Eine „Gewinnwarnung“ der schönen Art hat EnBW veröffentlicht. Am Freitag erklärte der süddeutsche Energiekonzern, dass er auf Basis der vorläufigen Zahlen ein Adjusted EBITDA von 3,5 Milliarden Euro für das erste Halbjahr erwarte. Der Konzernüberschuss wird für die ersten sechs Monate 2023 voraussichtlich bei 2,8 Milliarden Euro liegen. Der EnBW-Vorstand bekräftigte in der Mitteilung die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, wobei er aufgrund der Entwicklungen davon ausgeht, dass das obere Ende erreicht werde. Die Erwartungen liegen für das Adjusted EBITDA zwischen 4,7 und 5,2 Milliarden Euro. Diese Finanzkennzahl Adjusted EBITDA steht für das um die neutralen Effekte bereinigte Ergebnis vor Beteiligungs- und Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen.
Ursächlich für die Steigerung im ersten Halbjahr sei wesentlich das Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur mit positiven Ergebnisentwicklungen im Bereich der thermischen Stromerzeugung und im Energiehandel in Folge hoher Marktvolatilität, so EnBW weiter. Eher negativ auf die Zahlen wirkten sich die Entkonsolidierung einer mittelbaren Beteiligung im Gasvertrieb innerhalb des Segments Intelligente Infrastruktur aus sowie eine Ausweisänderung der Bewertungseffekte der Derivate ins Neutrale Ergebnis im Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur.
Nach eigenem Bekunden will EnBW seine Gewinne vor allem nutzen, um in eine beschleunigte Umsetzung der Energiewende zu investieren. Die finalen Halbjahreszahlen wird der Energiekonzern am 11. August veröffentlichen.
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Abschöpfen?
Zitat aus dem Artikel.
Ursächlich für die Steigerung im ersten Halbjahr sei wesentlich das Segment Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur mit positiven Ergebnisentwicklungen im Bereich der thermischen Stromerzeugung und im Energiehandel in Folge hoher Marktvolatilität, so EnBW weiter Zitat Ende.
Wie die nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur mit positiven Ergebnisentwicklungen im Bereich der thermischen aussieht, kann man im Folgenden einer Braynpool Studie entnehmen.
https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat:…Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. „Konventionelle Kraftwerke werden in Zukunft sogar noch stärker von erneuerbarem Strom auf den Elektrizitätsmärkten profitieren“, sagt Thorsten Lenk von Energy Brainpool. Zitat Ende
Schön wäre es ja, wenn sie tatsächlich den Anteil den sie kaufen nicht erzeugen würden. Müssen sie aber gar nicht.
Da die Kohlekraftwerke seit 2010 nicht mehr den EE angepasst werden müssen, können sie Abregelkosten sparend, unbeschadet am Netz bleiben, und mit Überschuss dafür sorgen, dass der Strom den sie zukaufen sogar noch billiger wird.. Die „Letzte Generation“ lässt grüßen.
Nachbemerkung !!
Die Verantwortlichen bei EnBW scheinen offensichtlich gar nicht zu wissen was Energiewende bedeutet. Sonst hätten sie doch die Ursache für ihre lukratives Ergebnis nicht so ungeniert preisgegeben.
Lektion 1 für Herrn Diehl (nur für ihn):
Das mag sie ärgern, dass die Betreiber von konventionellen Kraftwerken so erfolgreich am Strommarkt handeln können. Sie (und mit Ihnen anscheinend auch Greenpeace, die diese Studie in Auftrag gegeben hatten) haben aber nicht verstanden, warum sie das können: Sie können das deshalb, weil sie zuverlässige und regelbare Kraftwerke (am Markt sind das vor allem Steinkohle und Gaskraftwerke – Braunkohle und Kernkraft sind weniger regelbar, aber immerhin noch sehr zuverlässig) betreiben. Die wirken genauso wie Speicher. Man könnte Kohle, Gas und Uran auch als die Speicher mit der höchsten Energiedichte und der längsten Haltbarkeit bezeichnen.
Wenn man zu dem Zeitpunkt der Greenpeace-Studie (2013) die richtigen Schlüsse gezogen hätte, hätte man damals schon Speicher bauen müssen. Damit hätte man den konventionellen Kraftwerken erfolgreich Paroli bieten können, denn wer Speicher hat, kann, genau wie die Betreiber von fossilen Kraftwerken, Strom im Voraus verkaufen, und diesen im Voraus verkauften Strom ggf. durch billig an der Börse eingekauften ersetzen.
Ob es wirklich erfolgreich gewesen wäre, ist allerdings die Frage: bei den Preisverhältnissen wäre Erneuerbarer Strom zu den damaligen Erzeugungskosten plus den Speicherkosten wahrscheinlich nicht konkurrenzfähig gewesen. Auch heute wäre das schwierig, denn aus dem Ausland kommt immer noch sehr viel billig verkaufter Strom aus aus französischen Kern- und polnischen Kohlekraftwerken.
Es führt kein Weg daran vorbei, dass fossil-nuklearer Strom nicht durch Kostenvergleich, sondern nur durch staatliche Steuerung aus dem Netz verbannt werden kann. Und solange es nicht genug Speicher gibt, ist das eine Lebensversicherung für die fossilen Kraftwerke im In- und Ausland.
Lektion 2 für Herrn Diehl (nur für ihn):
Erneuerbare Energien haben eine andere Kostenstruktur als fossile oder nukleare Kraftwerke: insbesondere die fossilen Kraftwerke sind in der Lage etwas zu sparen, wenn sie die Erzeugung einstellen. Ein Windmüller oder Sonnensammler spart hingegen praktisch nichts, wenn er seine Anlage abregelt. Hat er also Strom im Voraus verkauft, ist dann aber zu viel im Netz, hat er nicht den gleichen Kostenvorteil wie der Betreiber des fossilen Kraftwerks, wenn der sein Kraftwerk herunterfährt: Der spart mehr, als er für den billigen Strom an der Börse bezahlen muss und hat damit einen Vorteil. Der Windmüller hat vom Abregeln und an der Börse kaufen keinen Vorteil, sondern nur zusätzliche Kosten. An dieser anderen Kostenstruktur der Erneuerbaren kann man nichts ändern. Alles was man machen kann, ist, einen Schutzschirm zu spannen, der die Kostenschwankungen der Börse von den Erneuerbaren fernhält, und die Kosten des Verkaufsrisikos dem zuschustert, der auch den Vorteil davon hat, dass überhaupt Strom produziert wird: dem Verbraucher. Diesem Zweck dient die Einspeisevergütung, die aus dem EEG-Konto gezahlt wird, für dessen ausreichende Dotierung der Verbraucher gerade steht.
Zusammenfassung für Herrn Diehl (nur für ihn):
Für den Übergang vom fossil-nuklearen Zeitalter zum Erneuerbaren müssen wir also den Markt so ändern, dass die Nachteile der Erneuerbaren (Unflexibilität, andere Kostenstruktur) ausgeglichen werden. Gegen die Auswirkungen der Unflexibilität helfen Speicher und gegen die der anderen Kostenstruktur die feste Einspeisevergütung. Außerdem müssen Kernkraftwerke verboten werden (hat in Deutschland schon geklappt, international leider noch nicht), und fossile Kraftwerke dank CO2-Abgabe so verteuert werden, dass Erneuerbare+Speicher nicht mehr teurer sind. Putin hat es schon geschafft, die Preisverhältnisse vorübergehend umzudrehen, aber es wäre uns aus mehreren Gründen natürlich lieber gewesen, wenn es nicht so gekommen wäre.
Das Vergütungsmodell, das wir für die Speicher benötigen, wird es im europäischen Strommarkt wahrscheinlich schwer haben, weil wir uns nicht gegen das Ausland abschotten wollen, und andere Länder andere Lösungen für das CO2-Problem präferieren (Frankreich) oder es negieren (Polen). Aber wenn wir die Notwendigkeit leugnen, und glauben, die Probleme der Zukunft ließen sich mit Rezepten der Vergangenheit lösen, dann wird das nie was.
@JCW
Jetzt haben Sie aber viel geschrieben, ob das alle bis zu Ende lesen ????
Da ich ja nicht mehr soweit ausholen soll und will, fasse ich meine Reaktion darauf allgemeinverständlich kurz. Meine Quellen die das Folgende bestätigen kennt ihr ja alle.
Fakt ist, EnBW nutzt die Tatsache, dass die Erneuerbaren an der Börse verramscht werden müssen, in dem sie ihre gut dotierten Langzeitverträge am Terminmarkt, immer dann durch kaufen am Spotmarkt bedienen, wenn dort der Preis für die Ramschware unter denen derer Langzeitverträgen liegen . Dabei kommt ihnen zu hilfe, dass die Kohlekraftwerke nicht mehr den erneuerbaren angepasst werden müssen , und zur Ramschware beitragen
Die „Letzte Generation“ lässt grüßen.
Ich kann es nicht lassen doch wieder etwas umfangreicher zu reagieren.
JCW schreibt
Lektion 1 für Herrn Diehl (nur für ihn):
Das mag sie ärgern, dass die Betreiber von konventionellen Kraftwerken so erfolgreich am Strommarkt handeln können. Sie (und mit Ihnen anscheinend auch Greenpeace, die diese Studie in Auftrag gegeben hatten) haben aber nicht verstanden, warum sie das können: Sie können das deshalb, weil sie zuverlässige und regelbare Kraftwerke (am Markt sind das vor allem Steinkohle und Gaskraftwerke – betreiben.
@ JCW
Selbst wenn sie diese betreiben, und schnell abregeln können, benötigen sie ja immer noch die Ramschware um das Abgeregelte, lukrativ zu ersetzen. Und das sind nun mal die Erneuerbaren die am Spotmarkt, außerhalb der Bilanzkreisen quasi als Überschuss verkauft werden.
Dazu kommt, dass der Staat, für diese Schnäppchen, den Umlagen Ersatz überweisen muss.
Sie wissen doch, je niedriger die Börsenpreise, desto höher der Ausgleich.
Fazit, Lektion 1) Zur Kenntnis genommen, und erfolgreich bestanden.
JCW schreibt.
Zusammenfassung für Herrn Diehl (nur für ihn):
Für den Übergang vom fossil-nuklearen Zeitalter zum Erneuerbaren müssen wir also den Markt so ändern, dass die Nachteile der Erneuerbaren (Unflexibilität, andere Kostenstruktur) ausgeglichen werden.
@JCW
Die Nachteile der Erneuerbaren bestehen darin, dass sie gegenwärtig separat an der Börse quasi als Überschuss anfallen, und ständigen Kostenschwankungen ausgesetzt sind. Wenn wir sie wieder in die Bilanzkreise der Versorger aufnehmen geschieht der Übergang vom fossil/nuklearen Zeitalter in diesem „Schutzschirm“ ganz automatisch.
@JCW schreibt.
Alles was man machen kann, ist, einen Schutzschirm zu spannen, der die Kostenschwankungen der Börse von den Erneuerbaren fernhält,
@ JCW
Das ist bereits oben geschehen, wenn die Erneuerbaren in den Bilanzkreisen der Versorger abgeschirmt werden.
.Fazit, auch die Lektion 2) erfolgreich gelöst..
Übrigens, meine Lösungen gelten für alle Leser hier.
Nachtrag zur Lektion 1 für den Herrn Diehl
JCW schreibt.
Es führt kein Weg daran vorbei, dass fossil-nuklearer Strom nicht durch Kostenvergleich, sondern nur durch staatliche Steuerung aus dem Netz verbannt werden kann. Und solange es nicht genug Speicher gibt, ist das eine Lebensversicherung für die fossilen Kraftwerke im In- und Ausland.
@ JCW
Da sind wir ja schon wieder einer Meinung, und Sie haben es ein weiteres mal nicht gemerkt Wer meine Kommentare hier liest, kann eindeutig erkennen, dass ich die Fossilen nicht durch Kostenvergleiche aus den Netzen drängen will, sondern durch den „Vorrangigen“ Verbrauch der Erneuerbaren . Der Kostenvergleich ergibt sich durch den Merit Order Effekt, den die gesetzten EE auslösen, dann ganz von alleine. Und bei vorrangigem Verbrauch der EE werden Speicher allenfalls für deren Prognoseabweichungen benötigt. Somit sind bei vorrangigem Verbrauch der Erneuerbaren, die fehlenden Speicher keine Lebensversicherung für die Fossilen..
Hiermit erlaube ich mir eine Lektion an den „JCW“ aber ausdrücklich auch an alle anderen, die interessiert sind.
Wenn wir die Erneuerbaren wieder „physisch“ in die Bilanzkreise der Versorger aufnehmen, sind die „gleichberechtigt“ unter einem Schutzschirm, und können diskriminierungsfrei vom nuklear-fossilen Zeitalter ins Erneuerbare hinübergleiten. Nicht nur, dass sie dabei mit ihrem Merit Order Effekt die Börsenpreise senken, verdrängen sie auch noch die Kohlekraftwerke. Kohlekraftwerke gehen kontinuierlich, unrentabel vom Netz, und bei etwas cleverer Anwendung, hätte man dadurch Milliarden an Abfindungen sparen können.
Sehen Sie „JCW“ sie erteilen mir Lektionen, ich gebe Ihnen eine zu rück, so stelle ich mir eine seriöse Diskussion vor. Da muss man doch nicht gleich bei der Redaktion den Rauswurf seines Kontrahenten fordern, wenn einem dessen Betrachtungen nicht gefallen. Wir haben beide das gleiche Ziel, sind lediglich „noch“ auf unterschiedlichen Wegen dort hin Manchmal sogar auf dem gleichen Weg, Sie merken es nur nicht immer, weil die Nebenpfade manchmal so schlecht, „Virtuell“ beschildert sind.
@Hans Diehl:
„Erneuerbaren wieder „physisch“ in die Bilanzkreise der Versorger“ „Merit Order Effekt die Börsenpreise senken“ klingt alles gut, aber bei zu viel Erneuerbaren sorgt das für negative Börsenpreise und Physisch geht das dann einfach nicht mehr ins Netz oder in irgendwelche Bilanzkreise. Im EE-System der Zukunft gibt der Netzbetreiber bedarfsorientiert aus seinen Speichern den Strom an den Versorger zu einem fixen Tarif und nimmt zu einem fixen Preis allen Strom aus den EE-Quellen. Natürlich nur aus so vielen EE-Quellen, wie er braucht und die Allokation der EE-Quellen bestimmt er mit. Das bedarf eines Gesamtplans der Bundesnetzagentur. Das ist alles. Nix Börse, nix viele Anbieter von Strom mit Tarifwirrwar für Endkunden, sondern ein Grundversorger je Region und ein Netzbetreiber für alle. Aus die Maus. Damit das Energiesystem nicht zu teuer wird, sollte dazu auch noch sinnvoller Handel von Strom über Landesgrenzen erfolgen können, aber nicht müssen. Jedes Land in der EU sollte 100 % bilanzielle Autarkie mit Erneuerbaren Energieformen auf eigenem Territorium hinbekommen können.
Ralf Schnitzler. schreibt.
@Hans Diehl:
„Erneuerbaren wieder „physisch“ in die Bilanzkreise der Versorger“ „Merit Order Effekt die Börsenpreise senken“ klingt alles gut, aber bei zu viel Erneuerbaren sorgt das für negative Börsenpreise und Physisch geht das dann einfach nicht mehr ins Netz oder in irgendwelche Bilanzkreise.
@ Ralf Schnitzler.
Das sehen die bei einem der größten Netzbetreiber 50 Hertz aber anders.
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat:…Energiewende „80 Prozent Erneuerbare sind kein Problem“
Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa „ZWEI“ Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Seit 2019 hat 50 Hertz übrigens einen neuen Chef den Stefan Kapferer.
Und der sagt das Folgende.
https://www.inside-digital.de/news/strompreis-in-sinkflug-stromboss-prophezeit-preissturz
Von Speichern ist da auch keine Rede, und der ist doch näher an der Wende als wir hier im Forum.
Vielen Dank, dass Sie auf diesen Kommentar eingegangen sind, der vordergründig für den „JCW“ gedacht war. Der wird wahrscheinlich wieder mal vorübergehend abtauchen, und an anderer Stelle dann pauschal verkünden, dass ich ohnehin nur Mist schreibe, den man nicht lesen müsste.
@Hans Diehl
das mögen Strombosse anders sehen, ich sehe die Realität bei den Solarparkprojekten, die ich selber mache. Also: Speicher brauchen wir jetzt!
Netzbetreiber die Eigeninteressen vertreten, gibt es bei mir nicht mehr in der Zukunft. Alles wird vergesellschaftet, was Energieinfrastruktur incl. Speicherung ist. LAUT: DER MARKT REGELT DAS NICHT!
Das schrieb ich schon im Januar über Patrick Graichen und bin froh, wenn es endlich auch in der Politik ankommt, dass die alten Modelle aus der Agora-Energiewende und auch die Ergebnisse aus dem REMod-Modell aus dem Fraunhofer ISE völliger Bullshit sind und schleunigst überarbeitet werden müssen.
Solange das nicht passiert, kann ich es den Politikern nicht verübeln, dass sie so handeln, wie sie es tun – nämlich zu zögerlich und zu hasenfüßig.
Ralf Schnitzler schreibt.
@Hans Diehl
das mögen Strombosse anders sehen, ich sehe die Realität bei den Solarparkprojekten, die ich selber mache. Also: Speicher brauchen wir jetzt!
@ Ralf Schnitzler.
Mir geht es weniger um die Speicher, als viel mehr um die Tatsache, dass der Stromboss genau das gleiche sagt, was ich hier vertrete Der sagt nämlich je mehr Erneuerbare wir im Netz haben, desto billiger werden die Preise, Logischerweise brauchen wir dann nur für das, was noch übrig bleibt Speicher.
@Hans Diehl
Es wird keine Bosse geben, die was wollen. EE-Strom wird ohne Bosse dezentral, regional, lokal erzeugt. Es gibt einen Netzbetreiber samt Speicher. Vor allem gibt es aber die physikalische Notwendigkeit volatilen Strom zu speichern. Dessen Anteil steigt immer mehr und wird hoffentlich bald 100 % des gesamten Stroms (abzüglich die paar Wasserkraftwerke) erreichen. Es gilt allen volatilen Wind- und Solarstrom zu speichern und nicht nur das was „übrig bleibt“.
Bleiben Sie bitte bei der Physik und nicht bei Ausgleichsmechanismusverordnungen und „faulen Eiern“ der Energiewende. DANKE
Ralf Schnitzler schreib.
@Hans Diehl
Es wird keine Bosse geben, die was wollen.
@ Ralf Schnitzler.
Gut, wenn es denn so kommt, ist ja meine Forderung auch erfüllt, dass die Erneuerbaren wieder „vorrangig“ im Lande verbraucht werden.
Die Forderung die Erneuerbaren „vorrangig“ im Lande zu verbrauchen ist nicht mehr existent, wenn es nur noch Erneuerbare gibt.
Da wollen wir hin und da kommt man hin, in dem man die „Nicht-Erneuerbaren“ einfach abschaltet (wie jetzt bei Atom und bald bei Kohle) oder einfach so teuer macht (z.B. über CO2-Bepreisung oder Umweltabgaben auf Radioaktiven Müll), dass es keine mehr gibt und parallel die Erneuerbaren samt Speicher ausbaut.
Deswegen nervt es schon ein wenig, wenn Sie immer wieder die alte Leier spielen, die ja gar nicht mehr existieren wird.
Vielleicht springen Sie gedanklich einfach auf den Zukunftszug auf und vertrauen darauf, dass die Energiewende hin zu Erneuerbaren (und zwar global) kommen wird, weil alles andere ökonomisch, ökologisch, sicherheitspolitisch und aus vielen weiteren Gründen unklug wäre.
Ralf Schnitzler schreibt.
Die Forderung die Erneuerbaren „vorrangig“ im Lande zu verbrauchen ist nicht mehr existent, wenn es nur noch Erneuerbare gibt. Deswegen nervt es schon ein wenig, wenn Sie immer wieder die alte Leier spielen, die ja gar nicht mehr existieren wird.
@ Ralf Schnitzler.
Wir reden von der Gegenwart, und der Entwicklung
Und wann haben wir diese 100% EE ???
Wenn die Erneuerbaren aber vorrangig verbraucht würden, könnten die selber bestimmen wann wir keine Kohlekraftwerke mehr brauchen. Mit zunehmenden Erneuerbaren gingen die nämlich kontinuierlich von ganz alleine unrentabel vom Netz. Milliarden an Abfindungskosten wären dem Steuerzahler erspart geblieben. Und was ist an dieser meiner alten Leier so nervend ???
Ich hoffe Sie bleiben bei Ihrer verkündeten Diskussionsbereitschaft, und drücken sich nicht vor einer Antwort, wie das der „JCW“ so gerne tut.
„Wenn die Erneuerbaren aber vorrangig verbraucht würden, könnten die selber bestimmen wann wir keine Kohlekraftwerke mehr brauchen.“
Das sind so Sätze, wo sich mir die Fußnägel aufrollen. Die Erneuerbaren sollen bestimmen können? Wie bitte soll das genau gehen? Bitte supesauber formulieren, wie das von Ihnen wirklich gemeint ist, sonst kann ich Ihnen auch nicht mehr folgen.
Zur aktuellen Vergangenheit: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch lag im ersten Halbjahr 2023 bei 55,7 %. Fossile Energieträger wie Braunkohle und Steinkohle sind jeweils um ein Fünftel zurückgegangen, der Anteil der Kernenergie hat sich im ersten Halbjahr halbiert.
Das sich die Kernenergie halbiert ist klar, wenn man sie zum 1.4. abschaltet. Ähnliches wird bei Braun- und Steinkohle passieren, wenn man sie abschaltet. Wer hat nun dafür gesorgt, dass Braun- und Steinkohle als Energieträger um jeweils 20 % zurückgegangen sind. Haben das die Erneuerbaren bestimmt? Oder waren es schlicht die günstigeren Preise von Erneuerbaren, dass die fossilen Quellen weniger genutzt worden sind? Oder waren es die Betreiber der Baun- und Steinkohlenkraftwerke, weil sie es können, wollen oder müssen?
Ich wage mal eine These: Wenn der Strom aus Erneuerbaren günstiger ist, dann wird der vollautomatisch vorrangig verbraucht, weil jeder Stromhändler damit am meisten Geld verdient. Der Staat möge durch neuen Regeln (und einem vergesellschafteten Netzbetreiber der Strom/Energie zwischenspeichert) bitte dafür sorgen, dass jeder Anbieter von Strom mit festen Einspeisetarifen rechnen und jeder Grundversorger mit sicherer Stromlieferung zu festen Einkaufspreisen kalkulieren kann und jeder Verbraucher je nach Last- und Verbrauchsprofil überall in D denselben Preis je Kilowattstunde zahlt. Das sollte man einfach nicht dem Markt überlassen! Auch nicht den Erneuerbaren als Bestimmer!
Ralf Schnitzler schreibt.
Wenn die Erneuerbaren aber vorrangig verbraucht würden, könnten die selber bestimmen wann wir keine Kohlekraftwerke mehr brauchen.“
Das sind so Sätze, wo sich mir die Fußnägel aufrollen. Die Erneuerbaren sollen bestimmen können? Wie bitte soll das genau gehen? Bitte supesauber formulieren, wie das von Ihnen wirklich gemeint ist, sonst kann ich Ihnen auch nicht mehr folgen.
@ Ralf Schnitzler.
Jetzt bringen Sie mich wieder in Konflikt mit der Frau Enkhardt. weil ich das schon 99 mal in langen Kommentaren hier geschrieben habe.
Ich tue es für Sie aber trotzdem ein weiteres mal wie folgt. Wenn die Erneuerbaren wieder vorrangig im Lande verbraucht werden müssen, wie das bis 2010 gesetzlich geregelt war, das heißt zwingend den Bilanzkreisen der Versorger „Physisch“ zugeteilt werden, dann geschieht das Folgende.
Siehe dazu auf der folgenden Merit Order Grafik das vierte Bild von oben, wo die Nachfrage und der Preis für Strom ermittelt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Wenn die Versorger schon „zwingend“ einen Anteil Ökostrom in ihrem Vertiebsportfolio haben, müssen sie bei der Nachfrage und Preis Ermittlung, entsprechend weniger „Nachfragen“. Auf der Merit Order Grafik zeigt sich das, in dem N1 auf N2 sinkt, und entsprechend sinkt auch der Preis von P1 auf P2
Mit zunehmenden EE würde Kohlestrom kontinuierlich weniger nachgefragt. Entsprechend wären die Kohlekraftwerke automatisch vom Netz gegangen, und den Steuerzahlern wären eine Menge Geld für Abfindungen erspart geblieben. Nur weil ich ständig darauf hinweise, dass das bis 2010 mal gesetzlich so geregelt war, unterstellen Sie mir ich wäre rückwärtsgewandt.
@ Hallo Frau Enkhardt, ich hoffe Sie haben an diesem Beispiel mein Problem mit den langen Kommentaren, und Wiederholungen erkannt. Wie hätte ich dem Ralf Schnitzler anders super sauber formuliert antworten sollen. ???
Ralf Schnitzler schreibt.
Wer hat nun dafür gesorgt, dass Braun- und Steinkohle als Energieträger um jeweils 20 % zurückgegangen sind. Haben das die Erneuerbaren bestimmt? Oder waren es schlicht die günstigeren Preise von Erneuerbaren, dass die fossilen Quellen weniger genutzt worden sind?
@ Ralf Schnitzler.
Beides ist der Fall, aber leider in einem Strommarkt wo die EE missbraucht werden. Natürlich sind diese 20% Kohle von den Erneuerbaren verdrängt worden und haben die Preise entsprechend gesenkt. Aber leider nicht dort wo die Strompreise für die Verbraucher entstehen, nämlich in den Bilanzkreisen der Versorger. Dort kann Kohle von den EE nur verdrängt werden, wenn diese da auch wieder gesetzt sind, und die Nachfrage N1 auf N2 senken, wodurch Kohlekraftwerke mit zunehmenden EE unrentabel vom Netz gehen. Zu N1 und N2 müssen Sie meinen obigen Kommentar lesen.
Nachtrag:
@ Herr Schnitzler, wo haben Sie übrigens die 20% Kohle rückgang entnommen? Ist da auch die Klimabilanz erwähnt ?? Andernfalls sind diese 20% wertlos, und der Tatsache geschuldet, dass die Erneuerbaren nur „Kaufmännisch“ ( Virtuell ) gehandelt und bilanziert werden. Wenn da nämlich rein kaufmännisch 20% Erneuerbare verbraucht wurden, kommen da logischerweise auch „Kaufmännisch“20% weniger Kohle zustande, ohne dass da „Physisch“ auch nur eine kWh Kohlestrom vermieden worden ist. Das ist doch die Dubiosität der Energiewende, was hier mein Thema ist.
Schauen Sie sich das „Grundverständnis einer kaufmännisch-bilanziellen Einspeisung“ veröffentlicht von der Bundesnetzargentur mal an.
Siehe hier.
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Lieber Herr Diehl,
ich versuche es dann auch noch mal und gehe ein wenig tiefer in Materie: Im Merit-Order-Wikipedia Artikel lese ich: „Durch Einspeisung durch nicht-disponible Windenergie- und Solaranlagen…“ das mag sein, wenn und solange diese Anlagen nicht disponibel sind. Aber mit Speichern werden sie disponibler und . Und es werden bald so viele EE-Anlagen sein, dass der gesamte Merit-Order-Markt für Strom – der ja nur für den Spotmarkt gilt, der ja nur ein kleiner Markt ist und an dem eher nicht die Endkundenpreise für Otto-Normalverbraucher gemacht werden – immer weniger wichtig wird.
Lassen Sie bitte den alten Strommarkt einfach sterben. Der neue Energiemarkt wird sehr langweiligt sein, weil auf der Erzeugungsseite einfach, sauber und billig EE-Strom ins Netz (und die dort vorhandenen Speicher) geschoben wird, der dann vom Netzbetreiber (der verstaatlicht ist und auch die Speicher managed/betreibt) an den Grundversorger verkauft wird, der den dann an den Endverbraucher liefert. Die Preise werden auf allen Ein- und Verkaufsebenen staatlich fixiert. Energieversorgung ist sicherheitsrelevant und für das Funktioneren unserer Gesellschaft so wichtig, dass ich das nicht DEM MARKT überlassen möchte. Warum auch?
Ralf Schnitzler schreibt
Lieber Herr Diehl,
ich versuche es dann auch noch mal und gehe ein wenig tiefer in Materie: Im Merit-Order-Wikipedia Artikel lese ich: „Durch Einspeisung durch nicht-disponible Windenergie- und Solaranlagen…“ das mag sein, wenn und solange diese Anlagen nicht disponibel sind. Aber mit Speichern werden sie disponibler und
@ Ralf Schnitzler.
Mit Speicher werden Wind und Sonne disponibler, da haben Sie Recht. Aber erst wenn die Erneuerbaren auch wieder vorrangig in den Bilanzkreisen der Versorger zwingend verbraucht werden müssen. Nur so entsteht die Gewähr, dass mit den Speichern nicht „Greenwashing“ getrieben werden kann. Das gilt auch für den Merit Order Effekt. Der kann nur preis mindernd auf die Verbraucherpreise wirken, in den Bilanzkreisen.
Fazit: Die Erneuerbaren müssen wieder vorrangig im Lande verbraucht werden und wir sind uns einig.