Der Photovoltaik-Konzern Q-Cells wird seine Produktion zunehmend ins Ausland verlagern. Es sei eher unwahrscheinlich, dass das Unternehmen zukünftig weitere kristalline Produktionslinien in Deutschland aufbauen werde, sagte Q-Cells-Aufsichtsratschef Marcel Brenninkmeijer der Nachrichtenagentur Reuters. "Trotzdem ist der Produktionsstandort für uns wichtig, besonders in Bezug auf Forschung und Entwicklung", so der Verwaltungspräsident der Schweizer Investmentfirma Good
Energies weiter.
Am Standort Bitterfeld verfügt Q-Cells über sechs Produktionslinien. Die zwei jüngsten Fertigungslinien seien aber "vom Feinsten und konkurrenzfähig", sagte Brenninkmeijer. Derzeit fahre Q-Cells auch drei der vier stillgelegten Produktionslinen in Bitterfeld wieder hoch. Dies sei aber wohl nur vorübergehend und der zu erwartenden Jahresendrally geschuldet. Brenninkmeijer kündigte an, dass sobald die Nachfrage wieder steige, Q-Cells seine zweite und dritte Produktionslinie im Werk in Malaysia hochfahren werde. Allerdings machte er wenig Hoffnung für eine schnelle Erholung der Nachfrage in der Solarbranche. „Nächstes Jahr wird noch mal ein ganz Schwieriges für die Industrie", so der Aufsichtsratsvorsitzende von Q-Cells weiter.
Good Energies ist unter anderem mit 45 Prozent an Q-Cells beteiligt. Trotz der Krise und der millionenschweren Verluste des Unternehmens will Good Energies an seinem Engagement festhalten. Es gebe derzeit keine Überlegungen, den Anteil an Q-Cells zu verringern, betonte Brenninkmeijer.
Anfang der Woche hatte Q-Cells-Chef Anton Milner in einem Zeitungsinterview einen Strategiewechsel angekündigt. Demnach werde sich der Konzern künftig stärker im Projektgeschäft engagieren. Bislang stand die Herstellung von Solarzellen mit Mittelpunkt. Milner betonte jedoch auch, dass es vorerst keine weiteren Entlassungen am Standort Bitterfeld geben soll. (Sandra Enkhardt)
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