Photovoltaik-Hersteller in Deutschland und ganz Europa kämpfen seit Monaten. Die Modulpreise befinden sich im freien Fall und nach einer kurzen Verschnaufpause im Herbst rechnen Experten wie Martin Schachinger von pvXchange mit weiteren Abschlägen bis zum Jahresende. Diese sind vor allem auch auf die hohen Lagerstände in Europa zurückzuführen, wo gerade große Mengen an Modulen für Photovoltaik-Dachanlagen liegen. Dieses Segment ist auch für die meisten Photovoltaik-Hersteller in Deutschland und Europa der interessantes Zielmarkt. Doch mit dem Niedrigpreisen können sie einfach nicht konkurrieren. Daher haben viele bereits die Produktion heruntergefahren oder auch Kurzarbeit beantragt.
Nun hat auch Solarwatt angesichts der aktuellen Marktverwerfungen ein Maßnahmenpaket angekündigt. „Schnelle und unbürokratische Antworten der europäischen und deutschen Politik auf die ungleichen Bedingungen im Wettbewerb mit chinesischen und US-amerikanischen Herstellern sind bisher leider ausgeblieben“, heißt es in einem Statement dazu. Daher müsse Solarwatt seiner Organisationsstruktur verschlanken. Kurzfristig würden zum Jahresende rund 85 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, so die Ankündigung am Montag. Nicht betroffen seien die „kundennahen Bereiche“, die Solarwatt aktuell ausbaue, um eine Vision der „Sektorenkoppler-Strategie“ zu beschleunigen. Dabei geht es um die intelligente Verknüpfung von Strom, Wärme und Mobilität.
Nach eigenen Angaben hat Solarwatt allein zwischen 2020 und 2023 einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau von Forschung, Entwicklung und Produktion investiert und damit Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen. Darüber hinaus bestehen Partnerschaften mit BMW, was über die Quandt-Familie auch an Solarwatt beteiligt ist, Stiebel Eltron und anderen Unternehmen, um die eigene Vision voranzutreiben. „Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung hin zur solargetriebenen Sektorenkopplung für Solarwatt die richtige Entscheidung war und ist“, hieß es im Statement weiter. Auch der Ankerinvestor Stefan Quandt stehe weiter hinter dem Unternehmen. Trotz der Maßnahmen werde Solarwatt somit „ein starker und zuverlässiger Partner für Solarteure und Hausbesitzer“ bleiben.
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Die Konsolidierung am Markt nimmt Fahrt auf. Ich erwarte, dass in den kommenden Wochen vor Weihnachten auch bei den großen Strukturvertrieben Enpal, Zolar und 1K5 ähnliche Meldungen zu Einstellungsstopp, Stellenabbau und Kostensenkung angesichts stark rückläufiger Nachfrage veröffentlicht werden. Außerdem ist davon auszugehen, dass auch die Fantasiebewertungen dieser Firmen deutlich nach unten korrigiert und deutlich leisere Töne der einschlägigen Vorturner wie Kohle, Schröder und Co. angeschlagen werden. Es ist wie ein reinigendes Gewitter nach einem langen schwül-heißen Sommer. Die Bäume wachsen eben nicht in den Himmel und jetzt ist wieder Ärme. Hoch krempeln, Mehrwert für Kunden schaffen und bodenständiges Haushalten gefragt.
Solarwatt kann man doch kaum als Hersteller bezeichnen! Die haben einen Produktionskapazität von 300 MWp. Das kann man maximal als Liebhaberei bezeichnen. Maximale Modulleistung 380 Wp, während der Wettbewerb die 450 Wp überschritten hat.
Wenn Habeck in solche Firmen Geld investiert, wird es nur verbrannt!
Vor allen Dingen ist der Ansatz von Solarwatt ja ganzheitlich. Die bieten Batterien und die Montage ja auch mit an.
Inzwischen ist aber die Montage der größte Posten im Budget einer kleinen Dachanlage. Die Jungs hätten also sogar die Möglichkeit, dadurch konkurrenzfähig zu bleiben
Aber nein, es wird so getan, als ob man durch wegen der Politik nicht mithalten kann.
Unfassbar.
Wolfgang Grupp spricht über „Gier und Größenwahn“ von deutschen Managern
Grupp fordert: „Wir brauchen die Haftung und Verantwortung zurück. Dann sind die Entscheidungen überlegter, verantwortungsvoller und vor allem nicht der Gier und dem Größenwahn ausgesetzt. Und das muss wieder zurück. Dann wird der Standort sicher wieder so sein, wie er früher war.