Der Chiphersteller Qimonda hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Davon betroffen seien die rund 4600 Mitarbeiter an den Standorte in München und Dresden, teilte das Unternehmen mit. Grund sei, der wegen der Finanzkrise dramatisch verschlechterte Zugang zu den Finanzmärkten. Ziel des Insolvenzverfahrens sei es nun, die Gesellschaften mittels der bereits begonnenen Restrukturierung zu sanieren. Ein Finanzierungspaket unter Beteiligung des Freistaates Sachsen, der Muttergesellschaft Infineon, eines führenden portugiesischen Kreditinstituts sowie weiterer Banken konnte trotz intensiver Verhandlungen sowie zugesagten Finanzierungshilfen von Kunden nicht rechtzeitig abgeschlossen werden, hieß es weiter.
Solarsparte wohl nicht betroffen
Die Qimonda Solar GmbH soll von der Insolvenz nicht betroffen sein. Davon geht die Centrosolar Group AG aus, die gemeinsam mit der Qimonda-Tochtergesellschaft ein Werk zur Produktion von Solarzellen aufbaut. Das Gemeinschaftsunternehmen, Itarion Solar Lda, mit Sitz in Portugal befinde sich planmäßig in der Aufbauphase. Sollte Qimonda Solar doch noch von der Insolvenz betroffen sein, wäre Centrosolar auch zu einer alleinigen Fortführung des Werks bereit.
Jaffé als Insolvenzverwalter
Das Amtsgericht München hat Michael Jaffé als Insolvenzverwalter bestellt. Er solle sich in den kommenden Tagen einen Überblick über die Situation verschaffen, hieß es bei Qimonda. Das Unternehmen geht von der Fortsetzung des im Oktober begonnenen Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramms aus.(SE)
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