Die SPD-Fraktion in Bremen hatte nach dem Brand des Frachters „Fremantle Highway“ in einem Brief an das Ministerium die Einstufung von Elektroautos als Gefahrgut während des Transports gefordert, wie ecomento.de berichtet. Dabei hob sie hervor, dass der separate Transport von Batterien bereits als Gefahrgut klassifiziert ist. Daher sei es nicht nachvollziehbar, warum diese Einstufung nicht auch für Batterien im verbauten Zustand gelten solle.
Das Verkehrsministerium wies die Forderung, Elektroautos bei Transporten als Gefahrgut einzustufen, jedoch zurück. Ein Sprecher des Ministeriums wies darauf hin, dass die Zahlen der Versicherer keinerlei Anzeichen dafür liefern, dass Elektroautos häufiger brennen als herkömmliche Fahrzeuge. Die betreffenden Entzündungen werden als äußerst seltene Defekte eingestuft.
Suche nach Brandursache läuft noch
Die genaue Ursache des Feuers auf dem Frachter „Fremantle Highway“ ist derzeit noch nicht bekannt. Das Verkehrsministerium betonte, dass man auf den Untersuchungsbericht warten müsse, um angemessene Maßnahmen ergreifen zu können. Da sich der Vorfall auf hoher See ereignete, seien internationale Abstimmungen erforderlich, und die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) habe bereits angekündigt, sich mit dem Thema Elektroautos auseinanderzusetzen.
An Bord des betroffenen Frachters befanden sich etwa 3800 Fahrzeuge, darunter rund 500 Elektroautos. Zunächst gab es Berichte, dass ein Elektrofahrzeug für das Feuer verantwortlich sein könnte, doch dies wurde bislang nicht bestätigt. Das Schiff wurde in den niederländischen Hafen von Eemshaven geschleppt, um dort weitere Untersuchungen zu ermöglichen.
Brandbekämpfung bei Elektroautos schwieriger
Experten betonen, dass Elektroautos nicht häufiger brennen als herkömmlich angetriebene Fahrzeuge. Allerdings gestaltet sich die Brandbekämpfung bei Elektroautos als schwieriger. Es gibt bereits vielversprechende Ansätze, um die Sicherheit im Umgang mit Elektrofahrzeugen zu gewährleisten, so Dana Meißner, Leiterin des Bereichs Forschung und Entwicklung am Institut für Sicherheitstechnik/Schiffssicherheit e.V. in Rostock-Warnemünde.
Die Debatte um die Einstufung von Elektroautos als Gefahrgut zeigt, dass die Sicherheit von Elektroauto-Transporten ernst zu nehmen ist. Doch Panikmache ist fehl am Platz. Stattdessen sollte die Innovation der Elektromobilität verantwortungsbewusst vorangetrieben werden, um Lösungen für mögliche Herausforderungen zu finden. So können Elektroautos ihren Platz in einer nachhaltigen Zukunft sicher und zuverlässig einnehmen. (Kai Gosejohann)
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Wird darauf hinauslaufen, dass du Reedereien dann einfach den Transport von Elektroautos nicht mehr anbieten oder extrem verteuern, bzw evtl nur noch Modelle mit LFP Akkus zulassen.
Selbst bei „extrem seltenen Defekten“ ist es für keine Reederei tragbar, würde auch nur jedes 50.000. Elektroauto während des Transports ein ganzes Schiff versenken.
nana… sind Sie auch der „bildenden“ Presse auf den Leim gegangen? … E-Autos brennen insbesondere parkend „eigentlich“ nicht… eher sogar seltener, als Verbrenner.
Das eigentliche Problem ist allgemein die Dichte im Frachter, so dass man an die Brandquelle nicht herankommt und ein weiteres Problem ist, dass gerade Autos viel viel mehr brennbares Material an Kunststoffen haben, völlig egal ob mit Sprit oder Akku. Die Ursache kann genauso der 12V Batterieblock und/oder ein Kurzschluss in der Klimaanlage sein. Da gerät etwas sehr viel schneller aus der Kontrolle.
Und der Umkehrschluss wäre ganz sicher nicht, E-Autos im Transport generell zu verbieten. Die Reedereien werden nicht umhinkommen, die Löschmaßnahmen auch an Lithium anzupassen und zu verbessern und die Organisation der Brandbekämpfung komplett zu überarbeiten. Bislang gibt es ja nicht mal ein ordentliches Monitoring, um frühzeitig eingreifen zu können, weil es ihnen zu teuer ist. Das alles hat gar nichts mit Akkus zu tun, Brandschutz ist viel grundlegender.
Immer dieses „eigentlich brennen sie nicht“ widerspricht ja nun der Realität und dokumentierten Vorfälle, sowohl von elektronischen PKW, wie auch zB Vorfällen, bei denen durch spontane Selbstentzündung der Lithium Ionen Akkus ganze Busdepots zerstört wurden.
Und dass sie angeblich seltener als Verbrenner brennen würden ist uninteressant. Viel wichtiger ist die Brandursache, ob und wie diese verhindern werden kann.
Ist doch komisch, dass jetzt schon das zweite Schiff innerhalb kürzester Zeit wohl wegen dem Feuer eines Elektroautos zerstört wurde, während seit Jahrzehnten täglich selbst älteste Verbrenner um die Welt geschippert werden,ohne nennenswerte Vorfälle.
Ich würde sogar sagen, dass das Schiff meiner Meinung nach auch wenn nur mit konventionellen Pkws beladen, trotzdem ausgebrannt wäre und die Löschmaßnahmen genauso schwierig bis unmöglich gewesen wären, da man als Feuerwehr nunmal aufgrund der engen Situation auf so einem Frachter und der erheblichen Anfahrtszeit auf hoher See einfach keine Chance gegen einen solchen Großbrand hat. Und wenn man dann noch nicht einmal von außen löschen kann, weil sonst das Schiff durch das viele Löschwasser absäuft, dann hat das auch nichts mit der Art der brennenden Ladung zu tun.
100%
Der Kommentator Sebastian tritt hier wohl mit Volldampf in die mittlerweile ja bereits gewohnte Honigfalle der Qualitätsmedien / der News-Ticker.
Schiffsbrände geschehen immer wieder und sind auf See beinahe unlöschbar und auch technisch ist es vermutlich nur unter sehr großem Aufwand möglich, das irgendwie kontrollierbar zu gestalten. Hier nur ein paar Beispiele:
https://www.feuerwehrmagazin.de/wissen/die-groessten-schiffsbraende-der-juengeren-vergangenheit-78709
Spannend in Bezug auf derlei Unfälle und Berichte ist, dass es seitens der Versicherungswelt selten entsprechende Panik-News gibt. Und die bezahlen ja am Ende die Rechnung. Wenn die News also schon nicht mit Schaden und Geld ökonomisch zu rechtfertigen sind, gibt es offenbar andere Motive dahinter. Man muss auf die Versicherungen schauen. Die können mit Realitäten rechnen, davon gehe ich mal ganz stark aus.
Spontane Entzündungen von PKW/LKW passieren auch mit der guten alten Verbrennertechnik immer wieder mal. Das geht nur i.d.R. irgendwo in den Lokal- und Verkehrsnachrichten als Nebensächlichkeit unter (achten Sie einmal auf schwarze Brandreste auf der Fahrbahn. Das sieht man immer wieder mal. Passiert halt).
Wenn man unbedingt wollte, könnte man die Schiffe ggf. auch anders beladen. Aber ob das im Brandfall wirklich helfen würde? Die werden’s schon machen. Die Panikmache in den Medien zu dem Thema ist doch wieder nur der mittlerweile automatische lobby-gesteuerte Klassiker der Emotionshascherei für den Stammtisch. Schon in der allerersten Meldung hieß es „man wisse noch nichts zur Brandursache und könne daher nichts dazu sagen“. Und gleich im Satz danach hieß es, dass es die Elektroautos gewesen sein könnten. Da musste ich schon beinahe lachen, dass man einen derartigen Widerspruch nicht einmal beim Ablesen einer Meldung bemerkt 🙂
=> Zack, entlarvt. Also, Abschlussbericht abwarten und solange die Füße still halten.
@HD:
„=> Zack, entlarvt. Also, Abschlussbericht abwarten und solange die Füße still halten.“
Gerne! Ich bin mir sicher, dass sich deine Meinung nicht ändern wird, da es ja nur um das reflexartige Schönreden geht.
Die Brandgefahr von Lithium-Ionen-Akkus ist ausreichend belegt und dokumentiert.
Letztendlich werden auch nicht du oder ich die Entscheidungen treffen, sondern die Reederein werden handeln.
Erst letztes Jahr ging die Felicity Ace unter. Auch hier wird von einem in Brand geratenen E-Auto ausgegangen.
Das Elektroautos brennen ist belegt. Das sie sehr viel seltener brennen als fossile Autos
Und zwar nicht ‚angeblich‘, wie sie in ihrem ‚angeblich‘ objektivem Post schreiben, sondern ganz hart belegt in Statistiken:
https://www.meinauto.de/ratgeber/unfall-mit-dem-stromer-brennen-e-autos-schneller
Und zwar in einer Größenordnung, die das schwierigere Löschen deutlich überkompensiert.
Was gefragt ist sind generell bessere Sicherheitskonzepte. Z.B. besser Trennung des Schiffsraums in getrennte Kammern, Regeln dazu wie leer der Tank eines Verbrenners oder der Akku von E-Autos bei Frachtschiffen sein sollte, automatische Löschanlagen usw. Eigentlich gehört es auch zum 1×1 beim vorbeugenden Brandschutz, dass man Löschmittel an die potentiellen Brände anpasst. Das fängt schon mit Basics an: Sofort zu wissen, was brennt, wo Verbrenner stehen, wo Elektroautos stehen… Von enem Unternehmen das Werte von mehreren 100 Mio über den Ozean schippert könnte man sowas eigentlich erwarten.
Wie bei der Felicity Age ist die Unfallursache übrigens auch noch gar nicht klar. Und wenn die Rederei auf schwer löschbare E-Autos verweist, dann verscheiert sie damit nur, dass es für so eng gepackte Fahrzeuge ohnehin kein Löschkonzept gab. I
m kleinen Rahmen war vor ein paar Wochen auf einem provisorischen Parkplatz in Bad Wimpfen zu sehen, wass dann passiert: Ein Fahrzeug fängt Feuer (war der heiße Auspuff eines Verbrenners) die Fahrzeuge standen so eng, dass die Feuerwehr nicht ran kam und am Ende brannten 16 falsch geparkten Autos ohne eine Chance zum Löschen in einem Feuerball ab. Übrigens alles Verbrenner, sonst wäre das Wochenlang durch die Presse gegeistert.
Danke Krid, genau um solche Dinge geht es. Es ist leider zurzeit gerade beim Thema Klimaschutz nur noch populistisch angesagt, nicht nach Lösungen für ein (vielleicht auch nur vermeintliches) Problem zu suchen, sondern alles von vorneherein aus „fossil ideologischen“ Gründen abzulehnen und zu diskreditieren. Das geht mir mittlerweile mächtig auf den Senkel… als ob jetzt ernsthaft das Verbot von Akkutransporten die Lösung wäre, da packt man sich nur noch an den Kopf.
@Sebastian
Ich habe da kein Problem mit, meine Meinung der Realität anzupassen, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen. An Mutmaßungen und Effekthascherei mag ich mich nicht beteiligen.
Vielleicht ist es sogar sehr wahrscheinlich, dass das Feuer im Bereich eines EV seinen Ausgangspunkt hatte. Nur war es dann die HV-Batterie? Oder die 12V? Das werden wir am Ende vielleicht erfahren, oder eben auch nicht.
Sollte es im Unklaren bleiben, sollte man sich allerdings mit weiteren Mutmaßungen auch zurückhalten.
„Die SPD-Fraktion in Bremen ……hob hervor, dass der separate Transport von Batterien bereits als Gefahrgut klassifiziert ist….“
Ich finde das Argument immer herrlich, weil auch der separate Transport von Benzin und Diesel als Gefahrgut klassifiziert ist. Dieser Logik folgend müsste jeder Verbrenner auch als Gefahrgut gelten.
Man sollte auch bedenken, dass es momentan zwei unterschiedlich Typen von E-Autobatterien gibt, die Lithium-Cobalt und immer häufiger die Lithium-Eisenphosphat. Die höhere Brandgefahr besteht nur bei der Lithium-Cobalt, weil es bei der chemischen Reaktion zur Freisetzung von Sauerstoff kommt…. Man darf beides nicht in einen Topf werfen!
Ende des Jahres kommen die ersten E-Autos mit Natrium-Ionen Batterien. Diese brennen gar nicht.
Vielleicht sollte man Tesla fragen wie es geht. Seit 10 Jahren werden E Autos aus den USA verschifft,
Und seit 3 Jahren aus China. Und die Schiffe sind voll mit E Autos.
Das Kleinreden des Risikos, das von den Batterien der E Autos ausgeht, ist verantwortungslos. Wer den Kopf in den Sand steckt, macht sich keine Gedanken, wie der Gefahr zu begegnen ist.
Batterien der PV Anlagen sollten m.E. nicht innerhalb von Wohngebäuden installiert werden, sondern außerhalb.
Das Kleinreden der Gefahren von Gasanschlüssen sollte man auch nicht klein reden oder ignorieren, nur weil wir es halt „gewohnt“ sind, dass jedes Jahr ein paar Häuser mitsamt Bewohnern durch einen „Defekt“ pulverisiert werden.
Gasanschlüsse in Häusern oder gar Gasthermen innerhalb geschlossener Gebäude sollten generell verboten werden.
Sie ahnen, auch welchen Punkt ich hinaus möchte.
(Sie haben ja recht, die Technik ist nicht ungefährlich und mit jeder Gefahr muss man realistisch umgehen – dazu kann auch gehören, dass man eine Gefahr einfach als Restrisiko hinnimmt, wie wir das mit vielen Gefahren eben tun). Neue Technik führt also zu neuer „Gefahrengewohnheit“, die sich mit der Zeit von alleine entwickelt.
Einige Feuerwehren benutzen inzwischen Löschdecken zum Bekämpfen des Feuers bei Elektroautos. Das ist anscheinend auch wirkunksvoll.
Und hier werden sie auch schon verkauft:
https://www.dede-industrieausstattung.de/feuerwehrbedarf/loschdecke-elektroauto-1416.html
Warum ist dieses Wissen noch nicht bekannt, bzw. in der Diskussion?
Diese Methode ist kostengünstiger als das ganze Auto in einem wassergefüllten Container zu stecken und auch auf Schiffen anwendbar.
Die Decke ist eine tolle Sache, braucht allerdings auch recht viel Platz auf dem Fahrzeug (ca. wie ein Paraglider-Rucksack, nur deutlich schwerer).
Das mit den Wassercontainern war in der Anfangsphase die erste kreative „Lösung“, nachdem es mit bis dato gewohnten Wassermengen schwierig wurde. Letztlich eine Strategiefrage. Überlassen wir das doch den Profis dafür 🙂