Auch wenn Batteriespeicher als Schlüsselelement der Energiewende gelten: In Kombination mit Photovoltaik-Balkonanlagen zeigen sie einige Schwächen und sind daher nicht zu empfehlen. Das teilte der Solarenergie-Förderverein (SFV) am Donnerstag mit. „Auf Grund der mangelnden Wirtschaftlichkeit, des fehlenden Klimaschutzbeitrags und der begrenzten technischen Möglichkeiten müssen wir davon abraten“, so Tobias Otto, Berater für Photovoltaik-Betreiberfragen beim SFV.
Der Verein weist darauf hin, dass die Investition in einen Balkonspeicher selten wirtschaftlich ist, da sie sich bei den aktuellen Preisen nicht während der Lebensdauer einer Balkon-Solaranlage amortisieren könne. Hinzu komme, dass auf Balkonen die Lebensdauer der Batteriezellen durch zu hohe Temperaturen im Sommer und zu tiefe Temperaturen im Winter sinke. Und: Im Winter sei die Photovoltaik-Erzeugung oft zu gering für eine ausreichende Batterieladung, so dass der Speicher in dieser Zeit kaum genutzt werde. Außerdem gebe es beim Laden und Entladen der Niedervolt-Batterien Wirkungsgradverluste von 20 bis 40 Prozent.
Zum anderen sieht der SFV technische Probleme. Beispielsweise könne sich die Entladeleistung vieler Balkonspeicher nicht flexibel an den tatsächlichen Verbrauch anpassen. Häufig gebe es tagsüber eine fixe Ladeleistung und nachts eine fixe Entladeleistung, völlig unabhängig vom tatsächlichen Strombedarf – es könne also sein, dass tagsüber unnötig Strom aus dem Netz bezogen wird, weil die Batterie gerade lädt, und nachts der eigene Solarstrom ohne Vergütung ins Netz abgegeben wird, weil der Haushalt die Energie nicht benötigt. Eine genaue Verbrauchserfassung sei zwar machbar, wegen der Eingriffs in die Hausverteilung und den dafür notwendigen Einsatz von Elektrofachkräften aber teuer.
Ein weiteres Problem, so der SFV: Bei Stromausfall funktionieren netzgekoppelte Balkonbatterien nicht, da sie keine eigene Netzspannung aufbauen. Einige Geräte könnten zwar über USB-Anschlüsse oder Steckdosen kleine Verbraucher im Inselbetrieb mit Strom versorgen, aber nicht den gesamten Haushalt.
Einen Beitrag zum Klimaschutz sieht der SFV in Balkonspeichern ebenfalls nicht. Um wirksam zur Entlastung der Netze beizutragen, seien die Geräte einfach zu klein. Hinzu komme der Verbrauch seltener und kritischer Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Mangan, der angesichts des fragwürdigen Nutzens der Balkonspeicher eine Verschwendung sei. Der SFV hält es immerhin für möglich, dass demnächst Speicher mit alternativen Materialien auf den Markt kommen.
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Interessant fände ich einen kleinen Heimspeicher nur in einer Kombination von drei EInsatzzwecken:
1. Speichern und Nutzen des Stroms vom Balkonkraftwerk
2. Flexibler Strompreis, Laden in günstigen Stunden, Entladen in teuren Stunden
3. Reduzierte Netzentgelte, aufgrund des netzausgleichenden Verbrauchs
Die ersten beiden Punkte wären ja heute schon möglich. Allerdings ist die Umsetzung sehr aufwendig und auch kaum wirtschaftlich, eigentlich nur etwas für Bastler. Besser wäre natürlich genau diese Einsatzzwecke zu nutzen, aber nicht mit diversen Kleinspeichern, sondern mit mittelgroßen Quartiersspeichern.
Vielen Dank für das Abdrucken der Pressemitteilung!
Wir raten nicht grundsätzlich von allen Balkonspeichern ab. Manche Versprechen der Unternehmen sollten jedoch mit Skepsis gesehen und genauer angeschaut werden.
Den detailliereren Artikel mit unserer Einschätzung kann hier nachgelesen werden:
https://sfv.de/balkonspeicher
Auf die Gefahr mich, mich zu wiederholen – ich lasse es dann auch.
Ein weiteres Beispiel medialer chaotischer Information von Partialinteressen, verkürzt (logischerweise) und dadurch verwirrend bis miss-interpretierbar, mit Sicherheit überhaupt nicht böse gemeint, sondern es passiert einfach in der Konsequenz der Berichterstattung. Es fehlt der Gesamtkontext und der epochale Rahmen, in dem das Thema sich bewegt.
Was fehlt: Grundwissen und Einstellungen in der Breite. Man sollte vllt. in der Grundschule schon lernen, was Akkus sind und was es für verschiedene Varianten gibt und was die ständige Weiterentwicklung dabei bedeutet. Das geht sehr einfach und die meisten Kids checken das ziemlich schnell und merken sich das auch (im Gegensatz zu offenbar vielen wissensresistenten Erwachsenen).
Und ebenso wichtig: Ein Info-Kampagne (1-2 Jahre) für die gesamte Bevölkerung, damit dieses nervige Halb- und Falschwissen zum Stichwort Akku-Sicherheit endlich einmal weniger wird. Dieses dauernde Bauchgefühl, „ich hab da mal gehört/gelesen“…. ist doch kein Zustand mehr!
Auch in diesem Forum wiederholen manche Teilnehmer mit viel Fachwissen immer wieder schlicht falsch einsortierte Informationen und verbreiten damit nur weiter unbewusst Desinformation. Das nervt, weil es so unglaublich einfach abstellbar ist (5-10 Minuten Youtube, Wikipedia, etc.).
Was in der Breite in der Verkürzung (vor allem das Ende eines Essays ist entscheidend) hängen bleibt sind: Unsicherheit, Verwirrung, Warnungen, Sorgen. Im Sinne der Energiewende ist das wenig zielführend – so inhaltlich richtig es im Detail auch sein mag.
Auch als Experte und Person vom Fach kann man mit etwas mehr Pädagogik an die Sache gehen, oder? Die erste Frage wäre dann: Was will ich, dass bei meinen Lesern hängen bleibt, was ist das Ziel? Und erst dann anfangen zu schreiben. Das dauernde Warnen vor jedem schiefen Ast – ist das wirklich konstruktiv, oder am Ende eher Wichtigtuerei? Man, das ärgert mich wirklich langsam. Die Kommunikation ist eine Katastrophe. Warum kann man die Dinge nicht erst einmal positiv einordnen und dann objektiv bewerten und die subjektive Bewertung den anderen überlassen? Alles wird immer nur schlechtgeredet, hier fehlen nur noch Kinderarbeit, Wasserverbrauch und Tiefversuche mit Katzenbabies. Man. Kassandra-Schreier haben wir hier echt genug.
Kritisches Hinterfragen und Offenlegen von Problemen ist ja kein generell falscher Ansatz. Aber „wie man in den Wald ruft“ so schallt es hinaus. Es ist sehr schmaler Grat zwischen berechtigter Kritik und Defätismus.
Eingriff in die Installation müsste nicht sein, wenn es endlich mal einen Speicher gäbe der die Infos vom vorhandenen Zähler der EVU benutzt.
Dazu gibt es optische Leseköpfe die man einfach per Magnet aufsetzt. Dazu Apps wie z.B. Powerfox oder Pulse von Tibber für ca. 100€ zu kaufen.
Nur die Datenübertragung zum Speicher gibt es meines Wissens nicht fertig von einem Wechselrichterhersteller.
Für Hausspeicher wäre das auch brauchbar und würde die Installationskosten senken, und keinen Platz im Zählerschrank beanspruchen.
Wäre dankbar für Infos, falls es sowas gibt.
Bin im Prinzip auch der Meinung von HD (Auch wenn es ein wenig kompliziert umschrieben ist 😉 Kommt Berichterstattung nur noch mit Negativen Schlagzeilen an ? Außerdem bewirken solche „Berichterstattungen“ das Interessierte nur unnötig verunsichert werden. Die Meinung von SFV kann ich nicht teilen. Richtig ist zwar, dass es länger dauert bis sich Speicher rentieren als dies mit einer reinen Balkonanlage der Fall ist. Aber bei den aktuellen, immer günstiger werdenden, Preisen sind Speicher oft durchaus eine sinnvolle Erweiterung der Balkonanlage. In meinem Fall z.B. wird sich die Balkonanlage nach ca. 2-3 Jahren amortisieren. Ein 1,5KW-Speicher würde sich nach ca. 8-10 Jahren amortisieren.
Das haben wir auch so ausgerechnet . Sehr gut.
Z.B Ecoflow Powerstream macht fast alles Möglich was im Artikel kritisiert wird.
Aussichtsreich fände ich für ländliche Gebiete in Entwicklungsländern Haushalts-Inselanlagen, die auf einzelnen Solarmodulen (Leistung somit ähnlich wie Balkonanlagen), einer kleinen Batterie und einer Differenzierung zwischen vorrangigen und nachrangigen Stromverbrauchern beruhen. Damit sollte insbesondere tagsüber angebotsabhängig gekocht und Wasser abgekocht werden – am besten mit doppelwandig isolierten Kochtöpfen; der Speicher orientiert sich am geringeren Bedarf für Beleuchtung, Kommunikation und dergleichen. Weitere Anwendungen – u.a. kühlen, nähen, Wasser pumpen, TV – kommen je nach Haushalt hinzu, aber nicht alle auf einmal, und ggf. als Dienstleistung für weitere Haushalte.
Hier wäre ein Speicher also schon sinnvoll. 0,2 kWh bzw. rund ein Zehntel der Tagesproduktion können einen Unterschied machen!
Hallo,
dieser Artikel geht gerade an der aktuellen Entwicklung vorbei.
Die neuesten Balkonkraftwerke mit Speicher können viele Dinge die hier in Abrede gestellt werden.
Sie können:
Intelligent nach Verbrauch einspeisen und den Überschuss in die Batterie laden.
Notstrom zur Verfügung stellen.
Durch die Batterie sind Sie Netzdienlich.
Sie können Notstrom zur Verfügung Stellen.
Und warum sollen solche kleinen Solaranlagen nicht ökologisch sein . Die Batterien sind ja im Verhältnis zu großen Anlagen entsprechend kleiner.
Die Amortisationszeit ist vielleicht etwas länger ( Wir haben ausgerechnet ca 8 Jahre) aber wer Notstrom möchte und auch noch Spaß an seiner Anlage und an dem ökologischen Aspekten hat soll das doch machen.
Der Artikel verunsichert einfach die Menschen und ist wie gesagt veraltet.
Viele Grüße Norbert von Heisingen Klimaneutral