Nach einem eher düsteren ersten Quartal ließ sich die Sonne im Mai wieder verstärkt blicken. Dazu kamen auch Tage mit kräftigem Wind dazu. Nach den Daten von Energy-Charts vom Fraunhofer ISE erreichten die Erneuerbaren im Mai dadurch einen Anteil von 69 Prozent. Allein die Photovoltaik-Anlagen trugen demnach 25,2 Prozent oder 8,15 Milliarden Kilowattstunden zur öffentlichen Nettostromerzeugung bei. Damit erzeugten die Photovoltaik-Anlagen sogar noch etwas mehr Strom als die Windkraftanlagen an Land und auf See zusammen. Sie kommen auf einen Anteil von 25,1 Prozent oder 8,12 Milliarden Kilowattstunden.
Die hohe Einspeisung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen wirkt sich auch auf die Preise an den Strombörsen aus. Im Mai waren der durchschnittliche Spotmarktpreis sowie die Marktwerte für Solar und Wind weiter rückläufig und lagen im einstelligen Bereich. Der Marktwert Solar sank von 8,00 auf 5,36 Cent pro Kilowattstunde binnen Monatsfrist. Der durchschnittliche Spotmarktpreis lag nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber bei 8,172 Cent pro Kilowattstunde. Er war unwesentlich höher als die Marktwerte für Windkraft an Land und auf See, die sich knapp über der Marke von 8,00 Cent pro Kilowattstunde im Mai bewegten.
Phasenweise sanken die Strompreise an der Börse auch in den negativen Bereich. Dies war am verbrauchsarmen Pfingstwochenende der Fall, als sie Sonntag und Montag jeweils von 10 bis 18 Uhr im Minus lagen. Aber auch am Sonntag zuvor waren die Strompreise zwischen 11 und 17 Uhr negativ. In diesen Zeiten erhielten Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung für ihren eingespeisten Solarstrom.
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„Phasenweise sanken die Strompreise an der Börse auch in den negativen Bereich. Dies war am verbrauchsarmen Pfingstwochenende der Fall, als sie Sonntag und Montag jeweils von 10 bis 18 Uhr im Minus lagen. Aber auch am Sonntag zuvor waren die Strompreise zwischen 11 und 17 Uhr negativ. In diesen Zeiten erhielten Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung keine Vergütung für ihren eingespeisten Solarstrom.“
Mich würde interessieren, wie wir am besten mit diesem oben beschriebenen Effekt negativer Strompreise an den europäischen Strombörsen umgehen, im Angesicht des Anwachsens allein der PV Leistung die vom aktuell 209GW in der EU auf 750GW oder gar 920GW steigen soll?
Hier eine interessante Analyse dazu in der es um ein Förderprogramm der EU für EE geht aber auch um den vielen EE Strom.
„In diesem Beitrag befassen wir uns mit dem Zwei-Wege-Differenzvertrag (Contract-for-Difference, CfD). Dieses Förderprogramm wurde von der EU-Kommission als Mittel gefördert, um neue Investitionen in die Stromerzeugung (Windkraft, Solarenergie, Geothermie, Wasserkraft ohne Speicher und Kernkraft) zu ermöglichen, wie in Artikel 19b der Verordnung dargelegt, um die Gestaltung des Strommarkts der Union zu verbessern.“
Mit Google translate aus dem Englischen:
https://gemenergyanalytics-substack-com.translate.goog/p/thoughts-on-the-contract-for-differences?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp
RGS schreibt.
Mich würde interessieren, wie wir am besten mit diesem oben beschriebenen Effekt negativer Strompreise an den europäischen Strombörsen umgehen.
@ RGS
Das was 50 Hertz freiwillig praktiziert, muss wieder Gesetz werden, wie das bis 2010 der Fall war , Dann haben wir gerade mal 2% Prognoseabweichungen. An einem Wochenende wie das an Pfingsten, ohne ein Sturmtief, wahrscheinlich noch weniger.
Siehe hier:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Hallo Herr Diehl,
ich weiß nicht, ob ich Sie richtig verstehe?
Dass das Netz nicht zusammenbricht sehen wir gerade. Aktuell 95% EE im Netz.
Gestern Mittag 120%.
Das wird immer häufiger.
Meine Frage: Wer zahlt diesen Überschüssigen Strom?
Wird das EEG Konto nicht tendenziell auf null € fallen, wenn wir immer mehr Erneuerbare installiert haben? Woraus finanziert man dann die EEG Vergütung?
RGS schreibt.
Meine Frage: Wer zahlt diesen Überschüssigen Strom?
@ RGS
Zahlen tun die unprivilegierten Stromverbraucher mit steigender EEG Umlage, seit dem der Staat übernommen hat die Steuerzahler Die Umlage steigt nämlich, wenn die Börsenpreise bis hin zu „Negativ“ sinken. Und wer mit niedrigen Börsenpreise Geschäfte macht, haben mehrere Untersuchungen deutlich gemacht.
Siehe hier.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Oder hier: https://www.ee-news.ch/de/article/27409
ZITAT:…Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Siehe dazu auch das Vido vom Ex Chef des Fraunhofer Instituts in meinem Kommentar vom 09.Juni um 22.18 Uhr
https://www.pv-magazine.de/2023/06/08/lumenaza-startet-partner-programm-zur-direktvermarktung-von-photovoltaik-anlagen-unter-100-kilowatt/#comments
Für den normal sterblichen Betrachter wird das alles verdeckt durch das EEG Konto, das ich deshalb auch als Nebelkerze bezeichne.
Da entsteht lediglich ein Saldo der zeigen soll schaut her, so wenig bekommen wir für den Ökostrom, und so Viel müssen wir an Vergütungen bezahlen. Warum man so wenig bekommt, und dass ja der Restbedarf im Vertriebsportfolio eines Versorgers auch billiger wird, wenn man weniger bekommt, geht da vollkommen unter.
Dass das Portfolio eines Versorgers sogar billiger werden kann, zeigt ein fiktives Beispiel.
1) ohne EE Strom Anteil. Es werden an der Börse 100 kWh zu je 0,25€/kWh gehandelt. Das macht eine Gesamtpreis von 25,00€
2) mit EE Strom Anteil: Es werden 15 kWh nach EEG für durchschnittlich 0,30€/kWh eingespeist und an der Börse die restlichen 85kWh für nur noch 0,20€/kWh.
Der EEG-Strom kostet 4,50€, der an der Börse 17,00€, macht zusammen 21,50€, also 3,50€ weniger als ohne EEG-Strom! Obwohl der doch teurer ist…
An diesem Beispiel ist klar zu erkennen, dass nach dem Kosten/Nutzen Prinzip die Energiewende monetär, ein vollkommen anderes Gesicht hätte
@ RSG
Hinter Ihren beiden Fragen versteckt sich die Volksverdummung die da lautet, die Energiewende ist zu teuer und Ökostrom nicht bezahlbar. Die Wahrheit lautet Kosten/Nutzen, wie Sie meinem obigen Kommentar mit dem fiktiven Beispiel entnehmen können. Leider wird mit dem gegenwärtigen „paradoxen“ System der Kosten/Nutzen Effekt gerade kontraproduktiv gehandhabt. Wenn die Börsenpreise sinken, sprich die Strombeschaffung für die Versorger sinken, steigt die EEG Umlage.
Siehe hier.
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Allein zwischen 2011 und 2016 haben sich durch den Merit Order Effekt – ausgelöst von Sonne und Windstrom – die Strom Beschaffungskosten der Versorger fast halbiert. Und genau aus diesem Grund hat sich in diesem Zeitraum die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh erhöht sprich die Einnahmen für die Finanzierung der Vergütung, um die Sie sich Sorgen machen haben sich erhöht, obwohl da nicht ein Cent für die Anlagenbetreiber benötigt wurde, und heute nicht benötigt wird. Bis 2010 der bekannten Ermächtigungsverordnung, die ich hier das „Faule Ei“ nenne, das der Energiewende ins Nest gelegt wurde, bestand die EEG Umlage aus den reinen „Mehrkosten“ zwischen einem Vertriebsportfolio der Versorger „mit“.., und.. „ohne“.. EE Anteil. Wenn da ein Versorger 40% EE zugeteilt bekam, und relativ teuer vergüten musste, standen da 60% seines Restbedarfs gegenüber die sich preislich fast halbiert haben, und die teuren 40% kompensiert haben. Je nach dem wie die Versorger den Restbedarf eingekauft haben, entstanden da „Unterschiedlichste „ Mehrkosten, die sie sich von einem neutrale Wirtschaftsprüfer hatten genehmigen lassen müssen . Zu Zeiten des Stromeinspeisegesetzes, dem EEG Vorgänger, hatten wir da – je nach Beschaffungsstrategie für den Restbedarf der Versorger – die unterschiedlichsten Umlagen. Damals nannte man das Ökoabgaben, und man konnte mit niedrigen Ökoabgaben sogar Werbung machen. Die Finanzierung der Wende war quasi in den Markt integriert.
Machen Sie sich Gedanken zu dem was ich geschrieben habe, und haken Sie nach wenn was nicht angekommen ist. Zur Erinnerung, wir speisen seit 1992 mit unserer ersten kleinen Anlage ein, und ich habe von da an alle Bremsklötze auf dem Weg zu 100% EE mit Interesse zur Kenntnis genommen, und verfolgt, hobbymäßig wohlgemerkt.
Hallo RSG
Einen Nachtrag zu meinem Kommentar.
Seit 2010 der bekannten Ermächtigungsverordnung müssen Kohlekraftwerke nicht mehr den Erneuerbaren angepasst werden, es entsteht zwangsläufig Überschuss, der die Börsenpreise senkt, bis hin zu negativen Preisen, wo die Abnehmer noch Geld bekommen.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
ZITAT:… Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden Zitat Ende.
Und nun der Grund weshalb ich die gegenwärtige Ermittlung der EEG Umlage Volksverdummung nenne, und das EEG Konto eine dazu gehörende „Nebelkerze.“
Stellen Sie sich vor wir haben ein Jahr mit „Null“ Zubau an Erneuerbaren. Und die bestehenden Anlagen bekommen nicht einen Cent mehr pro kWh, die EEG Umlage steigt, aber für dieses „Nulljahr“ trotzdem, weil der nicht angepasste Kohlestrom die Börsenpreise senkt, und dadurch die Differenz zu den Vergütungen größer wird. Zu den „Unveränderten“ Vergütungen wohlgemerkt. Auf dem EEG Konto häufen sich dadurch Milliarden an, für die die Verbraucher Strafzinsen bezahlen.
Siehe hier.
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/strafzinsen-fuer-milliarden-guthaben-aus-oekostrom-umlage-2017-7/