Auf deutschen Dächern schlummert ein gewaltiges Photovoltaikpotenzial. Nach einer Studie des EuPD könnten darauf über 90 Terawattstunden Strom erzeugt werden, das sind etwa 17 Prozent des Stromverbrauchs von 2006. Da stellt sich die Frage, wie man das Potenzial möglichst schnell realisieren kann. Einen Weg sieht der BSW-Solar in mehr Öffentlichkeitsarbeit. Er ruft deshalb zum zweiten Mal zur Woche der Sonne auf, die vom 16. bis 25. Mai stattfinden soll. „Die Veranstaltung möchte Verbraucher über die Vorteile der Strom- und Wärmeerzeugung mit Hilfe der Solarenergie informieren“, sagt Projektleiter Emanuel Höger.
Möglichst publikumswirksam
Damit das Thema nicht nur diejenigen anlockt, die sowieso schon überzeugt sind, setzen die lokalen Veranstalter gerne auf publikumswirksamere Methoden.
Wie, das zeigt ein Blick ins letzte Jahr. Beispiel Hannover: Dort bot das große Solarfest unter dem Motto „Klimaschutz live erleben“ Fachbetrieben, Verbraucherin- stitutionen und Vereinen eine Bühne, auf der sie sich präsentieren konnten. Die Veranstalter organisierten ein Kinder- und Sportprogramm.
Die Stadtwerke Erfurt gingen einen anderen Weg. Schüler konnten während der Aktionswoche mit Solarbaukästen basteln. Ziel: sie sollten kleine Solarstromanlagen bauen und die Funktionsweise von Solaranlagen nachvollziehen.
Das Konzept scheint aufzugehen. Mit mehr als 1.700 Veranstaltungen schlug die Kampagne noch mehr ein, als es selbst der BSW-Solar erwartet hatte. Ursprünglich hatte der Verband ehrenamtliche Initiativen im Bereich Solarthermie unterstützt. Dann nahm er die Photovoltaik dazu und Betriebe aus der Solarbranche. Firmen und ehrenamtliche Initiativen waren nach Angaben des BSW-Solar im letzten Jahr unter den Ausstellern zu etwa gleichen Teilen präsent. „Ein großes Netzwerk von Verbänden, Herstellern und Handwerksbetrieben, die den Endverbraucher beraten – alle mit dem gemeinsamen Ziel, die Energie der Sonne noch mehr zu nutzen“, sagt Höger. Mit im Boot sind unter anderem Handwerksverbände aus Sanitäts-, Heizung- und Elektrobranche und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.
Dieses Jahr noch mehr Teilnehmer
Dieses Jahr haben sich viele Akteure, die schon im Vorjahr dabei waren, wieder zu Veranstaltungen angemeldet. Es sind bereits mehrere hundert, täglich kommen etwa 30 hinzu. Der BSW-Solar schätzt, dass sich die Zahl der Veranstaltungen im Vergleich zu letztem Jahr fast verdoppeln wird. Die Formen sind vielfäl tig: Infostände, Vorträge, Ausstellungen, Tage der offenen Tür, Schulprojekte und Solarfeste werden organisiert.
Auch die Veranstaltungen in Hannover und Erfurt finden dieses Jahr wieder statt. Die Stadtwerke Erfurt planen ihre Schüler- informationstage zu erneuerbaren Energien vom 19. bis 24. Mai. Die währenddessen gezeigte Ausstellung „Vom Sand zur Sonne“ erklärt, wie Solarzellen hergestellt werden. Beim Solarbauwettbewerb unter dem Motto „Olympia“ ist Fantasie gefragt. Die Teilnehmer müssen aus drei Solarzellen und einem Motor möglichst kreative Solarmodelle basteln.
Die Angebote sollen zwar vor allem Spaß machen. Einen pädagogischen Hintergedanken hat die Referentin für Schulkommunikation der Stadtwerke Erfurt aber auch: „Wir möchten die nächste Generation vor dem Hintergrund des Klimaschutzes für Umweltbewusstsein und den Nachhaltigkeitsgedanken sensibilisieren. Daher ist es uns besonders wichtig, bereits bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an erneuerbaren Energien zu fördern und Themen wie Solarenergie erlebbar zu machen“, sagt Annett Glase.
Auch im komplizierten Organigramm des BSW-Solar finden sich die Schulen wieder. Über sie will man Mama und Papa erreichen, um sie von Solarenergie zu begeistern.
Nicht nur in Deutschland stehen diese Tage im Zeichen der Sonne – in ganz Europa wird über Solarenergie informiert und diskutiert: am 16. und 17. Mai 2008 finden die „Europäischen Solartage“ in zehn europäischen Ländern statt.
Weitere Anmeldungen erwünscht
Alle, die sich vor Ort für die verstärkte Nutzung von umwelt- und klimafreundlicher Solarenergie engagieren und die Menschen in ihrem Einzugsgebiet für diese Technik begeistern möchten, können eine Veranstaltung anmelden und durchführen. Der BSW-Solar unterstützt dann mit Ideen, Konzepten und kostenlosen Informationsmaterialien für die Besucher. Gefördert wird die „Woche der Sonne“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Minister Sigmar Gabriel ist Schirmherr der Veranstaltung.
Für die beteiligten Betriebe könnte sich die Teilnahme sogar auszahlen. Im Organigramm des BSW-Solar stehen zwar die Hausbesitzer im Zentrum, doch ein Pfeil weist zurück auf das Handwerk, an das sich die frisch überzeugten Besucher dann wenden können, um neue Anlagen zu kaufen. 200 Veranstalter des letzten Jahres gaben der Kampagne auf die Frage, ob sie der eigenen Arbeit nutzen würde, im Schnitt die Note 1,8.
Weitere Informationen sowie Anmeldung lokaler Veranstaltungen zur „Woche der Sonne“ unter:
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