Die Weltorganisation für Meteorologen (WMO) befürchtet in einer neuen Studie, dass schon in den nächsten fünf Jahren das Paris-Ziel von 1,5 Grad überschritten wird.
Damit wäre es schon wärmer als in den letzten 450.000 Jahren. Schuld daran ist nicht nur der menschengemachte Klimawandel, sondern auch das natürliche Wetterphänomen El Niño. Diese Entwicklung wird weitreichende Folgen für unsere Gesundheit, unsere Nahrungsmittel, auf das globale Wassermanagement, auf die Tiere und die gesamte Umwelt haben. Die UNO schätzt, dass schon in den nächsten Jahrzehnten mehrere hundert Millionen Klimaflüchtlinge über unseren Planeten irren werden.
Wasser und Klima sind unser Schicksal
Die Vorboten dieser Entwicklung werden immer deutlicher: Die USA und Kanada erleben einen Hitzerekord nach dem anderen, ebenso China, Indien und Australien. Auch in Hamburg wurden 2022 über 40 Grad gemessen. Drei Grad über dem bisherigen Rekord.
Wasser wird in immer mehr Regionen knapp. In Indien fielen tote Vögel vom Himmel. Der Po in Norditalien war im letzten Sommer fast ganz ausgetrocknet. Den Rhein konnten Frachtschiffe nur noch teilweise passieren. Die Sonne weichte den Asphalt von Rollbahnen auf Flughäfen auf, sodass der Flugverkehr teilweise ausfallen musste. Wälder in halb Kalifornien brannten, aber auch in Bordeaux, in Spanien und Portugal, in Sachsen und Dänemark, in China und bei London.
2022 herrschte und 2023 herrscht Dürre in Somalia, in Äthiopien, in Süd-Sudan, in Bangladesch und in Nordindien. Soeben in Italien Milliardenschäden und 13 Tote durch Überschwemmungen. Der Bürgermeister von Ravenna: „Meine Stadt ist zum Teil nicht wieder zuerkennen.“ Global langfristig unbezahlbare Klimaschäden.
Man kommt als Journalist den Klimakatastrophen kaum noch hinterher. Und es wird global immer katastrophaler. An einem Tag trocknen halbe Länder aus und am nächsten Tag versinken die Nachbarländer wie Pakistan 2022 im Hochwasser. Dort waren über 30 Millionen Menschen von den Fluten betroffen während in Indien Millionen unter der Hitze litten und Tausende starben.
Unser Planet ist nicht mehr wie er einst war. Noch leben wir mit 1,1 Grad wärmer als in der vorindustriellen Zeit um 1850. Aber wie müssen unsere Kinder und Enkel leben, wenn wir den Klimawandel nicht stoppen. Noch haben wir die Chance die solare Energiewende so zu organisieren, dass es nur kurzzeitig über 1,5-Grad wärmer wird als in der vorindustriellen Zeit. Doch diese Gnadenfrist läuft ab.
Der aktuelle deutsche Streit um die Wärmewende ab 2024 wird noch eines der kleinsten Probleme sein. Eine Epoche der Menschheitsgeschichte geht zu Ende. Und zwar schneller als die meisten von uns sich das vorstellen – sagt die Wissenschaft.
- WMO „Global temperatures set to reach new records in next five years“
- Heatwaves and Fires Scorch Europe, Africa, and Asia
— Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte auf www.sonnenseite.com. —
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Franz Alt irrt sich gewaltig…
Er versteht die Welt und das Klima nicht, weil er als Alt-Ideologe mit einer panischen Angst vor der Natur mit religiösen Eifer reagiert…
Siehe auch sein pushen der Fehlentwicklungen im Bereich Bio-Gas und Bio-Benzin mit katastrophalen Folgen durch die Monokultur (Palmöl etc) in der 3. Welt…
Ich nenne das die Öko-Profiteure und Öko-Kapitalisten…
Manfred Schäfer
Die Kritik ist insoweit berechtigt, als Alt zwar mal kurz auch wissenschaftliche Ergebnisse zitiert, dann aber doch wieder in die übliche journalistische Manier des Aufzählens unzusammenhängender Anekdoten verfällt.
Ich könnte da noch eine hinzufügen, allerdings nicht von heute, sondern von 1342. Stichwort: Magdalenenflut. Wenn heute wieder so etwas passiert, bekäme es von diesen Journalisten, die nicht wissen, was Wissenschaft ist, sofort den Stempel „Klimawandel“ aufgeprägt. Wissenschaftler konstatieren bei all diesen Anekdoten nur: Beobachtungs-Bias. Dank Handy und Twitter werden wir heute über jedes Extremwetterereignis irgendwo auf der Welt in Echtzeit und ausführlich unterrichtet. Bis vor 10-15 Jahren blieb die Kenntnis darüber noch regional begrenzt.
Bloß weil Herrn Alts Argumente schlecht sind, heißt das aber nicht, dass auch die Schlussfolgerung falsch wäre: Mit den notwendigen Statistiken und Modellierungen kann die Wissenschaft schon nachweisen, dass der Klimawandel Realität ist. Nur was einzelne Auswirkungen angeht, und mit Prognosen, ab wann und wie es jeder am eigenen Leib spüren wird, da hält sie sich bewusst zurück, wenn es gute Wissenschaft ist, denn die Spannbreite ist viel zu groß, um da irgend etwas belastbares sagen zu können.