Zunehmend kommen jetzt auch freie Modulmengen auf den Markt. Berichten aus mehreren Quellen zufolge stoßen viele Großhändler Lagerware ab, die sie bisher für angekündigte Großprojekte zurückgehalten hatten. Doch gerade spanische Gesellschaften geben die von ihnen bestellten Kontingente wieder frei, da ihre Projekte entweder komplett verkauft wurden oder deren Realisierung auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.
Gerüchten zufolge stehen im Hafen von Valencia mittlerweile hunderte Container mit unbezahlter beziehungsweise nicht abgeholter Ware. Dabei soll es sich vor allem um Module aus China handeln. Wann diese Bestände aufgelöst werden und ob sie eventuell zu einem zusätzlichen Druck auf die Marktpreise führen, ist allerdings noch unklar – darüber kann man nur spekulieren.
Die im vergangenen Monat formulierte Frage, ob und wann in Deutschland der Jahresendspurt zu einem deutlichen Anziehen der Nachfrage führt, bleibt vor diesem Hintergrund weiterhin offen. Die Verunsicherung vieler Firmen durch die umfassende Krise an den Finanzmärkten – gepaart mit der zunehmenden Angst vor Zahlungsausfällen – führt möglicherweise dazu, dass Aufträge nicht erteilt und notwendige Investitionen nicht getätigt werden. Darüber hinaus dürfte die Finanzierung mittlerer und größerer Projekte mit wenig Eigenkapitalanteil vereinzelt gefährdet sein, da Banken keine Risiken mehr eingehen können und wollen und teilweise mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben.
Auf der anderen Seite beeinträchtigt die internationale Bankenkrise auch die Ausbaupläne vieler Hersteller. Daraus ergibt sich ein gebremstes Wachstum, sofern sich die allgemeine Lage an den internationalen Finanzmärkten nicht kurz- bis mittelfristig entspannt. Folglich werden die prognostizierten Überkapazitäten nicht so schnell erreicht, was einem baldigen deutlichen Preisverfall entgegenwirkt – der Markt bleibt also spannend.
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