Österreich ist Deutschland weit voraus, was Energiegemeinschaften betrifft: Schon seit einigen Jahren können sich private, gewerbliche oder öffentliche Akteure hier zu einer Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft oder zu einer Bürgerenergiegemeinschaft zusammenschließen, um gemeinsam Strom oder auch Wärme zu erzeugen, teilen, speichern, verbrauchen und verkaufen. Damit sich auch Bürger auf vielerlei Weise direkt an der Energiewende beteiligen.
Das Start-Up eFriends hat eine Plattform entwickelt, die Energiegemeinschaften unterstützt: Über die Software können Nutzer selbst erzeugten Solarstrom mit anderen Parteien teilen. Das Unternehmen aus dem niederösterreichischen Nappersdorf hat dafür nun neue Finanziers gefunden. So investiert der österreichische Versorger Verbund über seine Tochter Verbund X Ventures 800.000 Euro in das Unternehmen. Verbund hatte zuvor gemeinsam mit eFriends eine Energiegemeinschaft aufgesetzt. Auf diese Weise konnte der Versorger das Startup, dessen Geschäftsmodell und die Technologie besser kennenlernen.
Neben Verbund haben sich der Ziegelproduzent Wienerberger als Lead-Investor und der Venture Capital Fonds Rockstart beteiligt. Weitere Investoren bei eFriends sind die Raiffeisen Ware Austria (RWA).
Mehr Wachstum, mehr Mitarbeiter
Mit dem Investment will eFriends das Wachstum beschleunigen und das Team vergrößern. „Die aktuelle Beteiligung zeigt, dass die Dringlichkeit des Themas auch bei den ‚Großen‘ angekommen ist“, sagt Matthias Katt, Gründer und CEO von eFriends. „Wir eFriends sind davon überzeugt, dass wir durch diese Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten können.“
„Der Ausbau dezentraler Energiegewinnung schreitet rasch voran − private Photovoltaik-Anlagen werden oft in überdimensionierter Größe angefragt und gekauft“, sagt Michael Strugl, CEO der Verbund AG. Kunden könnten meistens gar nicht ihren eigens produzierten Photovoltaik-Strom verbrauchen. Peer-to-Peer-Trading-Lösungen seien ein wichtiger Baustein im dezentralen Bereich. „Durch bisherige und laufende Kooperationen mit eFriends können wir das Startup beim nächsten Wachstumsschritt unterstützen.“
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Wenn Verbund da einsteigt wird es mittelfristig ein Verbund Produkt geben, was mit eFriends funktioniert. eFriends ist grundsätzlich ein cooles System. Da aber zwingend der Einbau der Hardware im Wert von mehreren hundert Euro erforderlich ist, um das gut nutzen zu können, fallen viele Nutzer schon raus oder lohnt sich für die meisten Haushalte nicht. Mieter von Wohnungen haben kaum die Möglichkeit da mitzumachen, bzw. rechnet sich durch den Invest der Hardware kaum.
Alternative Community Produkte gibt es schon, wo kein Hardware Einbau notwendig ist. Diese nutzen die ohnehin vorhandenen Zählerdaten mit 15min Werten. So teile ich meinen Strom an meine Tochter die in einer Mietwohnung lebt und sie zahlt dafür 0cent Energiepreis, nur noch die Netzgebühren von ca. 8cent/kWh.
Durch solche Community Modelle haben die Energiegemeinschaften nur noch bedingt Vorteile und sind da recht unflexibel und langsam bei der Verwaltung.
Mehr Details unter http://www.pvberatung.at
Ihr Energieexperte für Eigenerzeugung und Kosteneinsparungen