Green Planet Energy: Großes Potenzial und viel Zurückhaltung bei Photovoltaik-Mieterstrom

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Die Förderung von Mieterstrom sollte die Photovoltaik flächendeckend in die Städte bringen. Bisher ist die Zahl der realisierten Photovoltaik-Mieterstromprojekte in Deutschland jedoch überschaubar. Dies liegt vor allem an den rechtlichen Vorgaben im EEG, die eine Umsetzung wenig attraktiv und meist sehr aufwändig machen. Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Instituts Civey im Auftrag von Green Planet Energy – vormals Greenpeace Energy – würden knapp zwei Drittel der Mieter gern Solarstrom vom eigenen Dach beziehen. Knapp 50 Prozent beantworteten die Frage mit „auf jeden Fall“, weitere 15 Prozent mit „eher ja“. Unter den 1000 befragten Immobilienbesitzern äußerten 46 Prozent ein mehr oder weniger großes Interesse an der Realisierung von Photovoltaik-Mieterstrom. Immerhin ein Drittel der befragten Hausbesitzer antwortete jedoch mit „auf keinen Fall“ oder „eher nicht“.

„Mieterstrom ist das richtige Instrument, um die Energiewende flächendeckend und sozial gerecht in die Städte zu tragen“, sagt Maximilian Weiß, Referent für Energiepolitik bei Green Planet Energy, mit Blick auf die Umfrageergebnisse. „Allerdings gibt es auch Jahre nach Einführung des Mieterstromgesetzes weiter bürokratische Hürden, die vielerorts eine Umsetzung verhindern.” Das Interesse der Mieter an solchen Modellen sei vor allem der Aussicht auf günstigere Strompreise geschuldet. Dies gaben 61,5 Prozent der Befragten als wichtigsten Grund an. Dahinter folgen Gründe wie lokale Stromerzeugung, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit. „Die Menschen wollen die Sicherheit haben, dass sie auch wirklich ökologisch hochwertigen Solarstrom beziehen. Alternativen zum Mieterstrom, bei denen man lediglich einen finanziellen Bonus und keine Stromlieferung erhält, gehen deshalb am Wunsch der Verbraucher vorbei“, so Weiß weiter.

Nach den Umfrageergebnissen wären sogar ein gutes Drittel der Mieter bereit, für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Mietshaus selbst Geld zu investieren. Doch nach Einschätzung von Green Energy Planet gibt es für Vermieter einfach zu viele Hürden. Die Hauptgründe für die Skepsis sind nach der Umfrage mit 37,1 Prozent die notwendigen baulichen Maßnahmen. 34,2 Prozent der Hausbesitzer nannten den hohen bürokratischen Aufwand und 31,1 Prozent schreckt auch die mangelnde Wirtschaftlichkeit ab.

„Der Gesetzgeber hat jetzt die Gelegenheit, die Rahmenbedingungen für Mieterstrom endlich zu verbessern und sollte diese Chance im Sinne einer sozialen Energiewende dringen nutzen“, erklärte Maximilian Weiß. Die erste Gelegenheit besteht dabei bereits am heutigen Donnerstag. Der Bundestag stimmt abschließend über das „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ ab. Damit könnte insbesondere die notwendige Infrastruktur für Photovoltaik-Mieterstrom reformiert werden. Green Energy Planet hatte sich im Zuge des Gesetzesverfahrens für vereinfachte digitale Strom-Messkonzepte ausgesprochen. Dazu zählten ein virtueller SUmmezähler oder auch mehr Flexibilität bei der Wahl des Messstellenbetreibers.

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