Photovoltaik erreicht Anteil von 21,5 Prozent an der erzeugten Strommenge im dritten Quartal

Stromeinspeisung, Deutschland, 3. Quartal 2023, Statistisches Bundesamt

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Im dritten Quartal ist die in Deutschland produzierte und ins Netz eingespeiste Strommenge von 118,2 auf 94,2 Milliarden Kilowattstunden um Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken. Dies ist ein Rückgang um mehr als 20 Prozent, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten, vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Dies sei auf die konjunkturelle Abschwächung in energieintensiven Industriezweigen sowie einem vermehrten Import von Strom aus dem Ausland geschuldet, hieß es zu den Gründen.

Dabei haben sich im Vergleich auch die Anteile von konventioneller und erneuerbarer Stromerzeugung gedreht. Die Erneuerbaren legten gegenüber dem dritten Quartal 2022 um 8,1 Prozent zu. Der Anteil stieg aufgrund der gesunkenen Gesamterzeugung von 44,4 auf 60,2 Prozent. Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern ging dagegen um 42,9 Prozent zurück. Der Anteil sank im Jahresvergleich von 55,6 auf 39,8 Prozent im dritten Quartal 2023.

Bereits im ersten Halbjahr 2023 war die Windkraft die wichtigste Stromerzeugungsquelle im Inland und dieser Trend setzte sich auch im dritten Quartal fort. Der Anteil stiegt gegenüber dem Vorjahresquartal von 16,8 auf 24,4 Prozent und die Stromerzeugung der Anlagen wuchs um 16,2 Prozent. Auch die Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen erhöhte sich im dritten Quartal um 6,6 Prozent. Die Photovoltaik kommt damit auf einen Anteil von 21,5 Prozent – im dritten Quartal 2022 waren es noch 16,1 Prozent.

Bei den konventionellen Energieträgern wirkt sich zum einen die Abschaltung der AKW aus, die im dritten Quartal keinen Strom mehr einspeisten. Dazu kommt, dass die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge im 3. Quartal 2023 um 47,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal zurückging. Der Anteil des Stroms aus Kohlekraftwerken an der Stromerzeugung war mit 23,9 Prozent wie schon im ersten Halbjahr 2023 niedriger als der Anteil des Stroms aus Windkraft. Im Vorjahr waren die Kohlekraftwerke noch die wichtigste Erzeugungsquelle in Deutschland und erreichten im dritten Quartal einen Anteil von 36,2 Prozent. Mehr Strom erzeugten jedoch die Gaskraftwerke. Ihre Einspeisung erhöhte sich um 9,2 Prozent und sie kamen damit auf einen Anteil von 12,7 Prozent. Im Vorjahresquartal lag ihr Anteil noch unter zehn Prozent.

Lange Jahre wies die Deutschland Bilanz einen Exportüberschuss auf. Dieses Bild ändert sich aktuell. Im dritten Quartal ist nach den Zahlen der Bundesnetzagentur die nach Deutschland importierte Strommenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 78,6 Prozent auf 23,1 Milliarden Kilowattstunden gestiegen. Wichtige Importstaaten waren demnach Dänemark, Frankreich, die Niederlande, Norwegen, Österreich und die Schweiz. Gleichzeitig sei die exportierte Strommenge um 38,2 Prozent auf 9,9 Milliarden Kilowattstunden zurückgegangen. Der Importüberschuss betrug somit 13,2 Milliarden Kilowattstunden im dritten Quartal 2023, während es vor Jahresfrist noch einen Exportüberschuss von 3,0 Milliarden Kilowattstunden gab.

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