Sonnen hat seine Energiepartnerschaft mit dem Berliner Messstellenbetreiber Solandeo erweitert. Wie das Shell-Tochterunternehmen am Mittwoch mitteilte, wollen die beiden Unternehmen weitere 10.000 Smart Meter in der Sonnen-Community installieren. Sonnen verbaut solche intelligenten Messsysteme (iMSys) bereits seit 2016, etwa um die Heimspeicher seiner Kunden vernetzen und in den Strommarkt integrieren zu können, und will den Roll-out weiter beschleunigen.
„Da der Einbau von iMSys durch die „grundzuständigen“ Messstellenbetreiber weiterhin nur langsam voranschreitet, geht Sonnen durch die Partnerschaft mit einem „wettbewerblichen“ Messstellenbetreiber wie Solandeo freiwillig voran, um die Digitalisierung der Energiewende zu beschleunigen“, so das Unternehmen. Der Bundestag hatte zwar im April das „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ beschlossen, ein schneller Smart-Meter-Rollout bleibt jedoch eher fraglich.
„Smart Meter sind eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Energiewende, denn Energieerzeugung und -verbrauch müssen aufeinander abgestimmt sein“, so Sonnen-CEO Oliver Koch. Zudem bringe das Haushalten wirtschaftliche Vorteile, die über die klassische EEG-Vergütung oder den Eigenverbrauch hinausgehen, etwa die Direktvermarktung ihres Solarstroms oder der Teilnahme an virtuellen Kraftwerken. Solandeo-Chef Friedrich Rojahn zufolge machen Smart Meter den Unterschied, ob das Verhalten der Menschen einen Einfluss auf das Energiesystem habe oder nicht. Sie seien der Türöffner für flexible Stromtarife, nachbarschaftlichen Stromhandel und virtuelle Kraftwerke.
Wie Sonnen weiter mitteilte, trägt das Unternehmen bei seinen Kunden die Kosten für den Einbau und den Betrieb der Smart Meter im Rahmen des Stromvertrags „sonnenFlat“ direkt. Voraussetzung dafür sei eine Photovoltaik-Anlage und eine Sonnen-Batterie.
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Smart Meter mit Heimspeicher sind eine ziemlich teure Lösung für ziemlich wenig Nutzen. Aber die sie propagierende Industrie verdient daran. Wenn sich einzelne Verbraucher dazu beschwatzen lassen (weil sie hoffen „teilautark“ zu werden), dann kann man noch sagen: Selber schuld. Wenn aber der Staat jeden verpflichtet, zu dem Quatsch beizutragen, dann wird es richtig schmerzhaft. Sich herausziehen könnte man nur, wenn man statt teilautark gleich wirklich autark wird. Realistisch ist das wohl nicht, aber man sollte es im Hinterkopf behalten. Je mehr Grundgebühr man sparen kann, wenn man sich ganz vom Netz abkoppelt, desto eher lohnen sich die Mehrkosten, die man für Autarkie veranschlagen muss.
… werden Sie doch mal konkret, was ist bzw. wird daran teuer sein? … mit dem neuen Gesetz gar nichts mehr.
Ich habe einen Smartmeter und wollte ihn sogar unbedingt… ich erfahre sehr große Kostenvorteile beim E-Auto, wenn alle paar Tage bei viel Sonne oder Wind mein Strompreis auf 11-15 Cent sinkt. Weitere Vorteile ergeben sich mit dem netzdienlichen Betrieb mit der Wärmepumpe mit der Vermeidung von teuren Morgen- und Abendspitzen. Zu guter Letzt lade ich ggf. den Hausspeicher bei um die 0 Cent Börse und lasse ihn bei moderaten Strompreisen einfach aus, wenn der Speicher zu knapp ist. Und das beste dabei ist, ich muss mich um nichts kümmern, das passiert alles einfach nur automatisch und im Hintergrund.
Und der Staat verpflichtet mitnichten jeden, er verpflichtet lediglich die Versorger, einen solchen Tarif mit ins Angebot aufzunehmen. Und ich sehe es genau anders herum… ohne das verbindende Netz werden wir niemals eine sozial verteilte und breit angelegte Energiewende erleben. Persönliche Autarkie um jeden Preis vernichtet den gemeinschaftlichen Gedanken und macht die Energiewende nur noch teuer elitär…
Dann, wie von Herrn Bechert zum Ausdruck gebracht, beim Netz digitale Strukturen wegen Datenschutz strikt zu verweigern sind, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Mit steinzeitlichen analogen Strukturen des immer drauflos Produzierens ohne Monitoring und Rückkanal ist die Energiewende unmöglich zu bewältigen. Die Effizienzen sind gewaltig und unverzichtbar, um die vollen 24 Stunden im Netz umfänglich und geglättet mit Sektorenkopplung zu nutzen. Gerade bei Smartmetern ist das Sicherheitsproblem von Anfang an bekannt und wie in kaum einen anderen Bereich mit so viel Mühe, Expertise und Zeit begleitet worden, um das sicher zu gestalten. Wer hier schon Digitales verweigert, muss eigentlich noch viel konsequenter das Leben ohne PC, Handy, neueren Autos und Fernsehern fordern…
Ich habe schon öfter vor dem Einbau von Smartmetern gewarnt, weil dabei viel zu wenig die Netzsicherheit bedacht wird: Smartmeter und ihre Signalübertragung im Stromnetz sind viel zu anfällig für Hackerangriffe von uns feindlich gesinnten Staaten ! Persien, Russland, China sowie private Erpressergruppen freuen sich schon auf deren verbreiteten Einsatz. Ich wundere mich immer wieder über die mangelnde Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bundesbehörden: da wird einerseits eine amtliche Warnung – auch von der NATO – über die Zunahme von Hackern gewarnt, andererseits von BMWU und Banken der Eindruck erweckt als sei die Datenübertragung völlig sicher. Ein solches Verhalten nennt man Schizophrenie! Es wäre sogar für mich ziemlich einfach, nach mehreren Experimenten durch Fakeeinspeisungen eine Überlastung des Stromnetzes vorzutäuschen und somit einen Blackout zu provozieren, wenn ich mich länger mit dem elektronischen Innenleben eines Smartmeters beschäftigen würde, was ich aber bestimmt nicht tun werde. Eine solche Fakeeinspeisung kann überall im Stromnetz erfolgen, auch induktiv!