Nachdem die Nachfrage nach Wärmepumpen nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine zunächst schlagartig stieg, macht sich nun Verunsicherung breit. Die Gaspreise sanken wieder und die politische Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz (GEG), besser bekannt als Heizungsgesetz, zog sich über Monate hin. Die Berichterstattung über Wärmepumpen ist teilweise irreführend, wie die falsche Behauptung, es käme eine „Wärmepumpen-Pflicht“ (siehe Deutschlandfunk, 07.06.2023). All dies und dass wichtige Fragen zu Heizungsregelungen und Fördermitteländerungen so lange unbeantwortet bleiben, hat scheinbar viele Eigentümer und Eigentümerinnen verunsichert. So ist die Nachfrage nach Wärmepumpen aktuell rückläufig, während stattdessen wieder mehr klimaschädliche Gasheizungen eingebaut werden. Wegen der Unklarheit in Bezug auf den Wärmepumpenmarkt und der vielen Desinformationen fällt die Wahl scheinbar doch wieder auf altbekannte Heizungsarten, die die Umwelt belasten – ein Schritt in die falsche Richtung.
Fehlende Klarheit setzt Boom vorerst ein Ende
Die Heizung ist der Klimakiller Nummer eins im privaten Sektor. Denn die meiste Energie eines Haushalts wird verbraucht, um Räume zu beheizen – und knapp 85 Prozent dieser Energie stammen immer noch aus klimaschädlichen Öl- und Gasheizungen, wie eine Auswertung von uns zeigt. Das ergibt jährlich mehr als 150 Millionen Tonnen CO2, die allein durch die Wärmeversorgung in Deutschland verursacht werden. Um diesem umweltschädlichen Kurs gegenzusteuern, hat die Bundesregierung eine Wärmewende geplant. Stück für Stück soll die Beheizungsstruktur klimafreundlich umgerüstet werden. Dafür wurden nicht nur neue Gesetze in die Wege geleitet, sondern auch attraktive Förderprogramme geschaffen. Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen sollen so dazu motiviert werden, sich für CO2-arme Heizungsarten wie Wärmepumpen zu entscheiden.
Umrüsten ist notwendig, damit Deutschland in Zukunft klimafreundlich heizt
Im ersten Halbjahr 2023 ist die Nachfrage nach Wärmepumpen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Bisher wurden in diesem Jahr 48.804 Förderungsanträge für Wärmepumpen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt – letztes Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt noch 97.766 Anträge. Doch Wärmepumpen sind weder zum „Ladenhüter“ geworden, wie der Spiegel im Juli berichtete, noch befindet sich die Wärmepumpen-Branche in einer „Schockstarre“, wie es in einer Tagesschau-Reportage vom Juni hieß.
Richtig ist, dass sich die Zahlen wieder dem Niveau vor dem Ukraine-Konflikt annähern. Der Wärmepumpenmarkt ist also nicht eingebrochen, er normalisiert sich lediglich. Nach unserer Experteneinschätzung ist davon auszugehen, dass die meisten Hersteller bei einer kurzen Nachfrageschwäche eher keine Probleme haben werden. Denn die Lieferzeit für Wärmepumpen beträgt immer noch mindestens sechs Monate und meistens handelt es sich um große, international tätige Unternehmen, die nicht allein vom deutschen Markt abhängig sind. So gehört auch die Wärmepumpensparte von Viessmann inzwischen zu dem US-Unternehmen Carrier. Viele Hersteller spekulieren auf einen erneuten Nachfrageboom, sofern ab 2024 die neuen Heizungsregelungen gelten. Dann wird ein weiteres Hauptproblem die Personalsituation in Bezug auf die Installationskapazitäten sein.
Normalität statt Flaute: Aktuelle Zahlen im Branchenfokus
Mit der geplanten Änderung des GEGs soll der Förderhöchstsatz für Wärmepumpen ab.2024 von aktuell 40 Prozent bis 70 Prozent steigen, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Damit könnten die teilweise hohen Anschaffungskosten für Wärmepumpen erheblich sinken. Für eine Wärmepumpe im Wert von zum Beispiel 22.000 Euro läge der Selbstkostenanteil im besten Fall nur noch bei 6.600 Euro. Zum Vergleich: Eine neue Gasheizung kostet etwa 10.000 Euro. Doch auch mit dem niedrigsten Fördersatz lohnt sich die Investition in eine Wärmepumpe langfristig mehr, als sich jetzt eine neue Gasheizung zu kaufen.
Selbst bei einem Haus mit schlechter Dämmung würde eine Wärmepumpe bei einer Laufzeit von 15 Jahren eine Kostenersparnis zwischen 400 und 1100 Euro im Jahr bringen, wie eine Studie der Umweltorganisation WWF nun zeigte. Besonders empfehlen wir die Kombination der Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage und einem Heimspeicher, da sich die Betriebskosten so massiv reduzieren lassen. Wird der Strom aus regenerativen Quellen gewonnen, arbeitet die Wärmepumpe komplett CO2-neutral. Eigentümer und Eigentümerinnen sollten auch die enorme Wertsteigerung nicht außer Acht lassen, die eine Immobilie durch den Einbau einer zukunftsfähigen Heizungsart wie der Wärmepumpe erfährt. Laut einem Tagesschau-Bericht wirken alte Heizungen auf Immobilieninteressenten nämlich so abschreckend, dass sie den Kauf aus Sorge vor hohen Folgeinvestitionen verhindern können.
Sicher investieren: Wärmepumpen lohnen sich auch weiterhin
Die Wärmepumpe ist eine sehr gute Möglichkeit, mit gutem Gewissen nachhaltig und kosteneffizient zu heizen. Nicht umsonst waren Wärmepumpen im vergangenen Jahr erstmals die beliebteste Heizungsart in Neubauten und die mit Abstand am meisten nachgefragte Heizungsart auf unserer Plattform. Knapp 70 Prozent aller Anfragen von Kunden und Kundinnen zum Thema Heizung waren zur Wärmepumpe. Klimaschädliche Öl- und Gasheizungen werden dagegen zum Auslaufmodell. Denn mit den geplanten Gesetzesänderungen soll ab 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Gleichzeitig werden die CO2-Preise wieder deutlich steigen, wie eine Untersuchung des Klima- und Wirtschaftsforschungsinstituts MCC Berlin zeigt. Wir raten daher, genauso wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen, dringend davon ab, jetzt noch eine neue Gasheizung einzubauen. Langfristig rechnet sich eine Gasheizung nicht – die Wärmepumpe wird dagegen tendenziell immer günstiger werden bei effizienterer Technologie. Die Bundesregierung rechnet mit einem zunehmenden Wettbewerb der Branche, so dass die Preise langfristig sogar sinken werden.
Über die Autorin und den Autor:
Lina Strauss ist Redakteurin bei Aroundhome mit Schwerpunkt auf dem Energie- und Immobiliensektor. Jannis Mischke, Category Manager, verantwortet bei Aroundhome das Segment „Energieeffizientes Wohnen“. Aroundhome ist Deutschlands führende Empfehlungsplattform für Eigenheimbesitzer und -besitzerinnen. Ein Team von 300 spezialisierten Mitarbeitenden hilft bei der Durchführung von großen Investitionsprojekten rund um die eigenen vier Wände. Dabei bietet Aroundhome Orientierung, individuelle Beratung und die Vermittlung passender Fachfirmen.
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Der Wechsel von einer Gasheizung auf eine Luft-Wasser-WP war eine der besten Entscheidungen. In Kombination mit einer PV, einem 10 kWh-Speicher und dynamischen Strompreisen ist es ein echter Traum. Nur leider gibt es viele Leute, die mit sowas nichts anfangen können. Die wollen sich mit sowas nicht beschäftigen. Die wollen keine Apps nutzen oder eine sinnvolle Regelung nutzen. Stattdessen machen sie wie es halt immer war.
Naja. „In Komination mit einer PV, einem 10 kWh-Speicher“.
Das Problem sind die Monate Dezember und Januar. Hier decke ich mit meiner 20,5 kWp PV Anlage gerade mal 50% des Haushaltsstroms. Da bleibt nichts übrig für die Autos und die Wärmepumpe.
Eine Umstellung auf Stromwirtschaft ist maximal effizient. Das ist eine Tatsache. Allerdings würde dies den Strombedarf in DE in etwa verdreifachen(!). Und die Lastkurve in die Wintermonate verschieben.
Für die Meisten ist es halt einfacher, sich über alles zu beschweren als an Lösungen interessiert zu sein. Kann auch nur sagen, der Umstieg von Gas auf Wärmepumpe und PV war eine der wirtschaftlichsten Investitionen am Haus.
Beim Bau von teuren Wintergärten oder Gartengestaltungen fragt keiner nach deren wirtschaftlichen Sinn, aber sie werden immer noch öfter durchgeführt als Heizungsumstellungen.
Und der derzeitige Boom bei Gasheizungen zeigt das größte Übel (festhalten an bestehenden Strukturen)
Die Deutschen lieben halt das endlose Diskutieren und Aushandeln eines jeden Themas, mit vom Thema selbst kaum noch etwas bleibt, sondern alle irgendwie das Gefühl haben, ihre Schäfchen im Trockenen zu haben.
Daher: Ordnungspolitik. Es wird Zeit den Stil der Politik und des öffentlichen Diskurses zu internationalisieren und effektiver zu gestalten (effektiv!, denn der heutige Stil ist nicht nur wenig effizient – worüber mach streiten kann – , nein, noch viel schlimmer, er ist nicht mehr effektiv).
Dieser deutsche antrainierte Diskurs – seit den gesellschaftlichen Verteilungsfragen nach WK2 – hält in der Moderne mehr auf als dass er nützt. Dieses Prinzip dient imho heute weniger dem Austarieren der Interessen, sondern wird von einzelnen Interessensgruppen maximal ausgenutzt (vor allem seit Social Media / Desinformation etc.).
Die Sinnhaftigkeit der deutschen Diskussionskultur unter den modernen Kommunikationsarten ist zu einer Art Fratze ihres Ursprungs und Sinnes geworden und ist eher eine Art kultureller Selbstzweck, der mittlerweile von Interessensgruppen relativ einfach je nach Gusto gekapert wird. Und wir merken das kaum.
Leider ist das eine ideologische Milchmädchenrechnung, wie sie selbst schreiben lohnt sich das ganze erst richtig mit Stromspeicher und Photovoltaik, da hören insgesamt 60.000 Euro oder mehr den Schlag nicht. Bei Dämmung sind wir sechsstellig. Für Häuser auf die noch Kredite laufen ! Dazu soll für die gleiche Summe nochmal ein E-Auto gekauft werden ? Hinzu kommt dass die meisten Menschen diesen grünen Unsinn auch auf zusätzliche Kredite zum Haus (!) finanzieren müssen, sprich hinzu kommen aktuell horrende Zinsen. Und nach 10 Jahre ist der Stromspeicher, weil halt auch nur ein Akku, hinüber und muss neu beschafft werden, während der ganze Quatsch noch nicht mal ansatzweise angezahlt ist. Grünen Wohlstands Gutmenschen-Blödsinn muss man sich auch leisten können…..das kann die Mehrzahl der Menschen schlicht nicht mehr.
@Peter
auch wenn der ganze Post von der Diktion schon indiskutabel ist (ideologische Milchmädchenrechnung, Gutmenschen-Blödsinn etc).
Auch die Fakten haben Sie natürlich nicht richtig hinbekommen
– Eine Stromspeicher benötigt man schon mal sicher nicht, das ist ein erheblicher Kostenblock der entfällt
– Nicht auf jedes Haus laufen noch Kredite; Neubauten, die noch nicht abbezahlt sind, benötigen ganz sicher keine zusätzliche Dämmung, da sie energetisch schon auf einem vernünftigen Standard sind; Altbauten sind tendenziell eh schon abgezahlt, und wie schon vielfach nachgewiesen, ist auch dort eine Dämmung erst recht für die Horrorzahl von 100.000 weder nötig noch wirtschaftlich sinnvoll.
Also bitte einfach mal sachlich informieren, statt Stammtisch-Vorurteile wiederzukäuen.
… war hin und hergerissen, auf diesen Schmarrn von Peter zu antworten. Danke les2005, dass Sie das übernommen haben. Leider sind die Foren mit solchen faktenfreien „Meinungen“ geflutet. Ich frage mich ernsthaft, was mit einem solchen verbreiteten telegram Blasenwissen und der bewussten Verweigerung an sachlichen Informationen in diesem Land noch möglich sein soll. Nur noch blinde Wut bestimmt das Land und so soll es offenbar für viele bleiben… warum eigentlich immer unreflektiert gegen alles? … ich begreife es nicht.
Ich kann Stefan Kummers Einwand, die Monate Dez und Jan betreffend, nur zustimmen.
Bei mir, 9,7 kWpeak und 13,5 kWh-Speicher, blieben im Dez gerade mal 4,5 kWh und im Jan 3,9 kWh für den Betrieb einer WP übrig. Auch in den Monaten Nov und Feb bliebe nicht viel für die WP.
Ich bin übrigens für die WP! Mich ärgert nur die immer wiederkehrende Behauptung, eine PV-Anlage auf dem eigenen Wohnhaus könne inden kritischen Monaten einen wesentlichen Anteil an dem für die WP benötigten Strom liefern.
Es gibt gute Gründe für die Wärmepumpe und es gibt gute Gründe für eine PV-Anlage. Nur: Es gibt keine guten Gründe dafür, weshalb sich das eine nur zusammen mit dem anderen lohnt, so wie es zur Zeit aufgrund schlechten Marktdesigns der Fall ist. Das hat nämlich zur Folge, dass der, der gut eine WP brauchen könnte, darauf verzichtet, weil er es zu teuer findet, weil er sich (aus welchen Gründen auch immer) keine oder nur eine viel zu kleine PV-Anlage aufs Dach machen kann. Umgekehrt werden PV-Anlagen nur noch gebaut, wenn man dank WP einen hohen Eigenverbrauch realisieren kann, obwohl es doch sehr wünschenswert wäre, dass so viele PV-Anlagen wie möglich gebaut werden, und dabei insbesondere ohnehin versiegelte Flächen wie Hausdächer möglichst vollständig genutzt werden.
Wärmepumpen werden in Mitteleuropa hauptsächlich mit Windstrom aus dem Netz betrieben, und PV-Anlagen liefern immer Sommer Strom, der gut zum Betrieb von Kühlgeräten und in Verbindung mit geeigneten Speichern zur Deckung des gesamten Stromverbrauchs am Tag und in der Nacht geeignet sind. Technisch gibt es keinen Grund, weshalb zwischen Wärmepumpen und PV-Anlagen eine besondere Verbindung bestehen sollte. Nur durch das schlechte Marktdesign wird dies wirtschaftlich nahegelegt, aber dieses Marktdesign führt zu falschen Anreizen und – noch schlimmer – zu sachfremden Ausschlüssen.
@les2005: Zunächst ein guter Gedanke: Altbauten, die vor der WP erst mal eine Verbesserung des Wärmedämmstandards bräuchten, seien doch schon abbezahlt. Das stimmt aber nur, wenn sie nicht verkauft oder vererbt wurden. Bei jedem Eigentumsübergang werden Altbauten wieder (beim Erben nur gedanklich) mit einem Wert belegt, der zu bröckeln droht, wenn ein Merkmal (fossile Heizung) als veraltet erklärt wird. Was der Modernisierer als Wertsteigerung empfindet, bedeutet also für den noch nicht modernisiert habenden zunächst mal einen Wertverlust. Das muss man so deutlich aussprechen, auch wenn man nichts daran ändern kann. Mein Mitleid mit den Wertverlust erleidenden hält sich allerdings in erträglichen Grenzen: Zumindest in den letzten 20 Jahren stand in Form des Passivhauses ein hervorragender Baustandard zur Verfügung, und es war schon im Jahr 2000, als ich mein Passivhaus gebaut habe, absehbar, dass diese Eigenschaft sich eines Tages als wertsteigernd bemerkbar machen würde. Wer diesen Standard nicht nutzte war wenig vorausschauend.
Die Kampagne von BLÖD und Konsorten will also vor allem Mitleid mit jenen erregen, die in den letzten 20 Jahren das Klingeln des CO2-Problems nicht hatten hören wollen, und sich über diejenigen, die etwas vorausschauender waren, als „Gutmenschen“ lustig machten. Dass denen das Lachen jetzt vergeht, tut mir aber gar nicht leid.
Und die SPD in Gestalt von Frau Geiwitz macht ja jetzt genaus so zukunftslos weiter. Mit der Absenkung eigentlich verbindlicher Energiestandards von Gebäuden perpetuiert sie das Problem zu hoher Energieverbräuche für Jahrzehnte in die Zukunft, hauptsächlich zu Lasten der Mieter, deren Vermieter keine Lust haben, in Bauqualität zu investieren.
In einem Niedrigenergiehaus mit Solarthermie und extrem niedrigem Restwärmebedarf ist die Wärmepumpe heute noch keine gute Idee. Die heutigen Geräte sind alle zu leistungsstark. Bei uns würden sie im energieintensiven Anlaufbetrieb oszillieren, bis das Thermostat ihnen schon sehr bald sagt, es ist genug Wärme produziert. Die erzeugte Wärme wäre zu teuer. Zudem geht dieses Abschaltverhalten auf die Lebensdauer der Wärmepumpe. Uns bleibt nur, zu warten, bis kleinere Wärmepumpen gebaut werden. Oder wir kombinieren unsere Fotovoltaik- und Speicheranlage mit elektrischen Flächen- oder Infrarotheizungen.
Hallo haben Sie das wirklich selbst berechnet oder ein „Experte“? Von welchen Jahresenergiebedarf sprechen wir? Die Tatsache das Sie mit Thermostaten arbeiten wollen, zeigt das Sie vielmehr einen Fachmann als, so viele Experten benötigen.
Es gibt durchaus Inverter Geräte mit Spitzenleistung von 3kW! 3kW Wärme, nicht elektrische Leistungsaufnahme.
Grüße
alle zu leistungsstark? … wie kommen Sie denn darauf?
Die Panasonic Aquarea 3kW hat zum Beispiel speziell angepasste Software an Niedrigenergiehäuser und sie kann sehr tief modulieren. Selbst meine 5kW braucht im niedrigsten Leistungsbereich nur noch um die 300W Input an Stromleistung.
Ich würde sogar sagen, das Gegenteil ist der Fall: Wegen des geringen Leistungsbedarfs ist die Wärmepumpe das ideale für ein Niedrigenergiehaus. Da kann sie mit hohen Jahresarbeitszahlen arbeiten.
Heizungen, die mit Brennstoff arbeiten, haben im Verhältnis viel zu hohe Investitions- oder Fixkosten. Ein Gasanschluss rechnet sich beispielsweise überhaupt nicht, weil bei wenig Gasverbrauch 80% der Kosten nur Grundgebühr sind. Mir wurde in mein Passivhaus vor 23 Jahren eine Flüssiggastherme eingebaut mit einem 3000l Flüssiggastank im Garten. Das ist ein Millionengrab, weil es ständig aufwendig überprüft werden muss, obwohl ich kaum Gas verbrauche. Mit Öl ist es nicht besser. Da braucht man eine Öltankversicherung, die mehr kostet als der Jahresverbrauch an Öl, abgesehen davon, dass das heute keine Zukunft mehr hat.
Zu gering sollte die Leistung einer Heizung auch für ein Niedrigenergiehaus nicht sein. Dann kann man es tagsüber, wenn niemand zu Hause ist, unbeheizt lassen, und ebenso in der Nacht, wenn man es unter der Bettdecke auch so warm hat.
Mein Passivhaus ist leider längst keines mehr, weil die sechs Personen, die in der Wärmebilanz noch berücksichtigt sind, nicht mehr darin wohnen. Der Wärmebedarf ist zwar gesunken, aber nicht proportional zur Abnahme der Haushaltsmitglieder. Dafür ist der Wärmebedarf zeitlich und räumlich punktueller geworden, und das ist mit einer Heizung die einfach das ganze Haus rund um die Uhr heizen müsste, um jederzeit ein angenehmes Raumklima bereitzustellen, schwer darzustellen.
Grundsätzlich finde ich den Umstieg von mit fossilen Energien betriebenen Heizungen auf Wärmepumpen sinnvoll. Aber durch das ursprünglich geplante GEG ist so viel Verunsicherung unter den Immobilienbesitzern entstanden, dass logischerweise der Ansturm auf Wärmepumpen im letzten Jahr übermäßig war. Gott sei Dank normalisiert sich die Nachfrage wieder und Verbraucher, welche über eine Heizungserneuerung nachdenken bekommen vielleicht wieder Angebote, welche auch die realistischen Kosten darstellen. MMn haben viele Heizungs- und Sanitärbetriebe sowie die Hersteller der Wärmepumpen die Situation ausgenutzt und ihre Gewinnmargen deutlich erhöht. Diese Situation hat man in vielen anderen Branchen auch erlebt (Autos, Elektroartikel, Baubranche überhaupt) und es ist gut so, dass aktuell auch durch die rückläufige Neubautätigkeit die „Goldgräberstimmung“ mit überteuerten Produkten und Leistungen der beteiligten Unternehmen zurückgeht.
Was ich in den Kommentaren vermisse ist eine Aussage zur Lebenserwartung der WP. Eine Gasheizung braucht minimale Wartung und hält 30 Jahre. Baut man eine WP in ein 30Jahre altes Haus ein fängt schon an. Incl. Dämmung, Umbau Heizkörper, tw. Bodenheizung muss man dann für ein 2 Familienhaus 65.000 Euro investiere. PV mit Speicher käme noch mit 25.000 dazu. Die Frage der Amortisation hängt von der Effizienz und dem Unterschied zwischen dem Strompreis und dem fossilen Brennstoff ab. Mehr als das Dreifache wird eine WP in keinem Altbau schaffen. Der Strom dürfte aslo maximal 2|3 teurer sein als der fossie Energieträger. Den Rest der Investition müsste dann über die Effizienz zurueckkommen. Selbst wenn man von den Gesamtkosten die Kosten einer neuen Gasheizung abzieht wird das kein 50jaehriger ereben. Zudem weiss man ja nicht, wie sich der Strompreis entwickeln wird. Heute kündigt Habeck man wieder einen Stromhammer an, weil der weitere Ausbau der EE Milliarden zusätzlich kosten wird. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Strom durch EAutos, WP und H2 für die Industrie. Wer sich da sicher sein kann, dass seine Investition von 100.000 € gut angelegtes Geld ist, ist aber mehr als ein Optimist.
„Die Frage der Amortisation hängt von der Effizienz und dem Unterschied zwischen dem Strompreis und dem fossilen Brennstoff ab“
Nein. Die Frage der Effizienz hängt zum mit Abstand größtem Anteil an den zukünftigen Markt- und Preisentwicklungen ab.
Mit „heutiger“ Kalkulation zu rechnen, webt den Rechenfehler aller ROI-Excel-Experten von Anfang an ein und ergibt ein völlig falsches Bild. Die Ersparnis wird größtenteils die Opportunitätseinsparungen sein. Also jene Einsparungen, die durch stärker steigende fossile Preise entstehen. Jene Preise werden (wie bisher auch) nämlich stärker steigen als die im im Strommix sich veränderten Preise für elektrische Energie. Diese Schere geht über 20 Jahre immer weiter auseinander.
Die WP hält theoretisch übrigens sehr sehr lange. Die wenigen wirklich relevanten Bauteile sind der Kompressor, ein paar Ventile, Ventilator etc. Das ist alles keine Raketentechnik, was da an Einzelteilen als Verschleißteile irgendwann den Geist aufgeben wird.
Kalkulation:
Wenn Sie heute für 10.000 € Aktien von Microsoft kaufen. Rechnen Sie dann mit der heutigen Dividenden-Rendite auf die nächsten 20 Jahre und vergleichen das mit Alternativinvestments?
Sehen die die WP/Dämmung etc. wie eine Investition mit dynamischer Gewinnentwicklung. Wenn man damit rechnet wie mit der Telekom-Aktie, dann kommt man natürlich ebenfalls zu einem anderen Ergebnis.
Also wenn ich rechne, was ich alles „mehr“ bezahlt hätte, hätte ich die Investition in WP eben *nicht* getan , das ist die Ersparnis. und die verändert sich von Jahr zu Jahr stark und immer positiver für den Investor, vor allem auf 20 Jahre gerechnet.
Einzige Ausnahme: Es wird wissenschaftlich relevant herausgefunden, dass
1) Der Klimawandel doch nicht an der menschlichen Freisetzung von CO2 liegt.
oder
2) Es wissenschaftlich deutlich wird, dass wir alle kurzfristig durch den Klimawandel sterben werden und daher von nun an sowieso alles egal ist (Schampus auf, hau raus was geht – dieses Szenario ist nicht völlig auszuschließen).
In allen anderen Fällen gewinnt man selbst.
@Engelbert.Montagne
Hier geht es nur um den relativ preiswerten, schnellen Austausch der Wärmepumpe. In 15-20 Jahren kostet „nur“ die Wärmepumpe ein Bruchteil von den heutigen überhitzten Preisen…. wenn ich vor 3 Jahren schon für meine 5kW Panasonic Pumpe im Eigenbau nur 2500,- Euro bezahlt habe.
An solche asiatischen Preise werden sich aus meiner Sicht schon recht bald auch die deutschen Premium-Hersteller gewöhnen müssen, denn in Asien macht man bereits Masse mit enormen Skaleneffekten. Diese günstige Konkurrenz inkl. neuen Servicepartnern ist in wenigen Jahren auch hierzulande zu erwarten.
Abgesehen davon modulieren moderne Pumpen heute sehr viel schonender für den Kompressor, ich halte da frühzeitige Ausfälle eher für unwahrscheinlich.
Und wie schon gesagt wurde… der weitaus größte Einsparungsfaktor ergibt sich aus den Preisentwicklungen für die Zukunft. Wirklich spannend, dass diese relativ wahrscheinlichen Prognosen immer wieder komplett ignoriert werden, wir haben nur noch Status Quo Denke hierzulande.
Als „Lead-Schleuder“ müsste „Aroundhome“ (ehemals Käuferportal, gegründet von Enpal-Vorturner Mario Kohle) es eigentlich besser wissen: Wärmepumpen sind in diesem Jahr sehr wohl zum Ladenhüter geworden und die Branche befindet sich gegenüber letztem Jahr sehr wohl in einer Schockstarre! Hier wird gegen die tatsächlichen Realitäten angeschrieben. Lead-Schleudern wie Aroundhome, Wattfox und DAA können in vielen Regionen nicht mehr ausreichend Endkunden-Anfragen generieren, weil selbst mit hohen Google-Budgets keine Interessenten mehr zum Ausfüllen von Anfrage-Formularen zu gewinnen sind. In der Folge werden Kunden-Anfragen weniger sorgfältig qualifiziert, Adress-Daten teurer gemacht und an noch mehr Fachbetriebe verkauft. Man kann einen Markt halt einfach nicht künstlich aufpumpen, wenn er in sich zusammengefallen ist. Über dieses Geschäftsgebaren und die teilweise sehr zweifelhaften Methoden dieser selbst ernannten „Lead Broker“ sollte das PV Magazine einmal berichten!
PS. Der deutsche Michel sollte mal schauen, für welche günstige Preise auch deutsche Wärmepumpen teilweise im europäischen Ausland verkauft werden! In Frankreich zum Beispiel kostet die gleiche Ware vom gleichen Hersteller teilweise 40% weniger als bei uns. Ein Schelm wer angesichts der hohen Förderung in Deutschland Böses dabei denkt!
Das gleiche gilt auch für den PV Markt im Segment der EFH Besitzer. Als der Strompreis Schock Anfang 2022 kam, konnten sich die Solarunternehmen vor Anfragen nicht mehr retten. Vieles musste unbearbeitet liegen bleiben.Anfragen konnten gar nich bearbeitet werden. Seit Mitte 2023, als sich der Strommarkt etwas beruhigt hat, ging die Nachfrage schlagartig zurück. Wirtschaftsdaten und hohe Zinspolitik liessen zusetzlich den Markt einbrechen. Heute „prügeln“sich 5 Anbieter um einen Interessenten(Anfrage).Die Lager sind voll aber es fehlt an Käufern. Hier im Rhein Ruhr Gebiet gab es schon reichlich Insolvenzen bei kleinen Solarteuren. Das sterben hat erst begonnen.
Kein Grund zur Panik und das ist auch völlig normal so. Die Apothekenpreise finden natürlich nur begrenzt Interessenten. Die Konsolidierung dieses Krisenmarktes muss irgendwann kommen, insbesondere wenn bei Wärmepumpen sowieso die asiatische Konkurrenz mit günstigster Massenproduktion in den deutschen Markt drängen will und wird.
Es ist wie bei den Hightech-Fernsehern, E-Autos oder Hausspeichern. Zunächst wird der „vermögendere“ Teil der Gesellschaft zwecks hoher Marge abgegrast, der Mainstream Markt folgt aber für gewöhnlich… nur eine Frage der Zeit. Wenn man die Preise global verfolgt, wird es natürlich auch Deutschland früher oder später treffen… sehr gut für den Kunden, schwieriger und ggf. aussiebend bei den Verkäufern.
Habe in meinem Mietshaus Vor 3 Jahren eine LWP ergänzend zur bestehenden
Gasheizung eingebaut, und ein WDVS angebracht. Ich konnte dadurch den Gasverbrauch von 95.000 auf 23.000 kWh reduzieren. Die LWP braucht noch 15.000kwh Strom . Obwohl ich eine Pv Anlage mit 21 kwp am Dach habe komme
Ich nur auf einen PV Strom Anteil von 30 % (mit 1500 l Pufferspeicher)
Leider ist der Strom bei den Stadtwerken München mit 42/31 ct/kWh so teuer
Dass bei einem COP von 2,7 und einem Gaspreis von 9,8 ct der Betrieb der Gasheizung für meine Mieter billiger wäre.
Es liegt nach meinen Erfahrungen auch an den Handwerkern dass nicht mehr WP
Eingebaut werden. Eine Förderung habe ich übrigens für meine erste WP im Jahr 2007 bekommen ,ohne Habeck
WärmePumpen sind keine „Heimklima-Zauberstäbe“ – sondern habe auch negative technische Wirkungen, die ALLE Planer mit berücksichtigen müssen:
Ein „wärme-gepumpter“ TalKessel
„friert sich im Winte zu Tode !
Eine „wärme-gepumpte Hanglage“
bekommt im Sommer heftige Auf-Winde
UND:
WärmePumpen haben zwar etwa 250% WirkungsGrad —
die StromErzeugung liegt aber nach Abzug aller ErzeugugsVerluste, ÜbertragungsVerluste, ErsatzBeschaffungsVerluste, ManagementAufwendungen
nur bei einem EndWirkungsGrad nahe 30% –
1. sodass eine WärmePumpe
auch negative „lokale“ Wirkungen hat —
2. UND einen !realen! EndWirkungsGrad von NUR
unter bis nahe 100% hat —
und somit eine BrennstoffHeizung zur Zeit kaum toppt !
Wolf Gerlach
@Redaktion:
Das ist hier ist eine ernstgemeinte Frage: soweit ich weiss werden die Kommentare vor Veröffentlichung geprüft. Warum wird dann hier den obigen, mit Verlaub hochgradig schwachsinnigen und tausendfach widerlegten, fossilen Propagandalügen eine Plattform geboten?
Nichts gegen eine konträre Meinung. Man darf gerne Wärmepumpen für momentan zu teuer halten, man kann gerne sagen das sie nicht für alle Immobilien geeignet sind (ja, ein paar wenige gibt es). Und so weiter.
Aber hanebüchener Blödsinn (heftige Aufwinde im Sommer!!!111) sollte höchstens in den Kommentarspalten der Bildzeitung auftreten, aber nicht auf einer ernstzunehmenden Webseite für erneuerbare Energien.
Oder denke ich da falsch?
Das meinte ich anderenorts, dass es hier leider etwas anfällig für Desinformationsagenturen ist.
Warum die Aufregung, ich sehe das unter Meinungsfreiheit. Gerade in einem Fachforum wo dieser Blödsinn auf Erfahrung trifft, kann der unbedarfte Leser selbst erkennen, dass da einer seinen ideologisch bedingten Frust ablassen , möglicherweise auch nur ein Späßchen in die Runde schicken will. Wenn er heute Abend am Stammtisch erzählen würde die bei PV Magazine haben meinen Kommentar nicht veröffentlicht, erweckt das erst mal den Eindruck aha…da wird zensiert. Der Blödsinn der dahinter steckt ist dann zweitrangig. Da ist die Redaktion, nach meiner Meinung, so wie gehandhabt, auf der besseren Seite.
Hallo Herr Diehl,
Ja Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Ich stimme bspw. bei weitem nicht allen Ihren In diesem Forum vorgetragenen Schlussfolgerungen zu, aber trotzdem habe ich bisher noch nie eine Nichtveröffentlichung Ihrer Kommentare gefordert. Und das wird auch so bleiben.
Das allerdings die ungehinderte Verbreitung von noch so abstrusem Blödsinn durchaus massive Konsequenzen in der Realität nach sich ziehen kann, haben wir alle in den vergangenen Jahren erlebt.
Trump in den USA, der Brexit in Großbritannien und die AFD in Ostdeutschland sind nur einige Beispiele.
Ich weiss nicht inwieweit Sie auch andere internationale Webseiten bzw. YouTube Kanäle nutzen wie bspw. Reneweconomy aus Australien oder die fully charged Show aus Großbritannien. Ich tue das und es zeichnet sich ein klares Bild ab: momentan laufen weltweit massive Desinformationskampagnen gegen Erneuerbare, EVs, Wärmepumpen etc.
Und es ist überall das Gleiche: irgendwelche „besorgten Bürger“ oder „kritische Journalisten“ pusten auf allen möglichen Kanälen massiv die wirklich haarsträubensten Lügen in die Welt.
Und warum? Weil es funktioniert, siehe obige Beispiele. Bedauerlicherweise besitzt halt die Mehrzahl der Menschen auf diesem Planeten nicht das Fachwissen (aus den unterschiedlichsten und meist unverschuldeten Gründen) wie es viele der Foristen hier haben.
Aber verstehen Sie mich bitte nicht falsch: die Erneuerbaren werden sich durchsetzen, kein Zweifel. Einfach weil sie das beste Argument auf ihrer Seite haben: den Preis.
Die Frage ist vielmehr: werden sie sich schnell genug durchsetzen bevor wir irgendwelche ökologischen oder klimatologischen Kipppunkte überschreiten. Oder unsere Demokratien von diesen Scharlatanen gestürzt werden.
Da bin ich nicht so sicher und deswegen kann ich bei solchen offensichtlichen Desinformationsversuchen nicht einfach neutral an der Seitenlinie stehen.
Lange Rede, kurzer Sinn: konträre Meinungen: ja bitte. Offensichtliche Lügen: nein danke.
DarkestMage schreibt.
Ich stimme bspw. bei weitem nicht allen Ihren In diesem Forum vorgetragenen Schlussfolgerungen zu, aber trotzdem habe ich bisher noch nie eine Nichtveröffentlichung Ihrer Kommentare gefordert. Und das wird auch so bleiben.
@ DarkestMage
Das bei „Weitem“ macht mich jetzt neugierig. Das würde ja bedeuten, dass ich nach Ihrer Meinung die Energiewende total daneben verfolge, und das schon seit 1992 wo unsere erste PV Anlage ans Netz ging. Ich frage mich, weshalb treten Sie dann nicht mal in einen Dialog, und widersprechen mir an den Stellen, wo Sie mir nicht zustimmen können. Dafür ist doch so ein Forum gedacht, im Interesse aller Leser. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns an vielen Stellen näher kommen.
Manchmal sind es nur kleine Missverständnisse. Also mal raus mit der Sprache, wenigstens ein Beispiel.
Hallo Herr Diehl,
Nicht das wir uns missverstehen: ich bin mir sicher, wir beide teilen die grundlegende Ansicht, das eine weltweite und rasante Dekarbonisierung wünschenswert und erforderlich ist.
Aber ein kompletter Austausch unserer Ansichten in Schriftform wäre anfällig für Missverständnisse und vermutlich bemerkenswert umfangreich. Daher ist dieses Forum wahrscheinlich nicht der geeignete Ort dafür.
Ich stehe Ihnen aber gerne zur Verfügung, Sie erreichen mich, so gewünscht, unter hn3955483 _at_ googlemail .com . Wir finden dann sicherlich Möglichkeiten ins persönliche Gespräch zu kommen.
Wenn man sich wundert, dass zu wenige die Subventionen wahrnehmen und nur wenige auf Wärmepumpen umsteigen, sollte man eher mit realistischen Zahlen rechnen. Die Aussage „bis zu 70 %“ ist hier leider völlig unnütz. So ist zum Beispiel die Mehrheit der Bevölkerung mit Eigentum weder über 80 Jahre alt, noch mit einem Einkommen von unter 40.000 im Jahr (Brutto) ausgestattet. Und selbst wenn letzteres zutreffen würde: Solche Haushalte haben in den seltensten Fällen Eigentum, der direkt sich für den Einbau einer Wärmepumpe eignet. Die Kosten sind also am Ende viel zu hoch für das Einkommen.
Ein anderes, aber einfaches Beispiel:
Zu der Wärmepumpe von 22k kommt noch die Umstellung auf Flächenheizung hinzu. Da kann man sehr schnell von weiteren 10k bis 20k ausgehen. Soll das ganze mit einer PV unterstützt werden (weil man sonst eher die gleichen Kosten wie vorher hat und sich die Investition praktisch nie amortisiert), kommen für 10kwp + 10kwh Speicher locker noch einmal 15k bis 20k hinzu.
Die Förderung von bis zu 70% betrifft solche Fälle einfach nie, weil die Zielgruppe wahrscheinlich in keine der Gruppen für den Klimabonus fällt. Mit etwas Glück kommt man daher auf die Grundforderung von 30% (ab 2024) und eventuell noch einmal 10 % über die anderen Optionen.
Im schlimmsten Fall zahle ich dann mit meiner Rechnung von 62k Investition und 30 % Forderung immernoch 43k Euro. Keine Ahnung, wo ich sie hernehmen soll. Die Mehrheit der Häuser sind keine Neubauten!
Und da ist dann wohlgemerkt noch keine Dämmung vorgenommen und man muss die Daumen drücken, dass die Wärmepumpe bei – 10 grad Celsius weiterhin ausreichend heizt.
Ich gehe gerne zu erneuerbaren Energien. Aber ich muss sie auch bezahlen können. 40.000 Euro habe ich leider nicht mal eben hier rumliegen.
Lieber Marcel,
Das Wärmepumpen *nur* mit massiver Wärmedämmung und Flächenheizung funktionieren ist ein Mythos. Man könnte sogar soweit gehen, das als fossile Propaganda zu bezeichnen. Mein Haus, Bj 2006, wird mit Wärmepumpe und (etwas größeren) Heizkörpern beheizt und mir war noch nie kalt im Winter.
Das vorausgeschickt muss man aber auch sagen, das man nicht einfach eine x-beliebige Wärmepumpe einbauen kann und fertig ist der Lack.
Jedes Haus ist anders, daher ist eine solide Planung, ausgeführt von Experten, eine absolute Notwendigkeit.
Üblicherweise wird am Anfang eine Bestandsbegehung und eine Heizlastberechnung für die jeweilige Immobilie durchgeführt. Basierend darauf weiss man dann, ob eventuell einige Heizkörper getauscht werden müssen etc.
Wenn massive(!) Lücken in der Dämmung existieren, bspw. eine ungedämmte Dachgeschossdecke oder einfach verglaste Fenster, dann sollten diese geschlossen werden, völlig unabhängig von der eingesetzten Heizung übrigens. Häufig gibt es aber nur wenig bis keinen Handlungsbedarf bei der Dämmerung.
Danach kann dann im Normalfall eine (korrekt dimensionierte!) Wärmepumpe problemlos und wirtschaftlich eingesetzt werden.
Ja, das kostet Dich als Immobilienbesitzer Zeit und Nerven.
Und natürlich auch Geld, was uns zu den Preisen für eine Wärmepumpeninstallation bringt.
Kurz auf den Punkt gebracht: im Herbst 2022 hat man mit Sicherheit Fantasiepreise gezahlt, jetzt ist es vermutlich wieder etwas besser wenn auch wahrscheinlich noch nicht perfekt.
Aber Du musst ja auch nicht binnen der nächsten zwei Wochen eine Wärmepumpe einbauen.
Ich würde einfach jetzt anfangen Geld beiseite zu legen und den Markt in Ruhe beobachten.
Binnen der nächsten 4-5 Jahre wird sich da wahrscheinlich einiges tun, sowohl was die Menge&Modelle am Markt angeht als auch die verfügbaren Installationskapazitäten. Ähnliches gilt übrigens auch für PV und Elektroautos.
Mach ganz in Ruhe, Schritt für Schritt.
Ich habe es schon durchgezogen und habe mtl. Energiekosten für Strom, Heizung, Warmwasser und Autofahren von unter 100 € im Monat. Insgesamt, wohlgemerkt. 4 köpfige Familie, EFH, Wärmepumpe, 10 kwP PV, zwei VW e-ups, kein Speicher, um die rahmendaten zu nennen.
Glaub mir, es lohnt sich 🙂
Wissen hilft…
und das beginnt schon bei den „70 %“ im Artikel. Nach dem Wohnungbaugipfel stehen max 75% im Raum und werden offiziell auch so kommuniziert.
Und nein, auch wenn man den „Niedrigeinkommensbonus“ nicht bekommt, kann man die 30% Grundförderung mit 25% „Frühbucherrabatt“ und 5% Propan als Kältemittel kombinieren und damit bekommt man auch als Gutverdiener 60% Förderung für eine WP im Tausch mit oller Heizung.
Wichtig ist jetzt die Preise zu beobachten, es herrscht bei vielen Installateuren und Herstellern Goldgräberstimmung…
DarkestMage schreibt.
Das Wärmepumpen *nur* mit massiver Wärmedämmung und Flächenheizung funktionieren ist ein Mythos.
@ Hallo Ihr Interessierte
Das kann ich bestätigen. Wir haben Altbau 1939, mit Anbau 1962 zwar gut gedämmt, aber ohne Fußbodenheizung mit den alte Heizkörpern, und haben schon drei Winter nicht gefroren. Mein Sohn der E- Ingenieur und Chefplaner sagt, wir haben zwar nicht die optimale Arbeitszahl, aber für unsere Region, hier in Südhessen mehr als genug.
sehr geehrte Kommentierer,
da DAS mit der Hanglage und Aufwind
wohl weil ich mich zu kurz fasste, Anlass zu „Kritik“ gab:
Mit Hanglage meine ich einen um/über 100 m hohen dicht bebauten Hang. Dass es DORT je nach Witterung Auf- oder Ab-Winde gibt,
ist Fakt.
Wenn also um/über 100 m hoch – und dicht bebaut – wie beispielsweise in mancher stuttgarter Lage,
wird dort winters kalte Luft heftiger zu Tal strömen
und sommers die Aufwinde verstärkt werden.
Wann / wie / warum / wo DAS „kritisch“ werden kann – weiss ic auch nicht. Aber ich bin mir sowohl sicher,
dass es deutlich messbare veränderungen „zu früer“ geben wird
als auch, dass wir -wenn alt genug- (meinerseits 80+)
schon genügend „HeilsBringer“ hatten,
an deren mögliche bis erwartungsgemässe Kehrseiten
entweder „niemand massgebliches“ dachte
oder die man „einfach mal aussitzen wollte“.
Siehe die PelletHeizungen, die wegen deren „kühlen Kaminen“ beim Austritt bereits zu „schwere“ Rauchgase pilzförmig über die Dächer herabfliessen lassen.
Da ich es für besser halte, „ziemlich persönliche“ Kritiken auch persönlich zu tauschen, anstatt öffentlich Un-Worte zu gebrauchen, gerne meine mail: … wolfgerlach@swisscows.email…
Alles Gute!
Wolf
Hallo Wolfgang
schon mal über die möglichen Aufwinde wg vorhandener fossiler Heizungsanlagen in Ihrem Viertel wg. der Steillage nachgedacht?
Das Thema sollten wir knicken!
Hallo,
Gebäude- und Energietechniker hier.
Ein Umstieg auf Wärmepumpe lohnt NICHT immer.
Allein eine solch pauschale Aussage zu treffen ist beweis dafür, dass hier von Sachen geredet wird die nicht zur Gänze verstanden werden.
Was den ganzen Artikel eigentlich schon ambder Überschrift zu einer Lachnummer macht.
Bitte informieren sie sich bei Fachplanern ob bei Ihrem Haus eine Wärmepumpe Wirtschaftlich und Nachhaltig ist… Bitte nehmen sie das Wort von journalisten die sich als „Informiert“ empfinden nicht als Unumstritten.
In den WP freundlichen Kommentaren als auch WP Kritiken hat sich meiner Meinung nach ein Denkfehler eingeschlichen.
Eine PV Anlage ist keine Voraussetzung für den kostengünstigen Betrieb einer WP!
Eine PV Anlage amortisiert sich von selbst. Pessimistischer Ansatz: Anlage inkl. Speicher zu 30 kEUR, 10000 kWh pro Jahr, 8,2 Cent Vergütung, 34 Cent / kWh Stromreis – 30000 EUR – 20 Jahre * 10000 kWh * 0,082 EUR / kWh = 13600 EUR. Durch Eigenverbrauch spart man 34-8,2 = 25,8 Cent / kWh. Mit 13600 EUR / 20 Jahre / 0,258 EUR pro Jahr = 2635 kWh / Jahr minimaler Eigenverbrauch.
In diese einfache Bierdeckelrechnung kann jeder seine eigene Zahlen einsetzen und selbst entscheiden.
Lange Rede kurzer Sinn: Mit einer WP fahre ich die PV relativ Sicher in die Gewinnzohne.
Anders herum gibt es aber heute schon HT (28 Cent / kWh) NT (24 Cent / kWh) Tarife.
Damit kommt man mit etwas Intelligenz, welche in den WPs meist heute schon verbaut ist, auf einen Wärmepreis von 6 Cent / kWh bei JAZ 4 oder im schlimmsten anzunehmenden Fall bei JAZ 3 auf konkurrenzfähige 8 Cent / kWh und liefert dabei durch Lastverschiebung einen entscheidenden Beitrag für die Energiewende auch ohne PV.
Diese Art Amortisationsrechnung macht man aus der Graswurzelperspektive mit den gegenwärtig geltenden Gesetzen. Zur Sinnhaftigkeit der wirtschaftlichen Kopplung von WP und PV, obwohl sie technisch kaum kompatibel sind, siehe mein obiger Kommentar. Wenn man etwas globaler denkt, und die Regelungen etwas besser an die technischen Grundlagen angepasst werden, sollte man PV oder WP auch dann machen können, wenn das jeweils andere (aus welchen Gründen auch immer) nicht möglich ist.
Ich habe den Eindruck, die Lieferanten schlagen die zu erwartende Förderung einfach auf den Verkaufspreis drauf! Das sind doch clevere Kerlchen!
2 Angebote eingeholt.
Schön beschrieben, aber die Kommentare zeigen auch, dass es nicht immer bei einer Heizungsinstallation eine Wärmepumpe sein muss oder sollte. Auch wenn eine Heizungsfirma sicherlich gut beraten kann. Alle Einzelheiten die hier teilweise geäussert wurden sind so variabel und spezifisch, dass es unmöglich ist, dass vorauszusehen.