Hart umkämpft
Der Monat Mai brachte neue Preissenkungen in Asien und Europa mit sich. Dennoch gibt es in jeder Region einen Hersteller, dessen Preise auf dem Spotmarkt höher sind als die der meisten anderen Anbieter – Suntech Power in China, Kyocera in Japan, Solon in Europa. Trotz des Preisverfalls seit Anfang des Jahres haben diese Unternehmen aus unterschiedlichen Gründen beschlossen, nicht auf das Preisniveau der Konkurrenz zu gehen.
Obwohl auf der Intersolar gute Stimmung herrschte, bleibt schwer zu prognostizieren, wie sich der Markt bis Ende des Jahres entwickeln wird. Für die zweite Hälfte des Jahres bestehen für den deutschen Markt gute Aussichten, da dieser weltweit die solidesten Rahmenbedingungen hat. Dagegen sind die hohen Wachstumsprognosen in Italien, den USA, Bulgarien und Tschechien bisher nur eine bange Hoffnung. Auf der Intersolar haben internationale Projektentwickler vom Bau mehrerer hundert Megawatt in diesem Jahr in Italien gesprochen. Damit dürfte ein harter Kampf um die 1.200 Megawatt zu erwarten sein, die die italienische Regierung bis Ende 2011 mit attraktiven Vergütungen fördert. Es ist davon auszugehen, dass Firmen mit langjähriger Erfahrung in der Installation von Solaranlagen große Aufträge gewinnen werden. Einige profitieren bereits von der steigenden Nachfrage nach Aktien und Fonds von Unternehmen, die mit alternativen Energien oder ökologisch sinnvoller Technologie Geld verdienen.
Die Branche leidet akut unter einem Preiskampf, dessen Ende schwer abzuschätzen ist. Am Markt findet spürbar eine Neuorientierung statt. Beispiele dafür sind direkte Beteiligungen von Investmentfonds an profitablen Firmen der Branche oder der Einstieg vieler Hersteller ins Projektgeschäft. Dass der Markt attraktiv bleibt, zeigen die angestrebten Übernahmen von einigen insolventen europäischen Solarunternehmen durch Branchen-Newcomer.
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