Welche Faktoren bewegen Menschen dazu, sich eine Photovoltaik-Anlage anzuschaffen? Das hat die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) in einer Studie untersucht. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person eine Solaranlage installiert, um 89 Prozent höher, wenn sie jemanden kennt, der dies bereits getan hat. Dieser sogenannte Peer-Effekt ist auch aus anderen Bereichen als Einfluss auf die Kaufentscheidungen von Verbrauchern bekannt. Neben der sozialen Nähe spielt der Studie zufolge aber auch die räumliche Nähe eine Rolle; zum Peer-Effekt kommt der Nachbarschaftseffekt.
Die Autoren der kürzlich veröffentlichten Studie nennen konkrete Maßnahmen, die politische Entscheidungsträger vor diesem Hintergrund ergreifen könnten, um den Photovoltaik-Zubau zu unterstützen. Als Beispiele nennen sie etwa die Förderung lokaler Informationskampagnen von Nachbarschaftsverbänden, in der Energiewende tätigen Unternehmen und Menschen, die bereits Solaranlagen besitzen. „Photovoltaik-Besitzer gerne über ihre Erfahrungen – sie beschreiben, wie viel Strom sie pro Jahr erzeugen und wie viel Geld sie sparen“, so die Hauptautorin Glòria Serra-Coch. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit untersucht sie die Mechanismen für die Akzeptanz erneuerbarer Energien in der Schweiz.
Die Studie ergab auch, dass die Installation von Solarmodulen mit der Wohndichte und dem Ausmaß der Verstädterung zusammenhängt. Serra-Coch schlägt daher eine flexiblere Politik vor, um die Hindernisse für Mieter und Bewohner von Gebäuden, die nicht die aktuell für eine Förderung erforderlichen Kriterien erfüllen, zu beseitigen.
„Unsere Studie zeigt, dass erneuerbare Energien durch vertrauenswürdige Personen gefördert werden sollten, die zu einem engen Kreis gehören – auch geografisch“, so Serra-Coch. Diese Netzwerke wären wahrscheinlich auch in anderen Bereichen der Nachhaltigkeit wirksam.
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