Lumenaza ist seit Jahren in der Direktvermarktung von Erneuerbaren-Anlagen aktiv. Den Namen kennen indes wenige, weil das Berliner Unternehmen zumeist im Hintergrund als Software- und Dienstleistungsanbieter agierte. Nun soll sich das ändern und Lumenaza will allen Anlagenbeitreibern, auch jenen mit Photovoltaik-Anlagen unter 100 Kilowatt Leistung, den Einstieg in die Direktvermarktung ermöglichen.
Bislang gab es dafür wenig Angebote. Doch nun gibt es die „Lumenaza-Community“ und diese will das Berliner Unternehmen für Partner öffnen. Dabei denkt Lumenaza vor allem an Installateure, Energieberater und Fachbetrieben, die direkt mit den Betreibern die Photovoltaik-Anlagen planen und bauen. Das Angebot zum Einstieg in die Direktvermarktung soll dabei für jede Anlagengröße ab sofort einen vereinfacht und voll digitalisiert möglich sein. Lumenaza bietet auch einen Online-Erlösrechner, womit sich die zu erwartenden Einnahmen für die Betreiber leicht aufzeigen lassen. Die Partnerunternehmen werden über ein Provisionsmodell an den Erträgen der Direktvermarktung beteiligt, wie es von Lumenaza weiter hieß.
Juni-Ausgabe von pv magazine Deutschland
Zum Artikel „Direktvermarktung mit Perspektive“ (Premium-Content)
Bereits vor dem offiziellen Start konnte Lumenaza 15 Partner von seinem Konzept überzeugen. Sie seien über ganz Deutschland verteilt. „Wir freuen uns den Akteuren, die aktiv die Energiewende am Endkunden voranbringen, ein attraktives Partnerprogramm für die Direktvermarktung anbieten zu können“, sagte Christian Chudoba, Gründer und CEO von Lumenaza. „In naher Zukunft werden wir es um dynamische Stromtarife erweitern.“ Die Direktvermarktung ist erst der Anfang, denn mit der Integration von mehr Anlagen lassen sich auch weitere Flexibilitätspotenziale heben. „Neben der Optimierung der Kosten und Erlöse für die Anlagenbetreiber ermöglichen wir so eine hohe Anzahl von erneuerbaren Energien in das Netz zu integrieren.“
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Wer mit dem Gedanken spielt, auf Direktvermarktung wechseln zu wollen, der lese erst dieses Interview: https://www.pv-magazine.de/2023/05/30/dgs-franken-mehr-einnahmen-bei-photovoltaik-gewerbeanlagen-durch-aufteilung/
Die Einschätzung, dass der Marktwert für PV-Strom in den kommenden Jahren fallen wird, teile ich. Selbst wenn Xi Taiwan überfällt und der Westen mit entsprechenden Sanktionen reagiert, werden wir einen vorübergehenden Anstieg der Marktwerte wie in Folge des russischen Terrorkrieges wohl nicht mehr sehen. Das Strompreisdrama im vergangenen Jahr war ja weniger vom russischen Krieg verursacht als vom Kernkraft-Desaster in Frankreich. Das scheint sich jetzt aber beruhigt zu haben, und entsprechend sinken die Preise.
Direktvermarktung, in der Hoffnung höhere Erlöse als über die feste Einspeisevergütung erzielen zu können, wie das im letzten Jahr möglich war, fällt für mich in die Kategorie „den Hals nicht voll genug bekommen können“. Dem einzelnen kann man keinen Vorwurf machen, wenn er vorhandene Möglichkeiten nutzt, aber der Staat sollte ein Auge darauf haben, dass sich niemand auf Kosten der Stromverbraucher bereichert.
@JVC
Beim erwarteten Zubautempo für PV in der EU werden wir 2030 wohl bei 750GW liegen, 920GW habe ich auch schon gelesen. Aktuell haben wir wohl 200GW installiert in der EU.
Wie wollen wir dann mit den negativen Preisen umgehen die für PV Strom immer häufiger und für immer länger am Markt auftreten werden? Aktuell ist es wohl schon so, dass bei ca. 100GW Leistung aus PV in der EU schon bei vielen großen nationalen Strommärkten negative Preise entstehen.
Ein Weg sind doch flexible Tarife. Dafür benötigen wir überall aber vor allem in D. schnell Smartmeter um das abrechnen zu können.
Damit liesse sich nämlich der Verbrauch steuern. Verbrauch dann, wenn Sonne scheint und Wind weht. Auch Industrien könnten ihren Verbrauch der Erzeugung folgen lassen und würden sich anpassen, wenn es sich verlässlich rechnet.
In Schweden weiss ich schon von flexiblen Verbrauchstarifen.
Speicher könnten sicher helfen den Effekt etwas abzupuffern, aber der Verbrauch muss auch mehr der Produktion folgen.
Ich glaube, dass Direktvermarktung für Prosumer keine große Rolle spielen wird.
Das Problem den Verbrauch anzupassen ist viel relevanter.
@JCW
Entschuldigung fürs „verunstalten“ des Namenskürzels in meiner Antwort oben.
RGS schreibt.
Wie wollen wir dann mit den negativen Preisen umgehen die für PV Strom immer häufiger und für immer länger am Markt auftreten werden?
@ RGS.
Zunächst muss man gesetzlich regeln, dass die Erneuerbaren wieder vorrangig im Lande „verbraucht“ werden, wie das bis 2010 der Fall war. Nur von dieser Grundlage ausgehend sind negative Preise Energiewende relevant.
Siehe dazu meine folgenden Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/06/07/wind-und-kohle-dominieren-stromerzeugung-im-ersten-quartal/#comments
Wie das funktioniert, zeigt einer der tagtäglich damit zu tun hat.
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Gerade mal 2% Prognoseabweichungen fallen da bei Windstrom an. Die verursachen keine negativen Preise.
Wenn es nur nach PV und Wind geht, kommt es nicht zu negativen Strompreisen. Die können einfach abgeregelt werden, wenn es keine Verwendung für ihren Strom gibt.
Negative Strompreise entstehen nur, wenn Kohlekraftwerke im Markt sind, die nicht abregeln können, wenn sie bald wieder gebraucht werden.
Im Übrigen hängt natürlich alles davon ab, dass auch genug Speicherkapazitäten aufgebaut werden, um überschüssigen Strom aufzunehmen. Wie es aussieht, hinken wir und ganz Europa noch viel mehr dem notwendigen hinterher, u.a. deshalb, weil es immer noch zu viele Leute gibt, die der romantischen Vorstellung anhängen, man könne das Problem mit Demand-Side-Management lösen.
Ich schätze, dass in Privathaushalten kaum 20% des Stromverbrauchs vorgezogen oder aufgeschoben werden könnten. Beim größeren Rest der Stromverbraucher wird es noch ein deutlich geringerer Anteil sein. Das kann einen Beitrag leisten, aber vor allem brauchen wir Speicher, Speicher und Speicher.
JCW schreibt.
Wenn es nur nach PV und Wind geht, kommt es nicht zu negativen Strompreisen. Die können einfach abgeregelt werden, wenn es keine Verwendung für ihren Strom gibt.
Negative Strompreise entstehen nur, wenn Kohlekraftwerke im Markt sind, die nicht abregeln können, wenn sie bald wieder gebraucht werden.
@ JCW
Und genau das ab regeln „Können“ der Kohlekraftwerke wurde 2010 in einfach dran bleiben „dürfen“ geändert, als beschlossen wurde, dass die Erneuerbaren dabei nicht mehr im Wege stehen, weil diese zum Überschuss an die Börse verbannt worden sind.
Leider muss ich Ihnen zum wiederholten male die bekannte Ermächtigungsverordnung vorsetzen, wo das beschlossen wurde.
Siehe hier:. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
ZITAT: Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Bitte aber nun genau lesen, damit Sie nicht ein paar Seiten weiter erneut mit der Energiewende kontraproduktiven Betrachtung kommen.
Zum noch besseren Verständnis, im Folgenden eine Veröffentlichung vom IWR dazu.
ZITAT: Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise. .
JCW schrieb:
„Ich schätze, dass in Privathaushalten kaum 20% des Stromverbrauchs vorgezogen oder aufgeschoben werden könnten.“
Diese Schätzung ist ähnlich falsch wie die Annahme, dass Demand-Side-Management auch nur ansatzweise etwas mit Romantik zu tun habe.
Diese Annahme fußt vermutlich darauf, dass JCW fleißig fossile Brennstoffe im eigenen Haus verfeuert und deswegen vor lauter Rauch noch nicht einmal den Tellerrand sieht. 😉
Ich bin in einigen Projekten involviert und je nach Ausstattung können typische elektrifizierte Haushalte zwischen 70 und 100% der Last verschieben. Sei es die Wärmepumpe, welche die Gebäudehülle und Pufferspeicher nutzen, um die Laufzeit auf Niedriglastzeiten zu verschieben oder Solar und Batterie oder auch die Ladestation für das EV. Alle können flexibel angesteuert werden. Waschmaschinen haben seit vielen Jahren Zeitschaltungen. Geschirrspülmaschinen und Wäschetrockner bieten diese Möglichkeit auch immer öfter.
Schlussendlich bleiben lediglich Kleinstlasten wie Router oder Licht übrig, welche nicht einfach oder gar automatisiert in der Zeit verschoben werden können. Das kann über kleinste Batterien mit 1-5kWh Kapazität abgedeckt werden.
Auch Betriebe können die gleiche Technologie nutzen, haben aber zusätzlich Zugriff auf industrielle Technologie. Es geht darum, was möglich gemacht werden kann, wenn es notwendig ist. Nicht, darum, wie man sich am Besten auf fossilen Brennstoffen ausruhen kann.
Wir brauchen gar nicht soviel Speicher, wenn wir irgendwann einmal anfangen, die vorhandenen Speichermöglichkeiten auch zu nutzen.
siehe zum Beispiel https://www.pv-magazine-australia.com/2023/06/05/using-electric-water-heaters-to-store-renewable-energy-could-do-the-work-of-2-million-home-batteries/
Wie es der Zufall will sind erhebliche Mengen existierender Speichertechnologie bereits in den Haushalten vorhanden.
Die genannten Verbraucher (Wärmepumpe, E-Auto, Waschmaschine, Spülmaschine, Trockner- wenn man meint, einen solchen zu brauchen) die kann man mal verschieben, aber keineswegs immer, und wenn, dann meist deutlich weniger als 24h. Die Windpausen im Winter sind aber deutlich länger.
Ich bin sicher, dass es auch Untersuchungen dazu gibt. Die haben aber wohl ein schlechtes Standing, weil sie nicht die Ergebnisse brachten, die sich die Untersucher erhofft hatten.
JCW schrieb:
„Ich bin sicher, dass es auch Untersuchungen dazu gibt. Die haben aber wohl ein schlechtes Standing, weil sie nicht die Ergebnisse brachten, die sich die Untersucher erhofft hatten.“
Naja, „sich sicher“ zu sein ist offensichtlich sehr unterschiedlich von „zu wissen“. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Es gibt sogar Länder in denen jetzt nach großangelegten Versuchen mit Normalverbrauchern in der letzten Heizsaison die Ergebnisse derart gut waren, dass Demand-Side-Management in das laufende Energiemanagement übernommen wird.
In Deutschland wird man vermutlich wie immer noch ein paar Jahre auf dem Zaun sitzen und zugucken. Schlussendlich wird es nicht langfristig vermeidbar bleiben. Wenn es irgendwas mit mehr Erdgasverbrauch zu tun hätte, dann hätten wir es vermutlich schon seit Jahren auch in Deutschland. Dafür hätte Gas-Robert schon gesorgt.
Ich möchte gar nicht bestreiten, dass man an vielen Tagen und bei Gelegenheit, aber unter Inkaufnahme einiger Unbequemlichkeiten mit Demand-Side-Management eine Anpassung des Strombedarfs an das Angebot erreichen kann. Dabei muss man sich bewusst bleiben, dass es zusätzlich zur Unbequemlichkeit auch noch Geld kostet (Messtechnik, Datenverarbeitung, Abrechnung) und dass es zahlreiche Gelegenheiten gibt, wo das, was man mit DSM erreichen kann, nicht ausreicht. Dann hilft nur Strom aus Speichern. Wenn man diese Speicher aber ohnhin braucht, ist es Quatsch, sie nicht zu benutzen, wenn man sich das Leben damit weniger beschwerlich machen kann. Die Speicher kosten nämlich alleine durchs Rumstehen, ob man sie jetzt benutzt, oder nicht.
Das Hauptproblem des Demand-Side Managements ist: Es ist nicht so schwer, Verbraucher für billigen Strom zu finden, wenn zuviel davon im Markt ist. Aber Verbraucher zu finden, die bereit wären, auf Stromverbrauch zu verzichten, bloß weil der gerade im Netz knapp ist, das ist sehr schwer. Der Verzicht auf Stromverbrauch ist so teuer, so teuer wird man sich nie trauen, den Strom zu machen, dass auch wirklich genug Verbraucher verzichten. Wer also darauf setzt, verschafft den fossilen Energieträgern eine noch lang dauernde Daseinsberechtigung, weil DSM nicht funktionieren wird.
.. und vor allem sich selbst schlau machen …
(Und nicht auf Menschen hören, die die Weisheit mit Löffeln gegessen haben, gern grob austeilen aber nichts auch nur ansatzweise selbst würdevoll einstecken können, alles am besten wissen und zugleich völlig unreflektierte und oftmals argumentativ schlau widerlegte Meinungen immer wieder wiederholen, ergo lernbefreit sind, wenn es um Fakten geht und moralischer Oberpastor der Ökonomie sind, aber nicht ansatzweise wenigstens den Unterschied z.B. zwischen Gewinn und Investition verstehen, sondern diese Begriffe sogar immer und immer wieder falsch benutzen, und darauf weiter immer wieder beharren, dass es richtig wäre.)
Hallo HD.
Ich habe lange überlegt, ob ich auf diesen pauschalen Rundumschlag reagieren soll. Bei „Wiederholungen“ fühle ich mich ohne Zweifel angesprochen.
Das war es dann aber auch schon. Alles andere trifft auf mich nicht zu, es sei denn Sie können mir einen Fall nennen. In einem kann ich Ihnen nicht widersprechen. Wenn jemand – wie ich das tue – sich seit 1992 mit der Energiewende und allen Begleiterscheinungen intensiv beschäftigt, erscheint der in einer Runde wo ständig Interessierte neu dazu kommen, wie einer der die Weisheit mit dem Löffel gefressen hat. Da aber auch nur bei denjenigen, die sich nicht selbst mit den Thesen des „Ober-schlauen“ näher beschäftigen, und ihm gegebenenfalls widersprechen.
Der Staat sollte dringend die feste Einspeisevergütung abschaffen. Eine variable Vergütung macht es attraktiv, Produktion von Überschuss Zeiten in teurere Zeiten zu schieben. Ist der Anreiz da, finden sich Wege. Das jetzige System regt dagegen gedankenlose Maximierung der Einspeisung an und führt damit zu negativen Preisen und damit letztendlich hohen Kosten für die Allgemeinheit.
Pionieren, die ohne die eigentlich notwendige Pflicht freiwillig in die Direktvermarktung gehen, Vorwürfe zu machen, finde ich extrem kontraproduktiv.
Die einzige relevante Möglichkeit, Produktion zeitlich zu verschieben, sind für Sonne und Wind Speicher. Wenn das aber jeder Produzent für sich macht, braucht man wesentlich mehr davon, als wenn es sinnvoll im Netz platzierte Speicher gibt, die je nach Wetter PV- oder Windstrom einspeichern können, und zusätzlich noch das Redispatch verringern können, wenn sie vor und hinter Netzengpässen eingesetzt werden.
PV-Anlagen können noch ein bißchen mehr erreichen, wenn sie nach Osten oder Westen ausgerichtet werden. Das geht aber auf Kosten der Gesamtproduktion, und lohnt sich nicht, wenn man die Speicher, die das gleiche und noch einiges mehr leisten, sowieso hat.
JCW schreibt.
Wenn das aber jeder Produzent für sich macht, braucht man wesentlich mehr davon, als wenn es sinnvoll im Netz platzierte Speicher gibt, die je nach Wetter PV- oder Windstrom einspeichern können, und zusätzlich noch das Redispatch verringern können, wenn sie vor und hinter Netzengpässen eingesetzt werden.
@ JCW
Die Heimspeicher sorgen aber dafür, dass der Ökostrom „Grün“ bleibt und nicht an der Börse als Graustrom missbraucht wird, mit dem dann die Quartierspeicher geladen werden. Und was Redispatch betrifft, müssen lediglich die Erneuerbaren wieder den Bilanzkreisen der Versorger „physisch“ zugeteilt werden , dann haben die auch jeden kleinen Produzenten mit Heimspeicher auf dem Schirm, und können entsprechend bilanzieren. Redispatch wäre wesentlich einfacher, und vor Spekulanten geschützt.
Ich erinnere an das Folgende.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energieversorgung-in-deutschland-stromhaendler-zocken-fast-bis-zum-blackout-a-815587.html
Wenn die Erneuerbaren zugeteilt werden, können höchsten Prognoseabweichungen von etwa 2% anfallen.
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Und mit denen kann man weder die Netze in Gefahr bringen, noch spekulativ Geschäfte machen.
Meine bisherigen Erfahrungen mit der Fa. Lumenaza sind ernüchternd. Auch nach vielen Wochen und Nachfrage erhält man von dort keine Antwort auf eine Anfrage oder ein Angebot. Mein Eindruck ist bislang bedauerlicherweise, dass dort Anspruch und Wirklichkeit der Unternehmenspolitik möglicherweise nicht übereinstimmen. Und Vorsicht beim Online-Erlösrechner: der enthält Voreinstellungen , ohne dass Lumenaza mitteilt, welchen Preis sie eigentlich aktuell an den Anlagenbetreiber zahlen würden.
wer lange genug sucht, der findet, wie Lumenaza das vorrechnet: es wird einfach so getan, als würden die Direktvermarktungserlöse der letzten 12 Monate in die Zukunft geschrieben werden können. Das ist an Unseriösität kaum zu überbieten, und dürfte hart an der Grenze der legalen Werbung sein: woher soll der Endkunde denn wissen, wie unrealistisch diese Fortschreibungung ist?
Hallo Herr Diehl, hallo JCW,
es wird doch aber an Tagen mit viel Sonne und Wind, viel zu viel Strom da sein, wenn wir 2030 (in 6,5 Jahre ) 750 oder gar 920GW PV Leistung in der EU installiert haben.
Und wovon zahlen wir dann die Vergütungen für all den abgeriegelten Strom?
Hallo RSG.
Das Kosten/Nutzen Prinzip muß die Energiewende finanzieren. Wenn wir einen Mix aus 80% Strom ohne Rohstoffkosten haben, muss doch damit ein Kapazitätsmarkt mit 20% Gas zu finanzieren sein, ohne das die Strompreise wesentlich steigen. Gegenwärtig wird ja gerade das Gegenteil praktiziert. Wenn Sonne und Windstrom durch den Merit Order Effekt die Großhandelspreise senken, steigt die EEG Umlage.
Siehe hier.
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Alleine zwischen 2011 und 2016 haben sich die Beschaffungskosten für Strom fast halbiert.
Deswegen ist die EEG Umlage in diesem Zeitraum von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh gestiegen.
Der Ex Chef vom Fraunhofer Institut nennt das im folgenden Video größte Schweinerei der Energiewirtschaft.
Wissen Sie was wunderbar mit Windstrom und PV skaliert? Wärmepumpen im Winter und Klimaanlagen im Sommer. Werden wir dank der Erwärmung in den nächsten Jahren speziell in Südeuropa überall brauchen. Wir haben aktuell ca. 200GW PV in der EU verbaut, und schaffen ab 2024 ca. einen Jahresausbau von 45GW (baut China gerade schon).
Wenn es gut läuft also ca. 600 GW in 2030. Davon aber auch viel in Ost/West gebaut, der Strompeak liegt dann eher bei 450GW, wenn die ganze EU gleichzeitig blauen Himmel hätte. Das ist ne ordentliche Menge, aber für die Nacht, Wasserstoffproduktion für die Industrie und Strom für 80% Elektroautos reicht das leider noch lange nicht.
Ob Direktvermarktung, oder dynamische Tarife, beide Vorhaben werden mit dem zu kämpfen haben, was ich hier das „Faule Ei“ von 2010 nenne, nämlich der bekannten Ermächtigungsverordnung.
Für neu hinzugekommene Leser siehe im Folgenden unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Die Erneuerbaren müssen seit 2010 von den Netzbetreibern separat an der Börse verkauft werden.
Und da haben sie zwei Möglichkeiten, die wesentlich Einfluss auf die Börsenpreise haben. Zum einen am Day-Ahead und zum anderen am Intraday Markt.
Wenn viel bei Day Ahead angeboten wird, senkt der Merit Order Effekt ( MOE ) die Börsenpreise, weil teure Gaskraftwerke nicht zum Zuge kommen. Wenn aber da weniger angeboten wird, und stattdessen bei Intraday, ist das nicht der Fall, die Börsenpreise bleiben hoch.
Was ich damit zum Ausdruck bringen will. Die Netzbetreiber haben Einfluss auf die Börsenpreise, die Grundlage des Geschäftsmodells der Protagonisten dieser Angebote.
Ich erinnere an die jüngste Vergangenheit, wo die lästige Konkurrenz der „Altgedienten“ nämlich die Strom Billiganbieter Insolvenz anmelden mussten, weil die Börsenpreise plötzlich rapide anstiegen. Und diese Discounter – weil sie „nur“ kaufen und verkaufen – ihre Kunden nicht mehr Kosten deckend beliefern konnten. Dabei wurde offiziell immer Empfohlen zu denen zu wechseln, weil sie den Merit Order Effekt den die EE auslösen an ihre Kunden weiter geben würden. Praktisch die einzigen waren, die die Energiewende 1:1 umgesetzt haben.
Übrigens stand schon im Referentenentwurf, den ich gelesen hatte, dass nach spätestens 2 Jahren ein neutrales Unternehmen gefunden sein muss, die anstatt der Netzbetreiber, den Ökostrom diskriminierungsfrei am Spotmarkt der Börse verkaufen sollen. Die 2 Jahre scheinen sich ganz schön in die Länge zu ziehen.
Schaun wir mal was draus wird, ich bin Skeptisch.
Für Ost West Anlagen sind Batterie Speicher eine gute Alternative im Sommer und für den Winter ist Ost West sowieso schlechter als Süd. Der Haupthebel ist die Steilheit der Anlagen. Bei ganz flachen Anlagen ist der Unterschied zwischen Dezember und Juni leicht ein Faktor zehn. Dazu kommt, dass bei Schnee der Ertrag auf Null fällt.
Neben der Steilheit der Module kann man auch noch mit Überbelegung arbeiten, also mehr kWp pro kW Wechselrichter Leistung.
Gerade die Kombination Dach plus Fassaden/Zaunanlage funktioniert so sehr gut.
Unversschattete Süd Fassaden oder Zäune hat nicht jedes Haus. Da wo es passt, sollten die Anreize aber besonders hoch sein, damit gute PV Wintererträge auch tatsächlich genutzt werden.
Bei der Positionierung der Speicher im Netz muss man abwägen. Gerade die letzten Verästelungen des Netzes kosten besonders viel. Es ist nicht ganz grundlos, dass Aluminium Werke bisher Netzkosten von unter einem Cent haben. Auf der anderen Seite kann man bei zentralere Speichern die Speicher günstiger hinsetzen und sie leichter für z.B. die Speicherung von Offshore Wind mitnutzen.
Bei flexiblen Preisen, Einspeisevergütungen und Netzentgelten kann die Abwägung lokal unterschiedlich ausfallen.
Bei einer festen Vergütung ist der Zubau besonders attraktiv im Süden Deutschlands mit Südausrichtung von 30 Grad mit viel billiger Dach oder Freifläche, also in ländlichen Gegenden. Da ist der Netzausbau aber sehr, sehr teuer, auch der um von verstreuten PV Anlagen zum 50 MWh Batterie Groß Speicher zu kommen. Für eine unversschattete Fassade in Hamburg, die bei Windstille, Schnee, Kälte und viel Sonne viel leisten würde, ist der Anreiz dagegen sehr klein.
Heiko Gerhauser schrieb:
„Dazu kommt, dass bei Schnee der Ertrag auf Null fällt.“
Das genaue Gegenteil kann ich berichten (45 Grad Neigung). Bei Schnee steigt der Ertrag, da die Panele mit höherer Strahlungsleistung beaufschlagt werden. Wenn der Schnee sich nicht gerade hartnäckig überall hält, dann sorgt gerade diese erhöhte Strahlungsleistung durch Reflektion für beschleunigtes Abtauen (mehr Ertrag -> Erwärmung der verschatteten Zellen).
JCW schreibt. am 08 Juni um 18.01 Uhr.
Dem einzelnen kann man keinen Vorwurf machen, wenn er vorhandene Möglichkeiten nutzt, aber der Staat sollte ein Auge darauf haben, dass sich niemand auf Kosten der Stromverbraucher bereichert.
@ JCW
Was ich bei Ihnen merkwürdig finde, bei den „Einzelnen“ fällt Ihnen auf, dass der Staat die Augen offen haben muss, damit sich niemand auf Kosten der Stromverbraucher bereichert. Wenn ich hier auf die großen Brocken hinweise wo man sich.. „kollektiv“.. auf Kosten der Stromverbraucher bereichert,
Zum Beispiel hier
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Alleine zwischen 2011 und 2016 haben sich die Strom Beschaffungskosten für die Versorger fast halbiert, und genau deswegen ist für die Verbraucher die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh gestiegen.
nennen Sie das rückwärtsgewandt, an einer Stelle sogar immer den gleichen Mist den ich hier verbreite.
Siehe hier, am 02. Sept 2020 um 16.02 Uhr.
https://www.pv-magazine.de/2020/09/01/audiopodcast-wundertuete-eeg-umlage-was-bringt-die-zukunft/
Zitat von Ihnen: Es würde mich wundern, wenn Herr Lenk auf diesen immer gleichen Mist einginge.
Über den gleichen Mist sollten Sie mal drüber nachdenken.