Erneuerbare Energien rund um die Uhr: Mehr Flexibilität durch große Batteriespeicher

Batteriespeicher, FRV, England

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Der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien bringt massive Herausforderungen mit sich. Denn der wachsende Anteil von Solar- und Windenergie führt auch zu mehr Volatilität bei der Stromgewinnung. In der Folge schwanken Strommärkte stärker und die Netze können überlastet werden. Eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen spielen Energiespeicher. Sie können überschüssigen Strom zwischenspeichern und bedarfsgerecht wieder abgeben. Dadurch wirken sie als Stabilisatoren im Energiesystem und tragen dazu bei, Engpässe sowie starke Preisausschläge zu minimieren.

Der Ausbau kann mit dem Bedarf nicht Schritt halten

Das Fraunhofer ISE rechnet deshalb bis zum Jahr 2030 mit einem Speicherbedarf von rund 104 Gigawattstunden, bis 2045 sollen es sogar 180 Gigawattstunden sein. Fast die Hälfte des Bedarfs soll durch Großspeicher mit einer Speicherkapazität von jeweils mindestens einer Megawattstunde gedeckt werden. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Denn derzeit weist die Statistik für Deutschland lediglich eine installierte Speicherkapazität von 10 Gigawattstunden aus. Der größte Teil davon sind mit über 80 Prozent Heimspeicher. Große Batteriespeicher bleiben mit 1,3 Gigawattstunden die Ausnahme.

Dabei bietet insbesondere die Kombination von Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit Großspeichern ein enormes Potenzial. Denn hier ist die Menge der produzierten Energie und damit auch der Einfluss auf das Stromsystem besonders groß. Aus diesem Grund schätzt die Bundesnetzagentur, dass ab 2030 etwa 10 Prozent der zugebauten Erneuerbare-Energien-Anlagen mit großen Batteriespeichern ausgerüstet sein werden. Ab 2035 soll die Quote auf 20 Prozent und ab 2040 sogar auf 25 Prozent steigen.

Die Hürden für Großspeicher sind hoch

Um diese Ziele zu erreichen, muss aber noch viel passieren. Vor allem politisch gibt es Nachholbedarf. So gibt es in Deutschland derzeit keine spezifische Gesetzgebung für Energiespeicher. Das führt zu rechtlicher Unsicherheit, da die bestehenden Regelungen für Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen nicht eins zu eins auf Speicher übertragbar sind. Hinzu kommt, dass noch nicht entschieden ist, wie lange netzgekoppelte große Batteriespeicher noch von Netzentgelten befreit sein werden.

Eine weitere Herausforderung ist der Netzanschluss. Die Netzkapazitäten sind so knapp, dass Speicher in den seltensten Fällen problemlos einen Netzanschluss erhalten. Auch entfällt bei Speichern die Acht-Wochen-Frist für eine Netzzusage, wodurch die Rückmeldung der Netzbetreiber häufig mehrere Monate in Anspruch nimmt. Zudem sind die Netzanschlussgebühren so hoch, dass sie in einigen Fällen bis zu 20 Prozent der Investitionskosten einer Speicheranlage betragen können.

Internationale Projekte können als Vorbilder dienen

Das „Solarpaket 1“ hat einmal mehr den politischen Fokus auf die erneuerbare Energieerzeugung unterstrichen. Nun ist es höchste Zeit, auch Energiespeicher stärker ins Visier zu nehmen. Damit der Ausbau mit dem Bedarf Schritt halten kann, sind klare Rahmenbedingungen unabdingbar. Um die bestehenden Unsicherheiten kurzfristig zu überbrücken, bedarf es eines starken Partners mit finanzieller Rückendeckung und entsprechender Projekterfahrung.

Andreas Pfeiffer, Geschäftsführer FRV Deutschland— Der Autor Andreas Pfeifer ist Geschäftsführer von FRV Deutschland, einem international führenden Projektentwickler im Bereich erneuerbare Energien aus Spanien. Zuvor arbeitete er als Head of Operations bei Enviria. FRV verwaltet und betreibt Anlagen für erneuerbare Energien mit einer Gesamtleistung von 3,4 Gigawatt und verfügen über eine Projektpipeline von insgesamt 24 Gigawatt, darunter 13,4 Gigawatt an Photovoltaik, 8,5 Gigawatt an großen Batteriespeichern und 2,1 Gigawatt bei grünem Wasserstoff. Aktuell vollzieht FRV seinen Markteintritt in Deutschland. https://frv.com/de/

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