Thyssengas plant Wasserstoffnetz an der Nordseeküste

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Die Stadtwerke Emmerich wollen ihre Industrie- und Privatkunden bald mit Wasserstoff aus der Leitung beliefern. Ein entsprechendes Kooperationsabkommen mit dem Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas unterzeichnete der regionale Energieversorger am Montag. Die Bocholter Energie und Wasserversorgung wird bei dem Projekt den Industriepark Bocholt an das Wasserstoffnetz anbinden.

Konkret geht es um eine bestehende Erdgasleitung des Konzern Thyssengas, die zwischen Bocholt und Emmerich verläuft. Den Angaben von Thyssengas zufolge kann diese auf den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden. Der Wasserstoff soll für die örtlichen Unternehmen aus Industrie und Mittelstand bereitgestellt werden. Zudem solle auch die kommunale Wärmeplanung daraus profitieren.

Ampel macht Weg frei für Wasserstoff

Erst vergangen Dienstag machte die Ampel den Weg frei für Wasserstoff in der Wärmeversorgung. In dem Papier zum Gebäudeenergiegesetz des Koalitionsausschusses heißt es, dass „die diskriminierenden technischen Anforderungen an die Heizung und die Infrastruktur gestrichen“ werden sollen. Außerdem soll zunächst eine kommunale Wärmeplanung durchgeführt werden. In Emmerich soll das unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit von Wasserstoff in der Wärmeversorgung geschehen.

„Wir kennen das große Interesse der Unternehmen in Emmerich, künftig Wasserstoff für die Produktion zu nutzen“, sagt Steffen Borth, technischer Leiter und Prokurist der Stadtwerke Emmerich. „Auch für die sogenannte Wärmewende spielt Wasserstoff eine wichtige Rolle, wir wollen unser Wärmenetz in Zukunft auch mit Wasserstoff betreiben. Deshalb ist es aus unserer Sicht wichtig, mit dem Partner Thyssengas als kompetenter Fernleitungsnetzbetreiber frühzeitig die Weichen für den Einstieg Emmerichs in das Wasserstoff-Zeitalter zu stellen.“

Elektrolyse und Import

Der Wasserstoff werde zum Teil aus den Niederlanden importiert und zum anderen Teil auch aus Elektrolyse aus Windstrom an der Nordsee stammen. Vorab hat Thyssengas in seinem Netzgebiet in Norddeutschland sechs Regionen mit voraussichtlich höherem Wasserstoffbedarf identifiziert. Diese Regionen erstrecken sich im Emsland, Münsterland, Ruhrgebiet und Rheinland. Der Leitungsnetzbetreiber von 4.400 Kilometer Gasnetz in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen attestiert besonders Regionen mit emissions- und energieintensiver Industrie einen hohen Bedarf an Wasserstoff aus der Leitung.

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