Vor rund drei Wochen sorgte die Explosion eines 30-Kilowattstunden Batteriespeichers im hessischen Lauterbach für viel Aufsehen. Der Besitzer ist Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik mit 20 Jahren Berufserfahrung. Bei der Explosion wurde sein Haus zerstört und ist seither nicht mehr bewohnbar. Mehr noch, es ist akut einsturzgefährdet, warum sich die Ermittler von der Polizei und Ermittler nicht ins Gebäude trauen. Dies macht eine 100-prozentige Ursachenermittlung für die Explosion nahezu unmöglich. Erst recht, da in Kürze der Abriss des Hauses ansteht.
Um weiteren Spekulationen keinen neuen Raum zu geben, erklärte der Betreiber jetzt gegenüber pv magazine, dass der Batteriespeicher aus drei Akkus von Shenzhen Basen Technology bestanden habe. Zwei habe er im Juni 2022 und einen weiteren im Juni 2023 selbst über die Plattform Alibaba importiert. Es handele sich dabei um die Modelle „BR-48200B“ und „MY-381“ mit jeweils 10 Kilowattstunden Kapazität basierend auf Lithium-Eisenphosphat-Technologie, auch als LiFePO4 oder LFP abgekürzt, in einem 19 Zoll-Gehäuse.
Kombiniert war der Batteriespeicher mit einer Photovoltaik-Anlage mit 15,47 Kilowatt, die er gerade noch durch neue Module auf seinem Wintergarten auf 19,565 Kilowatt erweitern wollte.
Die Ursache für die Havarie sei noch nicht geklärt, auch elektrotechnisch seien keine Anhaltspunkte vorhanden gewesen, so der Betreiber. Der Akku SOC habe vor der Havarie bei 90,2 Prozent, die Batteriespannung bei 52,41 Volt gelegen.
Wissenschaftler äußern sich dazu
Für ein allgemein tieferes Verständnis zum Verhalten von LFP-Batteriespeichern kontaktierte pv magazine zwei Wissenschaftler. Natürlich können sie sich aufgrund der nicht abgeschlossenen Ermittlungen zur Brandursache zum konkreten Zwischenfall nicht äußern, dennoch lassen sich einige allgemeine Annahmen verifizieren.
Zum einen äußerte sich Egbert Figgemeier. Er ist Professor auf dem Lehr- und Forschungsgebiet für Alterungsprozesse und Lebensdauerprognose von Batterien an der RWTH Aachen und Forschungsgruppenleiter am Forschungszentrum Jülich.
Figgemeier erklärt, dass es durchaus denkbar sei, dass sich der Elektrolyt in den Zellen zersetze und sich die Zellen dadurch aufblähen. Gegebenenfalls durch einen internen Kurzschluss in der Zelle könne eine Zündung der Gase erfolgen. „Eine externe Zündquelle ist dafür nicht unbedingt nötig“, so Figgemeier. Den weißen Rauch erklärt er ebenfalls durch Zersetzungsprodukte des Elektrolyten, der auch gefährliche Gase enthalten kann. Eine Rußbildung sei nicht unbedingt zu erwarten, da viele Komponenten der Zellen bei den hohen Temperaturen auch rückstandslos verbrennen können. Ein so sogenannter Thermal Runaway könne der Explosion vorausgegangen sein und Auslöser gewesen sein.
Zum anderen erklärte Axel Durdel von der Technischen Universität München auf die Anfrage von pv magazine, dass in einem „Worst-Case-Szenario“ aus einer LFP-Batterie unter anderem Wasserstoff, Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, Ethen, Methan und weitere Gase austreten könnten. Gerade über eine mögliche Bildung von Wasserstoff mit darauffolgender Explosion ist im vorliegenden Fall bereits viel diskutiert worden. Prinzipiell sei das möglich, doch ob dabei die Voraussetzungen zu einer Selbstentzündung erreicht worden seien, lasse sich nicht abschätzen, so Durdel weiter.
Der Wissenschaftler der TU München erklärt weiter, es sei nicht bekannt, dass Batterien ohne thermische Reaktion eine derartige Explosion verursachen könnten. Sprich: irgendwie müssen sie sich erwärmen, zum Beispiel durch einen Thermal Runaway. Der Innendruck kann dann durch unerwünschte Nebenreaktionen ansteigen. Entweder explodiert die Batterie, wobei heiße Gase austreten, wie auch schon Figgemeier sagte. „Bei Batterien mit geringerer Energiedichte oder mit niedrigem Ladezustand ist es aber durchaus möglich, dass sich das Gas nicht direkt beim Austritt aus der Batterie entzündet, sondern dass die Entzündung durch externe Zündquellen erfolgt“, sagt Durdel. Dann müssten sich aber Spuren an der Batterie zeigen. Dies kann im vorliegenden Fall wohl nicht mehr verifiziert werden, da man den Raum wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten darf.
Der Speicherbesitzer hat auf die Problematik von Sicherheitstests mit Lithium-Speichern im Freien hingewiesen. Figgemeier bestätigte, sie würden nicht in geschlossenen Räumen erfolgen, eher würden halboffene Bunker für derartige Versuche genutzt. Durdel wiederum erklärt, dass die normgerecht durchgeführten Sicherheitstest für die Lithium-Ionen-Zellen fast ausschließlich in Prüfräumen mit entsprechenden Filteranlagen erfolgten. Dass sich verglichen dazu in einem Kellerraum ohne entsprechende Abluftanlage eine erhöhte Gasdichte ansammeln könne, sei prinzipiell denkbar. Ob dies jedoch für eine Selbstzündung ausreiche, konnte der Wissenschaftler der TU München nicht sagen.
Sind Speicher generell sicher?
Fachleute halten Batteriespeicher, die fachgemäß installiert und die notwendigen Zertifikate haben, generell für sicher. Außerdem ist es sinnvoll darauf zu achten, dass die Systeme zusammenpassen. Wechselrichterhersteller und Batteriehersteller testen in der Regel die Gerätekombinationen und geben sie gegenseitig frei, wenn sie zusammen eingesetzt werden können. Bei integrierten Systemen übernimmt das der Systemintegrator. Dass diese Systeme sicher sind, zeigt sich auch daran, dass im Vergleich zu den mehr als eine Million installierten Photovoltaik-Heimspeichern in Deutschland nur sehr wenige Havarien gemeldet worden sind. Monitoringsysteme, die die meisten etablierten Hersteller haben, helfen bei den Systemen ebenfalls, kritische Zustände früh genug zu erkennen.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Erstmal fraglich, ob es überhaupt wirklich ein wirklicher LFP in Gänze war. LFP gelten als sehr sicher.
Hier wurde von einem kleinen, unbekannten China-Hersteller Akkus über Alibaba.com bezogen.
Dann wurde es selbst zusammen gebastelt.
Also, erstmal können diese kleinen Akku-Hersteller, von denen es in China hunderte gibt, bei ihrem Vertrieb beim Chinamarkt Alibaba.com viel drauf schreiben: Wenn sich LFP gut für Heimspeicher verkauft, dann stellt man die NMC halt als LFP rein oder man hat zB Zellen verschiedener Zellchemien miteinander verbaut. Ist mir schon oft aufgefallen, dass dann in der Beschreibung/Überschrift ganz andere Dinge standen als auf den Fotos oder in anderen Quellen.
Als zweiter Faktor kommt dann eben, dass diese erhebliche Akkuleistung mit Made-in-China-Billigstzellen von Alibaba.com selbst zusammengeschustert wurde.
Ich würde bei Alibaba.com nichtmal ein T-Shirt bestellen, da nichts gewährleistet, bzw. im Ansatz nach EU-Richtlinien überprüft ist.
Haben Sie den Beitrag überhaupt gelesen?
Das waren fix und fertig gekaufte Speicherblöcke im 19″-Rack-Format von Shenzen-Basen. Der Name ist nun alles andere, als unbekannt.
Also nix Selbstbau, das hätte genauso gut auch son Turm mit Speicherblöcken von Pylontech sein können, die sind >>>grundsätzlich<<< genauso aufgebaut.
Vielleicht war eine Zelle defekt, vielleicht auch das BMS falsch konfiguriert und das hat nicht abgeschaltet oder was nicht registriert, damit es abschaltet. Vielleicht hat sich auch eine elektrische Verbindung gelockert und dadurch ist was heißer geworden, als vorgesehen. Ohne eine Untersuchung der betreffenden Bauteile ist aber alles nur Rätselraten.
Wird ihm jedoch kaum helfen, Schadenersatz wird der Betreiber wohl eher vergessen können, wenn das ein Produktionsfehler war. Das ist nicht nur das Risiko bei DiY, sondern auch bei Import, wie man sieht.
Daher bin ich fest der Meinung: Batteriespeicher, egal mit welcher Zellchemie konstruiert, egal ob gekauft oder selbst gebaut, haben im oder am Wohnhaus NICHTS zu suchen!
AC-gekoppelt in einen belüfteten, kleinen Blechcontainer verfrachten, idealerweise mit Abstand zum eigentlichen Gebäude.
Die paar Prozent Verluste sind es nicht wert, wie man sieht.
MfG
@Hendrik: Hast du den Beitrag überhaupt gelesen?
Nein, es handelte sich nicht um ein fertigtiges Akkusystem, sondern es wurden vom Nutzer selbster verschiedene Zellblocks gar verschiedenen Modelltypen miteinander geschaltet.
Und nein, Shenzen-Basen ist kein etablierter Hersteller. Es sind eher Rammschakkus, die fast nur über Alibaba verrammscht werden.
Abgesehen von der technischen Seite sie die Angebote dort aufgrund der eklatanten Wort-, Übersetzungs- und Rechtschreibfehler kaum genauer zu entschlüsseln, so dass man man schnell ne Katze im Sack kauft.
Wenn irgendwelche Anleitungen oder Pläne ähnlich betitelt sind, ist eine Katastophe vorprogrammiert.
Und das Problem bei dieser Billig-China-Ware ist eben auch, dass man jetzt niemanden hat, den man in Regress nehmen könnte.
Man muss sich nur den Kabelsalat bei den Wechselrichtern anschauen. Sagt eigentlich schon vieles….
Was mich interessieren würde, ob es überhaupt möglich ist mit einer so geringen Kapazität von 10 kWh pro Akkupack eine Haushälfte weg zu sprängen. Falls nur ein Akkupack defekt wäre.
Energetisch entsprechen die 10 bzw. 30 kWh einem bzw. drei Liter Diesel.
Kann eine Sprengladung mit 3 Litern Diesel ein halbes Haus zerstören?
Hat das Gebäude auch einen Gasanschluss?
Naja, die elektrische Ladekapazität entspricht nicht unbedingt der potentiell chemisch enthaltener Energie in der Zelle, bei unkontrolliertem Brand ist ja nicht der gespeicherte Strom alleine das Problem, sondern das Material der Zelle selbst.
Und ob 3l Diesel so ein Schaden machen können, wohl kaum wegen der eher trägen Brennfähigkeit, aber nehmen wir mal lieber Benzin (8,5kWh/l), verdampfe mal 3l davon im Keller mit ausreichend Sauerstoff und zünde ein Streichholz, das wird auch nicht schön. Da würde wohl auch 1l schon reichen, um einen großen Schaden anzurichten.
Trotzdem ist das Thema Batteriespeicher für PV weiterhin interessant, aber halt voerst nicht in so großen Anlagen, bis bessere Technologien am Markt verfügbar sind, und die werden in den nächsten 10 Jahren auch verfügbar sein, bis dahin idealerweise nur etwas kleines aufbauen…
Und ja, LFP ist sicherer als NMC und ähnliche, aber nur, weil es mehr Hitze für ein Runaway benötigt, und dann kälter brennt, aber nirgendwo sollte die Rede von „kann kaum brennen“ sein, sonst passieren noch viele fahrlässige Unfälle (ohne diesen konkret bewerten zu wollen).
Hallo Martin,
Vorsicht mit solchen Annahmen betreffs Diesel und Benzin. Generell stimme ich deinen Aussagen zu, aber du unterschätzt Diesel gewaltig.
Diesel- oder Heizölexplosionen sind kein Spaß. Die scheinbare Trägheit macht Diesel mit einem höheren Energiegehalt mehr als wett.
Benzin hingegen hat auch seine Eigenheiten, nämlich die geringe Verdunstungstemperatur. Dadurch kühlt Benzin bei schnellem Austritt gerne die Umgebung ab und sorgt durchaus schon mal für verlöschende Zündflammen durch Temperaturentzug und rapide Verdrängung von Sauerstoff. Diesel ist da teils deutlich besser geeignet für die große Flamme oder den „Rumms“.
Soweit ist mir aus meinem Umfeld noch Niemand bekannt geworden, der durch eine Benzinexplosion zu Schaden gekommen wäre (auf Holz klopf). Bei Diesel sieht das anders aus. Ein ehemaliger Kollege (andere, grössere Firma) hat seine Familie hinterlassen, als der Tank, an dem er gearbeitet hatte, ein Mehrfamilienhaus zerstörte.
Generell ist alles Brennbare, was man verdunsten kann, in der richtigen Mischung mit Sauerstoff gut um Schaden anzurichten und die benötigten Mengen für großen Schaden sind oft ziemlich klein. Da braucht es selten „Kilogramm“. Ich gehe mal davon aus, dass 3l Diesel, in der richtigen Mischung mit Luft, mehr als ausreichend sind, um ein Einfamilienhaus in einen kleinteiligen Trümmerhaufen zu verwandeln. Der vormalige Kollege hatte wohl Erzählungen zufolge deutlich weniger gebraucht für das Mehrfamilienhaus.
Guten Tag
Mir ist fast das selbe passiert battery brannte.
Zum Glück wahr ich zuhause und konnte halten bis die Feuerwehr eintraf.
Trotzdem 350000 Franken schaden und 1 Jahr Arbeit für nichts.
Die neuen stehen jetzt 20m vom Haus kann ich nur jedem dringend entpfehlen.
Ich bezweifle auch, dass es sich hier um einen LFP-Speicher handelt. Herr Philipp Schröder hatte als Vertriebsleiter bei sonnen immer persönlich für die Sicherheit der LFP-Zelle geworben und behauptet, diese sei absolut sicher, auch wenn man einen Nagel hinein schlagen würde.
Hier noch einmal das entsprechende Video: https://www.youtube.com/watch?v=O8YBtdIORYk
Vielleicht will sich Herr Schröder auch einmal persönlich zu diesem Vorfall äußern?
Was ich nicht verstehe, abgesehen davon das ich nicht glaube das diese Spreng-Energie rein von LiFePo4 kam:
Es zerreißt hier das halbe Haus aber die Umrichter mit ihren Blech- und Kunststoffgehäusen hängen noch unversehrt an der Wand?
Hallo, das finde auch ich komisch die Victrons sind unzerstört auch das Rack geradeaus scheint ok.zu sein wenn es unter dem Schaltschrank steht ? , schlecht zu erkennen ,aber von den Ausmaßen des Schadens her müsste das Rack zerlegt worden sein. ! alles nur Spekulation würde vorsichtig Gebäude rueckbauen und Speicher bergen zwecks Fehlersuche + Regress. Weiße pulverähnliche Rückstände können auch bei Kurzschlüssen in elektrischen Anlagen auftreten ( hohe Ströme) + metallischen Geruch . Wäre nett wenn man uns weiter auf dem laufenden hält.
Nachtrag : Wenn das auf der rechten Seite der Deckel vom Hausanschluss Stromkasten ist (zerlegt ) könnte es sein daß es zu einem Kurzschluss im Wechsel Stromnetz gekommen ist , die Victrons liefern bis zu 1200A im kurzschlussfall wesentlich mehr. als Elektriker hast du ja sicher schon einen Kurzen miterlebt , rechne Mal den Strom bei einem 3pol Kurzschluss aus( Strom aus dem Netz + Strom aus der Batt.) das reicht um die Bude wegzusprengen , könnte also ein Schaltfehler sein. Vielleicht gute Voraussetzung für Regress.
Noch ein Nachtrag: Vielleicht kam es zu einer Netzspannungsunterbrechung im Millisekundenbereich ,der Wechselrichter ging in Accu Betrieb gleichzeitig war das Netz wieder da. Das der Hausstromanschluss Kasten hochging ist offensichtlich Zählerwand und Tür sind nach links eingedrückt ,genau aus Richtung des Anschluss Kastens.! War der Kasten der Übergabepunkt für deine Solartechnik ? Bin sehr daran interessiert ob ich richtig liege .Sichere unbedingt alle Beweise !! Da könnten in Zukunft noch etliche auf die Nase fallen.!!?
Das war nur ein Feldverteiler in dem alles für´s Haus und PV drin war.
Der Zählerschrank ist auf der Rückseite der Wand.
Oben links ist der EM24 als Netzzähler zu sehen, da kommt der EVU rein.
Wäre es AC-Seitig was gewesen, wäre irgendetwas schwarz….
Zudem war alles nach stand der Technik abgesichert. DC wie AC seitig.
Feldverteiler, Zählerschrank sowie die Victron Geräte sehen außerdem aus wie neu.
Zudem weiß ich wie verbrannte Elektronik riecht, es riecht aber eindeutig nach Lithium.
Und noch mal für alle, nicht der Akku ist Explodiert, sondern hat Rauch abgeblasen der sich dann im 80qm Keller verteilt hat, der dann vermutlich wie bei einer Rauchdurchzündung Explodiert ist.
Deswegen der Schaden und deswegen keine Brandschäden.
Ich habe weder Gasanschluss, noch Flüssiggas noch 11kg Propanflaschen im Keller stehen……
Auch kein Kühlgerät mit R600 im Keller stehen…….
Danke für die offene Kommunikation.
Gut das niemanden etwas ernstes passiert ist, ich hoffe das ihre Versicherung da nicht noch Probleme macht.
Alles Gute ihnen
Lieber Hans, bei „Selbstbastlern“ wird die Versicherung natürlich nicht zahlen. Wer zu geizig ist(Alibaba), einen Fachbetrieb mit entsprechender Lizensierung zu beauftragen ist selber Schuld!
@ Götzmann
Aha, ….die Energiewendegegner geben auch schon ihren ahnungslosen Senf dazu.
Vielen Dank B. Wendinger für deine Informationen und den offenen Umgang mit diesem Unglück!
Das ist sehr hilfreich, weil doch einige gerade aus der DIYer Szene stark verunsichert sind, und nicht so recht wissen, wie sie nun mit ihren Akkus weiter vorgehen sollen…
Auf jeden Fall mein herzliches Mitgefühl!
In unserem akkudoktor.net Forum wird dein Fall grad intensiv und sehr spekulativ diskutiert… falls du vielleicht ohnehin schon Mitglied bei uns bist: wir würden uns sehr über deinen Beitrag freuen.
Aber nun ja… mir ist auch schon mal das halbe Haus abgebrannt (aus völlig anderen Gründen) und mir ist völlig klar, dass du grad ganz andere Dinge zu stemmen hast.
Wünsche dir alles Gute, und ich denke, das gilt für unser gesamtes Forum.
Hallo ,will dich nicht nerven habe wärend meines 40 j.Arbeitslebens als E Technikers etliche Kurzschlüsse in 0,5 -10 KV Netzen erlebt und habe dabei die kuriosesten Sachen erlebt ( k. Brandspuren,k ausgelösten Sicherungen ,aber auch große Zerstörungen.) das ausgasen der Batt. könnte auch eine Folge eines AC Kurzschlusses sein ,letzter Kommentar ,aber alles nur Spekulation ,Hauptsache keiner wurde verletzt alles gute .!!!
Wenn ich mich recht erinnere, halten LFP Akkus bis zu 10C darüber dürften die Multiplus, soweit sie nicht abschalten, halt abrauchen.
1. Damit die LFP ausgasen, müßte somit ein Kurzschluss im Bereich zwischen den Multiplus und den Batteriesätzen erfolgt sein. Da kann sowohl ein BMS, die Verkabelung (eher weniger) die DC Verteilung oder einer der angeschlossenen Multiplus => unbeschädigt, auch eher unwahrscheinlich, Verursacher sein.
2. Als Zündquelle kommt dann wohl jedes Relais oder auch Schutzschalter in Frage. Da die MP 2 5000 unversehrt sind, aber die Tür der Verteilung aufgedrückt wurde (?) – würde ich mal im ersten Anlauf auf ein Element in der Verteilung tippen.
Insgesamt schon eine ziemlich undurchsichtige Geschichte.
So eine starke Explosion, ohne einen Brand kann eigentlich nicht beliebig viele Ursachen haben. Zumal ja wohl in dem Raum sich wenig anderes, brennbares befand und zudem von „Lithium Geruch“ berichtet wurde, würde ich mal folgende Theorie anstoßen.
1. Eine oder mehrere Zellen waren warum auch immer beschädigt, Elektrolyt ist ausgelaufen.
2. Elektrolyt oder Zelle selbst sind in Kontakt mit Wasser gekommen (z.B. Elektolyt gelangt in einen Bodenablauf).
3. Lithiumionen (Li+) reagieren mit Wasser, wobei prinzipiell Wassterstoff in größeren Mengen entstehen kann: 2Li(s)+2H2O(l)→2LiOH(aq)+H2(g)
4. Die Menge an Wasserstoff, die bei dieser Reaktion entsteht, reicht aus um ein explosionsfähiges Gemisch zu erzeugen (Knallgas).
5. Die Elektronischen Geräte (Welchselrichter etc…) in dem Bereich liefern die Zündquelle, es kommt zur Explosion.
Frage nur: Gabs in dem Raum Bodenabläufe oder irgendwelche anderen Möglichkeiten, dass hier Elektrolyt und – oder Batterie mit Wasser in Kontakt gekommen sein könnten.
Prinzipiell würde ich das aber mal empfehlen – undabhängig von diesem Fall – genauer zu betrachten.
Frage: Wie funktioniert ein Wechselrichter .? Ich habe selbst einen Victron Hybrid 48 V 6000, in Betrieb mit Bedacht ohne Netzanschluss ausgewählt. Ungefähr 140 V- 2 Stränge werden in Ladestrom für Batt. und Verbrausstrom umgewandelt . ungefähr 54 V- und 220 V ~ gleichzeitig in 1 Gerät . Nachts wird Batt .48 V- in 220 V~ umgewandelt. Das alles kann nur über Transistoren , Thyristoren + Steuerelektronik erfolgen 20 Millisekunden Umschaltung geht nur so. Wenn der Wechselrichter bis 1200 A verträgt und durch irgend einen Umstand durchzündet kann es zu einem kapitalen Schaden kommen . Sehe ich das richtig klärt mich bitte auf ich habe leider nicht die Möglichkeit einen Wechselrichter zu zerlegen. Jedenfalls ist alles auf kleinem Raum verbaut ,es kann sogar sein das der W- Richter bei der Ampereleistung keinen Schaden genommen hat.
Werter Pit 200: deine Annahmen zu „Transistoren , Thyristoren + Steuerelektronik erfolgen “ sind aus deinen ersten 10 Jahren Beruf und zu diesem Fall off topic. Wenn du mehr erfahren willst lese die Vorlesungsscripte zu den Brückentopologien der Wechselrichter-Leistungsstufen, z.B. https://www.studocu.com/de/document/technische-universitat-braunschweig/grundschaltungen-der-leistungselektronik/vl2-grundschaltungen-le-wechselrichter-i-aktualierter-termin/21903031
Zum Fall sollte man jemanden involvieren, der Explosionsspuren wirklich lesen und auswerten kann, um die Spurenlage und die chemischen Rückstandsprodukte zu analysieren.
Kaffeesatzleserei aus Bildern führt zu akademischen Varianten, die der Ursachenfindung nicht nutzen.
Die BASEN-Firma hat bereits Kenntnis von dieser Angelegenheit genommen, jedoch bisher keine After-Sales-Kontaktaufnahmen von Kunden zu diesem Thema erhalten. Wir bitten die betroffenen Kunden, sich aktiv mit unserer Firma in Verbindung zu setzen, um die Situation zu klären. Unser Unternehmen wird unverzüglich eingreifen.
Nach unserer Bestätigung handelt es sich bei dem in der Abbildung gezeigten Batteriepack nicht um ein Produkt, das von unserer Firma hergestellt wurde. Wir appellieren an die breite und wohlwollende Öffentlichkeit, objektiv und rational zu bleiben, und sich gegen diejenigen zu wehren, die Fakten verdrehen und schwerwiegend falsche Informationen verbreiten. Bis die Angelegenheit nicht bestätigt ist, behält unser Unternehmen sich das Recht vor, rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen für die Verbreitung von falschen Behauptungen einzuleiten.
@Horace. Der Kunde hat seinen Namen oben genannt und ist Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik mit 20 Jahren Berufserfahrung und Ort des Geschehens ist Lauterbach (Hessen). Bei ernsthaftem Interesse sollte es also für Sie nicht so schwer sein ihn zu kontaktieren. Google findet ihn.
Hmmm, ich habe dasselbe nur doppelt so groß und die Akkus komplett selbst zusammengebaut und wohne auch nur 30km entfernt. 😳 Ich habe 64x 280AH Akkus von Shenzhen Basen in 4 Batteriepacks mit Trennrelais und NH Sicherung und das 123BMS oben drauf. Akkus sind mit Trennplatten zusätzlich isoliert und in Multiplex verpresst. Das Ganze geht dann mit gleichlangen 95mm² Kabeln auf eine Sammelschiene an denen dann die 3 Multiplus 10000 und die MPPTs dran hängen. Die sind dann jeweils mit Megafuse abgesichert. Das BMS sitzt auf jeder Zelle und misst Temperatur und Spannung. Jeder Pack hat einen Stromsensor. Ich kann machen was ich will, aber die Akkus sind nicht zu beeindrucken. Da Vollast 0,5C bedeuten wäre das auch schlecht. Bei 40 Grad wird abgeschaltet, Ladeschlussspannung ist 3,41V. Danach wird mir das BMS eh viel zu warm beim Strom verbrennen 😅 Außerdem können aufgrund der steilen Ladekurve zum Ende hin genau solch komischen Dinge passieren. Ich schätze da gabs aufgrund der unterschiedlichen Kapazitäten evtl. auch noch Probleme mit dem Innenwiderstand und womöglich auch dem Leitungswiderstand?! Ich habe auch 1-2 Zellen die immer die ersten sind, im großen und ganzen sind aber alle Zellen nie mehr wie 0,03V auseinander, was in etwa aber auch der Messtoleranz entspricht und der Strom ist über alle 4 Packs gleich. Ich kann mir das echt nicht erklären, wenn die nicht maßlos überladen wurden?! Da 52,41V bei 15 Zellen, wie sie meist in den Fertigpacks verbaut werden, schon 3,5V sind passt das mit den 90% SOC auch hinten und vorne nicht, es sei denn man lädt immer bis 3,65V 🤨