Die Bundesnetzagentur hat in dieser Woche ihre Statistik zum Zubau ausgewählter Erneuerbarer aktualisiert. Diese zeigt nun für den Januar einen Zubau von 873,7 Megawatt und damit deutlich mehr als die zu Beginn des Monats berichteten 780 Megawatt. Für Februar gibt die Behörde den Netto-Zubau bei Photovoltaik-Anlagen in Deutschland mit 745,9 Megawatt an. Stand der aus dem Marktstammdatenregister ausgewerteten Meldezahlen ist dabei der 20. März.
In den ersten zwei Monaten des Jahres 2023 sind damit nach den Angaben der Bundesnetzagentur knapp 1620 Megawatt Photovoltaik in Deutschland hinzugekommen. Die Behörde gibt neuerdings auch immer den Zielpfad aus, wie hoch der monatliche Zubau sein müsste, um die 215 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung bis 2030 zu erreichen: Aktuell sind dafür 1553 Megawatt notwendig. Bis Ende Februar lag die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung bei 69,06 Gigawatt.
Die Verteilung des Zubaus auf die verschiedenen Segmente zeigt, dass im Februar deutlich mehr ungeförderte Photovoltaik-Anlagen in Betrieb gegangen sind als noch im Januar. Die Bundesnetzagentur beziffert die Gesamtleistung mit 151,6 Megawatt, wobei 141,7 Megawatt auf Photovoltaik-Freiflächenanlagen entfielen. Im Januar lag die Gesamtleistung dieser Anlagen, die außerhalb der EEG-Förderung realisiert werden, noch bei 34,9 Megawatt und 25,3 Megawatt davon entfielen auf Dachanlagen.
Dafür sind im Februar weniger Photovoltaik-Anlagen mit Zuschlägen aus den Ausschreibungen realisiert worden. Die Behörde gibt 105,3 Megawatt für Freiflächen- und 8,4 Megawatt für Dachanlagen in diesem Segment aus. Im Januar waren allein mehr als 170 Megawatt an Freiflächenanlagen aus den Ausschreibungen ans Netz gegangen. Bei den Photovoltaik-Anlagen, die über eine gesetzliche EEG-Förderung realisiert werden, weist die Statistik 466 Megawatt für Dachanlagen, 12,9 Megawatt für Freiflächenanlagen und 2,5 Megawatt für Photovoltaik-Mieterstrom aus. Im Januar lag die Gesamtleistung der neuen Dachanlagen noch bei 634,8 Megawatt. Der Rückbau von Photovoltaik-Anlagen betrug im Januar 0,9 Megawatt.
In der Statistik enthalten sind auch die Fortschritte beim Zubau der Windkraft. Demnach sind im Februar neue Windparks an Land mit 142,8 Megawatt und auf See mit 38,1 Megawatt hinzugekommen. Bei der Windkraft an Land ist das mehr als eine Verdopplung gegenüber dem Januar, dennoch weit entfernt vom erforderlichen Zubau. Mit Blick auf das Regierungsziel von 115 Gigawatt Windkraft an Land bis 2030 müssten monatlich 604 Megawatt hinzukommen. Für die Offshore-Windenergie gilt ein Ziel von 30 Gigawatt bis 2030, wofür monatlich 232 Megawatt zugebaut werden müssten.
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Es wird eine Diskussion geführt, als hätten wir 1995 und nicht 2023. Die Hütte brennt, gebt Gas, ach ne, lieber Schwung!
Die Disruption samt Rechnung erfolgt so oder so eines Tages. Irgendjemand muss irgendwann damit anfangen. Jedes Aufschieben macht die zukünftig notwendigen Umbrüche nur noch härter.
Im Deutschlandfunk war eine sehr informative Sendung dazu gestern Abend, inkl. sozialer Folgen etc. Tenor: Es gibt keinen goldenen Weg.
Mhm! Es wird doch lansam Zeit für ein wenig mehr Aktion. Es reicht nicht sich von Osterpacket zum nächsten entlang zu hangeln.
Interessieren würde mich, ob das Wirtschaftsministerium mittlerweile an einem Plan B arbeitet! Hoffentlich! Man stelle sich vor, daß der PV-Zubau die nächsten 5 Monate so schleppend weitergehen würde.
Es kann nicht sein, daß Strombezugskosten mit 40 cnt/kWh und mehr zu vergüten sind, aber die neu errichtete PV-Anlage mit 8 cnt/kWh vergütet wird. Wo bleibt denn da der Rest?
Als gesunder Investor hält man da ersteinmal die Füße still.
Eine Energiewende im PV-Sektor wird nur zu stemmen sein mit 15 – 20 cnt/kWh gesicherter Vergütung.
Die Politiker des Wirtschaftsministeriums sollten hier nicht ständig nur auf Merrit-Order zur Preisfindung schielen, sondern besser mal die Vertriebs-Kosten und -Boni etc .der marktbeherrschenden Energieverteiler mal unter die Lupe nehmen.
Für eine Hochrechnung, wie sich der Zubau entwickeln muss um das 2030er-Ziel zu erreichen, finde ich eigentlich die exponentielle Betrachtung interessanter, als die lineare. Soll heißen: Man rechnet die notwendige monatliche Steigerung aus, um das Ziel von 215GW zu Ende 2030 erreicht zu haben.
Am Ende von 2022 sah es noch so aus, dass wir den Durchschnittswert der vorangegangenen drei Monate (Okt-Dez) um monatlich 4,5% hätten steigern müssen, um Ende 2030 bei 215 GW zu sein. Da die Monate Januar+Februar aber über diesem „Ausbaupfad“ lagen, hat sich die notwendige monatliche Steigerungsrate bereits auf 3% reduziert. Auf das Jahr bezogen bedeuten 3% monatliche Steigerung eine jährliche Steigerung um 43%. Im letzten Monat 2030 müssten 2,9GW zugebaut werden, eine Zahl die wir beispielsweise im Dezember 2011 schon mal gesehen haben. Allerdings müssten die Monate davor natürlich kaum geringere Zubauzahlen aufweisen, und da wird es schon anspruchsvoll. Der Gesamtzubau 2030 wäre bei deser Projektion 32,5GW, eine Zahl, die mir aber dennoch nicht so unrealistisch erscheint angesichts der weltweit erreichten Steigerungen der Zubauzahlen in den letzten Jahren.
Solange wir über diesem exponentiell projezierten Ausbaupfad bleiben, ist für mich alles im grünen Bereich. Sowie wir darunter geraten, wäre das ein Alarmsignal. Um nicht Alarme bloß wegen eines (womöglich wetterbedingten) schlechten Monats auszulösen, sollte man immer den Mittelwert über mindestens drei Monate betrachten.
Wollen wir mal hoffen, dass nicht auch Xi als Kriegsverbrecher in die Geschichte eingehen will und seine Finger von Taiwan weglässt. Ein weiterer Krieg würde uns noch weiter zurückwerfen.