RWE nutzt die ehemaligen Tagebauflächen bereits, um die Energiewende voranzutreiben. Nun kündigte der Energiekonzern ein neues Projekt an. Der „RWE Neuland Solarpark“ werde eine ähnliche Größenordnung wie der vor wenigen Wochen vorgestellte „RWE indeland Solarpark“ im Tagebau Inden, hieß es dazu.
Geplant sei ein Photovoltaik-Kraftwerk mit 12,2 Megawatt. Es werde mit einem auf eine zweistündige Stromaufnahme und -abgabe ausgelegten Batteriespeicher mit 4,1 Megawatt Leistung und 8,1 Megawattstunden Kapazität kombiniert. Die Fertigstellung erfolge voraussichtlich bis zum Jahresende. Er entsteht RWE zufolge auf einer rekultivierten Tagebaufläche, genauer im Uferbereich des künftigen Hambacher Tagebausees. Erst in Jahreszehnten werde der Solarpark aber von dessen Wasser erreicht, da es ungefähr 40 Jahre dauern werde, um den See zu füllen. Solange wolle RWE die Flächen „sinnvoll für Solarparks“ nutzen.
Unweit davon ist bereits das nächste Photovoltaik-Kraftwerk in Planung. Komme die Baugenehmigung für den „RWE Neuland 1 Solarpark” schnell, könnte noch in diesem Jahr mit der Errichtung begonnen werden. Die Anlage soll eine Leistung von 20 Megawatt haben. Der Betrieb der Photovoltaik-Kraftwerke im Tagebau Hambach solle in Kooperation mit der Neuland Hambach GmbH erfolgen, hieß es von RWE weiter. Dieses Unternehmen koordiniert und gestaltet den Strukturwandel um den Tagebau maßgeblich mit.
„Es ist bereits das vierte große Solarprojekt, das wir in kurzer Zeit im Rheinischen Revier anstoßen, auch diesmal in Kombination mit einem Speicher“, erklärte Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia. Bis 2030 sei das Ziel, Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit 1000 Megawatt in Deutschland zu installieren. Mindestens 500 Megawatt davon sollen im Rheinischen Revier realisiert werden. „Dafür investieren wir rund 4 Milliarden Euro brutto“, so Wünschel weiter.
Bereits in der Inbetriebenahme befinden sich die kombinierten Photovoltaik-Speicher-Hybridkraftwerke in Garzweiler und Jackerath. Ersteres hat eine Photovoltaik-Leistung von 19,4 Megawatt sowie einen Batteriespeicher mit 6,5 Megawatt/13 Megawattstunden. Die Anlage in Jackerath kombiniert einen Solarpark mit 12,1 Megawatt und einen Großspeicher mit 4,1 Megawatt und 8,1 Megawattstunden. Bereits in Betrieb ist der „RWE Indeland Solarpark“ mit 14,4 Megawatt Photovoltaik-Leistung, den RWE mit einem Batteriespeicher mit 4,8 Megawatt Leistung und 9,6 Megawattstunden kombiniert hat.
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wie praktisch, dass nun die bereits ausgebeuteten Flächen mit positiver Marketingbotschaft präsentiert werden können. Wahrscheinlich wächst kilometerweit kein einziger Strauch, da passt der Umweltbericht wahrscheinlich auf drei DIN A4 Seiten.
Unglaublich für welche Umweltzerstörung und Klimaschäden solche Konzerne verantwortlich sind.
Während die an anderer Stelle weiter nach Kohle baggern, wird hier ein Vorantreiben der Energiewende propagiert. Wie unglaublich schlecht.
Oder baggern die nur weiter um Flächen für PV nutzbar zu machen??
Man kann auch bei allem ein Haar in der Suppe finden. Besser als nichts machen sind die PV-Anlagen allemal. Und die ausgebeuteten Tagebauflächen gäbe es auch ohne sie. Die Natur ist im Übrigen erfinderischer, als die professionellen Schwarzmaler sich das vorstellen können. Die extensive Bodennutzung wird zu interessanten Tier- und Pflanzengesellschaften führen.
Was mir nicht gefällt: Der Begriff „Hybrid“ ist da wirklich etwas überstrapaziert. Hybrid heißt ein Auto, wenn es zwei Antriebsarten integriert, ein Solarmodul, wenn es Strom und Wärme produziert. Ein Speicher ist einfach etwas anderes als ein Stromerzeuger. Bestensfalls ist es eine integrierte Anlage, wenn man schon einen hochtrabenden Ausdruck braucht.
Wörtlich heißt „hybrid“ übrigens „überheblich, hochmütig“. Das passt zwar zu RWE, aber nicht zu dieser winzigen PV-Anlage.