Bislang galt die Direktvermarktung für kleine private Photovoltaik-Dachanlagen als aufwändig und wenig rentabel. Doch mit den gestiegenen Preisen an den Strombörsen ändert sich das gerade und vermehrt bieten Unternehmen nun auch diese Dienstleistung an. Am Dienstag kündigte nun Enpal an, ab sofort den Photovoltaik-Neukunden auch Direktvermarktung als Alternative zur festen EEG-Einspeisevergütung anzubieten.
Nach dem EEG werden Anlagen in der Direktvermarktung mit 0,4 Cent pro Kilowattstunde höher vergütet als in der Einspeisevergütung. Doch Enpal verspricht seinen Kunden eine Verdoppelung der Einspeisevergütung für den Solarstrom. „Die Verdopplung der Einspeisevergütung geht dabei über die staatliche Förderung hinaus – damit möchte Enpal die Energiewende beschleunigen und einen zusätzlichen Motivationsgrund für mehr Klimaschutz und Unabhängigkeit schaffen“, heißt es dazu.
pv magazine Podcast
Benjamin Merle, wieso ist Direktvermarktung für Photovoltaik-Betreiber die Zukunft?
[soundcloud url="https://api.soundcloud.com/tracks/1499873161" params="color=#ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false&show_teaser=true" width="100%" height="166" iframe="true" /] Mit Solarstrom vom eigenen Hausdach kann man inzwischen sogar am freien Markt, an der Strombörse, Geld verdienen. Und zwar mehr, als wenn man den Strom einspeist und wie noch meistens üblich die Einspeisevergütung erhält. Direktvermarktung ist der Fachbegriff dafür. Benjamin Merle, Chief Product Officer bei Enpal, erläutert in diesem Podcast mit pv magazine Chefredakteur Michael Fuhs, wie die Direktvermarktung funktioniert, wie das Geschäftsmodell für Einfamilienhausbesitzer aussieht, und warum dazu ein Smart Meter nötig ist. Nach Aussage von Enpal, Initiativpartner dieses Podcasts, eröffnet der Umstieg eine ganz neue Welt. In dieser kann Strom vom eigenen Hausdach eines Tages vielleicht auch an umliegende Betriebe verkauft werden oder der Speicher kann im Winter preisgünstig Windstrom laden, um die Wärmepumpe mit noch mehr CO2-freiem Strom zu betreiben.Mit dem Enpal-Energiemanager könne der Solarstrom direkt an der Energiebörse vermarktet werden. „Das erhöht den Erlös, da der Marktwert des Solarstroms die gesetzliche Einspeisevergütung von 8,2 Cent pro Kilowattstunde im Mittel deutlich übersteigt“, so das Berliner Unternehmen weiter. Momentan liegen die Marktwerte Solar aber wieder deutlich niedriger als im Vorjahr. Im März war der Marktwert Solar erstmals seit August 2021 wieder unter die Marke von zehn Cent pro Kilowattstunde gesunken.
Dennoch garantiere Enpal für mindestens drei Jahre einen Mindesterlös von 16 Cent pro Kilowattstunde. Damit wird die feste Einspeisevergütung, die zunächst bis Januar 2024 festgeschrieben ist, nahezu verdoppelt. Enpal übernimmt nach eigenen Angaben den kompletten Prozess für die Kunden. Die Abwicklung erfolge automatisiert. Die Kunden hätten kein Risiko, könnten sich aber über Zusatzeinnahmen von 500 Euro freuen. Am größten sind dabei die Zusatzerlöse bei Haushalten mit weniger Verbrauch. Bei einer 10 Kilowatt-Photovoltaik-Anlage mit 10-Kilowattstunden-Speicher hat Enpal einen Gewinn von rund 550 Euro bei einem Stromverbrauch von 3000 Kilowattstunden jährlich errechnet. Für Haushalte mit Elektrofahrzeugen und einem Strombedarf von etwa 7000 Kilowattstunden jährlich blieben unter dem Strich jedoch auch noch fast 400 Euro Mehreinnahmen gegenüber der festen Einspeisevergütung.
Der Enpal-Energiemanager sei in jeder Photovoltaik-Lösung enthalten. Zusätzlich werde das Berliner Unternehmen ein intelligentes Messsystem mit Smart-Meter-Gateway einbauen. Dies gelte zunächst für alle Neukunden, die seit dem 3. April bei Enpal einen Vertrag abgeschlossen haben. Auch bei Bestandskunden solle die Nachrüstung möglichst schnell erfolgen, hieß es weiter.
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Aktuell beträgt der Marktwert Solar gerade mal 8,8 ct/kWh. Abzüglich der Kosten für die Direktvermarktung bleiben vielleicht noch ca. 8 ct/kWh. Wie soll das denn funktionieren? Vor allem über 3 Jahre hinweg?
das funktioniert vermutlich so wie oft: Solange es lukrativ ist, wird es gemacht und die Gewinne abgeräumt. Wenn das Unternehmen drauflegt und die Garantie zum Greifen käme, geht der Laden pleite und der Kunde schaut in die Röhre. Erinnert mich an die Mietgarantiegesellschaften, die früher den Käufern von Eigentumswohnungen eine Sicherheit suggerieren sollten die es nicht gibt.
Gier frisst Hirn.
Enpal kann das locker über die hohen Mietpreise quersubventionieren.
Den Kunden wird suggeriert, ein tolles Geschäft zu machen. Wenn sie dann am Haken sind, läuft die Garantie nach drei Jahren aus und es kann weieter 17 Jahre gut bzw. noch besser verdient werden.
Mit wem haben sie die Hedging gemacht?
So will Enpal wohl die Kunden noch weiter verunsichern,weil ihr normales System für jeden Kunden ein Minus Geschäft darstellt.Die sind sich für nichts zu schade! Enpal schaltet bei Tic Toc Werbevideos.Seit neuestem ist die Kommentar Funktion deaktiviert. die haben gemerkt,dass nur negative Erfahrungsberichte dort auftauchten!
Eine ungewöhnlich hohe Dichte böser Anfangsverdachte.
Ich denke, es endet wie „Sono Motors“. Wer hier unterschreibt, ist schon auch irgendwie selbst schuld.
Traurig ist, daß sich PV Magazine da vor den Karren spannen läßt.
Hier in Norwegen ist das das selbe Spiel mit Otovo. Da manipuliert man sogar die Börse…
Uwe Dyroff.
Das kann man auch anders sehen. Denn wo sonst als in einem Fachforum wie PVM hier, sollte man das „Für und Wider“ deutlich machen.
Wenn die Anlage z.B. 10000 Euro mehr kostet als der Marktpreis, kann man doch locker ca 3000 Euro für nächsten paar Jahre auszahlen.
Hans Diehl oder HD …
… ich seh, Du hast verstanden ( lach )
Nur zur Info: Die User Hans Diehl und HD sind nicht dieselbe Person.
Unglücklicherweise schreibt mittlerweile noch jemand anderes auch als HD.
Enpal ist mittlerweile ein großer Player in Deutschland und der Energiewende in Deutschland, das sollte man nicht verachten.
Die Firma bietet ein Rundumsorglos-Paket an, welches man Annehmen kann oder auch nicht. Hier ist jeder sein eigenes Glückes Schmidt. Sollte man sich dafür entscheiden, wird von Schaltschrank-Erweiterung bis hin zum Batteriespeicher alles geplant und zügig eingebaut. Lieferverzögerungen kennt man als Enpal Kunde aufgrund der Größe Enpals vermutlich nicht.
Natürlich ist die Miete hoch und der erwartete Gewinn lässt Jahre(!) auf sich warten. Nicht unbedingt wie bei einer Kaufanlage, welche sich durchaus innerhalb von 10 Jahren rechnen KANN. Verhandelt man bei einer Kaufanlage aber mit den Handwerksbetrieben schlecht hat man ähnliche Konditionen wie bei Miete, zudem hat man dann Stress mit mehreren beteiligten und zu-koordinierenden Gewerken, Lieferverzögerungen vom „Großhändler“ und muss natürlich Entscheidungen treffen (Überschusseinspeisung, Volleinspeisung, Direktvermarktung).
Wie sieht es aus mit den älteren Semestern, die gerne eine Anlage finanzieren möchten aber keine Kreditwürdigkeit aufgrund des Alters mehr haben? Wie sieht es aus mit Leuten die nicht mal eben 20 Scheine auf den Handwerkstresen legen können? Wie sieht es für technik-fremde Menschen aus, die keine Lust haben auf Angebotsvergleiche mehrerer lokaler Solarteure?
Aber ja, ich bin auch ein Befürworter von Kaufanlagen, wer kann sollte sich eine Anlage kaufen. Aber wer dies nicht kann, sollte eine Anlage mieten, denn das ist besser als gar nichts zu machen!
Was soll denn das „ältere Semester“ mit einem Mietvertrag?
Wenn dann das Haus darauf vererbt wird, müssen die Erben bei Veräusserung des Hauses damit rumschlagen dass dieser teure Mietvertrag der Anlage vom Käufer übernommen werden muss.
Das kann den Wert einer Immobilie deutlich senken.
Wie auch in einer anderen Antwort:
@Hank Over
So einfach kann es nicht sein. Vielleicht will das ältere Semester noch eine Anlage auf ihrem Dach haben (aus welchen Gründen auch immer). Lassen Sie doch die älteren Semester entscheiden ob die lieber mieten oder kaufen. Anscheinend konnten sie sich auch dafür entscheiden, dass sie eine Anlage haben wollen – sonst hätten sie Enpal vermutlich nicht kontaktiert! Denn meiner Meinung nach ist es so: Kaufen > Mieten > Nichts machen. Sowohl Ökologisch als auch Ökonomisch in Zeiten hoher Inflation.
Und jetzt beschweren Sie sich, dass die geerbte Immobilie weniger Wert ist. Das bedeutet Sie beschweren Sich über die Vererber, warum die nicht noch ein bisschen mehr vererbt haben könnten – schließlich stirbt man nur einmal!
Warum mussten die Vererber zu Lebzeiten immer teuer im Urlaub fahren oder gar dem Tierheim Geld spenden? Das hätten dich auch einfach alles vererben können!
Ihr Ernst?
Seien Sie froh, dass die potentiellen Vererber noch klare Entscheidungen treffen können die sie selber für richtig halten, anstatt an ihr Erbe zu denken.
Natürlich sollen alten Menschen mit ihrem Geld machen können, was sie wollen.
Aber es geht doch um wirtschaftliche Sinnhaftigkeit und hier macht es eben kein Sinn, wenn alte Menschen irgendwelche PV-Anlagen mieten, die dann die bald vererbte Immobilie durch den bestehenden Mietvertrag belastet, bzw. im Wert mindert.
Vorallem dann nicht, wenn zu solch überzogenen Preise vermietet wird, wie i.d.R. bei Enpal.
@Matthias:
„Wie sieht es aus mit den älteren Semestern, die gerne eine Anlage finanzieren möchten aber keine Kreditwürdigkeit aufgrund des Alters mehr haben? Wie sieht es aus mit Leuten die nicht mal eben 20 Scheine auf den Handwerkstresen legen können?“
Da ist man dann bei Enpal und Co genau richtig aufgehoben.
Im Übrigen sollte man auf einschlägigen Foren mal Meinungen zu diesen Firmen lesen zB über Qualität, Zuverlässigkeit etc.
Genau,ENPAL ist da viel seriöser.Die schwatzen einem 80jährigen noch einenMietvertrag mit 20 Jahren Laufzeit auf. Was meinen Sie mit einschlägigen Foren? Da wo gekaufte Bewertungen stehen?
@Götzmann
So einfach kann es nicht sein. Vielleicht will das 80 Jährige Ehepaar noch eine Anlage auf ihrem Dach haben (aus welchen Gründen auch immer). @Götzmann, Sie sind es, genau wie Banken und Versicherungen, welcher alte Menschen abschreibt. Wenn man 80 Jahre alt ist muss man an seine Erben denken und möglichst nach Unterschreiben des Testaments abkratzen? Darf man keine Entscheidungen mehr treffen?
Lassen Sie doch die 80 Jährigen entscheiden ob die lieber mieten oder kaufen. Anscheinend konnten sie sich auch dafür entscheiden, dass sie eine Anlage haben wollen – sonst hätten sie Enpal vermutlich nicht kontaktiert!
Denn meiner Meinung nach ist es so: Kaufen > Mieten > Nichts machen.
Sowohl Ökologisch als auch Ökonomisch in Zeiten hoher Inflation.
Kleine Anmerkung: Es gibt eine gesetzliche Altersgrenze für einen solchen Vertragsschluss. Selbst eine 70-jährige Person darf keine Anlage mehr mieten.
Hallo,
ich habe bei Enpal eine PV-Mietanlage geordert. Der Zustand war sehr schlecht. Permanent Offline. Das dauerte mehrer Monate. Die Anlage ist in Ordnung,m sie produziert Strom, war nach langen hin und her, die Antwort. Aber für mich heißt dies, das ich eine Anlage besitze, die Strom produziert, aber nicht für mich, weil die Erzeugung im Offline-Betrieb nicht angezeigt wird. Freut sich wohl jemand anderes. Nun hat man bei Enpal wohl so viele Probleme, der gleichen Art gehabt, das man sich nun bemühte. Das Problem war ganz einfach, es wurde lediglich ein Update geladen, durch einen Service-Monteur und siehe da, bis heute klappt es. Dazu musste ich erst einen Rechtsanwalt einschalten. Bis heute habe ich noch keine Antwort von Enpal, wie meine Einspeisevergütung verrechnet wird. Ich würde mich über ein paar klärende Worte freuen, wo ich dran bin und was ich zu erwarten habe. Bei Enpal gibt es bei jeder Anfrage eine Ticketnummer, aber bearbeitet wird Sie nie.Heißt warten. Ich weiß, das bei Enpal alles Online durchgeführt wird, aber wo bleibt der Service am Kunden, vor allem, bei älteren Leuten, die System über das Internet noch nicht intus haben?
Ich habe nun mitbekommen, das eine Person über 70 Jahre keine Anlage mehr mieten darf. Ich war schon 72 Jahre alt, als ich den Vertrag unterschrieb. Hat mein Vertrag eigentlich einen rechtlichen Bestand. Für eine Information für eine Verhaltensweise würde ich mich freuen. Ich bin bei einem Rechtsanwalt vorstellig geworden bzgl. meiner Probleme mit Enpal, aber zu dem Thema kamen keine Fragen.