Sonnen hatte bereits früh die Idee, seine Photovoltaik-Heimspeicher virtuell zu einem Großspeicher zu vernetzen und auf diesem Weg Netzdienstleistung anzubieten. Jetzt hat das Allgäuer Unternehmen nach eigenem Bekunden das Bestreben, den „größten virtuellen Heimspeicher in Europa“ aufzubauen. Bereits aktuell stünden 25.000 Photovoltaik-Heimspeicher der Marke „Sonnenbatterie“ bereit, um mit einer vernetzten Kapazität von 250 Megawattstunden als dezentrale Pufferspeicher Netzdienstleistungen anzubieten. Ziel von Sonnen sei es, die Kapazität in Europa in den nächsten Jahren auf eine Gigawattstunde zu steigern.
Die im virtuellen Kraftwerk von Sonnen vernetzten Photovltaik-Heimspeicher sind bereits für die Erbringung von Regelleistung präqualifiziert. So werde das „sonnenVPP“ beispielsweise bereits bei Frequenzschwankungen im Übertragungsnetz genutzt, erbringe also Primärregelleistung. Künftig könnte es aber auch im Verteilnetz solche Dienstleistungen zur Netzstabilisierung erbringen. Allerdings fehlten auf dieser Netzebene noch die entsprechenden Marktmechanismen und die Regulatorik, um virtuelle Kraftwerke zu nutzen, heißt es von Sonnen.
Zudem würden die Photovoltaik-Heimspeicher im virtuellen Kraftwerk genutzt, um die Einspeisung von Solarstrom zu verschieben. Damit könnten etwa Einspeisespitzen zur Mittagszeit abgefedert werden. Die Betreiber der Photovoltaik-Heimspeicher profitierten über ihre Stromverträge und würden an den Erlösen des virtuellen Kraftwerks beteiligt, so Sonnen weiter.
„Die Energiewende darf nicht in den Stromnetzen hängen bleiben. Mit unserem virtuellen Kraftwerk haben wir ein Instrument, um Photovoltaik-Anlagen, Elektroautos oder Wärmepumpen intelligent in unsere Stromnetze zu integrieren“, sagt Sonnen-Geschäftsführer Oliver Koch. „Die Ressource Speicher lässt sich erst dann vollständig nutzen, wenn sie intelligent vernetzt ist. Aktuell sind viele Prozesse in den Stromnetzen noch nicht digitalisiert oder entsprechend reguliert, so dass wir das Potenzial unserer Technologie längst nicht ausnutzen.”
Sonnen verfügt nicht nur in Deutschland über ein virtuelles Kraftwerk. Auch in den USA, Australien und Italien hat es seine Photovoltaik-Heimspeicher digital vernetzt.
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Zitat aus dem Artikel.
Sonnen verfügt nicht nur in Deutschland über ein virtuelles Kraftwerk. Auch in den USA, Australien und Italien hat es seine Photovoltaik-Heimspeicher digital vernetzt. Zitat Ende.
Nur mit dem Unterschied, dass bei denen die Erneuerbaren . .„vorrangig“.. verbraucht werden
Nachtrag:
Zum besseren Verständnis dessen, was ich zum Ausdruck bringen will , ein weiteres Zitat.
Zudem würden die Photovoltaik-Heimspeicher im virtuellen Kraftwerk genutzt, um die Einspeisung von Solarstrom zu verschieben. Damit könnten etwa Einspeisespitzen zur Mittagszeit abgefedert werden. Zitat Ende.
Weil Kohlekraftwerke seit 2010 nicht mehr gesetzlich den Erneuerbaren angepasst werden müssen, bleiben die aus Kostengründen einfach am Netz, und sorgen dafür, dass solche Solarstromspitzen überhaupt erst zustande kommen.
Ich wiederhole mich zum X-ten male „Virtuell, virtuell und noch mal virtuell, ist die Zauberformel für Geschäftsmodelle mit denen die Erneuerbaren missbraucht werde können..
Wenn die EE noch „Physisch“ den Versorgern zugeteilt würden, wären sie „diskriminierungsfrei“ verkauft, wie es die EU Regeln vorschreiben, und keiner könnte sie für „virtuelle“ Spielchen benutzen.
Die Ökobilanz wird dadurch nicht besser, und die „Letzte Generation“ lässt grüßen
Und was ist mit den Ladezyklen?
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn Menschen ihr Geld in PV und Speicher investiert haben und man Ihnen vorgaukelt, sie würden an einem großen Ganzen sinnvoll mitwirken, ohne Ihnen dabei auch zu vermitteln, dass man damit den Speicher entsprechend schneller kaputtfährt. Die Anzahl der Ladezyklen ist ja noch den meisten bekannt, dass man durch das Regeln des Netzes aber entsprechend mehr Ladezyklen braucht, das durchschaut nicht jeder. Es wäre sicher gesünder, wenn der Speicher tagsüber geladen und nachts dann entladen wird. Die Regulierung des Netzes geht auf Kosten der Speicherbesitzer. Und wenn der Speicher dann entsprechend früher ersetzt werden muss gibt es dafür keine Urkunde für die gute Tat. Ausserdem macht man damit denen Konkurrenz, die extra für diese Regulierung große Speicher aufbauen wollen. Deshalb werden meine Speicher nicht von anderen ferngesteuert, wurden schließlich auch von mir bezahlt.
Eventuell hast du folgenden Satz überlesen:
„Die Betreiber der Photovoltaik-Heimspeicher profitierten über ihre Stromverträge und würden an den Erlösen des virtuellen Kraftwerks beteiligt, so Sonnen weiter.“
Somit sollte der Betreiber in irgend einer Art finanziell entlohnt werden, für die Abnützung des Speichers.
Es braucht nicht Sonnen, um netzdienlich zu sein. Dynamische Stromtarife mit eigenen Gerätesteuerungen bzw. Algorithmen funktionieren genauso, um Verschleiß und Margen in guter Balance zu halten. Das Einspeichern aus dem Netz lohnt nach meinen Erfahrungen nur bei größeren Tages-Preishüben oder gar negativen Strompreisen. Dazu gehört auch, dass man den Speicher gar nicht zur Speicherung verwendet, sondern ihn in günstigen Stromzeiten einfach inaktiv hält. Das dürfte bei weitem häufiger im Winter vorkommen, um den Speicher nur in den Hochpreisphasen zu nutzen und die raren PV-Erträge maximal effizient zu nutzen.
Der Speicher wird ja auch tagsüber geladen. Geändert wird nur der Zeitraum: Ungesteuert werden die meisten Speicher vormittags geladen und speisen dann über Mittag die Ertragsspitze ins Netz. Das wird durch die Steuerung optimiert und bietet dadurch für alle Seiten nur Vorteile. Die Netze werden entlastet und durch Direktvermarktung zu Zeiten mit höheren Preisen (Vormittags) können bessere Erlöse erwirtschaftet werden.
Man kann es allerdings auch genau andersherum sehen: über die Anzahl Ladezyklen amortisiert sich der Speicher ja erst. Mit dem bisschen Strom, was man nachts verbraucht, amortisiert sich ein Speicher in hundert Jahren nicht. Wenn er netzdienlich eingesetzt würde und entsprechend öfter lädt/entlädt, stünden die Chancen besser. Vorausgesetzt natürlich , ein angemessener Teil der Erlöse dafür landet beim Kunden.
Als ich 2021 meine PV installierte, gab es von Sonnen allerdings nur völlig vage und vor allem unverbindliche Angaben dazu. Erinnerte mich stark an das beliebte Vorgehen von Lebensversicherungsverkäufern früher, wo im Vertrag eine mickrige Garantieverzinsung stand, aber einem die tollsten Überschussbeteiligungen versprochen wurden.
Zum Kommentar von Diehl, den ich voll unterstütze, muss ich meine altbekannte Warnung anschließen: Hände weg von der überregionalen digitalen Verknüpfung der Netze !!! Es haben doch zu viele noch nicht mitbekommen, dass es nicht nur den Ukrainekrieg gibt, sondern schon längst einen digitalen ‚Weltkrieg‘ mit vielen Angriffen auf digitale Behördennetze, Infrastruktur und bald auch die Stromversorgung. Nichts leichter als die Server für solche überregionalen Digitalnetze, wie von Sonnen geplant, lahmzulegen, und zwar für längere Zeit! Die Digitaltechniker müssten das eigentlich wissen, wenn sie trotzdem weitermachen, handeln sie m.E. sehr verantwortungslos !!!
Herr Bechert, im Ernst. Wie kommen Sie nur auf einen derart hanebüchene Vorstellung der digitalen Realität?
Sie schreiben „Nichts leichter als die Server für solche überregionalen Digitalnetze, wie von Sonnen geplant, lahmzulegen“.
Und dennoch funktionieren die Systeme und IT-Netze. Finden Sie das nicht merkwürdig? Es herrscht doch Krieg! Ihre Angst vor IT, Ausfällen und/oder Hackern in allen Ehren, aber meinen Sie nicht, dass Sie da mit ihrer Lageeinschätzung der IT-Realität ein ganz klein wenig neben der Spur sind ? So ein ganz kleines Stückchen vielleicht?
Da hilft ein Blick in Zeitungen, in denen m.E. sehr häufig über solche Angriffe auf ‚Gesundheits – Netze, Behördennetze etc. berichtet wird . Aber wenn man davon nichts wissen will, verdrängt man halt solche Nachrichten einfach. Übrigens hat in der letzten Zeit auch die Regierung der Ukraine über solche Angriffe auf die Versorgung berichtet. Man muss halt die Realität sehen wollen und nicht spiesbürgerlich die Augen verschließen
… ich halte es für spießbürgerlich, die scheinbar einfache Lösung in kompletter Ablehnung von Digitalisierung zu sehen. Wir müssen uns natürlich den neu gestellten Aufgaben stellen, ansonsten erleben wir hierzulande nur noch Rückstand mit allen sozialen Konsequenzen. Wer wirklich glaubt, die Energiewende mit volatilen Erneuerbaren und flexiblen Verbrauchern noch mit alten starren analogen Methoden begegnen zu können… sorry, der hat einfach keinerlei Ahnung. Komplettverweigerungen, Ängste schüren und Panik schieben kennen wir in diesen Zeiten ja leider zur Genüge… nein, wir brauchen konstruktive Lösungen und verantwortliche Politik auch und gerne mit modernen Methoden. Etwas erst gar nicht zu machen, weil es zu schwierig ist, gehört nicht dazu.
Schön, dass mein Kommentar eine solche, wenn auch ablehnende Beachtung gefunden hat. Ich gebe zu, dass ich mit PV selbst keine praktische Erfahrung habe – mangels Eigenheims – aber mangelnde EDV – Erfahrung
kann man mir bestimmt nicht vorwerfen, ich habe mich schon mit Computern beschäftigt, sogar selbst gebaut, als der eine oder andere meiner Kritiker vielleicht noch in der Schule oder an der Uni war, habe nächtelang programmiert, darunter auch Viren und auch Spionageprogramme, nur zur Demonstration, wie leicht so etwas geht. Also weiß ich, wovon ich schreibe, bin auch überzeugt, dass die KI solche Digitalangriffe noch viel leichter macht durch die leichtere Möglichkeit, die virtuellen Standorte von Servern ausfindig zu machen. Gerade meine Technikbegeisterung lässt mich zum Warner werden!
PS Von kompletter Ablehnung der Digitaltechnik war in meinen Kommentaren nie die Rede, als ehemaliger Hobbyelektroniker weiß ich, dass PV ohne lokale (!!!) Datennetze überhaupt nicht mehr geht!
Jeder der weiß wie Betreiber konventioneller Kraftwerke ihre Anlagen vor Cyber-Attacken schützen wird zu dem Schluss kommen, das Sonnen entweder das Rad der Cyber Sicherheit neu erfindet oder wir damit rechnen müssen das in zukunft virtuelle Großkraftwerke Cyber-Kriminellen zum Opfer fallen.
Das machen die doch schon angeblich seit 2017(siehe PV Magazine), alles nur Lügenmärchen und Wunschdenken bisher.
Zur Erinnerung der CEO Ostermann hatte mit Sunmachine zuvor eine Pleite hingelegt und Anleger, Kunden und Mitarbeiter hängen lassen…
Die Speicher von Sonnen oder ähnlichen Anbietern sind doch in ganz Deutschland oder darüber hinaus verteilt. Selbst wenn dort gezielt manipuliert wird, könnte das niemals ausreichen um irgendetwas zu beschädigen 🙂 Wenn das System ausfällt arbeitet jedes System für sich. Ja wen juckt es.
Wenn so ein System mal groß genug ist um das Stromnetz wirklich beeinflussen zu können wird es sicherlich nicht mehr im öffentlichen Netz laufen.
Bleibt mit den Horrorszenarien mal am Boden! Und lest Artikel mit Quellangaben die man nachverfolgen kann.