Ariadne-Studie: Wärmepumpen sind bei Heizungstausch langfristig wirtschaftlicher als neue Gasheizungen

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Wer als Eigentümer eines Einfamilienhauses seine Heizung erneuern will, fährt wirtschaftlich am besten, wenn er oder sie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert – zumindest wenn keine Fernwärme verfügbar ist. Die Anlagen verursachen auf Sicht von 20 Jahren weit weniger Kosten als Gasheizungen in den nach dem Gebäudeenergiegesetz künftig noch zulässigen Betriebsweisen mit Biogas und Wasserstoff. Das geht aus einer Studie des Ariadne-Projektes hervor, die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solar Energiesysteme (ISE) durchgeführt haben.

Pelletkessel verursachen im Einfamilienhaus in einer Musterrechnung ähnliche Kosten wie die Gasheizungen, Sole-Wasser-Wärmepumpen liegen bei den Kosten zwischen Luft-Wasser-Wärmepumpen und Gasheizungen. Die Fernwärme schneidet ähnlich ab wie Luft-Wasser-Wärmepumpen, ist allerdings längst nicht überall verfügbar. Wenn mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe auch gleich eine Photovoltaik-Anlage installiert wird, verbessert dies die Wirtschaftlichkeit leicht.

Dass der Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe wirtschaftlicher ist als der einer Gasheizung, gilt für alle Gebäude-Energieeffizienzklassen von B bis G. Die Forscher haben ihren Musterrechnungen zugrunde gelegt, dass die Hausbesitzer neben der Grundförderung des Bundes auch den Klima-Geschwindigkeitsbonus in Anspruch nehmen. Dieser Bonus wird nur dann gewährt, wenn die Eigentümer eine Öl- oder eine mindestens 20 Jahre alte Gasheizung ersetzen, das Haus selbst bewohnen und den Heizungstausch bis Ende 2028 angehen.

Solar-Wasser-Wärmepumpen für Mehrfamilienhäuser

Auch im Mehrfamilienhaus sind Luft-Wasser-Wärmepumpen – mit und ohne Photovoltaik – in einer Musterrechnung zusammen mit der Fernwärme auf 20 Jahre gesehen die wirtschaftlichste Lösung. Sole-Wasser-Wärmepumpen liegen bei den Gesamtkosten auf ähnlichem Level, Pelletkessel nur minimal darüber.

Im Vergleich mit Gasheizungen schneiden Luft-Wasser-Wärmepumpen auch bei Mehrfamilienhäusern in den Gebäude-Energieeffizienzklassen B bis G am besten ab. In der Klasse G ist der Unterschied jedoch nur minimal.

CO2-Preis ist wesentlicher Faktor für Wirtschaftlichkeit

Die Fraunhofer-Forscher weisen darauf hin, dass die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Heiztechniken wesentlich vom CO2-Preis abhängig ist. In ihren Rechnungen gehen die Experten von einem Preis zwischen 95 und 141 Euro pro Tonne CO2 in 2030 aus, für 2040 rechnen sie mit 220 bis 309 Euro. Die zusätzliche Installation einer Photovoltaik-Anlage wirkt sich im Einfamilienhaus positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe aus – im Mehrfamilienhaus dagegen schlägt sie sich kaum nieder.

In ihrer Analyse betrachten die Forscher die aktuell anfallenden Kosten für Kauf und Installation sowie die zukünftigen Betriebskosten für Gas-Brennwertkessel unter Nutzung von fossilem Gas, Biogas oder Wasserstoff, für Luft-Wärmepumpen mit und ohne Nutzung einer eigenen Photovoltaik-Anlage, für Erdwärmepumpen, Pelletheizungen und Fernwärme an den Fallbeispielen Einfamilienhaus und Mehrfamilienhaus unter Berücksichtigung verschiedener Gebäude-Effizienzstandards.

Die Fraunhofer-Forscher weisen darauf hin, dass die Aussagen mit Unsicherheiten behaftet sind, weil sich langfristige Trends bei den Energiepreisen nicht exakt vorhersagen lassen. Zudem gebe es regional große Unterschiede bei den Installationspreisen.

Das Ariadne-Projekt erforscht Energiewende-Strategien und deren systemische Wirkungen sowie sektorale Wechselwirkungen. Ihm gehören zahlreiche renommierte deutsche Forschungsinstitute und Hochschulen an.

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