Die Baukonjunktion schwächt sich ab, Material ist wieder verfügbarer als noch vor einem Jahr und Philipp Schröder zufolge ist auch die Zeit der hohen Preise vorbei. Zu diesen sei es gekommen, weil Unternehmen die Marktlage ausnutzen konnten, so der Gründer des Unternehmens 1Komma5°, das Initiativpartner des pv magazine Podcasts zu dem Thema ist. Im Umkehrschluss bedeute diese Marktänderung, dass sich Installateure jetzt oder bald wieder mehr um Kunden bemühen müssen. Zum Beispiel werde ein Teil bereits durch Fernsehwerbung und Internetpräsenz von den großen Playern am Markt abgefangen, bevor sie beim lokalen Installationsbetrieb anfragen. In diesem Fall habe der regionale Betrieb gar keine Chance, mit seinem Angebot zu überzeugen.
Schon heute würden die zehn größten Unternehmen am Installationsmarkt 20 Prozent der Installationen abwickeln, so Schröder. Oft böten sie standardisierte Lösungen statt individueller Konzepte an, um Kosten zu senken. Mittelständische Betriebe könnten daher punkten, wenn sie ihre Prozesse so digitalisieren und optimieren, dass sich auch bei kundenindividuellen Projekten Personal einsparen und Wachstum erzielen lässt. 1Komma5° ist es nach eigenen Aussagen gelungen, mit einer solchen Optimierung den Personalaufwand zu halbieren.
Prinzipiell können auch mittelständische Handwerksbetriebe effizienter werden. Eine Herausforderung ist in den Augen von Schröder aber, dass das Kleinklein des täglichen Geschäfts, die Auftragsannahme, Planung, Bestellung, Lagerhaltung, kurz die gesamte Auftragsabwicklung rund um die eigentliche Baustelle, die die Betriebe ausbremse. Die Effizienz in der Prozessabwicklung lasse sich beispielsweise mit Customer-Relationship-Management (CRM)-Tools oder Baustellen-Apps erhöhen. Gerade für mittelständische Betriebe ist es aber nicht leicht, solche aufzusetzen und aktuell zu halten.
Daher sieht Schröder einen großen Vorteil des neuen Angebots von 1Komma5°. Das Unternehmen bietet jetzt, ausgewählten Partnern an, die eigenen Tools und Vertriebsunterstützung mitzunutzen, ohne dass die Partner mit einer Beteiligung Teil des 1Komma5°-Konzerns werden müssen. Sie können unabhängig bleiben, selbstständig wirtschaften und müssen nur einen Teil ihres Umsatzes mit 1Komma5°-Produkten machen.
Auch die Produktpalette öffnet das Unternehmen für die unabhängigen Partner, darunter der Heartbeat-Energiemanager und die eigenen Module, die mit Polysilizium von Wacker hergestellt werden. Noch findet die Zell- und Modulproduktion in China statt, doch mittelfristig plant Schröder diese nach Deutschland zu holen.
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… wenn man den Podcast hört, kann man Anlass zur Hoffnung haben. Die Digitalisierung und die effiziente Organisation im Vertrieb und Handwerk findet jetzt erst statt… und ist auch dringend notwendig in Anbetracht der riesigen Aufgaben und der wenigen Fachkräfte. Ich denke, das gilt übergreifend, also nicht nur für Photovoltaik, mindestens genauso auch für Wärmepumpen. Die Diagnose des Hauses und die individuellen Lösungsmöglichkeiten müssen zum Beispiel durchdigitalisiert werden, sodass der Installateur nur noch nach (gutem) Plan ausführen muss.
All diese Sachen über die hier gesprochen werden,sind doch schon seit 5Jahren völlig normal im laufendem Betrieb. Der Philipp hat sicher seine Erfahrungen in allen Ländern außer D gemacht.
Die Auftragslage war seit 2017 immer gut. Selbst wenn Enpal und 1,5° 3Milliarden Umsatz machen bleibt es bei dem Handwerkermangel.
Man erreicht ja nicht zusätzliche Kapazitäten wenn man kleine Handwerksbetriebe übernimmt 🤣 .
Es verschiebt sich nur. Und das bedeutet das freie kleine Betriebe 0,0 mehr Konkurrenz haben.
Zunächst einmal ist es wichtig festzustellen, dass es sich um einen durch 1Komma5Grad bezahlten Podcast handelt. Von kritisch-unabhängigem Journalismus kann also keine Rede sein.
Daraus ergibt sich die Frage nach den Intentionen des Sponsors bzw. Gesprächspartners. Die Botschaften des Herrn Schröder: Das Marktumfeld wird schwieriger, der Wettbewerb nimmt zu, die Konzentration des Geschäfts auf wenige große Spieler steht bevor, kleinere Firmen fallen schrittweise zurück und haben langfristig keine Chance mehr. Deshalb ist es besser, jetzt bei 1Komma5Grad unterzuschlüpfen als unabhängig zu bleiben und von Enpal & Co. zerdrückt zu werden.
Mit anderen Worten: Herr Schröder versucht durch eine Mischung aus Angstmacherei, indirekt unterstelltem unzureichendem Unternehmertum kleinerer Betriebe sowie dem Auftritt als großer Retter und Durchblicker, weitere Firmen zu sich zu locken, um seine mit Millionen gefüllte Kasse anzulegen und die von seinen Investoren erwarteten Wachstumsziele zu erfüllen.
Dabei spricht er immer wieder vom sogenannten „Endspiel“, als würde jetzt der Markt verteilt und wäre dann für immer und ewig in den Händen einiger weniger Firmen. Dabei zeigt die Geschichte des Kapitalismus, dass sich Märkte immer weiter entwickeln: Neue Firmen entstehen, wachsen, fordern etablierte Player heraus, werden irgendwann zu Oligopolisten, werden träge und wiederum durch kleinere junge Firmen herausgefordert und ersetzt.
Seine eigene Firma ist ja das beste Beispiel dafür: In gewisser Weise fordert 1Komma5Grad ebenso wie Enpal & Co. etablierte Firmen wie E.On, Shell, Vattenfall etc. heraus. Nur wird die Entwicklung nicht dabei stehen bleiben. Gerade der Markt für PV zeichnet sich durch niedrige Einstiegsbarrieren und aktuell durch eine Vielzahl neuer Firmengründungen aus. Dazu kommt, dass das Geschäft hochgradig kleinteilig und regional ist und in vielen Fällen der regionale Spieler große Vorteile gegenüber anonymen Internet-Portalen hat.
Umtriebige Unternehmer werden hier immer wieder in den Markt reinstoßen und es wird auch nach 1Komma5Grad neue Firmen geben, die groß werden und am Markt gewinnen werden. Wer auf sich, seine Fähigkeiten und sein Team vertraut und in der Lage ist Alleinstellungsmerkmale und ein für Kunden, Investoren und Mitarbeitende attraktives Geschäftsmodell zu entwickeln, der braucht weder vor 1Komma5Grad noch vor Enpal & Co. Angst zu haben, sondern der wird sein Ding machen, erfolgreich sein und über die verzweifelten Versuche des Herrn Schröder lachen, durch Aufkauf bestehender Betriebe an Größe und Bedeutung zu gewinnen, anstatt durch echtes Unternehmertum Substanz und Wert zu schaffen.