Abu Dhabi wird Hauptsitz der Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (Irena). Dies entschieden Vertreter aus mehr als 130 Mitgliedsstaaten am Montag im ägyptischen Scharm el Scheich. Die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate setzte sich gegen Bonn und Wien durch, die sich ebenfalls um den Hauptsitz beworben hatten. Dennoch gehen die beiden Städte nicht ganz leer aus: Bonn wird der Sitz des Innovations- und Technologiezentrums sein und Wien erhält ein Verbindungsbüro für Kontakte zu den Vereinten Nationen und anderen internationalen Institutionen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) bezeichnete diese Dreierlösung als „fairen und sachgerechten Kompromiss“. Er begrüßte, dass es keine „Kampfabstimmung zwischen den Bewerberstädten“ gegeben habe.
Nach Angaben des Bundesumweltministeriums hatte Abu Dhabi diesen Kompromissvorschlag am Vorabend der Abstimmung noch abgelehnt. Die USA und Gastgeber Ägypten hätten aber erfolgreich vermitteln können. Deutschland werde für den Aufbau der Innovations- und Technologiezentrums für erneuerbare Energien vier Millionen Euro zur Verfügung stellen; in den Folgejahren sollen dann jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro bereitgestellt werden, hieß aus dem Umweltministerium.
Die Gründung der Irena wurde maßgeblich vom SPD-Umweltpolitiker und Eurosolar-Präsident Hermann Scheer vorangetrieben. Im Januar hatten etwa 50 Staaten die Gründungsakte auf einer Versammlung in Bonn unterzeichnet. Seither sind zahlreiche weitere Staaten der Irena beigetreten, die international den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben soll. Sie ist als Gegengewicht zu den beiden internationalen Regierungsorganisationen im Energiebereich – IEA und IAEA – gedacht.
Heute soll in Scharm el Scheich noch der künftige Irena-Generalsekretär gewählt werden.(SE)
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