Maxsolar hat sich von den institutionellen Investoren Infranity, I Squared Capital und Rivage Investment eine Finanzierung von insgesamt 410 Millionen Euro gesichert. Die Mittel umfassten zwei Tranchen – die erste in Höhe von 165 Millionen Euro, die mit einer zweiten Tranche über 245 Millionen Euro erweitert werden kann, wie das bayerische Photovoltaik-Unternehmen erklärte. Das Geld werde in die Realisierung der Projektpipeline fließen, die aktuell 6,5 Gigawatt an Photovoltaik-Anlagen, Energiespeichern, Ladeinfrastruktur sowie Wind- und Wärmelösungen in integrierten Systemen umfasse.
Konkret plant Maxsolar die Umsetzung von zwei Gigawatt, vornehmlich Photovoltaik-Anlagen, in Deutschland, in den nächsten fünf Jahren. Dafür sei das frische Kapital bestimmt. „Das ist ambitioniert, aber machbar, zumal wir dies intern mit eigen EPC-Kapazitäten realisieren. Es ist noch offen, welche technischen Elemente genau die Projekte umfassen werden. Photovoltaik wird den Großteil ausmachen, aber sicherlich werden wir auch unsere anderen technologischen Lösungen, wie etwa Großspeicheranlagen einbringen“, sagte Maxsolar-CEO Christoph Strasser auf Anfrage von pv magazine.
Die Gelder würden auch zur Rekrutierung weiterer Arbeitskräfte genutzt, die Maxsolar nun für die Realisierung der Projekte benötige. Aktuell verfügt das Unternehmen über etwa 170 Mitarbeiter an fünf Standorten. Der Fokus liegt auf der Realisierung von Projekten in Deutschland und Österreich. Ein Ziel von Maxsolar ist es, einer der größten unabhängigen Erzeuger von Strom aus Erneuerbaren zu werden. Auf die Frage, ob das Unternehmen nun auch auf dem Weg zum Unicorn ist, sagte Strasser: „Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Projekte und die Arbeit, die vor uns liegt. Es gibt viel zu tun. Wir freuen uns, dass wir jetzt weitere finanzielle Mittel haben, um unseren Wachstumskurs fortzusetzen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Dabei schauen wir nicht auf Unternehmensbewertungen. Wir wollen Anlagen bauen. Das tun wir jetzt.“
Erst im April 2022 hatten die finanzstarken Investoren Nature Infrastructure Capital (NIC) und Greenvolt für knapp 75 Millionen Euro Anteil an Maxsolar erworben. Mit dem Einstieg sei die Grundlage für das Wachstum gelegt worden und bereits ein Teil der Projektpipeline realisiert worden. „Die Nachfrage nach unseren Lösungen hat aber noch einmal deutlich zugenommen, so dass die Pipeline kontinuierlich gewachsen ist. Sie umfasst jetzt 6,5 Gigawatt insgesamt“, erklärte Strasser mit Blick auf die weitere Finanzierungsrunde.
Auf der Intersolar Europe in München hatte Maxsolar auch eine neue digitale B2B-Plattform für kleine und mittelständische Photovoltaik-Installateure vorgestellt. Darüber sollen All-in-One-Lösungen für die Umsetzung von Photovoltaik-Anlagen ab 135 Kilowatt ermöglicht werden. Die Plattform ermögliche eine einfache Strukturierung, Planung, Installation, Zertifizierung und Verwaltung von Photovoltaik-Dachprojekten im industriellen Maßstab, wodurch Installationsbetriebe unterstützt werden sollen, die Bedürfnisse größerer Kunden zu erfüllen. Der Start ist für den Herbst geplant.
„Vor dem Hintergrund der Energiekrise, Lieferkettenproblemen und des Fachkräftemangels ist eine kostengünstige Energieversorgung für industrielle Mittelständler besonders wichtig geworden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das bedeutet, dass Photovoltaikanlagen immer größer und komplexer werden, während vielen Installateuren die Ressourcen für die Umsetzung fehlen“, erklärte Strasser dazu. Die Digitalisierung der administrativen Arbeitsschritte werde den Installateuren helfen, sich auf die Umsetzung zu konzentrieren. Von den nun eingeworbenen 410 Millionen Euro werde aber kein Geld in diese Plattform fließen. „Die B2B-Plattform wird vollständig separat finanziert, da wir hier ebenso eine deutliche Wachstumskurve erwarten“, sagte Strasser weiter.
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