Im Braunkohle-Tagebau in der Lausitz wird bald Wasserstoff produziert und vor Ort rückverstromt: LEAG hat jetzt einen Genehmigungsantrag für eine Power-to-X-Anlage am Standort in dem Braunkohle-Tagebau beim Landesamt für Umwelt Brandenburg eingereicht. Das Projekt mit dem Namen „Innovative Storage Power Plant“ wird nun einem Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung unterzogen. Dabei geht es vor allem un den Immissionsschutz, wie die am Bau der Anlage beteiligten Unternehmen mitteilen.
Bei dem Projekt will LEAG Strom aus Windkraft und Photovoltaik in zwei parallel betriebenen Systemen speichern. So soll ein Elektrolyseur 700 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde produzieren. Die Leistungsaufnahme des Elektrolyseurs beträgt unter Volllast 40 Megawatt. Über ein Gas und Dampfturbinen-Kombikraftwerk (GUD-K) mit einer Leistung von 945 Megawatt will der Energiekonzern den Wasserstoff rückverstromen.
Zusätzlich verfügt das Speicherkraftwerk noch über einen thermischen Feststoffspeicher mit 1000 Megawattstunden Kapazität, der in das System der Gasturbine integriert ist und die Energieausbeute optimiert. Die Konzeption wurde durch das Ingenieursbüro Afry durchgeführt. Während der ersten Ausbaustufe kann die sogenannte H2-ready-Turbine 53 Prozent Wasserstoff im Erdgasgemisch verstromen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt plant der Energiekonzern, die Turbine auf den Betrieb mit reinem Wasserstoff umzurüsten.
Die Ingenieure von Afry teilen mit, dass die Anlage so ausgelegt ist, dass sie auch vom ersten Tag nur durch den thermischen Speicher angetrieben werden kann. Damit wäre eine komplett CO₂-freie Stromversorgung ab Tag eins möglich. Neben der Verstromung durch Verbrennen in einer Gasturbine kann der Wasserstoff auch in Brennstoffzellen in Elektrizität gewandelt werden. Die Anlage speichert den Wasserstoff dafür mit 400 bar ein. Busse der örtlichen Nahverkehrsbetriebe können somit direkt an der Anlage tanken, teilt der Konzern mit.
Aus dem Braunkohle-Tagebau in der Lausitz soll ein gigantischer Energiepark für Windkraft, Photovoltaik, Batteriespeicher und Power-to-X werden. Bis 2030 sollen in der Grube sieben Gigawatt Erzeugungsleistung entstehen. Und bis 2040 soll allein die Photovoltaik-Leistung auf sieben Gigawatt steigen. Die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) ist der Umsetzung dieses ambitionierten Vorhabens nun einen weiteren Schritt nähergekommen.
Erst kürzlich gab LEAG bekannt, einen 500 Megawattstunden Speicher am Kraftwerksstandort Boxberg in der Lausitz in Betrieb nehmen zu wollen. Bei der Technologie handelt es sich um einen Eisen-Redox-Flussspeicher des US-amerikanischen Herstellers ESS.
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„H2 ready“ im großen Maßstab ist immer noch fossil, der Wasserstoffanteil wird nur das Feigenblatt für die Gasverstromung. Und die Erzeugung des Wasserstoffs bleibt nach wie vor eine Verschwendung von Ökostrom. In der Summe ist das Ganze rausgeworfenes Geld für ein neues fossiles Kraftwerk !
So wird das nichts mit der Energiewende 🙁
Und wo soll das Wasser für die Elektrolyse in der Lausitz her kommen?