Die kanadische Provinz Ontario will erneuerbare Energien fördern. Mit dem „Green Energy Act“ setzt sie auf einen Einspeisetarif nach deutschem Vorbild. Über ein entsprechendes Gesetz entscheidet das Parlament bis Ende Juni. Der Energieminister von Ontario Georg Smithermann möchte mit dem neuen Gesetz die Provinz „als führend in der Energiepolitik und Energieeinsparung“ positionieren.
Der „Green Energy Act“ soll bis zum Jahr 2025 die installierte Leistung erneuerbarer Energien um 25 Gigawatt ausbauen und bis zum Jahr 2015 sechs Gigawatt Energie einsparen. In den kommenden drei Jahren sollen in der Provinz zudem 50.000 neue "grüne" Jobs geschaffen werden.
Die Politiker setzen dabei auf günstige Einspeisetarife, um das Ziel zu erreichen. Mit gestaffelten Sätzen sollen Strom aus Photovoltaik sowie aus Biomasse, Biogas, Deponiegas, Wasserkraft und Wind 20 Jahre lang vergütet werden. Der „Green Energy Act“ fördert vor allem kleine Photovoltaik-Anlagen: Strom von Dachanlagen bis zu einer Leistung von zehn Kilowatt soll mit 80 kanadischen Cent (50 Eurocent) pro Kilowattstunde vergütet werden. Solarstrom von größeren Dachanlagen wird mit 54 bis 71 kanadischen Cent (34 bis 45 Eurocent) pro Kilowattstunde belohnt. Etwas unter deutschem Niveau liegen Freiflächenanlagen mit 44 kanadischen Cent (28 Eurocent) pro Kilowattstunde.
Degression für Freiflächenanlagen umstritten
Umstritten ist die im Gesetzentwurf vorgesehene Degression für Solarstrom von Freiflächenanlagen. Ab einer Gesamtkapazität von 100 Megawatt installierter Leistung soll die Einspeisevergütung um neun Prozent gekürzt werden. Damit nicht nur ausländische Unternehmen von den Einspeisetarifen profitieren, setzt die Regierung von Ontario auf einen so genannten „domestic content“ bei der Mittelvergabe. Das Gesetz solle vor allem Betriebe aus der Provinz Ontario bevorzugen, sagt Smithermann.
Bis Ende Mai laufen die Anhörungen für den „Green Energy Act“, der im Laufe des kommenden Monats vom Parlament verabschiedet werden soll. Einen ausführlichen Bericht zu der geplanten Einspeisevergütung können Sie auch in der kommenden photovoltaik-Ausgabe (06/2009) lesen.(Katrin Petzold)
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