Mehrfach genutzte Energiespeicher im Mehrfamilienhaus nachhaltig integrieren – dieses Ziel verbirgt sich hinter dem Forschungsprojekt „Melani“. Gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium untersuchen die Projektpartner seit 2021, wie sich mehrere Wohnparteien eines Mehrfamilienhauses eine Photovoltaik-Anlage und einen Stromspeicher teilen können. In Bielefeld hat nun die Feldphase begonnen, wie die Naturstrom AG am Mittwoch mitteilte. Das Unternehmen koordiniert das Vohaben, an dem auch SMA, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und das Elenia Institut für Hochspannungstechnik und Energiesysteme der TU Braunschweig beteiligt sind.
Ort der Feldphase sind vier neu gebaute Mehrfamilienhäuser nach KfW40+-Standard mit insgesamt 48 Wohneinheiten in der Bielefelder Holbeinstraße. Auf den Dächern wurden Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 94 Kilowatt Leistung installiert, außerdem nutzen jeweils zwei Häuser einen gemeinsamen Batteriespeicher mit 67 Kilowattstunden Kapazität.
Ein Gebäudepaar sind „Melani“-Häuser, wie Naturstrom erläuterte: Die Bewohner können über ein Webportal jederzeit einsehen, ob sie gerade direkt aus der Photovoltaik-Anlage, dem Batteriespeicher oder dem öffentlichen Stromnetz versorgt werden. Je nach Quelle ist der Strom unterschiedlich bepreist. So können die Bewohner bevorzugt dann Strom verbrauchen, wenn er günstig und umweltfreundlich direkt vom Dach kommt. Zusätzlich ist über das Webportal möglich, den eigenen Anteil an der Photovoltaik-Anlage sowie am Batteriespeicher gegen eine Leihgebühr zeitweise an Mitbewohner abzutreten.
Das andere Gebäudepaar ist als Vergleichsgebäude weitgehend technisch identisch mit den beiden „Melani“-Häusern. Die Photovoltaik-Anlage und der Speicher werden jedoch zentral gesteuert, und die Bewohner haben einen einheitlichen Stromtarif und können nur durch Stromeinsparungen ihre Kosten senken.
Für die Feldphase ist ein Jahr vorgesehen. Danach sollen die Konzepte unter Berücksichtigung der Ergebnisse angepasst werden. Am Ende des Projektzeitraums sollen dann die Rahmenbedingungen für marktreife Geschäftsmodelle stehen, die für alle potenziellen Nutzer praktikabekl sind, also sowohl für Mieter als auch für Energieversorger und Immobilienentwickler.
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hört sich wirklich gut an. Man wundert sich nur, dass das erst im Jahr 2023 erst geschieht, das Jahr 2013 wäre für mich sehr viel plausibler… und gibt es da nicht schon genügend Erkenntnisse aus internationalen Studien und Feldversuchen dazu, die heute und jetzt schon marktreife Geschäftsmodelle möglich machen würden?
Imho: Das Ergebnis medialer (Un-)Wirksamkeit der Energiewende.
Es würden sich viel mehr Studenten, Forscher etc. viel früher gedanklich mit Themen von morgen auseinandersetzen, wenn die Themen breite gesellschaftliche Akzeptanz und Relevanz haben. Allein die technische Relevanz und die abstrakte Notwendigkeit sind zwar gut und wichtig, aber wie man sieht nicht „sexy“ genug, als dass so etwas schon 2013 untersucht worden wäre.
Alle mitnehmen fängt schon im Kindergarten an. Die Breite der medialen Wirksamkeit wird sich bestimmt die nächsten Jahre ändern – ich vermute getriggert durch entsprechende Naturkatastrophen, die sich in ihren Ausmaßen und ihrer Häufigkeit einfach nicht mehr als „daily-business“ ignorieren lassen. Das hätte man auch positiver und günstiger haben können, aber naja, das ist verschüttete Milch.
Hier ein link nach Australien, da ist man schon weiter:
https://www.pv-magazine-australia.com/2023/08/29/victoria-launches-new-neighbourhood-battery-scheme-announcing-funding-winners/
Welche konkreten Ergebnisse wurden denn da erzielt? Wie erfolgt die Kostenabrechnung von Eigentümern zu Mietern, welches PV Einspeisemodell ist empfehlenswert? Wie erfolgt die Trennung bei der Abrechnung zwischen Netz Strom und PV/ Batterie Strom? Wie ist die Gesamtkosten Bilanz für die Anlage und für jeweilige Mieter/ Eigentümer? Die Probleme liegen doch nicht auf technischer, sondern auf regulatorischer Seite. Schreib doch einfach mal was konkretes dazu. Eine Anlage aufs Dach eines Mehrfamilienhauses zu setzen, und Batteriespeicher in den Keller zu stellen. Ist doch heute nun wirklich keine Aktion mehr (außer teuer). Abrechnung und Kostenzuordnung sind die Problematik bei der ganzen Geschichte und bringen unnötige Kosten. Wenn das nicht regulatorisch vereinfacht wird, bleibt es weiter uninteressant.
stimme zu… interessant wäre vielleicht die Erläuterung des Aspekts gewesen, dass in Mehrparteienhäusern seit Mai auch die neue Regelung um virtuelle Summenzähler greifen kann. Das könnte Mieterstrom dann wirklich einen neuen Schub geben, wenn sie einfacher und günstiger im Aufbau und in der Abrechnung zu realisieren sind.
Forschung läuft auch in Deutschland seit knapp 10 Jahren.
Neue Forschungsprojekte dienen manchmal auch nur als Begründung, die Umsetzung weiteriin blockieren u können.