkurrieren können. Du widersprichst dir also.“
Herrn Schröder geht es nicht wirklich um die heimische Solarindustrie. Er sieht aber, das auf lange Sicht die Preise steigen werden und sein Unternehmen deshalb weniger Gewinne machen wird. Deshalb auch der Gang an die Börse (frisches Kaptial), Diversifizierung und Investition in andere Märkte. Als Unternehmer macht Herr Schröder vieles richtig und das sei ihm auch vergönnt.
Wie wichtig aber eine heimische und resiliente Industrie sein kann – auch für sein Unternehmen- dass hat Herr Schröder noch nicht verstanden.
Ich finde es bedauerlich und unbegreiflich wie lange unsere Politiker diesen Prozess verzögern. Andere Länder (ins besonders wohl China) lachen über uns.
Wir brauchen ResilienzBoni UND Resilienzausschreibungen in Deutschland. Und wir brauchen es jetzt sofort. Nicht in einer Monat wenn die Kasse leer ist. Erst Solarbranche unterstützen (die seit einem Jahr gewartet haben, dann Kraftwerksstrategie.
Ständig werden neue Subsidien für grüne stahl annonciert. Unsere gemeinsame Solarbranche braucht auch Unterstützung. Als Kompensation für die viele Monate Verspätungen die so viel gekostet haben. Meyer Burger sollen von Robert Habeck und BMWK Unterstützung für eine starke 10 GW Fabrik bekommen. Hier könnte zukünftig effizient produziert werden mit Meyer Burgers Neuste Technologien und an derselbe Zeit kann Meyer Burger weiterhin forschen und entwickeln zusammen mit führende Forscher in Deutschland und Europa. So können wir in Deutschland weiterhin neue Technologien entwicklen.
Ich mache auch Fehler, aber die Beiträge von Thomas und Jürgen P tragen eine sehr merkwürdige Handschrift.
Ich finde die Aufforderung an 1,5[sic] interessant, auf Profitmargen zu verzichten, zum Wohle der Profitmargen von Meyer Burger. Besonders aus dem Gesichtspunkt, dass die letztgenannte Firma ohnehin ihr Investment in Deutschland reduzieren will, eine eher unnachvollziehbare Forderung.
So wie ich das vorgeschlagene Bonusprogramm verstehe, wird es allen Unternehmen in der Wertschöpfungskette zugute kommen … nicht nur Meyer Burger und andere Solarmodulhersteller wie Solarwatt, sondern auch der Polysiliziumhersteller Wacker Chemie, der neue Waferhersteller Nexwafer und andere! Nicht nur Meyer Burger, wie Sie behaupten. Auch die Firma Meyer Burger hat sich bereit erklärt, die Produktionskapazitäten in Deutschland unter fairen Marktbedingungen zu erweitern?
Anton O. schrieb:
„So wie ich das vorgeschlagene Bonusprogramm verstehe, wird es allen Unternehmen in der Wertschöpfungskette zugute kommen“
Das ist der Plan, in der Tat. Allerdings, wie soll dieses finanziert werden? Durch Aufschläge auf Solarprodukte aus nicht-heimischer Produktion. Die heimische Produktion ist aber nahezu irrelevant in Größe und es gibt auch keinen Ausblick auf Änderung, außer Solarinstallationen werden fast auf Null heruntergefahren. Ergo werden quasi alle Solarprodukte teurer für den Endverbraucher. Der Plan ist also generell Solar zu verteuern.
Wozu führt eine Verteuerung von Solar? Natürlich zu einer Abnahme von Installationen, sei es, weil Finanzierung weniger wahrscheinlich wird oder weil es sich schlicht finanziell nicht mehr lohnt.
Das heißt, eine geplante Abgabe auf importierte Produkte muss nach kurzer Zeit angehoben werden, um die entstehende Lücke durch das Schrumpfen des Solarmarktes auszugleichen. Solar wird noch teurer. Ein wunderschöner Einstieg in den Ausstieg. Alle verlieren.
Die Verteuerung kann nicht dazu führen, dass Meier Burger plötzlich höhere Gewinnmargen hat. Allenthalben ein kurzer Umschichtungseffekt wäre möglich. Jetzt gibt es allerdings das Prinzip der begrenzten Ressourcen in der Ökonomie. Meier Burger’s bereits gestartetes Investment in den USA entzieht dem hiesigen Geschäft die Finanzgrundlagen, in jedem Fall, außer es käme zu massivem Finanzeinschuss aus externen Quellen. Meier Burger hat bereits angekündigt, keine EBIDTA Vorhersagen („Meyer Burger refrains from an EBITDA guidance for 2023“) zu treffen und greift bereits tief in die Finanzkiste um das US Investment überhaupt durchzustehen. Sicher würde Meier Burger das Geld in Deutschland/der EU annehmen, wie ein Ertrinkender den Strohhalm, aber es ist nicht erwartbar, dass daraus relevante Investitionen hier erwachsen können, nahezu egal wieviel man zuschießt.
Das würde bedeuten, dass Steuerzahler und Nichtkunden von Meier Burger als Finanziers von Investitionen auftreten müssen. In dem Fall möchte ich dann auch gerne eine eigene Produktionslinie finanziert bekommen, ohne dass ich dabei Finanzkosten habe.
„Meyer Burger plans to utilize the benefits of the Advanced Manufacturing Tax Credit 45X, part of the U.S. Inflation Reduction Act (IRA), for solar cell and module manufacturing, which corresponds to a cumulated eligible sum of up to USD 1.4 billion to be monetized from start of production in 2024 until end of 2032. In addition, Meyer Burger will receive a USD 90 million financial package from the City of Colorado Springs and the State of Colorado. Additional pre-payments by module offtake partners and a Department of Energy loan amounting in total to more than USD 300 million are also anticipated.“ [Quelle: Meyer Burger]
Besonders auch der letzte Satz macht die derzeitige Finanzsituation von Meyer Burger mehr als deutlich. Das US Investment ist offensichtlich eine riesige Herausforderung, welche keinen Platz für andere Entwicklungen aus eigener Kraft lässt. Hier zu fördern wäre wie die legendären Förderungen für Nokia, der Abfluss ohne die gewünschte Wirkung ist vorprogrammiert. Wenn Meyer Burger das US Investment stemmt und stabil ist, dann kann man in ein paar Jahren noch einmal schauen, wohin die Reise geht.
Es bleibt aber das Problem, dass keines der genannten Unternehmen davon profitieren kann, den Solarmarkt mit stetigen Preissteigerungen abzuwürgen, ganz besonders nicht Wacker Chemie. Zumal dies ein lokaler Alleingang wäre und die Firmen dabei eben nicht und vor allem nicht dauerhaft konkurrenzfähiger werden.
Wohingegen Maßnahmen zur Abnahme der Produkte in Resilienzausschreibungen die genannten Probleme deutlich weniger aufweisen. Zwar entziehen auch Resilienzausschreibungen Finanzkraft aus Projekten (es gibt weniger für mehr Geld) allerdings wird der Markt nicht generell abgewürgt und bietet den genannten Unternehmen Chancen aus eigener Kraft Leistung zu erbringen. Wenn Meyer Burger dann noch Kapazitäten hat, können sie gerne an solchen Ausschreibungen teilnehmen.
Hier zu mutmaßen, ob die Regierung sich entscheidet, die Solarindustrie massiv zu schädigen oder Unternehmen zum Beispiel mit Ausschreibungen zu fördern, will ich nicht aufgrund historischer Entwicklungen treffen, da die Quasi-Zerstörung der deutschen Solarindustrie bereits erfolgreich unternommen wurde (z.B. 2009-2013 80.000 Arbeitsplätze vernichtet). Deswegen sind wir auch da, wo wir heute sind. Ich hoffe lieber, dass man sich dieses Mal besser entscheidet.
Jaja, der Subventionsminister Habeck. Was Lindner und Wissing selbst nicht schaffen, zertritt deren kleiner Helfer.
Ich kann das Wort „Zwangsarbeit“ im Zusammenhang mit der PV-Produktion nicht mehr hören. Leuten,die das behaupten, haben von dieser Industrie nicht die geringste Ahnung! Module werden von Rabotern hergestellt, jeder Zwangsarbeiter würde diesen Prozess nur empfindlich stören und damit zur Verteuerung führen. Das gilt genauso für die Gewinnung der seltenen Materialien etc. C kann so „billig “ produzieren, weil hauptsächlich standortnahe EEn verwendet werden. Und deren Sibventionierung einschließlich der Leitungen liegt schon Jahrzehnte zurück, als bei uns noch alle Politiker vom letztendlichen Sieg Marktwirtschaft völlig überzeugt waren: aber Energieversorgung ist wie Brückenbau, Straßenbau, Wasserversorgung etc. Staatsaufgabe ! Marktwirtschaft versagt auf dem Bereich, wie unsere hohen Stromkosten zeigen und wie der Erfolg der Chinesen zeigt. Ich staune immer wieder, wie sehr das Vertrauen in die Märkte bei uns zum Religionsersatz geworden ist! Heilsbotschaft Markt!
Was ich nicht verstehe: warum in D alle Wirtschaftsförderung immer indirekt geschehen muss und nicht ehrlich dierekt erfolgen darf, so wie m.W. in Spanien durch die Provinzregierungen oder jetzt in Italien. Will man unbedingt den verlogenen Anschein einer noch funktionirrenden Marktwirtschaft erhalten mit dem Staat als ’stillem‘ Marktteilnehmer im Hintergrund? Diektsunventionen ,auch bei Wacker sind in der jetzigen verfahrenen Situation das einzige Hilfsmittel,und zwar schnell!
Module für 0,10 Cent pro WP wird es lange Zeit geben – die Lager sind voll – die Kapazitäten aufgebaut. Indien will auch große Mengen demnächst liefern.
Es gibt kein Monopol – keine Abhängigkeit – in diesem Feld.
Weitere Subventionen sind nicht mehr möglich.
Der Staat ist klamm – die Industrie verlässt das Land – die Steureinahmen sinken.
Wir haben eine riesige Bürokratie aufgebaut, die immens viel Geld kostet und gleichzeitig jede Investiton zu einem Spiesroutenlauf macht. Da muß man ansetzen. Dann braucht es keine weitere Subventionen.
Wenn überhaupt, dann muß Deutschland in Speicher und Netze investieren und Überströme günstiger an die lokalen Verbraucher abgeben.
Die abgeregelten Strommengen haben inzwischen gigantische Werte angenommen.