Solarpower Europe hat eine Analyse der Amortisationszeiten von Photovoltaik-Anlagen für Privathaushalte im Jahr 2022 in einen kürzlich veröffentlichten Bericht über die symbiotische Wirkung von Photovoltaik-Dachanlagen und Wärmepumpen aufgenommen.
Die von der deutschen Beratungsfirma Energy Brainpool durchgeführte Energiemodellierung berücksichtigt drei verschiedene Szenarien. Untersucht wurde ein „Fossil Dumping“-Szenario, bei dem die weltweite Gasnachfrage dramatisch zurückgeht, was zu niedrigen Preisen für fossile Brennstoffe führt. Es wurde ein „New Normal“-Szenario untersucht, bei dem die Gaspreise auf dem derzeitigen Niveau bleiben. Außerdem wurde ein Szenario „Rückkehr zur Krise“ untersucht, bei dem die Gaspreise auf das hohe Niveau vom Herbst 2021 zurückgehen. Die Photovoltaik-Anlagen für Privathaushalte sind mit einer Leistung von 8 Kilowatt in Deutschland und 7 Kilowatt in Spanien und Italien angenommen.
Das Modell zeigt Amortisationszeiten für die Photovoltaik-Anlagen von etwa 18 Jahren in Deutschland, 19 Jahren in Spanien und 14 Jahren in Italien unter dem Szenario „New Normal“. Das Szenario „fossiles Dumping“ zeigt Amortisationszeiten von 20 Jahren, 25 Jahren respektive 17 Jahren. Die geringste Amortisationszeit hat die Photovoltaik-Dachanlage im Szenario „Rückkehr zur Krise“ mit 17 Jahren in Deutschland, 12 Jahren in Italien und 11 Jahren in Spanien.
„Wir waren von den Ergebnissen für die Amortisationszeiten überrascht, da wir oft hören, dass die Amortisationszeit unter zehn Jahren liegt“, sagte Christophe Lits, Marktanalyst für Solarpower Europe, auf Nachfrage von pv magazine. „Das Modell berücksichtigt alles ab 2022: den Investitionspreis, den Strompreis, die Zinssätze, die Einspeisetarife, die Förderungen … es gibt keine magische Wissenschaft, wie wir die Amortisationszeit berechnet haben, wir haben uns angesehen, wie viel Sie für die [Photovoltaik-Anlage und ihre] Installation bezahlt haben und wie viel Strom aus dem Netz Sie nicht kaufen mussten. Dann haben wir uns angeschaut, wie viele Jahre es dauert, bis diese Einsparungen den gesamten Investitionskosten entsprechen.“
Drei wichtige Faktoren spielten bei den hohen Amortisationszeiten für Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2022 eine Rolle, so Lits weiter. Es seien hohe Investitionskosten mit 1600 Euro pro Kilowatt ohne Mehrwertsteuer angenommen worden und niedrigere Strompreise in den Jahren nach 2022 sowie hohe Zinssätze für diejenigen, die Kredite für den Kauf der Photovoltaik-Anlage in Anspruch nehmen.
„Wenn wir mit den Installateuren über die Amortisationszeiten sprechen, betrachten sie nicht wirklich die Unterschiede bei den Förderungen oder den Anstieg der Investitionspreise, sondern vor allem, wie viel Strom man durch die Installation einer Photovoltaik-Anlage einspart – wenn man genauer hinsieht, sind die Ergebnisse präziser“, sagte Lits. Er verwies auf den enormen Unterschied zwischen der oft beworbenen Amortisationszeit von zehn Jahren und den Ergebnissen der Analyse.
Nach der Veröffentlichung des Berichts führten Solarpower Europe und Energy Brainpool auch eine Sensitivitätsanalyse der Amortisationszeiten bei unterschiedlichen Investitionswerten durch. „Für Investitionswerte, die vor vier bis zwei Jahren im Bereich von 1200 oder sogar 1000 Euro pro Kilowatt in Spanien lagen, liegen die Amortisationszeiten in Deutschland wieder bei etwa zehn Jahren und in Spanien bei sieben Jahren“, so Lits.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Investitionsförderung entscheidend ist, um die Amortisationszeiten „in einem inflationären Umfeld mit hohen Zinsen und hohen Arbeitskosten“ zu verkürzen. Der Bericht schlägt mehrere Möglichkeiten vor, wie die Mitgliedstaaten eine Investitionsförderung gewähren können, und stellt fest, dass eine 30-prozentige Investitionsförderung die Amortisationszeiten für Photovoltaik und Wärmepumpen in Deutschland, Italien und Spanien um sechs bis acht Jahre verkürzt.
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Meine Überlegung war, dass die Investition als Mehrwert meiner Liegenschaft gerechnet werden kann.
Der Strom als Zins. Bei meinem Einfamilienhaus beträgt
die Jahresleistung 8000kwh.
2017 hat mich die Errichtung unserer 9,6kWp Photovoltaikanlage 1300 € pro KWp gekostet.
Laut Fachzeitschriften kosten Solarmodule zwischen 30 und 50 Cent pro Watt und die Großhandelspreise für Wechselrichter bewegen sich pro Watt in exakt der gleichen Größenordnung.
Hinzu kommt, dass seit Jahresbeginn die MwSt Null Prozent beträgt.
Dennoch verlangt der Installateur von mir 2333 € pro kWp für die jetzt ins Auge gefasste Erweiterung, was einer Preiserhöhung von über 100 Prozent entspricht.
Man sagt zwar, Handwerk habe goldenen Boden, doch ich vermag in einer solchen Preisgestaltung nichts anderes zu erkennen als Wucher.
Ich werde vorerst von einer Anlagenerweiterung absehen und kann nur hoffen das nicht zu viele unwissende Kunden auf solche Mondpreise hereinfallen.
Was wir brauchen, ist eine Handwerkerpreisbremse, sonst ist die Energiewende nicht mehr zu bezahlen.
„Man sagt zwar, Handwerk habe goldenen Boden, doch ich vermag in einer solchen Preisgestaltung nichts anderes zu erkennen als Wucher.
Ich werde vorerst von einer Anlagenerweiterung absehen und kann nur hoffen das nicht zu viele unwissende Kunden auf solche Mondpreise hereinfallen.“
Kein Wucher – es wird keine Notsituation ausgenutzt.
Einfach abwarten – das regelt sich in den nächsten 6- 24 Monaten.
Der Neubau steht still und viele handwerksbetriebe (Dachdecker, Elektriker .. ) müssen sich neue Tätigkeitsfelder suchen. Material gibt es inzwischen genug wenn man etwas flexibel ist.
Verkürzt ein Inflationszenario nicht die Amortisationszeit durch den ebenso steigenden Wert zukünftigen Eigenverbrauchs? Habe ich etwas verpasst? Amortisation durch was genau? Einspeisung und Eigenverbrauch? Oder durch die Einsparäquivalenz zur alten Öl-/Gasheizung?
Wird hier nicht einiges durcheinandergewürfelt und zu einem Ergebnis gekürzt, das deutlich zu stark vereinfacht ist?
Und wer weiß, was in 5, 10 oder 20 Jahren ist? Diese Art von fiktionsbasierter Zukunftsökonomie ist mir etwas zu wild ins Blaue hinein kalkuliert. So funktioniert imho Realität nicht, Zukunft schon gar nicht.
@Beatriz, da muss ich HD in seinem Kommentar sehr wohl beipflichten, ein paar mehr fundierte Informationen wären schon hilfreich, anstatt idurch Ihren Artikel nur ein paar reißerische Fakten neu zu verpacken.
hab gerade den Artikel über die langen Amortisationszeiten von Photovoltaik-Anlagen gelesen. Da musste ich echt schlucken, 20 Jahre sind ja nicht ohne! Als ich meine Anlage gekauft habe, hatte ich auch echt Bedenken.
Aber wisst ihr was? Es gibt da echt Möglichkeiten, das Ganze schneller rentabel zu machen. Bei mir hat’s geholfen, eine Luftwärmepumpe dazu zu nehmen. Jetzt sieht’s so aus, als würde sich das Ganze in etwa 6 Jahren bezahlt machen.
Ich denke, man sollte sich nicht nur auf die Durchschnittszahlen versteifen. Es gibt da draußen viele Optionen, und man muss einfach ein bisschen graben. Falls ihr neugierig seid, hab ich bei https://solarquantum.de/ ein paar Infos gefunden, die mir echt weitergeholfen haben.
Was meint ihr dazu? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ohne mehr Details kaum nachvollziehbar. Wie hoch ist der kalkulierte Eigenverbrauch, was wird zu welchem Preis eingespeist?
Aus 1 kW installierter Leistung kann in D um die 1000 kWh pro Jahr erzeugt werden …