Ein neuer, effizienterer Kühlschrank oder LED-Beleuchtung werden von den Deutschen als wirksamere Maßnahme zum Energiesparen wahrgenommen als der Einbau einer Wärmepumpe. Photovoltaik-Anlagen hingegen erfreuen sich großer Beliebtheit. Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „TechnikRadar 2023“, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, der Körber Stiftung und der Universität Stuttgart.
Unter den Befragten sehen 90 Prozent ein persönliches Energieeinsparpotenzial durch eine Verhaltensänderung. Wenn es um Verhaltensänderung geht, sieht ein Drittel das größte Einsparpotenzial beim Heizen und der Warmwasseraufbereitung. Das Bild ändert sich, wenn es darum geht, ob die Anschaffung neuer Geräte zum Energiesparen verhelfen. Bei dieser Frage ist die größte Gruppe mit 40 Prozent davon überzeugt, dass neue Haushaltsgeräte den größten Effekt auf den Energieverbrauch haben.
Im Bereich Wärme waren nur ein Viertel der Befragten überzeugt, dass die Anschaffung neuer Heizsysteme zu Energieeinsparung führt. Die neue Heizung würde dann aber 27 Prozent einsparen, schätzen die Befragten. Bei der Mobilität waren es weniger als ein Fünftel der Befragten, die in diesem Bereich Einsparpotenziale sehen. In der Altersgruppe 65+ gaben 22 Prozent der Befragten an, dass neue Geräte überhaupt keine Einsparungen bringen würden.
Fast 80 Prozent gaben an, ihr Wohneigentum sanieren zu wollen. Aus dieser Gruppe der Sanierungswilligen gaben 45 Prozent an, eine Photovoltaik-Anlage auf ihr Dach installieren zu wollen. Damit ist die Photovoltaik auch weiterhin deutlich beliebter als Solarthermie. Hier haben nur 31 Prozent der Sanierungswilligen an eine entsprechende Anlage installieren zu wollen.
Ob Photovoltaik und Wärmepumpen ins Haus kommen sollen, hängt bei den Befragten nicht direkt mit den Einstellungen zum Klimawandel zusammen. Selbst zwei Drittel jener, die Angaben eine Reduktion der Klimaerwärmung für sehr unwichtig zu halten, gaben an, eine Photovoltaik-Anlage installieren zu wollen. Bei der Gruppe, die die Reduktion der Erwärmung für wichtig hält, waren es 87 Prozent.
Die Wissenschaftler befragten rund etwas mehr als 2000 Personen zu ihren Meinungen vor allem im Gebäude- und Wohnbereich. Die Umfrage wurde im Frühherbst vergangenen Jahres, also deutlich vor der Diskussion ums Gebäudeenergiegesetz, telefonisch durchgeführt.
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„Bei dieser Frage ist die größte Gruppe mit 40 Prozent davon überzeugt, dass neue Haushaltsgeräte den größten Effekt auf den Energieverbrauch haben.“
Also der neue Kühlschrank kann Energie sparen. Aber eine Wärmepumpe natürlich nicht.
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„gaben 45 Prozent an, eine Photovoltaik-Anlage auf ihr Dach installieren zu wollen. Damit ist die Photovoltaik auch weiterhin deutlich beliebter als Solarthermie. Hier haben nur 31 Prozent der Sanierungswilligen an eine entsprechende Anlage installieren zu wollen.“
Ok, 31% würden sich ne Solarthermie verbauen lassen obwohl es kaum teurere EE Wärme wie die aus kleinen Solarthermieanlagen gibt. Der Strom aus den PV Modulen die man statt der Solarthermie zusätzlich installieren könnte dürfte etwa ein Drittel der Kosten/KWh aufweisen.
Unglaublich wie die Heizungsbauer so was schaffen, die Solarthermie die sehr teure Wärme liefert und immer auf einen weiteren Wärmeerzeuger angewiesen ist können sie den Kunden aufschwatzen.
Aber eine Wärmepumpe die in den meisten Fällen günstigere Wärme wie die ST liefert, mit dem Strom aus der eigenen PV Anlage einen wesentlich höheren solaren Deckungsgrad wie die ST erreicht und bei korrekter Auslegung keinen weiteren Wärmeerzeuger benötigt, können sie den Kunden nur schwerlich andrehen.
Die negativen Äußerungen über die Solarthermie kann ich nicht nachvollziehen. Solarthermie-Kollektoren bringen in kWh den drei- bis vierfachen Ertrag wie PV und sind dabei billiger als PV-Module. Die übrigen Vor- und Nachteile gleichen sich etwa aus: Überschusseinspeisung im Sommer geht nur mit PV, dafür kann man die Heizanlage bei Solarthermienutzung im Sommer ausschalten, während bei PV die Wärmepumpe das ganze Jahr durchlaufen muss und sich entsprechend abnutzt.
Bei mir war der Schornsteinfeger ganz überrascht, dass meine Gastherme schon 23 Jahre alt ist und noch nie einen Handwerker gesehen hat. Meistens würden die Dinger schon nach 15 Jahren ausfallen. Bei mir läuft sie aber eben nur vier Monate im Jahr, weil ich sie nur von November-Februar für Warmwasser und Heizung benötige. Sonst reicht das Warmwasser aus der Solarthermie-Anlage und das Passivhaus braucht auch nur dann zusätzliche Heizenergie. Wenn die Gastherme dann doch mal fällig ist, wird sie natürlich durch eine Wärmepumpe ersetzt werden. Das wird aber hoffentlich noch eine Weile hin sein.
In einem schlechter gedämmten Haus mit höherem Warmwasserbedarf würde ich immer Hybrid-Module empfehlen, entweder mit Luft als Wärmemedium, das dann die Wärmepumpe entlastet, oder klassisch mit Erwärmung von Warmwasser und Heizungsunterstützung über Frostschutzflüssigkeit.
Wichtig wären, wie bei allen „Befragungen“, die Fragestellung und die Auswahl der Befragten. Und von 2000 Befragten vielleicht auch nur aus Stuttgart oder aus der näheren Umgebung auf ganz Deutschland schließen, wo wir doch wissen, daß im Süden die Erneuerbaren Enegien gar nicht vorkommen, halte ich wenig relevant.
Wie vielen der Befragten war der Unterschied zwischen (Solar-) PV-Anlage und Solar- Thermie- Anlage bekannt?