Die SMA Solar Technology AG hat am Montag eine Anpassung ihrer Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr vorgenommen. Demnach werde nun von einem Umsatz zwischen 900 und 950 Millionen Euro für 2016 ausgegangen, teilte der Vorstand des Photovoltaik-Wechselrichter-Herstellers mit. Zuvor waren noch 950 bis 1050 Millionen Euro erwartet worden. Auch das operative EBIT werde zwar im Gegensatz zum Vorjahr deutlich gesteigert, aber noch hinter den urprünglichen Erwartungen zurückbleiben. Statt 80 bis 120 Millionen Euro erwartet SMA nun ein operatives Ergebnis zwischen 60 und 70 Millionen Euro in diesem Jahr.
Als wesentliche Ursachen für die Prognoseanpassung nannte der SMA-Vorstand, der seit Mitte 2016 weltweit spürbare Preisdruck in allen Marktsegmenten sowie zahlreiche Verschiebungen von Photovoltaik-Großprojekten. „SMA wird auch im laufenden Geschäftsjahr ein positives Ergebnis erzielen. Nach einem erfolgreichen dritten Quartal 2016 erwarten wir aufgrund des deutlich verstärkten Preisdrucks und zahlreicher Projektverschiebungen in den Regionen EMEA und Nordamerika ein schwächeres Jahresendgeschäft“, erklärt SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon am Montag. Nach vorläufigen Zahlen habe SMA im dritten Quartal einen Umsatz von mehr als 220 Millionen Euro bei einem EBIT von mehr als 20 Millionen Euro in diesem Zeitraum erzielen können. Die Bruttomarge habe bei rund 25 Prozent gelegen, hieß es weiter.
SMA hat nach eigenen Angaben mit „deutlich kostenreduzierten Produktinnovationen“ frühzeitig auf die veränderten Marktbedingungen reagiert. „Weitere Innovationen, die ebenfalls zur Senkung der Herstellungskosten führen, sind für die kommenden Jahre geplant“, hieß es weiter. Zur Kostensenkung habe der SMA-Vorstand bereits zur Jahresmitte die Schließung der Produktionsstätten im US-amerikanischen Denver und im südafrikanischen Kapstadt beschlossen. Diese Werke würden zum Jahresende die Fertigung einstellen. Ab dem kommenden Jahr rechne SMA mit positiven Effekten auf das Ergebnis.
Mit einer hohen Eigenkapitalquote von fast 50 Prozent und einer Nettoliquidität von über 350 Millionen Euro zählt SMA in der Solarbranche zu den solidesten Unternehmen. „Die finanzielle Stärke ist gerade mit Blick auf den Markt für solare Großprojekte und das langfristige Servicegeschäft von großer Bedeutung“, so Urbon weiter. In der neuen Ergebnisprognose seien Einmaleffekte aus der Konsolidierung der Produktionsstandorte in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags. Für das vierte Quartal rechne SMA zudem mit einem Vertragsabschluss für den Verkauf der Tochtergesellschaft SMA Railway Technology GmbH. Wegen der kartellrechtlichen Zustimmungserfordernisse wird der Abschluss der Transaktion nun im ersten Quartal 2017 erwartet.
In den ersten neun Monaten des Jahres habe SMA voraussichtlich einen Umsatz von mehr als 715 Millionen Euro erzielen können, nach knapp 700 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Kraftwerkssegment habe dabei mehr als 40 Prozent zum Umsatz beigetragen. Der Auslandsanteil habe bei rund 90 Prozent in den ersten drei Quartalen gelegen. Die Bruttomarge sei von 19,4 auf rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert worden. Der EBIT habe sich im selben Zeitraum von 3,4 auf etwa 60 Millionen Euro erhöht. Seine endgültigen Zahlen für das dritte Quartal wird SMA am 10. November veröffentlichen.
Auch Solarworld hatte zuvor wegen des massiven Preisdrucks, der im zweiten Halbjahr aufgekommen sei, seine Umsatzprognose am Montag gesenkt. Als Grund nannte der größte deutsche Modulhersteller, dass für die chinesische Konkurrenz nach der Kürzung der Photovoltaik-Einspeisevergütung zum 2. Halbjahr im Heimatmarkt die Nachfrage eingebrochen ist und diese nun ihre Lagerbestände zu Dumpingpreisen auf den Weltmärkten anbietet. (Sandra Enkhardt)
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