Von einem sommerlichen Hoch fehlt derzeit jede Spur. Die Photovoltaikwerte mussten in den vergangenen Wochen kräftig Federn lassen; bei 26 der 30 im Index versammelten Unternehmen lag der Kurs am Stichtag 10. Juli unter dem Wert des Vormonats. Das hatte natürlich Folgen für den Index selbst, der in diesem Zeitraum um rund 29 Prozent auf 57,28 Zähler abrutschte.
Die größten Verluste zum Vormonat verzeichnete JA Solar mit – 39,42 Prozent. Im Vorfeld hatten gleich zwei Analystenhäuser, Lazard und Raymon James, das Papier herabgestuft. Auslöser waren keine schlechten Meldungen aus dem Unternehmen selbst, sondern die jüngste Kursentwicklung; die Analysten hielten die Aktie im Branchenvergleich für deutlich überbewertet. Für weitere Unruhe dürften einige Änderungen im Management gesorgt haben.
Konkreter war der Auslöser für den Kursrutsch bei LDK Solar (- 38,63 Prozent): eine Gewinnwarnung. Der Umsatz im zweiten Quartal werde zwischen 215 und 225 Millionen Dollar liegen, kündigte LDK an. Das wäre ein Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal. Immerhin sieht LDK-Chef Xiaofeng Peng einen kleinen Hoffnungsschimmer. In der zweiten Hälfte des zweiten Quartals sei wieder ein Aufwärtstrend zu erkennen gewesen, teilte er mit.
Optimistisch gibt sich auch Motech Industries – mit einem Kursgewinn von 16,82 Prozent das Papier mit der besten Performance. CEO Simon Tsou kündigte bei der jüngsten Aktionärsversammlung eine Erholung des Geschäfts an. Dazu soll auch die neue, X-Cell genannte monokristalline Zelle mit einem Wirkungsgrad von 17,5 Prozent beitragen, deren Produktion Motech im dritten Quartal aufnehmen will. Ab dem vierten Quartal sollen alle von Motech produzierten monokristallinen Zellen „X-Cells“ sein.
Auch der taiwanesische Hersteller Neo Solar – mit einem Kursplus von 8,65 Prozent ein weiterer Gewinner im Index – will bald mit der Produktion einer neuartigen, polykristallinen Solarzelle starten: Laut Unternehmensangaben soll mit der „Supercell“ ein Wirkungsgrad von 16,8 Prozent erreicht werden. Das stimmt das Management ebenso optimistisch wie die aktuellen Geschäftszahlen, die sich deutlich verbessert hätten.
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