Solyco hat sein vertikales Photovoltaik-Dachsystem an zwei verschiedenen Standorten in Deutschland installiert. Das in Berlin ansässige Unternehmen bezeichnete sein Solon-System als ideale Lösung für Flachdächer von Wohn- und Gewerbegebäuden, insbesondere wenn es sich dabei um Gründächer handelt.
Eine der beiden Anlagen befindet sich in Hamburg. Das 10-Kilowatt-Projekt besteht aus 68 Modulen, die zweite Anlage in Hannover umfasst 79 Module mit einer installierten Gesamtleistung von 12,64 Kilowatt. Beide Anlagen nutzen bifaziale Glas-Glas-Topcon-Module, die vertikal installiert wurden, um Schatten auf die darunter liegende Vegetation zu vermeiden. Ein ballastiertes Montagesystem sorgt für Halt und vermeidet Bohrungen im Dach. Die vertikale Ausrichtung liefert nach Angaben des Unternehmens zu Beginn und am Ende des Tages die höchste Leistung.
Das Solon-System basiert auf rahmenlosen, maßgefertigten Modulen, die kleiner als die Standardgröße sind. Sie messen 2011 mal 415 Millimeter und haben eine Nennleistung von 160 Watt. Das Gewicht beträgt etwa 23 Kilogramm pro Quadratmeter. Die Module bestehen aus 3,2 Millimeter dicken Glasscheiben auf der Vorder- und Rückseite mit zweiundvierzig Topcon-Zellen der Größe M10.
Die Unterkonstruktionen der horizontalen und vertikalen Aluminiumprofile sind durch Querverstrebungen miteinander verbunden. Die Verbindungen werden mit einem Profilverbinder gesichert und mit M6-Hutschrauben und Sicherheitsmuttern verschraubt. Die schwarze Beschichtung sorgt für die Ästhetik, die laut Solyco für diese Art von Anwendung erforderlich ist.
Philip Kallenberg, Produktmanager bei Solyco, erklärte gegenüber pv magazine, dass der Hauptgrund für die Wahl von Topcon- statt PERC-Zellen darin liegt, dass erstere einen bifazialen Koeffizienten von etwa 85 Prozent erreichen können, was zu einer gleichmäßigeren Energieerzeugung über den Tag hinweg führe. „Eine vertikale Photovoltaik-Anlage in Kombination mit einer Dachbegrünung ist die ideale Bedachungsstrategie für jedes Flachdach. Sie kombiniert die ökologischen Vorteile von Gründächern mit der lokalen Produktion von erneuerbarer Energie““, so Solyco-CTO Lars Podlowski gegenüber pv magazine.
Die Windkanaltests des Unternehmens haben bestätigt, dass das System keine Widerstands- oder Auftriebskräfte erfährt. Laut Kallenberg wirken die Windlasten vor allem auf die erste und letzte Modulreihe, so dass im Vergleich zu herkömmlichen horizontalen Anlagen weniger Ballastblöcke erforderlich sind. „Nur die erste und die letzte Reihe benötigen Ballastsockel, um eine Verschiebung zu verhindern“, so Kallenberg.
Die kürzlich installierten Pilotanlagen in Hannover und Hamburg folgen auf Tests einer früheren Version des Systems an einem Außenstandort in der Nähe des Firmensitzes in Berlin. Solyco hat die Technologie in Zusammenarbeit mit dem ISC Konstanz und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin entwickelt und wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen seines Programms für kleine und mittlere Unternehmen (ZIM) gefördert.
Solyco vertreibt die Systeme über Distributoren und Partner wie Optigrün. Zu den Zertifizierungen gehören IEC 61215: 2016 und IEC 61730: 2016 sowie eine jeweils 25-jährige Produktgarantie und lineare Leistungsgarantie.
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