Gewerbedächer bieten Photovoltaik-Potenzial von 37 Gigawatt

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Auf den Dächern deutscher Logistik- und Industrieimmobilien schlummert ein riesiges Photovoltaik-Potenzial: Nutzt man sämtliche Dächer maximal aus, könnten dort theoretisch Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 36,6 Gigawatt errichtet werden. Das geht aus einer Analyse des Anbieters und Betreibers von Gewerbeimmobilien Garbe Industrial Real Estate hervor.

Die Experten des Unternehmens beziffern das kommerziell nutzbare Flächenpotenzial auf Dachflächen von Industrie- und Gewerbeliegenschaften ab 5.000 Quadratmetern Größe mit 362,8 Millionen Quadratmetern. Sie verteilen sich auf rund 32.500 Gebäude. Der Untersuchung zufolge sind heute nicht einmal zehn Prozent dieser Flächen mit Photovoltaik ausgerüstet. Jährlich kommen fünf bis sechs Millionen Quadratmeter neue Flächen hinzu.

Klärungsbedarf bei vermieteten Immobilien

Die Garbe-Experten weisen jedoch darauf hin, dass ein großer Teil dieser Immobilien für die Photovoltaik erst statisch ertüchtigst werden muss. Deshalb halten sie es nicht für realistisch, das gesamte Potenzial erschließen zu können. „Aber 80 Prozent der Dächer nutzbar zu machen wäre schon erstrebenswert“, sagt Tobias Kassner, Head of Research bei Garbe Industrial Real Estate. „Das entspräche einer Kapazität von 29 Gigawatt bei Investitionskosten von 24,6 Milliarden Euro.“

Bei Garbe seien Photovoltaik-Anlagen bei Neubauprojekten inzwischen Standard, erklärte Moritz Wickert, Geschäftsführer von Garbe Renewable Energy. Aber bei Bestandsimmobilien stünde bisweilen erst einmal eine Dachsanierung an. „Als Errichter von Anlagen muss man nicht nur den Dachzustand begutachten lassen, sondern auch die Dachstatik dahingehend prüfen, ob sie die Installation einer Anlage mit einer Laufzeit von durchaus mehr als 20 Jahren überhaupt zulässt“, so Wickert.

Auch mit Blick auf Mieter ergäben sich zu klärende Aspekte. „Im Neubau wird die Immobilie inklusive Photovoltaik-Anlage angemietet; im Bestand muss man mit dem Mieter aushandeln, dass man die Dachfläche nutzen und den erzeugten Strom gegebenenfalls an den Mieter verkaufen darf“, erklärt Wickert.

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